DE1900509B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Regeln des Schweißvorganges beim einseitigen Lichtbogen-Verbindungsschweißen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Regeln des Schweißvorganges beim einseitigen Lichtbogen-VerbindungsschweißenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ei'.i Verfahren und eine
Vorrichtung zum Regeln des Schw„ißvorganges beim einseitigen Lichtbogen-Verbindungsschweißen unter
Verwendung gekehlter, elektrisch leitender, gegen die Werkstücke isolierter Unterlegschienen und längs der
Fugenunterseiten angeordneter Fühlvorrichtungen, die durch den fortschreitenden Lichtbogen mittelbar
beeinflußt werden und Stellvorrichtungen für die Schweißkreiswerte betätigen.
Bei einem aus der US-PS 31 23 705 bekannten Verfahren dieses Typs ist es wesentlich, daß die
Unterlegschiene aus einem anderen Material als die Werkstücke bestehen und mit diesen bzw. mit der die
Kehle der Unterlegschiene berührenden Schweißnaht ein Thermoelement bildet. Die zwischen Werkstück und
Unterlegschiene abgegriffene Thermospannung läßt erkennen, ob eine größere oder geringere Wärmezufuhr
für die einwandfreie Ausführung der Schweißnaht erforderlich ist. Dabei soll die stete Zunahme der Länge
der Schweißnaht keinen nennenswerten Einfluß auf die erzeugte Thermospannung haben. Dennoch ist diese
mehr quantitative Bestimmung der benötigten Schweißwärme in vielen Fällen zu ungenau und erlaubt es
insbesondere nicht, den räumlich voranschreitenden Lichtbogen an seiner jeweiligen Stelle exakt zu erfassen
und relativ schnell die Schweißkreiswerte nachzuregeln.
Ein ebenfalls bekanntes Verfahren nach der US-PS 34 58 104 verwendet statt der gegen die Werkstücke
isolierten Unterlegschiene eine nichtleitende Unterlegschiene und einen in die Kehle der Unterlegschiene
eingelegten elektrischen Leiter, der mit der die Kehle berührenden Schweißnaht ein Thermoelement bildet.
Auch hierdurch ist im wesentlichen nur eine quantitative Bestimmung der Schweißwärme möglich.
In der DE-PS 10 53 113 sind Möglichkeiten zur
genaueren Messung der Eindringtiefe des Lichtbogens in die Schweißfuge genannt. Die Eindringtiefe kann
durch Helligkeitsmessung des Lichtbogens von der Unterseite der Verbindungsnaht vermittels Fotozellen
5 oder durch Messen des Schweißgeräusches vermittels eines an der Unterseite der Verbindungsnaht mitgeführten
Mikrofons oder durch optische Breitenmessung des Lichtbogenfußpunktes von der Nahtunlerseite bestimmt
werden. Diese Meßmethoden sind jedocii wegen
ίο der aufwendigen Handhabung und der Empfindlichkeit
der Meßfühler für die Praxis wenig geeignet
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln des
Schweißvorganges zu schaffen, das trotz einfachster und robuster Handhabung ein relativ genaues und
schnelles Regeln der Schweißkreiswerte ermöglicht
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kehle der Unterlegschiene mit einem Flußmittel
gefüllt wird, daß als Flußmittel ein Schweißpulver aus halbleitendem Material mit Heißleitereigenschaft verwendet
wird und daß die elektrischen Widerstandswerte
des Schweißpulvers unter dem Lichtbogen an der Schweißstelle fortlaufend gemessen und zur Betätigung
von Stellvorrichtungen für die Schweißkreiswerte verwendet werden.
Die Verwendung eines in die Kehle einer Unterlegschiene eingefüllten Flußmittels ist an sich bekannt, z. B.
aus der US-PS 33 51 734. Hier dient das Flußmittel aber lediglich zur besseren Schweißnahtausbildung an der
Nahtunterseite; die Unterlegschiene ist dabei gegen die Werkstücke nicht isoliert.
Demgegenüber wird gemäß der Erfindung als Flußmittel ein Schweißpulver aus einem halbleitenden
Material mit Heißleitereigenschaft benutzt, das reversibei bei niedrigen Temperaturen einen hohen und bei
hohen Temperaturen einen niedrigen elektrischen Widerstand besitzt. Die elektrischen Widerstandsv/erte
können dann schnell und problemlos an der Schweißstelle direkt unter dem Lichtbogen :ortlaufend und mit
•»o großer Genauigkeit gemessen und zum Regeln der
Schweißkreiswerte verwendet werden.
Dabei ist es ein wesentlicher Vorteil, daß die örtliche Veränderung der elektrischen Widerstandswerte des
Schweißpulvers ebenso erfaßt werden wie die Intensität des Lichtbogens und dessen Eindringtiefe in die
Schweißfuge. Der elektrische Widerstand, bei dem die Schweißbedingungen und die Schweißnahtausbildung
optimal sind, kann für ein spezielles Schweißpulver mit Heißleitereigenschaft leicht experimentell ermittelt
werden, so daß dieser Sollwert im Regelkreis ständig mit dem Istwert vergleichbar ist. Dabei ist in der Praxis
dpr robuste Einsatz der Unterlegschiene und des Schweißpulvers auch weiterhin gewährleistet, ohne daß
eine dadurch verursachte Meßungenauigkeit befürchtet
r>5 werden müßte.
Eine zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß zur fortlaufenden Erfassung der elektrischen Widerstandswerte des Schweißpulvers die Werk-
bn stücke und die Unterlegschiene mit einer Meßstromquelle
und einer Meßeinrichtung verbunden sind, deren Meßwerte des temperaturabhängigen Stromdurchganges
durch das halbleitende Material als Eingangsignale auf Steuervorrichtungen geschaltet sind.
M Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Schnitt, der rechtwinklig zur Schweißnaht liegt,
F i g, 2 die Anordnung nach F i g. 1 in einem Schnitt längs der Schweißnaht.
Nach den F i g. 1 und 2 ist eine verschiebbare Unterlegschiene 5, beispielsweise eine Kupferplatte, mit
einer einen Widerstand bildenden und elektrisch isolierenden Schicht Il versehen. Diese Isolierschicht
befindet sich auf der Oberseite der Unterlegschiene 5 zu beiden Seiten der in Längsrichtung verlaufenden Kehle
5c Die Unterlegschiene ist unter den Werkstücken 3 angeordnet, wobei die Isolierschicht 11 zwischen der
Unterlegschiene und den Werkstücken liegt
Das vordere Ende der verschiebbaren Unterlegschiene 5 besitzt eine schräg angeordnete Bohrung 5', die in
der Kehle 5cder Schiene mündet Durch diese Bohrung wird laufend aus einem nicht dargestellten Vorratsbehälter
Fiußmittel 10 in die Kehle eingefüllt, so daß stets
an der Schweißstelle unterhalb des Lichtbogens eine ausreichende Menge Flußmittel vorrätig ist.
Gemäß der Erfindung wird ais Flußmittel ein
Schweißpulver aus halbleitendem Material verwendet, das reversibel bei niedriger Temperatur einen hohen
und bei hoher Temperatur einen niedrigen elektrischen Widerstand besitzt
Des weiteren ist eine Meßstromquelle 12 vorhanden, deren einer Pol an den Werkstücken 3 anliegt und deren
anderer Pol über eine Meßeinrichtung 15, bestehend aus einem Widerstand 14 und einem Amperemeter 13, mit
der Unterlegschiene5 verbunden ist
Ist beim Schweißvorgang beispielsweise der Einbrand nur ungenügend, so ist die auf das Flußmittel 10
übertragene Wärmemenge ebenfalls nur gering, wodurch das Flußmittel nur teilweise oder überhaupt keine
Schlacke bildet Dementsprechend ist der elektrische Widerstand des Flußmittels relativ hoch und es kann nur
ein geringer Strom durch die Werkstücke 3 zur Unterlegschiene 5 fließen.
Ist andererseits der Schweißvorgang optimal eingestellt, dann ist auch die Eindringtiefe des Lichtbogens
bzw. der Einbrand der Schweißnaht in die Werkstücke ausreichend groß, so daß das Flußmittel weitgehend
schmilzt und einen nur geringen elektrischen Widerstand besitzt In diesem Fall wird ein relativ hoher
Stromdurchgang unmittelbar unter dem Lichtbogen 4 gemessen. In den Bereichen, die im Augenblick des
Schweißens von dem Lichtbogen 4 weiter entfernt sind, ist ein größerer elektrischer Widerstand des Flußmittels
bzw. der Schlacke vorhanden und der Stromdurchgang geringer.
Wird beispielsweise eine Lichtbogenschweißung mit getauchtem Lichtbogen durchgeführt und a!s Flußmittel
Glas, Glasband oder Glasfaser benutzt, dann fällt der elektrische Widerstand des Füllmittrh bei Temperaturen
über mehrere 1000C scharf ab. !r: Abhängigkeit von
der Temperatur des Flußmittels und von der Größe der Kontaktbereiche zwischen Flußmittel und Werkstück
einerseits und Flußmittel und Unterlegschiene anciererseits fließt ein mehr oder weniger großer Strom, der
unterhalb des Lichtbogens 4 sein Maximum erreicht und mit zunehmendem Abstand vom Lichtbogen 4 nur
geringere Meßwerte aufweist.
Die Meßwerte des Stromdurchgangss werden fort-
jo laufend gemessen und zur Betätigung von Stellvorrichtungen
für die Schweißkreiswerte verwendet. Dies kann bei einfacheren Vorrichtungen durch Handbetätigung
oder aber automatisch durch einen mit der Schweißvorriclitung verbundenen Regelkreis erfolgen.
Hierzu^ Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Regeln des Schweißvorganges beim einseitigen Lichtbogen-Verbindungsschweißen
unter Verwendung gekehlter, elektrisch leitender, gegen die Werkstücke isolierter Unterlegschienen
und längs der Fugenunterseite angeordneter Fühlvorrichtungen,
die durch den fortschreitenden Lichtbogen mittelbar beeinflußt werden und Stellvorrichtungen
für die Schweißkreiswerte betätigen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kehle der Unterlegschiene mit einem Flußmittel gefüllt
wird, daß als Flußmittel ein Schweißpulver aus halbleitendem Material mit Heißleitereigenschaft
verwendet wird, und daß die elektrischen Widerstandswerte des Schweißpulvers unter dem Lichtbogen
an der Schweißstelle fortlaufend gemessen und zur Betätigung von Stellvorrichtungen für die
Schweißkreiswerte verwendet werden.
2. Vorricriuing zur Durchführung des Verfahrens
nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur fortlaufenden Erfassung der elektrischen Widerstandswerte
des Schweißpulvers (10) die Werkstükke (3) und die Unterlegschiene (5) mit einer
Meßstromquelle (12) und einer Meßeinrichtung (13, 14, 15) verbunden sind, deren Meßwerte des
temperaturabhängigen Stromdurchganges durch das halbleitende Material als Eingangssignale auf
Steuervorrichtungen (8) geschaltet sind.
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DE19691900509 DE1900509C3 (de) | 1969-01-07 | 1969-01-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Regeln des Schweißvorganges beim einseitigen Lichtbogen-Verbindungssehweißen |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3022099A1 (de) * | 1980-06-12 | 1981-12-17 | Ural'skij naučno-issledovatel'skij institut trubnoj promyšlennosti, Čeljabinsk | Vorrichtung zur auftragschweissung der zylindrischen innenflaeche von gegenstaenden durch lichtbogen |
Families Citing this family (2)
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IT1089145B (it) * | 1977-12-23 | 1985-06-18 | Sio Ind Ossigeno Altri Gas | Procedimento e relativa apparecchiatura per la saldatura di superfici metalliche rivestite di un elemento volatile col calore |
DE202008002712U1 (de) | 2008-02-26 | 2009-07-09 | Hettich-Oni Gmbh & Co. Kg | Montageplatte und Scharnier |
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1969
- 1969-01-07 DE DE19691900509 patent/DE1900509C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3022099A1 (de) * | 1980-06-12 | 1981-12-17 | Ural'skij naučno-issledovatel'skij institut trubnoj promyšlennosti, Čeljabinsk | Vorrichtung zur auftragschweissung der zylindrischen innenflaeche von gegenstaenden durch lichtbogen |
Also Published As
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DE1900509C3 (de) | 1979-10-31 |
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