-
Anmelder : Ulrich Mayrhofer Dietramszell (Oberbayern) Mein Zeichen
: Nr. 112 S/K. Anschlusstülle für das Aufstecken von Milchschläuchen bei Absaugemelkanlagen
Die Neuerung betrifft eine Anschlusstülle für das Aufstecken von Milchschläuchen
bei Absaugemelkanlagen, wie sie heute in landwirtschaftlichen Betrieben in zunehmendem
Masse zur Anwendung gelangen.
-
Bei Absaugemelkanlagen ist es üblich, die Milch durch eine Rohrleitung
zur Milchsammelstelle, z. B. zur Milchkammer, hinzuleiten. Diese Rohrleitung ist
im Stall fest montiert und verläuft üblicherweise oberhalb der Standplätze der Kühe
vorbei. An bestimmten Stellen, z. B. zwischen'den Standplätzen von zwei benachbarten
Kühen, sind an der Rohrleitung Hähne angebracht, an die die Milchschläuche angeschlossen
werden. Der Milohschlauch wird durch Aufstecken auf die Tülle des Hahnes mit dem
Hahn verbunden, der Hahn durch Umdrehung geöffnet, worauf
der Melkvorgang
beginnen kann. Nach dessen Beendigung wird der Hahn wieder geschlossen und der Milchschlauch
von der Aufstecktülle abgezogen. Danach kann in gleicher Weise der Melkvorgang bei
der nächsten Kuh erfolgen. Die bei Absaugemelkanlagen bisher gebräuchlichen Hähne
haben jedoch erhebliche Nachteile. Bei einem Reinigen der Rohrleitung mit Hilfe
von durchgesaugten oder durchgepumpten Spülflüssigkeiten können die Stellen, an
denen die Hähne angebracht sind und die Hähne selbst, nur in unzulänglichem Masse
gesäubert werden. Der Grund ist darin zu suchen, dass die Hähne aufgrund ihrer Konstruktion
Ecken und Hohlräume aufweisen, in die die Spülflüssigkeit entweder überhaupt nicht
oder nur wenig eindringen kann. Insbesondere der letzte Teil des Hahnes, der durch
irgend einen Verschluss die Aufstecktülle des Hahnes von der Rohrleitung trennt,
kann von der Spülflüssigkeit überhaupt nicht erreicht werden Diese Tülle muss in
allen Fällen täglich zweimal von Hand mit der Bürste gereinigt werden, da die sonst
zurückbleibenden Milchreste Keimherde entstehen lassen, die eine einwandfreie Milchgewinnung
unmöglich machen. Die Hähne bzw. die Tüllen der Hähne sind gegen Verschmutzung meistens
durch eine Gummikappe, die nach dem Melken übergestülpt wird, geschützt. Auch diese
Gummikappe muss von Zeit zu Zeit von Hand gereinigt werden. Gerade diese Reinigung
von Hand ist aber in der heutigen Zeit für den Landwirt bzw. für das Melkerpersonal
kaum mehr tragbar und es ergeben sich in der Praxis immer wieder Fälle, dass gerade
an den Hähnen die Milch verunreinigt wird und dadurch hohe Keimzahlen hervorgerufen
werden.
-
Die Neuerung beseitigt diese Nachteile völlig. Durch sie wird vorgeschlagen,
anstelle des üblichen Hahnes nur eine
Anschlusstülle an den betreffenden
Stellen der Ringrohrleitung anzubringen, auf die der Milchschlauch nach Abnehmen
der auch hier benützten Gummi-oder Kunststoffkappe aufgesetzt werden kann. Diese
Anschlusstülle ist so ausgebildet, dass das eine Ende die Form einer Halbschale
besitzt, welche mittels Weich-oder Hartlötung mit dem mit einer Öffnung versehenen
Milchleitungsrohr fest verbunden ist, während das andere Ende der Anschlusstülle
die Form eines Rohrstutzens aufweist, über den während des Melkvorganges der Nilohsohla.
uoh geschoben wird. Sobald der Melkvorgang beendet ist, wird das freie zweckmässigerweise
konisch ausgebildete Ende der Anschlusstülle mit einer Gummi-oder Kunststoffkappe
verschlossen.
-
Durch die Neuerung wird das Entstehen von Keimherden durch zurückbleibende
Milchreste völlig unterbunden, da kein Teil vorhanden ist, der bei der Spülung der
Milchrohrleitung von der Spülflüssigkeit nicht erreicht wird.
-
Die Anschlusstüllen können beispielsweise eine Länge von ca.
-
30 mm und einen dem jeweiligen Milchschlauch entsprechenden Durchmesser
besitzen. Eine zu geringe Länge der Anschlusstülle bewirkt einen schlechten Sitz
des Milchschlauches, eine zu grosse Länge ist ungünstig im Hinblick auf eine res
lose Reinigung durch die Spülflüssigkeit.
-
Die Anschlusstülle kann auch aus Plexiglas oder sonstigen Kunststoffen
bestehen. Eine Verbindung mit einem aus Metall bestehenden Milchleitungsrohr erfolgt
dann durch Kleben, mit einem aus Plexiglas oder sonstigen Kunststoffen bestehenden
Milchleitungsrohr durch Kleben oder Schweissen. Die Grundkonzeption der bisher üblichen
Hähne bestand darin, zu vermeiden, dass keine Aussenluft in die Milchrohrleitung
eindringen kann. Dies wird dadurch erreicht, dass der Hahn
geöffnet
bzw. wieder geschlossen wird, solange der Milchschlauch noch mit dem Hahn verbunden
ist. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass das bei der Neuerung mögliche Eindringen
von Aussenluft während des Anbringens und Abnehmens des Milchschlauches bzw. der
Verschlusskappe praktisch so geringfügig ist, dass keine Verschmutzung der Milch
bzw. der Rohrleitung eintritt, während die in den Ecken und Hohlräumen des Hahnes
verbleibenden Milchreste als Keimherde eine erhebliche Verschlechterung der Milch
herbeiführen. Das Anbringen und Abnehmen des Milchschlauches bzw. der Verschlusskappe
erfolgt so schnell, dass keinerlei Gefahr besteht, dass grössere Mengen Aussenluft
in die Milchrohrleitung gelangen. Darüberhinaus erbringt die neue Anschlusstülle
auch noch den Vorteil, dass sie kostenmässig im Vergleich zu den bisher gebräuchlichen
Hähnen kaum ins Gewicht fällt.
-
Die neue Anschlusstülle kann auch so ausgebildet sein, dass das als
Halbschale ausgebildete Ende durch eine Gegenhalbschale mittels Schraub-oder Klemmverbindung
mit dem Milchleitungsrohr fest verbunden ist, wodurch eine leichte Auswechselbarkeit
gegeben ist. Zweckmässigerweise wird bei dieser Ausführungsart zwischen den Halbschalen
und dem Milchleitungsrohr ein Dichtungsmittel eingelegt, um die Zufuhr von Aussenluft
auszuschliessen. Eine andere Ausführungsart der Anschlusstülle sieht vor, dass die
Anschlusstülle als Rohrstutzen ausgebildet ist, der mit dem Milchleitungsrohr durch
Hartlötung oder Schweissung bzw. bei Kunststoffen durch Kleben oder Schweissen direkt
fest verbunden ist.
-
Alle beschriebenen Ausführungsformen der neuen Anschlusstülle haben
gemeinsam, dass sie keine Ecken und Hohlräume besitzen, so dass der mechanische
Reinigungsprozess mit Hilfe einer Spülflüssigkeit eine einwandfreie Säuberung der
Milchrohrleitung, der Hähne und der Kappen, erbringt. Die Neuerung ist in drei Ausführungsbeispielen
in einer Zeichnung schematisch dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt die Seitenansicht einer Anschlusstülle, die mittels Weich-oder
Hartlötung bzw. mittels Kleben oder Schweissen mit dem Milchleitungsrohr fest verbunden
ist ; Fig. 2 zeigt die Seitenansicht einer Anschlusstülle, die durch eine Gegenhalbschale
auf dem Milchleitungrohr gehalten wird ; Fig. 3 zeigt die Seitenansicht einer Anschlusstülle,
die als reiner Rohrstutzen ausgebildet ist.
-
Die Anschlusstülle 1 ist an ihrem einen Ende 2, welches nach aussen
ragt, als Rohrstutzen ausgebildet, über den während des Melkvorganges der Milchschlauch
bzw. nach Beendigung des Melkvorganges eine Gummi-oder Kunststoffkappe 3 aufgeschoben
wird, diedie Anschlusstülle fest umschliesst und ein Eindringen von Aussenluft verhindert.
-
Die Verschlusskappe 3 ist zweckmässigerweise mit einer Kette 4 oder
einem ähnlichen Aufhängemittel verbunden, welches wiederum mit dem Milchleitungsrohr
5 verbunden ist, so dass ein Herabfallen oder Verlieren der Verschlusskappe 3 währerld
des Melkvorganges ausgeschaltet ist.
-
In Fig. 1 ist das eine Ende der Anschlusstülle 1 in Form einer Halbschale
6 ausgebildet, welche mittels Weich-oder Hartlötung bzw. mittels Kleben oderSchweissen
mit dem Milchleitungsrohr 5 fest verbunden-ist. Selbstverständlich muss das Milchleitungsrohr
5 an der Anbringungsstelle der Anschlusstülle 1 eine gleichgrosse Öffnung besitzen,
wie es sich aus dem Durchmesser des Rohrstutzens der Anschlusstülle 1 ergibt. In
Fig. 2 ist das eine Ende der Anschlusstülle 1 ebenfalls als Halbschale 7 ausgebildet,
die aber zur Aufnahme einer Schraube 8 vorgesehen ist, mit deren Hilfe die Verbindung
mit einer Gegenhalbschale 9 zur festen Verbindung und Umschliessung des Milchleitungsrohres
5 ermöglicht wird. In Fig. 3 sohliesslich ist die Anschlusstülle 1 als reiner Rohrstutzen
ausgebildet, der mit dem Milchleitungsrohr 5 an dessen Öffnung durch Hartlötung
oder Schweissung bzw. durch Kleben oder Schweissen fest verbunden ist.