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Vorrichtung zum Reinigen von Sieben |
Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinigen von Sieben mittels Borstenbesetzter
Scheiben.
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Zum Reinigen vom Sieben sind in der Müllerei und in anderen Industrien
bereits zahlreiche verschiedene Vorrichtungen in Gebrauch. Bei Plansichtern werden
in größerem Umfange geführte Bürsten benutzt, die eine einwandfreie Reinigung bewirken,
aber einen beachtlichen Bauaufwand erfordern. Man kennt auch bereits Reinigungsmittel,
die sich frei auf den Siebboden bewegen können, beispielsweise Stoffstücke mit ausgefransten
Enden, Gurtbandstücke und dergleichen. Die Reinigungswirkung dieser Vorrichtungen
ist jedoch nicht voll befriedigend. Reiniger mit Borstenbüscheln und einem Metallknopf
zeigen den Nachteil einer starken Abnutzung dieses für die Führung nutzgen Knopfes.
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Gemäß der Neuerung lassen sich diese Nachteile durch frei bewegliche
Scheiben vermeiden, bei denen mehrere, vornehmlich gleichartig angeordnete Borstenbüsohel
in einem zylindrischen Scheibenkörper mit balligem Boden stecken. Die Anordnung
wird so getroffen, daß ein Borstenträger von einem hochelastischen Mantelkörper
mit ballige Boden umgeben ist. Für die Borsten selbst sind verschiedenartige Werkstoffe
vorgesehen. Durch ihre Gestaltung ermöglicht die neue Vorrichtung eine zuverlässige
selbsttätige Reinigung von Sieb geweben. Im folgenden wird die Neuerung an Hand
der Darstellungen in der Zeichnung näher erläutert.
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Abb. 1 und 2 zeigen Querschnitte durch Siebreiniger, die der Neuerung
entsprechen, Abb. 3a u. 3b zeigen halbe Draufsichten zu Abb. 1 bzw. 2.
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In Abb. 1 sind der Borstenträger 1 und der Mantelkörper 2 durch die
Holzschraube 3 miteinander verbunden. Der Mantelkorper 2 besteht vorzugsweise aus
hochelastischem Werkstoff,
beispielsweise Kunst-oder Natur-Gummi.
Er ist als zylindrischer Scheibenkörper ausgebildet und weist den balligen Boden
4 auf.
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Im Borstenträger 1 sind mehrere Borstenbüschel 5 gleichartig angeordnet.
Sie sind derart schräg gestellt, daß die senkrechten Mittelebenen radial zu dem
zylindrischen Scheibenkörper verlaufen. Die Mittelachsen der Boratenbüschel sind
in diesem Falle Mantellinien eines Kegels, dessen Mittelachse mit der Mittelachse
des zylindrischen Scheibenkörpers übereinstimmt.
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Alle Borstenbüschel sind also gleichsinnig und unter gleichem Winkel
gegen die Senkrechte geneigt, und die oberen freien Enden weisen nach außen. Auch
sind die Borstenbüschel gleichmäßig auf dem Borstenträger verteilt.
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Abb. 2 zeigt eine Abart der Neuerung, bei der in dem Mantelkörper
2 eine Hohlringnut 6 eingeformt ist, die einen entsprechenden Wulst des Borstenträger
1 umfaßt. Entsprechend der linken Hälfte der Abb. 2 kann der Wulst 7 auch eine eckige
statt der abgerundeten Form aufweisen. Gemäß Abb. 2 ist zwischen dem Bodenteil des
Mantelkörpers 2 und dem Borstenträger 1 ein Raum 8 freigelassen, der hohl ausgebildet
ist. Dieser Raum kann jedoch auch mit einem schweren stoff, beispielsweise Metall,
ausgefüllt oder zum Teil ausgefüllt werden, wenn die Masse der Reinigungskörper
erhöht werden soll. Abb. 2 und 3b lassen erkennen, daß die Borstenbüschel 5 in diesem
Falle nicht in radialen Ebenen stehen. Ihre senkrechten Mittelebenen 9 besitzen
vielmehr den Abstand 10 von der Mittelachse des Scheibenkörpers. Die dargestellten
Borstenbüschel 5 sind jedoch auch in diesem Falle gleichsinnig geneigt. Sie stehen
in senkrechten Ebenen, die tangential an einen waagerecht liegenden Kreis gelegt
sind. Durch diese Anordnung der Borstenbüschel wird der Bewegung des Reinigers eine
Drehung um seine senkrechte Mittelachse überlagert.
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Die Reinigungsvorrichtungen ruhen auf den Siebböden 11, über denen
die Siebgewebe 12 parallel ausgespannt sind. Die Gesamthohe eines Siebreinigers
ist nur wenig geringer als der Spielraum zwischen dem Boden 11 und dem Gewebe 12.
Wird das Sieb in eine hin-und hergehende Bewegung oder in die den Plansichtern
eigentümliche
parazyklisohe Bewegung versetzt, bei der jeder Punkt des Siebes eine Kreisbahn beschreibt,
so wandern die Reinigungsvorrichtungen infolge der Stöße, die sie von Randbegrenzungen
des Siebes erhalten, unter dem Siebgewebe hin und her. Dabei wippen die Reiniger
infolge der balligen Bodenform, so daß abwechselnd verschiedene Borstenbüsohel 5
am Siebgewebe 12 zur Anlage kommen. Die Borstenbüsohel stützen sich gegen das Siebgewebe
ab und erhalten hierbei ihren Vortrieb. Einzelne Maschen des Siebgewebes können
von einzelnen Bestandteilen der Büschel durchstochen werden ; im übrigen wird das
Siebgewebe von unten her abgelegt, und durch die mittels des Abstoßens der Vorrichtung
hervorgerufene Vibration des Siebgewebes 12 tritt ein zusätzlicher Reinigungseffekt
ein.
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Dabei kann eine teils kippende, teils rutschende Bewegung des Mantelkörpers
2 aus dem Boden 11 beobachtet werden.
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Die Benutzung des Ausdruckes "Borstenbüschel" soll nicht bedeuten,
daß lediglich die Verwendung typischer Borsten in Frage käme. Die Vorrichtung kann
vielmehr mit den verschiedenartigsten Beborstungen versehen werden. Insbesondere
sind dicke und dünne, zähe und biegsame Borsten vorgesehen, ferner solche aus Naturstoff
und Kunststoff. Beispielsweise kommen Pferdeharr, Ziegenhaar, Perion, Gummistreifen,
Hanf, Mischungen dieser Stoffe und Büschel aus Schnüren und dergleichen in Frage.
Die Borstenbüsohel können aus verschiedenartigen Teile zusammengesetzt sein. Es
können jedoch auch verschiedenartige Büschel innerhalb eines Reinigers verwendet
werden. Die Art der Ausbildung richtet sich nach der jeweiligen Siebbespannung und
den sonstigen Umständen.
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Es ist auch vorgesehen, einige Borstenbüsohel etwa radial und andere
annähernd tangential geneigt anzuordnen oder auch einzelne Büschel senkrecht zu
stellen. Wesentlich ist immer die gewölbte Form des Bodens, die die Taumelbewegung
der Reinigungsvorriohtungen hervorruft. Durch das Breisteohen von Siebmaschen, das
Abstreifen von Siebgut und den dem Siebgewebe gegebenen stoß wird auch bei schmierenden,
schwierigen Siebgütern eine gute Siebreinigung erreicht.