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Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem
Kunststoff Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Tiohikörpern
aus thermoplastischem Kunststoff0 Bei der Herstellung derartiger Hohlkörper ist
es Stand der Technik, den Rohling in einer geteilten Hohlform aufzunehmen.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen außer der Schließbewegung
der beiden Pormkörperhälften kein weiterer Transport derselben erfolgt0 Diese Konstruktion
hat jedoch den Nachteil, daß der fertiggestellte Hohlkörper erst ausgeworfen werden
muß, bevor der folgende Rohling in seine Aufnahmeposition gelangen kann, Außerdem
ist es bei einer Zufiihrung der Rohlinge von oben erforderlich, daß die Kalibriervorrichtung
aus ihrer Position entfernt wird, wenn der Rohling durch eine besondere Vorrichtung
in die Aufnahmeposition zwischen die Formkörperhälften gebracht wird.
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Außerdem ist es bereits bekannt, die Formkörperhälften nach dem Schließvorgang
in eine senkrecht zur Schließrichtung verlaufende Richtung zu bewegen, um auf diese
Weise aus dem Bereich des nächsten, einzubringenden Rohlings heraussukommen Derartige
Vorrichtungen haben Jedoch den Nachteil, daß die Formen in zwei rechtwinklig zueinander
stehende Koordinaten bewegt werden müssen, so daß Führung ransport- und Antriebselemente
an den Formteilen für zwei Bewegungsrichtungen vorhanden sein müssen.
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Dadurch sind sehr viele Bauelemente erforderlich und die Maschine
wird kompliziert, störanfällig und teuer. Außerdem kann bei diesen Vorrichtungen
kein stabiles Schließsystem verwirklicht werden, weil beim Formentransport zum Rohling
hin dieser freien Durchgang zwischen den Formhälften hat. Infolge der in zwei Richtungen
erfolgenden
Bewegungen, die der Reihe nach hintereinander ablaufen müssen, ergeben sich lange
Ieerzeiten, in denen die Kühlkapazität der Formen ungenutzt bleibt. Besonders bei
leichten Hohlkörpern, die nur geringe Kühlzeiten erfordern, wirkt sich die Leerzeit
der Form auf den Gesamtzyklus sehr stark aus. Außerdem sind bei diesen Vorrichtungen
infolge der hintereinander ablaufenden Einzelbewegungen in die verschiedenen Richtungen
auch lange Taktzeiten erforderlich, so daß die Stückzahlen der hergestellten Erzeugnisse
verhältnismäßig niedrig sind, Ferner treten bei diesen Vorrichtungen Schwierigkeiten
auf, wenn viele derartiger Anlagen nebeneinander aufgestellt werden sollen. Diese
Schwierigkeiten ergeben durch die enge Anordnung der Nester und, bedingt durch die
entsprechend größeren Hübe des Systems, bedeutend größere Leerzeiten0 Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau derartiger Vorrichtungen wesentlich zu vereinfachen
und die Taktzeiten zu verkürzen.
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Das wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer diskontinuierlichen
Zuführung eines Rohlings für den Transport der Formkörperteile in die Arbeitsstellungen
und für den Schließvorgang, die in eine Richtung erfolgen, eine gemeinsame Führung
vorgesehen ist.
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Die auf der gemeinsamen Führung angeordneten Pormkörperteile be finden
sich in der Aufnahmestellung des Rohlings Jeweils im wesentlichen in ihrer Endlage,
in der Schließstellung fällt die Teilungsebene der Formkörperteile mit der Achse
der Rohlings führung zusammen und in der Blasstellung ist diese Teilungsebene zur
Lage in der Schließstellung parallel versetzt0 Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die Führung aus vier Holmenelementen. Die Ilolmeneleinente sind an iElren
Enden je weils an einem gemeinsamen Haltekörper befestigt. Jedes lpormörw
perteil
ist für den Transport in die Arbeitsstellungen und den Schließvorgang mit einer
gemeinsamen Antriebseinheit versehen.
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Als Antriebseinheit ist eine hydraulische oder pneumatische Hubeinrichtung,
eine Zahnstange mit einem Ritzel oder dergleichen vorgesehen. Das antriebsseitige
Formkörperteil ist mit einem Distanzelement versehen, an dem als Krafterzeugungselement
ein hydraulischer oder pneumatischer Druckzylinder angeordnet ist.
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Die Kolbenstange des Druckzylinders wirkt über ein Verbindungsglied
mit einem Führungselement zusammen. Die Transporteinrichtungen der Druckzylinder
und das Führungselement hinter dem hinteren Formkörperteil sind in einer gemeinsamen
Einheit zusammengefaßt.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß für den Transport- und Schließvorgang
nur eine Bewegungsrichtung vorhanden ist, so daß eine Koordinatensteuerung entfallen
kann. Dadurch wird die Vorrichtung wesentlich einfacher und robuster im Aufbau und
gestattet eine kurze Taktzeit, so daß die ausgestoßenen Stückzahlen wesentlich erhöht
werden können. Ferner kann eine Vielzahl von Bauelementen eingespart werden, so
daß die Maschine auch billiger hergestellt und einfacher gewartet werden kann. Durch
den einfachen Aufbau kann ferner ein ziemlich schwingungsarmes Arbeiten erzielt
werden. Der Transport der Formen erfolgt nur über einen kurzen Weg, der dem Abstand
zwischen Blasstellung und Zuführunge stellung des Rohlings entspricht und damit
unabhängig ton der Formenbreite ist.
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Eine wesentliche Einsparung in bezug auf Wege und Zeiten ergibt sich
bei Vorrichtungen mit mehreren z.3. nebeneinanderliegenden ~Formnestern". Es ist
viel Raum für die Formen vorhanden und um die genanite Formteilebene kann ein Rahmen
gelegt werden, an dem nicht nur der Kalibtierzylinder, sondern auch Antriebe für
Sohieber befestigt werden können.
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Der gesamte Aufbau der Maschine kann sehr schmal gehalten werden,
weil
nur Bewegungen in einer Richtung stattfinden0 Die Breite der Vorricht!zng wird praktisch
nur durch die Breite der ~Formnester" und den Rahmen bestimmt0 Alle anderen Elemente
können auf dieser Breite untergebracht werden und zwar derart, daß sie von der Vorder-
oder Rückseite zugänglich sind, Die Zugänglichkeit der Rückseite des antriebsseitigen
ormlrörperteiles wird besonders dadurch erreicht, daß an dem Formkörperteil ein
Distantelement befestigt ist, welches ebenfalls auf der gemein samen Führung verschoben
wird, An diesen Distanzelement ist dann der Druckzylinder befestigt, Bei einer Massenfertigung
von Hohlkörpern können diese auf relativ kleinem Raum dicht nebeneinander stehen.
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Die Auspressung des Rohlings kann schon in dem Moment beginnen, wenn
die Formkörperteile völlig geöffnet sind, doho das Auspressen kann bereits erfolgen,
während das Fertigteil des vorhergehenden Arbeitstaktes ausgeworfen wird, Während
das vorderseitige Formkörperteil in die zum Auswerfen erforderliche Position fährt,
wird das hintere Teil in die Grundstellung zurückgebracht0 Beim Öffnen des Formkörpers
kann ein Auswerfer eingefahren werden, Z42 eine Gabel, ein Vakuumstab, ein Absaugrohr
oder ähnhohes, die den fertigen Hohlkörper direkt auf ein Förderband werden Diese
Auswerferhilfe kann gleichzeitig zur Abschirmung der Luftbewegung dienen, die beim
Auswerfen entsteht und gegebenenfalls der Rohling beunruhigen könnte0 Für Schieber
und Auswerfer ergibt 8ich durch die Verwendung einer zusätzlichen Traverse außerdem
der Vorteil, daß ein Formenschließsystem entsteht, bei welchem nicht nur die vordere,
sondern auch die hintere Platte rückseitig frei ist.
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Der Rohling bzw Vorformling kann den Formkörperteilen auf beliebige
Weise zugeführt werden,
Die Erfindung ist anhand der anliegenden
Zeichnungen beispielsweise näher erläutert, wobei aber nur eine Einheit beschrieben
ist und durchaus die Möglichkeit besteht, daß mehrere derartige Einheiten in einer
einzigen Anlage zusammengefaßt nebeneinander liegend angeordnet sind, Zwecks Vereinfachung
der Zeichnungen ist auf eine Darstellung der Zuführungseinrichtung für den Rohling
verzichtet worden.
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Es zeigen in der Seitenansicht: Fig. 1 die Vorrichtung in der Grundstellung,
Fig. 2 die Vorrichtung, wobei die Pormkörperteile um den Rohling geschlossen sind,
Fig. 3 die Vorrichtung in der Blasstellungç Die Forrnkörperteile sind mit 1 und
1' bezeichnet. Sie enthalten Aussparungen für die herzustellenden Hohlkörper, was
aber im einzelnen nicht dargestellt ist. Die gemeinsame Führung ist mit 2 bezeichnet;
Sie besteht aus vier Holmenelementen 3, die an ihren Enden Jeweils an Haltekörpern
4, z.B. Platten, befestigt sind, um der Führung 2 eine möglichst große Steifigkeit
zu verleihen, An dem hinteren Haltekörper 4 ist eine Zahnstange 6 befestigt, in
welche ein Ritzel 5 eingreift, um das Formkörperteil 1 verfahren zu können, Das
Pormkörperteil 1' wird auf dem Führungssystem 2 und damit relativ zu dem Formkörperteil
1 über die Zahnstange 7 bewegt, in welche das Ritzel 8 eingreift. Als Krafterzeugungselement
ist an dem Distanzelement 15 des hinteren Formkörperteils 1' ein pneumatischer oder
hydraulischer Druckzylinder 9 angeordnet, dessen Kolbenstange 10 über ein Verbindungsglied
11 mit einem Führungselement 12 zusammenwirkt. Das Distanzelement 15 und das Formkörperteil
1 #ind auf den Holmen über Zwischenstücke 16 miteinander verbunden. Diese Zwi.chenstücke
können z.B. als rohrförmige Büchsen, auagebi;4cs Bein. Um die Bewegungaelemente
möglichst zusammen
zufassen, sind die Transporteinrichtungen 5,
6, 7, 8,der Druckzylinder 9 und das zusätzliche Führungselement 12 hinter dem Formkörperteil
1' in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht, welches mit 17 bezeichnet ist.
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Mit der Bezugsziffer 13 ist die sogenannte ~Aufnahmestation1' bezeichnet,
d.h. die Achse, um die der Rohling aus der Erzeugungseinrichtung den Formkörperteilen
1, 1' zugefiihrt wird, Nach der Aufnahme des Rohlings (Fig, 2) erfolgt dann das
Verfahren in die sogenannte "Blasstation" 14 (gemäß Figur 3)o Nach dem Blasvorgang
öffnen sich die Formkörperteile 1, 1' wieder in die Grundstellung gemäß Fig. 1 und
der fertige Hohlkörper kann entnommen werden, während der Rohling für den nächsten
Arbeitstakt bereits zugeführt wird, Ansprgehe