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"Stollen für Sportschuhe" Die Stollen für Sportschuhe bestehen vielfach
aus Leder. Da das Leder in Bahnen von nur verhältnismäßig geringer Stärke anfällt,
bestehen dieses Stollen aus schichtartig aufeinandergelegten Scheibchen, die vermittels
die einzelnen Schichten durchdringende Nägel zusammengehalten werden. Da Leder verhältnismäßig
wenig abriebfest ist, werden die Spitzen der Nägel verhältnismäßig schnell freigelegt.
Die aus dem Stollen herausragenden Nagelspitzen können aber zu äußerst unangenehmen
Verletzungen führen, wenn ein Spieler von einem Schuh mit einem derartig schadhafte
Stollen getroffen wird, Ein weiterer wesentlicher Nachteil der bekannten Lederstollen
besteht darin, daß diese sehr viel Feuchtigkeit
aufnehmen und dadurch
verhältnismäßig schnell, z. B. bereits nach fünf Minuten, aufweichen. Nachteilig
ist ferner, daß die Lederstollen beim Anziehen mit der Zange, wie es vielfach bei
der Befestigung des Stollens am Schuhboden ausgeführt wird, aufgerauht werden. Dadurch
wird die Wasseraufnahme des Stollens und die Schmutzansammlung am bzw. zwischen
den Stollen sehr begünstigt.
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Die Schmutzansammlungen können dann bis ein Drittel des Gesamtgewichts
des Schuhes betragen. Die Gewichtserhöhung des Sportschuhes muß aber zwangsläufig
zu einer Beeinträchtigung der sportlichen Leistung führen. Ferner leidet die Standfestigkeit
des Spielers durch die Schmutzansammlungen, weil dadurch die Griffigkeit der Stollen
wesentlich herabgesetzt wird. Dies kann so weit gehen, daß die hinteren, d. h. zum
Gelenk hin angeordneten Stollen, die keiner Abrollbewegung unterworfen sind, sich
so stark mit Schmutz füllen, daß die Griffigkeit dieser Stollen völlig aufgehoben
wird.
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Der Neuerung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Stollen für Sportschuhe
zu schaffen, der einerseits die Vorteile
des Leders beibehält jedoch
andererseits die vorerwähnten Nachteile von Lederstollen nicht mehr aufweist.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht neuerungsgemäß darin, daß die Stollen
aus Lederfaser-Werkstoff bestehen und vorzugsweise einstückig ausgebildet sind.
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Die Verwendung von Lederfaser-Werkstoff in der Schuhfertigung, z.
B. für Brandsohlen, Hinterkappen und den Absatzbau, ist bereits seit langem bekannt.
Die Verarbeitung kann grundsätzlich in der Weise erfolgen, daß in besonderen Zerfaserungsmaschinen
das Leder (Lederabfälle) zerkleinert und hieraus unter Zusatz von Bindemittel (emulsionen)
ein Faserfrei bereitet, wird, der in geeigneten Einrichtungen in der gewünschten
Weise verformt werden kann. Die Verfestigung des Breies erfolgt durch Entwässerung,
Trocknung, Pressen und gegebenenfalls Lagerung. Die Bindemittel für den Faserbrei
können aus Naturlatex, Kunstkautschuk oder Kunstharz bestehen.
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Der Vorzug des neuerungsgemäßen Stollens gegenüber dem bekannten
Lederstollen besteht in dem geringen Feuchtigkeitsaufnahmevermögen und in der gegenüber
Leder sehr viel höheren Festigkeit. Ein Aufweichen der Lederfaser-Stollen unter
dem Einfluß von Feuchtigkeit findet also nicht statt. Ferner besitzt der neuerungsgemäße
Stollen eine ausgezeichnete Abriebfestigkeit. Die Festigkeit läßt sich nach einem
weiteren Merkmal der Neuerung noch dadurch erhöhen, daß der Stollen einen Anteil
von Chromlederfasern enthält.
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Wie bereits erwähnt, wurden Lederfaser-Werkstoffe bereits für den
Absatzbau eingesetzt. Dabei besaß der Absatz einen geschichteten Aufbau. Die einzelnen
Lederfaser-Schichten wurden in geeigneter Weise, z. B. durch Verklebung, miteinander
verbunden. Abgesehen davon, daß die an einen Stollen für Sportschuhe zu stellenden
Anforderungen sehr viel weiterziehen als bei einem Absatz, besteht der besondere
quert der Neuerung gerade darin, daß der einzelne
Stollen aus einem
Stück besteht, also gerade keinen schichtartigen Aufbau aufweist. Dadurch ist es
auch möglich, daß die bei dem bekannten Lederstollen erforderlichen Nägel zum Zusammenhalt
der einzelnen Schichten neuerungsgemäß in Fortfall kommen können.
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Ein weiterer mit der Neuerung zusammenhängender Vorzug ist darin zu
sehen, daß die Anbringung der Schraube am Stollen in einfacher Weise erfolgen kann.
Die Schraube braucht nämlich lediglich mit dem Lederfaserbrei umgossen zu werden.
Nach der Verfestigung des Faserbreies ist die Schraube im Stollen fest verankert.
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Die Abriebfestigkeit und wasserabstoßenden Eigenschaften des Stollens
können neuerungsgemäß noch dadurch verbessert werden, daß der Stollen Gummi enthält.
Der Gummi kann dem Stollen z. B. dadurch einverleibt werden, daß ein Kautschuklatex
als Bindemittel für die Lederfasern verwendet wird. Dadurch wird eine sehr vorteilhafte
Kombination der Eigenschaften von Leder und Gummi erzielt. Im Gegensatz
zu
Gummistollen besitzt der gummienthaltende Lederfaser-Stollen nicht mehr die unerwünschte
starke Federung.
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Ein weiteres Merkmal der Neuerung besteht darin, daß der fertige Lederfaser-Stollen
mit einen glatten Überzug, beispielsweise durch Eintauchen des Stollens in einen
Lack, versehen ist. Dadurch wird die Möglichkeit
zu Schmutzansammlungen noch weiter herabgesetzt. |
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Da sich der neuerungsgemäß zum Einsatz kommende Lederfaser-Werkstoff im Gießverfahren
verarbeiten läßt, was bei Leder nicht möglich ist, können in einfacher Weise auf
der Außenseite der Stollen Abflachungen oder dergleichen zum Ansetzen eines Werkzeuges
angebracht werden, vermittels dessen sich das im allgemeinen durch Verschraubung
mit dem Schuhboden verbundene Klötzchen fest anziehen läßt. Nach einem besonderen
Merkmal der Neuerung werden in der oberen, d. h. der Sohle zugekehrten Hälfte, des
Klötzchens, zwei derartige Abflachungen, die vorzugsweise diametral zueinander angeordnet
sind, zum Ansetzen
eines Schlüssels zum Festziehen des Klötzchens
vorgesehen. Die durch die Neuerung gebotene Möglichkeit, einen Schlüssel statt eine
Zange für das Festziehen der Stollen zu verwenden, hat den Vorteil, daß damit die
Gefahr einer Aufrauhung des Klötzchens ausgeschlossen wird. Der Nachteil einer derartigen
Aufrauhung besteht, wie bereits eingangs erwähnt, darin, daß dadurch Schmutzansammlungen
begünstigt werden. Die Anordnung von nur zwei Flächen zum Festziehen des Stollens
empfiehlt sich deshalb, weil der Lederfaser-Werkstoff, aus dem das neuerungsgemäße
Klötzchen besteht, weicher als Nylon oder Aluminium ist. Demgegenüber ist die Anbringung
einer Sechs-oder Vierkantfläche zum Ansetzen eines Schlüssels weniger zweckmäßig.
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In der Zeichnung ist der neuerungsgemäße Stollen 1 gezeigt, in den
die Schraube 2 eingegossen ist. Unmittelbar unter der Oberseite 3 des Stollens sind
auf dessen Mantelfläche die beiden Abflachungen 4 angeordnet, die diametral gegenüberliegen
und zum Ansetzen eines Schlüssels oder dergleichen dienen.