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"Verschluckbare Sonde"
Die Neuerung betrifft eine verschluckbare Sonde zur Messung der Temperatur im Magen
und/oder Darm eines Patienten.
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Neben Anordnungen zur Messung des pH-Wertes, also des Säuregehalts
im Magen und/oder Darm eines Patienten sind auch Anordnungen zur Messung der Temperatur
in diesen Körperteilen bekannt geworden.
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Alle diese bekannten Anordnungen enthalten in einer verschluckbaren
Kapsel einen Oszillator, dessen Frequenz von der zu messenden Größe beeinflußt wird.
Im Falle der Temperaturmessung wird also der Sender in Abhängigkeit von der Temperatur
frequenzmoduliert. Die Energie des Oszillators wird mittels Spulenkopplung zu einem
Empfänger außerhalb des Körpers des Patienten übertragen und dort wird die Oszillatorfrequenz
gemessen
und somit die Temperatur oder eine andere Größe bestimmt.
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Bei den bekannten pillenförmigen Sendern ist neben den für die Oszillatorschaltung
notwendigen Schaltungselementen auch eine Batterie notwendig. Der Batterieraum muß
vor dem Untersuchungbeginn mit Elektrolytflüssigkeit angefüllt'werden. Es ist selbstverständlich
erstrebenswert, diesen zusätzlichen Arbeitsvorgang zu beseitigen. Weiterhin geht
das allgemeine Bestreben bei der Konstruktion der verschluckbaren Messanordnungen
nach möglichst kleinen AusfÜhrungsformen, um dem Patienten das Verschlucken der
Kapsel zu erleichtern. In diesem Zusammenhang ist die Verwendung von wenigen Schaltelementen
in Pillensendern interessant. Gleichzeitig würde hierdurch der Preis erniedrigt
werden, was die vom ärztlichen Standpunkt erstrebenswerte Verbreitung der Messenden
fördern würde.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Anord- |
nung zu schaffen, mit deren Hilfe gleiche Messergebnisse auf gleich einfache Weise
erhalten werden können. Trotzdem ist die in der Erfindung verwendete Messende billiger
und kleiner herstellbar, da sie weniger Schaltelemente benötigt. Gleichzeitig wird
aber auch die Batterie und damit das unerwünschte Auffüllen von Elektrolytflüssigkeit
überflüssig.
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Die erfindunggemäßeAnordnung zur Messung der Temperatur be- |
steht aus einer verschluckbaren Kapsel aus nichtleitendem Mate- |
rial mit einem in ihr eingebauten Schwingkreis oder sonst. Resonanzgebilden,
dessen Resonanzfrequenz mit unter dem Namen"Griddip-meter"bekannten Mitteln meßbar
ist. Gekennzeichnet ist die Neuerung dadurch, daß der Schwingkreis oder das Resonanzgebilde
einen Kondensator oder Spule enthält, welche im Bereich von 35-450 a eine starke
Abhängigkeit ihres Widerstandes von der Temperatur aufweist.
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Die Temperaturabhängigkeit der Resonanzfrequenz des Schwingkreises
bzw. des sonstigen Resonanzgebildes kann auf verschiedene Weise erzielt werden.
Man kann einmal einen Kondensator mit einem Dielektrikum mit starker Abhängigkeit
von der Temperatur in dem gewünschten Bereich vorsehen. Desgleichen ist es möglich,
eine Spule in den Resonanzkreis einzubauen, die einen ferromagnetischen Stoff enthält,
dessen Permeabilität in dem gewünschten Bereich temperaturabhängig ist. Schließlich
kann man auch beide Möglichkeiten kombinieren.
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Über die hierbei zu verwendenden ferromagnetischen Stoffe ist zu sagen,
daß die Permeabilitätskonstate oder anders ausgedrückt, die Magnetisierung bei mittlerer
Feldstärke mit steigender Temperatur, zuerst langsam dann schnell abnimmt. Man kann
also Stoffe finden, die in dem gewünschten Bereich eine brauchbare Abhängigkeit
der Permeabilitätskonstante von der Temperatur haben.
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Als Dielektrikum für den Kondensator kann man ferroelektrische Substanzen
verwenden. Diese zeigen in der Nähe des Curie-Punkt tos eine sehr starke Änderung
der Dielektrizitätskonstanten in Abhängigkeit von der Temperatur. Für ein Ferroelektrikum
in der Zusammensetzung
erhält man die in Fig. 1 dargestellte Abhängigkeit der Dielektrizitätskonstanten
# von der Temperatur T (in °C).
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Man erkennt, daß sich die Dielektrizitätskonstante zwischen 35 und
450 sehr stark ändert.
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Gegenüber den bekannten verschluckbaren Messonden wird gemäß der Erfindung
von einem aktiven Glied innerhalb der Kapsel abgogangen. Über die Messung der Resonanzfrequenz
mittels der bekannten Methode erübrigen sich ausführliche Angaben zu machen. Es
sei lediglich erwähnt, daß auf der"Empfangs-und Auswerteseite" nunmehr ein in der
Frequenz variabler Oszillator vorgesehen ist.
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Stimmt die Oszillatorfrequenz mit der Resonanzfrequenz des in die
Nähe des Oszillators gebrachten Schwingkreises überein, so wird dem Oszillator Energie
entzogen. Diese Stellung des Oszillators wird mittels eines Strommessgerätes) eines
magischen Augesusw. in entsprechender Schaltung im Anoden-oder Gitterkreis der Oszillatorröhre
angezeigt und die Frequenz des Oszillators durch Messung oder Ablesung an einer
geeichten Skala bestimmt. Zur
automatischen Registrierung der Messwerte
z. B. mittels eines Schreibers wird man den Oszillator automatisch auf die sich
ändernde Resonanzfrequenz nachführen.
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Zur Bestimmung der Resonanzfrequenz des Schwingkreises in der Messonde
wird also die gleiche Methode verwendet wie bei der vorgeschlagenen Anordnung zur
Messung des pH-Wertes. Dort sind an der Außenfläche der verschluckbaren Kapsel zwei
Elektroden verschiedener Materialien vorgesehen. Die sich zwischen diesen z. B.
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Elektroden ausbildende Spannung wird/zur Steuerung einer Kapazitätsdiode
benutzt, die in einen Schwingkreis einbezogen ist.
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Dessen Resonanzfrequenz wird wiederum mit der grid-dip-meter-Methode
gemessen. Es kann auch im Schwingkreis eine stromgesteuer. te Induktivität vorgesehen
sein.
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Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden-kann man |
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Temperatur-und pH-Wert-Messung auch gleichzeitig mittels einer Sonde vornehmen.
Man bringt hierzu zwei Schwingkreise in die verschluckbare Kapsel, wobei'der Schwingkreis
zur Temperatur-
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messung gemäß der und der andere Schwingkreis gemäß |
der bereits vorgeschlagenen und oben beschriebenen Anordnung zur pH-Wert-Messung
aufgebaut ist. Die verwendete Induktivität kann man wenigstens teilweise in beiden
Schwingkreisen benutzen. en Man muß aber nun die Resonanzfrequen7i/der Schwingkreise
derart bemessen, daß sie teilerfremd sind. Auf der Auswerteseite kann man für jeden
Schwingkreis ein besonderes grid-dip-meter benutzen.
Mittels eines
Schreibers mit zwei Schreibstiften können beide Werte auf einem Registriorstreifen
aufgezeichnet werden.
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Es ist aber auch möglich, nur ein grid-dip-meter zu benutzen und mit
diesem abwechselnd die beiden Resonanzfrequenzen zu bestimmen.
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In der Zeichnung sind in den Fig. 2 und 3a und b Ausführung-#########
beispieleder ##########gemäßen verschluckbaren Messonden schematisch dargestellt.
Die Fig. 4 enthält in schematischer Form eine gesamte Meßanordnung mit automatischer
Nachführung der grid-dip-meter und Registrierung mittels eines Schreibers.
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Die Fig. 2 zeigt eine Sonde zur Messung allein der Temperatur.
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Die verschluckbare Kapsel aus nichtleitendem Material trägt das Bezugszeichen
1. In dieser Kapsel sind die Schaltelemente - eine Induktivität 2 und ein Kondensator
3-schematisch eingezeichnet. Die Dielektrizitätskonstante des Dielektrikums 4 des
Kondensators 3 soll eine Temperaturabhängigkeit etwa der in Fig. 1 dargestellten
Form aufweisen. In Abhängigkeit von der Temperatur treten große Kapazitätsänderungen
und damit Frequenzänderungen auf.
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In den Fig. 3a und b sind Ausführungsformen zur Messung sowohl der
Temperatur als auch des pH-Wertes dargestellt. Die Kapsel 5 ist hier jeweils im
Schnitt eingezeichnet. Die Schaltelemente
sind jedoch auch hier
nur schematisch dargestellt. Auf der Kapsel 5 sind die aus verschiedenem Material,
z. B. Gold und Zinn, hergestellten Elektroden 6a und b aufgebracht. Zwischen diesen
Elektroden liegt der Schwingkreis zur Messung des pH-Wertes, bestehend aus der als
variable Kapazität geschalteten Diode 7 und dem Spulenanteil 8. Zur Tcmperaturmessung
dient der aus dem anderen Teil 9 der Spule und dem Kondensator 10 mit entsprechendem
Dielektrikum gebildete Schwingkreis. Für die Bemessung der Resonanzfrequenz der
beiden Schwingkreise gilt, wie bereits gesagt, daß die Resonanzfrequenzen teilerfremd
sein müssen. In der Fig. 3h ist eine im wesentlichen gleiche Anordnung dargestellt,
jedoch ist hier noch ein Festkondensator 11 parallel zur gesamten Spule (Teile 8
und 9) eingeschaltet. Hier bestimmt also auch noch das Spulenteil 9 die Frequenz
des pH-Vert-Messteils mit.
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Schließlich ist in der Fig. 4 noch die gesamte Messanordnung für beide
Werte (pH-Wert und Temperatur) schematisch dargestellt.
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Mit 12 ist ein Teil des Körpers des Patienten bezeichnet, in dem sich
die verschluckte (nur gestrichelt eingezeichnete) Messende 13 befindet. Die Messende
kann z. B. gemäß der Fig. 3a und b aufgebaut sein. Zur Bestimmung der Resonanzfrequenz
der
beiden Schwingkreise dienen die mit 14 und 15 bezeichneten griddip-meter.
Diese werden automatisch den Frequenzänderungen der Resonanzfrequenzen nachgcführt.
In den Frequonzmessteilen 16 und 17 werden die Frequenzen der beiden Oszillatoren
bestimmt (Frequenzdiskriminator) und im Schreiber 18 auf einem Registrier-' streifen
aufgeschrieben.
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Es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, daß neben Schwingkreisen
auch andere Resonanzgebilde verwendet werden können.