DE1815047C3 - Vorrichtung zur Gasblasen-Abscheidung aus dem Kühlmittelstrom eines im Zwangsumlauf gekühlten Kernreaktors - Google Patents
Vorrichtung zur Gasblasen-Abscheidung aus dem Kühlmittelstrom eines im Zwangsumlauf gekühlten KernreaktorsInfo
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Description
Die Anmeldung bezieht sich auf im Zwangsumlauf gekühlte Kernreaktoren, bei denen die im Reaktorkern
aufgeheizte Kühlflüssigkeit, die gegebenenfalls gleichzeitig als Moderator dient, üblicherweise zwecks Wärmeübertragung
am oberen Ende des Reaktorkerns abgezogen und nach der Wärmeabgabe in einem Wärmetauscher
dem unteren Ende des Reaktorkerns wieder zugeführt wird. Während dieses Umlaufes des Kühlmittels
können - entweder durch äußere Einflüsse oder durch den Umlauf selbst — Gasblasen in das Kühlmittel
gelangen und mit diesem fortgeschwemmt werden. Falls diese Gasblasen auch in den Reaktorkern, insbesondere
auch in das Zentrum des Reaktorkerns gelangen, und dort ein bestimmtes, eigentlich von der Kühlflüssigkeit
auszufüllendes Volumen einnehmen, kann dies zu einer Gefahr für den Reaktor werden. Wird ein
bestimmtes Gasblasenvolumen überschritten, dann kann der Kernreaktor infolge seines Reaktivitätsüberschusses
prompt kritisch werden. Um dieses zu verhindern, soll daher der Gasblasengehalt des Kühlmittels
weit unterhalb der kritischen Grenze gehalten werden oder nach Möglichkeit überhaupt verhindert werden,
daß Gasblasen in das Zentrum des Reaktorkerns gelangen.
In der deutschen Auslegeschrift 12 87 223 wird ein Siedewasserreaktor vorgeschlagen, dessen Kühlmittel
innerhalb des Reaktorkernes einem Zentrifugalfeld ausgesetzt ist. Ein solches Zentrifugalfeld würde aber
eventuelle Dampf- oder Gasblasen im Zentrum des Reaktorkernes konzentrieren, wo sie auf keinen Fall
erwünscht sind.
In der deutschen Auslegeschrift 12 51 880 wird ein im
Naturumlauf betriebener Siedewasserreaktor beschrieben, bei dem oberhalb und seitlich des Reaktorkerns
Dampfabscheider angeordnet sind, die unter Ausnutzung der Zentrifugalkraft die im Kern entstehenden
Dampfblasen vom Kühlwasser trennen und in den Dampfraum oberhalb des Reaktorkerns leiten. Wenn
nun trotz dieser zahlreichen Abscheider Dampfblasen unterhalb des Reaktorkerns gelangen, können sie ungehindert
in den Kern eindringen. Wenn, wie bei solchen Umlenkströmungen häufig der Fall, eine Rotation des
Kühlmittels unterhalb des Reaktorkerns entsteht, werden die Dampfblasen sogar bevorzugt in die Mitte des
Reaktorkerns geleitet, was aus den weiter oben ange-
führten Gründen gerade verhindert werden solL
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung,
die die unterhalb eines Reaktorkerns im Kühlmittelstrom
auftretenden Gasblasen am Eintritt in den Kern hindert oder zumindest in die weniger gefährdeten
Randzonen des Reaktorkerns leitet
Diese Aufgabe wird verwirklicht mit einer Vorrichtung
zur Abscheidung von im Kühlmittelstrom eines im Zwangsumlauf gekühlten Kernreaktors mitgeführten
Gasblasen und zum Fernhalten der Gasblasen vom
ίο Zentrum des Reaktorkerns, bei der die Kühlflüssigkeit
im Reaktortank aus einem mit Umlenkeinrichtungen versehenen und an der Decke mindestens eine Ablaßöffnung
aufweisenden ringförmigen Kanal in einen unterhalb des Reaktorkerns liegenden Sammelraum ge-
*S führt wird, der über einen zentralen Kamin in den Reaktorkern mündet, wobei der ringförmige Kanal, in
den mit Strömungsleitkörpern versehene Einlaßstutzen für die Kühlflüssigkeit münden, in dem unteren Teil des
Reaktortanks unterhalb des Reaktorkerns vorgesehen ist, und wobei von dem ringförmigen Kanal ein in die
Randbezirke des Reaktorkerns mundender äußerer Kamin abgetrennt ist. Mit dieser Vorrichtung werden
größere Gasblasen am Reaktorkern vorbeigeleitet, während kleinere Gasblasen zumindest in die Randzonen
des Reaktorkerns geleitet werden und daher auf keinen Fall in das Zentrum des Reaktorkerns gelangen
können.
In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung wird vorgeschlagen, daß an der Mündung
des ringförmigen Kanals in den Sammelraum ein Leitapparat angeordnet ist, der die in dem Kanal in tangentialer
Richtung strömende Kühlflüssigkeit in eine radiale Richtung umlenkt und dabei eine Verminderung der
Strömungsgeschwindigkeit bewirkt. Durch diese An-Ordnung wird zumindest ein Teil der Strömungsgeschwindigkeit
des Kühlmittels wieder in Druck verwandelt und eine Rotation des Kühlmittels im Sammelraum
7 und innerhalb des zentralen Kamins vermieden.
An Hand der F i g. 1 und 2 soll die Vorrichtung nach der Erfindung nachstehend näher erläutert werden. Es zeigt
An Hand der F i g. 1 und 2 soll die Vorrichtung nach der Erfindung nachstehend näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht des unteren Teils des Reaktortanks im Schnitt,
F i g. 2 den Schnitt A-Bgemäß F i g. 1.
F i g. 2 den Schnitt A-Bgemäß F i g. 1.
Wie aus F i g. 1 erkennbar, ist unterhalb des Reaktorkerns ein ringförmiger Kanal 1 vorgesehen, der außen
von dem Reaktortank 2 rnd innen von der Wand des zentralen Kamins 3 begrenzt wird. In den Kanal 1 münden
mehrere Einlaßstutzen 4, die innerhalb des Kanals 1 mit Strömungsleitkörpern 5 versehen sind. Der zentrale
Kamin 3 ist an seinem oberen Ende von dem äußeren Kamin 6 umgeben, der am unteren Ende in den
Kanal 1 eintaucht und am oberen Ende mit den Randzonen des Reaktorkerns in Verbindung steht. Im unte-
6$ ren Bereich geht der Kanal 1 aber in einen Sammelraum
7 über, der in den zentralen Kamin 3 mündet. Zwischen Kanal 1 und Sammelraum 7 ist ein Leitapparat
8 angeordnet. In der Decke 9 des Kanais 1 ist eine
Ablaßöffnung 10 für die Gasblasen angebracht
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet nun wie folgt:
Der im gezeigten Ausführungsbeispiel aus drei Teilströmen bestehende Kühlmittelstrom tritt durch die
Einlaßstutzen 4 radial in den Reaktortank 2 ein und wird dort sogleich durch die Strömungsleitkörper 5 in
tangentiale Richtung, und zwar alle Teilströme in die gleiche Richtung, umgelenkt. Die Strömung verläuft
nun in dem ringförmigen Kanal 1 auf einer schraubenförmig
mit geringer Steigung nach unten gerichteten Bahn. Während der ziemlich langen Verweilzeit des
Kühlmittels auf dieser schraubenförmigen Bahn im Kanal 1 wirken auf die im Kühlmittelstrom mitgeführten
Gasblasen zwei aufeinander senkrecht stehende Kräfte, i$
nämlich eine nach oben gerichtete Antriebskraft und eine zur Symmetrieachse des Reaktcrtanks gerichtete
Kraft. Die daraus resultierende Kraft führt die Mehrzahl der Gasblasen gegen die den Einlaßstutzen 4 gegenüberliegenden
schrägen Flächen der Decke 9, von wo sie nach oben wandernd die Ablaßöffnung 10 erreichen.
Der Rest der Gasblasen, der später aus der Strömung ausgeschieden wird, wandert aus dem Kuhlmittelstrom
radial nach innen und gelangt in den äußeren Kamin 6, der das Kühlmittel für die Randzonen des
Reaktorkerns führt und in dem ein geringer Gasblasengehalt des Kühlmittels nicht so nachteilige Wirkung
zeigt wie im Zentrum des Reaktorkerns.
Der größte Teil des Kühlmittels wird in dem unteren Bereich des Kanals 1 durch den Leitapparat 8 in radiale
Richtung gelenkt und über den Sammelraum 7 und den zentralen Kamin 3 dem Zentrum des Reaktorkerns zugeführt
Infolge des mit der vorgesehenen Verminderung der Strömungsgeschwindigkeit sich einstellenden Druckaufbaus
in dem Leitapparat β wird eine zusätzliche, abweisende Kraft auf die Gasblasen ausgeübt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Abscheidung von im Kühlmittelstrom eines im Zwangsumlauf gekühlten Kernreaktors
mitgeführten Gasblasen und zum Fernhalten der Gasblasen vom Zentrum des Reaktorkerns, bei
der die Kühlflüssigkeit im Reaktortank aus einem mit Umlenkeinrichtungen versehenen und an der
Decke mindestens eine Ablaßöffnung aufweisenden ringförmigen Kanal in einen unterhalb des Reaktorkerns
liegenden Sammelraum geführt wird, der über,
einen zentralen Kamin in den Reaktorkern mündet, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige
Kanal (1), in den mit Strömungsleitkörpern (5) versehene Einlaßstutzen (4) für die Kühlflüssigkeit
münden, in dem unteren Teil des Reaktortanks (2) unterhalb des Reaktorkerns vorgesehen ist, und daß
von dem ringförmigen Kanal (1) ein in die Randbezirke des Reaktorkerns mündender äußerer Kamin
(6) abgetrennt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, Haß an der Mündung des ringförmigen
Kanals (1) in den Sa.nmelraum (7) ein Leitapparat (8) angeordnet ist, der die in dem Kanal in tangentialer
Richtung strömende Kühlflüssigkeit in eine radiale Richtung umlenkt und dabei eine Verminderung
der Strömungsgeschwindigkeit bewirkt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681815047 DE1815047C3 (de) | 1968-12-17 | Vorrichtung zur Gasblasen-Abscheidung aus dem Kühlmittelstrom eines im Zwangsumlauf gekühlten Kernreaktors | |
FR6943528A FR2026347A1 (en) | 1968-12-17 | 1969-12-16 | Separation of gas bubbles from coolant of - a liquid cooled nuclear reactor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681815047 DE1815047C3 (de) | 1968-12-17 | Vorrichtung zur Gasblasen-Abscheidung aus dem Kühlmittelstrom eines im Zwangsumlauf gekühlten Kernreaktors |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1815047A1 DE1815047A1 (de) | 1970-06-25 |
DE1815047B2 DE1815047B2 (de) | 1975-07-03 |
DE1815047C3 true DE1815047C3 (de) | 1976-02-12 |
Family
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