DE182747C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23G—COCOA; COCOA PRODUCTS, e.g. CHOCOLATE; SUBSTITUTES FOR COCOA OR COCOA PRODUCTS; CONFECTIONERY; CHEWING GUM; ICE-CREAM; PREPARATION THEREOF
- A23G1/00—Cocoa; Cocoa products, e.g. chocolate; Substitutes therefor
- A23G1/30—Cocoa products, e.g. chocolate; Substitutes therefor
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- ΛΗ 82747 -KLASSE
53/. GRUPPE
Verfahren zur Herstellung von eiweißreicher, geschmacklich
nicht veränderter Schokolade.
Es ist bekannt, daß Schokolade der üblichen Zusammensetzung im Durchschnitt nur
etwa 6 Prozent Eiweißstoffe enthält, also verhältnismäßig eiweißarm ist; von diesen 6 Prozent
Eiweißstoffen des Kakaos ist nur ein Teil verdaulich. Man hat daher bereits den Eiweißgehalt
der Schokolade durch Zusatz von trockenem Eiweiß, auch durch Zusatz von
Peptonen, zu erhöhen versucht; solche
ίο Schokoladen haben jedoch einen nachteilig
veränderten Geschmack. Soweit trockene Eiweißstoffe in Frage kommen, sind sie auch
stets in der Schokolade als pulveriger Körper mit der Zunge wahrzunehmen, und wohl aus
diesen Gründen haben sich diese Schokoladen bisher nicht eingeführt, abgesehen jedoch von
Milchschokolade, welche einen Zusatz eingedickter Milch enthält. Aber auch diese
. Milchschokolade ist geschmacklich verändert; sie hat insbesondere die Eigenschaft, oft
schon bei der Bereitung, sonst bei der Aufbewahrung einen Geschmack anzunehmen, welcher an freie Buttersäure, Kapronsäure
und derartige freie Fettsäuren erinnert.
Denselben Fehler, welchen Milchschokolade hat, hat auch Schokolade, welcher, wie bereits
vorgeschlagen, Milch und Eier zugesetzt werden. Bei dieser tritt der unangenehme
Geschmack nach Buttersäure, Kapronsäure und dergl. ganz besonders stark dann hervor,
wenn man der Kakaomasse Zucker, Eier und Milch zusetzt, ohne die Milch vorher weit
einzudicken. Hierbei wird nicht nur durch Zersetzungen der Milch, sondern auch durch
Zersetzungen des Eigelb ein unangenehmer Geschmack hervorgerufen.
Das vorliegende Verfahren bezweckt nun, Eiweißschokolade so herzustellen, daß sie einen
hohen Eiweißgehalt — 18 bis 20 Prozent — erhalten kann und trotzdem geschmacklich
und den sonstigen Eigenschaften nach von reiner Schokolade nicht zu unterscheiden ist.
Um diesen Zweck zu erreichen, wird das übliche Verfahren zur Herstellung von
Schokolade in mehreren Beziehungen abgeändert. Das Nähere ergibt sich aus dem nachstehenden Ausführungsbeispiele:
Die Kakaobohnen werden zunächst in üblicher Weise gereinigt und gelesen, dann
vollständig gar geröstet und in üblicher Weise geschält. Die geschälten Kerne erwärmt man
auf 400 C. und fügt Eiweiß hinzu, welches mit Wasser angerührt und zweckmäßig teilweise
in Wasser gelöst bezw. löslich gemacht ist. Auf 100 Teile Kerne werden etwa
30 Teile Eiweiß genommen, welche mit 40 bis 50 Teilen Wasser angerührt sind. Die
Kerne, das Eiweiß und das Wasser werden nun gut durchgearbeitet; die Temperatur soll
dabei nicht über. 400 C. steigen. Die Vermischung
und Verarbeitung der Kerne mit den feuchten Eiweißstoffen gestattet die
feinste Verteilung der letzteren. Dann läßt man die durchgearbeitete Masse 24 Stunden
stehen, damit das Eiweiß vollständig von den Geschmacksstoffen des Kakaos durchdrungen
wird. Die Mischung wird darauf in einen doppel wandigen Zylinder gebracht und auf
etwa 6o° C. erwärmt und umgerührt, damit ein Teil des Wassers sich verflüchtigen kann.
Nachdem die Mischung so weit abgedampft ist, daß sie nur noch 12 bis 15 Prozent
Wasser enthält, wird sie in Kollergänge gebracht und mit Granitläufern zermalmt; diese
Zermalmung tritt erst allmählich ein, weil das noch in den Kernen enthaltene Wasser
dem Flüssigwerden des Fettes hinderlich ist. Nachdem eine gleichmäßige Masse erhalten
ist, läßt man sie bei einer Temperatur von 40 bis 500 C. wieder ungefähr 24 Stunden
stehen. Hierdurch tritt eine weitere Übertragung des Aromas des Kakaos auf das zugesetzte
Eiweiß ein und eine völlige Entwicklung der Aromastoffe, wodurch der den Eiweißstoffen sonst anhaftende fade Geschmack
vollständig beseitigt wird.
Die Masse wird nun von neuem einer weiteren Zerkleinerung unterworfen, bis sie
vollständig flüssig geworden und zur Aufnahme des Zuckers geeignet ist. Dann werden
etwa 5 Teile Masse mit 6 Teilen Zucker und etwa einem Teil Kakaobutter vermischt
und diese Masse den Walzwerken zugeführt, damit sie fein geschliffen wird. Das Schleifen
erfolgt in der Kälte, um die Masse durch , Wärme nicht mehr zu verändern und eine
innige Mischung und Bindung der Fettstoffe mit den Eiweißstoffen (Emulsion) zu erreichen.
Nach genügender Bearbeitung kommt die
Masse in den Wärmeschrank, wo sie bis auf
4.0° C. erwärmt und dann möglichst schnell
verarbeitet wird; die in Formen gebrachte
Masse läßt man schnell erkalten.
Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur Herstellung einweißreicher Schokolade
ist besonders wesentlich, daß die Kerne der gar gerösteten Kakaobohnen nicht wie
bisher mit trockenen Eiweißstoffen, sondern mit einer Mischung von Wasser und Eiweiß
durchgearbeitet, dann längere Zeit stehen gelassen und nun nach eventueller teilweiser
Abdampfung des Wassers weiter verarbeitet werden, wie es auch sonst schon in der
Schokoladefabrikation bei der Herstellung gewöhnlicher Schokolade bekannt ist. Man
hat auch bereits vorgeschlagen, die vorgemischte Schokolade mehrere Tage stehen zu
lassen, bevor sie fertig gewalzt und geformt wird; man hat aber die Zusätze, insbesondere
auch den Zusatz von Eiweiß zur Schokoladenmasse immer erst gemacht, nachdem diese fertiggewalzt war; für das vorliegende
Verfahren ist es aber gerade wesentlich, daß der Zusatz von Eiweiß zusammen mit Wasser
zu Anfang der Verarbeitung der Masse gemacht wird.
Die große Bedeutung dieser wohlschmeckenden Eiweißschokolade für die Ernährung
von Kindern und Genesenden, bei denen es ganz besonders darauf ankommt, die Nahrung
nicht nur in leicht verdaulicher Form, sondern auch unter Berücksichtigung der Wünsche
auf Geschmack darzubieten, liegt auf der Hand.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von eiweißreicher, geschmacklich nicht veränderter Schokolade unter Verwendung von trockenem Eiweiß, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerne der völlig gar gerösteten Kakaobohnen mit einer Mischung von Wasser und Eiweiß durchgearbeitet, längere Zeit stehen gelassen und nach eventueller teil-. weiser Abdampfung des Wassers nun in der in der Schokoladenfabrikation üblichen Weise in Kollergängen oder dergl. mit den üblichen Zusätzen weiter verarbeitet werden.
Publications (1)
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