DE1810890A1 - Verfahren zum Verbessern der morphologischen Eigenschaften von roten Blutkoerperchen - Google Patents
Verfahren zum Verbessern der morphologischen Eigenschaften von roten BlutkoerperchenInfo
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Description
iurEingab.vom 25. November 1968 Sch Nam.d.Anm. GRAY INDUSTRIES, INC.
• Verfahren zum Verbessern der morphologischen Eigenschaften von roten Blutkörperchen.
Frische, gesunde rote Blutkörperchen zeigen bei der Betrachtung unter dem Mikroskop im allgemeinen eine runde Form und
eine glatte gleichmäßige peripherische Membran.
Durch Stehenlassen nach der Entnahme von einem Spender und vor der Transfusion verschlechtert sich vollständiges Blut. Dieses
in einer Blutbank aufbewahrte Blut muß vor dem endgültigen Gebrauch verschiedene Zeiten gelagert werden. In vielen Fällen
drücken sich die zur Verschlechterung führenden Veränderungen, die beim Lagern auftreten, in den morphologischen Eigenschaften
der roten Blutkörperchen aus. Der Grad dieser Änderungen hängt von der Art des speziellen Bluts, den zur Entnahme des
Blutes verwendeten Verfahrensmaßnahmen, der Aufbewahrungsdauer und den Aufbewahrungsbedingungen ab. Unter den stattfindenden,
grundsätzlichen morphologischen Veränderungen ist die
/ die
Schrumpfung zu nennen, durch die'roten Blutkörperchen ein eingekerbtes
oder eingebogtes Aussehen, das einem Zahnrad ähnelt, erhalten. Außerdem kann Pleocytose (ungleichmäßige Gestalt und
-1-909828/1541 ' .
Größe der roten Blutkörperchen) auftreten. In einem Versuch zur Verringerung dieser morphologischen Veränderungen, wurden dem
Blut Antikoagulationsmlttel zugesetzt! diese Maßnahme gibt Jedoch nur ein vorübergehendes Hilfsmittel, das eine künstliche
Situation hervorruft, und das Blut kann in einer sehr geringen Zeit unbrauchbar werden. Es wird daher für eine Transfusion
frisches Blut bevorzugt, das man direkt von dem Spender erhält. Aus praktischen Gründen stellt jedoch aufbewahrtes Blut,
wie in einer*Blutbank gelagertes, eine wichtige Blutversorgungs»
quelle für die Transfusion dar.
Natürlich wären Maßnahmen sehr erwünscht, die gestatten, die zur Verschlechterung führenden morphologischen Änderungen in
aufbewahrtem Blut zu verhindern oder diese Veränderungen rückgängig zu machen und die Art des aufbewahrten Blutes zu verbessern.
Hauptziel der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Verbesserung der morphologischen Eigenschaften von roten Blutkörperchen.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren vorgeschlagen, welches
die verschlechternden morphologischen Veränderungen roter Blutkörperchen beim Aufbewahren verhindert.
Mit Hilfe das erfindungsgemäßen Verfahrens wird außerdem die
morphologische Beschaffenheit roter Blutkörperchen verbessert, die beim Aufbewahren bereits nachteilige morphologische Veränderungen
erlitten haben.
-2-
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»'! rn ι ϊ^η^Β^ιηι ίβΐΐ j ϊ«
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Verbessern der morphologischen Eigenschaften von roten Blutkörperchen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man die in einem abgeschlossenen Raum mit mindestens einer für Mikrowellen durchlässigen Wand
befindlichen roten Blutkörperchen in einer Behandlungszone mindestens 10 Sekunden bis kurze Zeit vor dem merklichen Zersprengen
der Zelle mit Mikrowellen behandelt und gleichzeitig die Wände des die roten Blutkörperchen enthaltenden abgeschlossenen
Raumes in direkter Berührung mit einer unter Überatmosphärendruck stehenden KUhlgasatmosphäre einer Eintrittstemperatur
von unter etwa 15,6°C hält, ohne daß ein direkter Kontakt zwischen
den Blutkörperchen und der Kühlgasatmosphäre besteht. Vorzugsweise setzt man die Zirkulation des Kühlgases noch nach
Beendigung der Behandlung mit Mikrowellenenergie so lange fort, bis die roten Blutkörperchen auf eine Temperatur abgekühlt sind,
die unter der während der Behandlung mit Mikrowellenenergie erreichten Temperatur der Blutkörperchen liegt.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der die roten Blutkörperchen
enthaltende abgeschlossene Raum ein verschlossener Behälter für die Blutkörperchen, der mindestens eine für Mikrowellenenergie
durchlässige Wandung aufweist, beispielsweise eine Glas- oder Kunststofflasche oder ein Kunststoff-Beutel.
Gemäß einer anderen speziellen Ausführungsform ist der*abgeschlossene
Raum eine rohrförmige Leitung mit einer gegenüber Mikrowellenenergie durchlässigen Wandung, beispielsweise ein
Glas- oder Kunststoffrohr, durch das die roten Blutkörperchen während der Behandlung fließen.
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Bekannterweise ist Mikrowellenenergie die Energie elektromagnetischer
Wellen einer im Mikrowellenbereich des elektromagnetischen Spektrums,liegenden Wellenlänge. Die "Federal Communications
Commission " hat für Mikrowellenverfahren air Zeit Mikrowellenbandbereiohe
zwischen etwa 400 und 20 000 megahertz mit einer Wellenlänge im Bereich von etwa y$ cm für die niederen
Frequenzen bis etwa 1,8 cm für die höchsten Frequenzen beiseite gestellt. Insbesondere handelt es sich um Frequenzen
von etwa 890 - 9^0 mit einer Wellenlänge von etwa j53 cm, Frequenzen
von etwa 2400 - 25OO mit einer Wellenlänge von etwa 10 - 13 cm und Frequenzen von I7 850 - 18 000 mit einer Wellenlänge
von etwa. 1,8 cm. Der erfindungsgemäß angewendete Mikrowellenbereich ist jedoch ein Zwischenbereich mit einer Frequenz
von etwa 1000 - etwa 5000, insbesondere von etwa 2000 etwa 5OOO megahertz. Die Mikrowellenenergie wird durch eine geeignete
Hochfrequenzquelle, wie ein Magnetron, erzeugt.
Die erfindungsgemäß behandelten roten Blutkörperchen können aus menschlichem oder tierischem Blut stammen. Der Behandlung
kann das vollständige, frische oder aufbewahrte Blut oder ein Konzentrat von roten Blutkörperchen unterworfen werden, die
über unterschiedliche Zeiträume aufbewahrt worden waren. Es wurde festgestellt, daß die erfindungsgemäße Behandlng von
frischen roten Blutkörperchen, die ein gesundes Aussehen besitzen, beim Aufbewahren das Eintreten nachteiliger morphologischer
Veränderungen verhinfert. Selbst frisches Blut kann schlechte morphologische Eigenschaften besitzen, so daß das
erfindungsgemäße Verfahren auch auf frisches Blut angewendet werden kann, das während einer Direkttransfusion vom Spender
zum Empfänger fließt oder das in einer Autotransfusion .vom
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Spender zurück zum Spender fließt, um gute morphologische
Eigenschaften zu gewährleisten. Es wurde außerdem festgestellt, daß die Behandlung von aufbewahrten roten Blutkörperchen,
die bereits morphologische Veränderungen bis kurz vor dem Zersprengen erlitten haben, den Verschleohterungsprozess
rückgängig macht und den roten Blutkörperchen wieder ein gesundes Aussehen verleiht. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
auch auf vollständiges Blut angewendet werden, dem ein Antikoagulatlonsmittel
zugesetzt wurde oder zugesetzt werden soll.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man die roten Blutkörperchen während der erfindungsgemäßen
Behandlung in einem abgeschlossenen Raum hält. Die Wandungen des abgeschlossenen Raums können aus übliohen im
wesentlichen gasundurchlässigen Verpackungsmaterialien, wie Glas, Polymethylmethaorylat, Polystyrol und Polyäthylen beispielsweise
in Form von Flaschen, Kolben, Rohren und Beuteln bestehen. Ein Teil der Verpackung oder des Behälters kann aus einem Material
bestehen, das für Mikrowellenenergie undurchlässig ist, wie Aluminium und Stahl, sofern die der Quelle für Mikrowellenenergie
ausgesetzte Wandung des Behälters für Mikrowellen durchlässig ist. Der abgeschlossene Raum ist im wesentlichen
gasdicht.
Der die roten Blutkörperchen enthaltende abgeschlossene Raum,
der entweder eine Verpackung oder rohrförmig« Leitung eto. darstellt, wird in einem größeren Raum gehalten, in den die
Mikrowellenenergie geriohtet ist, welche die für Mikrowellen
durchlässige Wandung des abgeschlossenen Raums durchdringt und
in die roten Blutkörperchen eindringt. -5-
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Ein weiteres wesentliches Merkmal des etffindungsgemäßen Verfahrens
stellt die Zirkulation eines KUhlgases unter Überatmosphärendruck
durch den Behandlungsraum und um die Wandungen des die roten Blutkörperchen enthaltenden abgeschlossenen
Raums dar. Das verwendete Kühlgas kann ein beliebiges bei der verwendeten Temperatur in Gasform vorliegende Gas sein, das im
wesentlichen inert ist (das in Gegenwart von Mikrowellenenergie nicht mit der Umgebung reagiert), insbesondere Stickstoff oder
Kohlendioxid. Gase wie Argon, Helium, Neon, Krypton, Xenon, Äthylenoxid und deren Gemische sind zwar geeignet, jedoch wegen
ihrer Kosten weniger erwünscht.
Die Temperatur des in dera Behandlungsraum eintretenden KUhlgases
sollte unter etwa 15,6°C und vorzugsweise unter etwa 12,80C liegen. Die Temperatur kann zwar bis auf -17,80C erniedrigt
werden, eine Erniedrigung unter etwa -6,70C bringt jedoch
keinen Vorteil und bei diesen niedrigen Temperaturen können Probleme hinsichtlich des Einfrierens auftreten, wenn die roten
Blutkörperchen längere Zeit nach Abschalten der Mikrowellenenergie in der Behandlungszone, die das kalte Gas enthält belassen
werden. Als besonders geeignet hat 3ich eine Temperatur des eintretenden Gases zwischen etwa -1,1 und etwa +10 C
erwiesen. Das Kühlgas erwärmt sich während seines Durchgangs durch die Behandlungszone insbesondere duroh die Berührung mit
den Wänden des die roten Blutkörperchen enthaltenden abgeschlossenen
Raums und das erwärmte Gas wird aus der Behandlungszone abgezogen, um Platz für eintretendes Kühlgas zu ;
sohäffen. Wenn das Gas zur Wiederverwendung rückgeführt wird,
mufl die Temperatur des Gases wieder auf die für den Eintritt in die Behandlungszone erwünsohte Temperatur erniedrigt werden.
9Ο9028/Π541 -6-
Wie bereits gesagt, liegt der Druck des KUhlgases in der Behandlungszone
über Atmosphärendruck. Da es die Hauptfunktion des KUhlgases ist, die Wände des abgeschlossenen Raums bei
einer Temperatur zu halten, die weit unterhalb der Temperatur der behandelten roten Blutkörperchen liegt/ wird eine wirksamere,
ausgedehnte Kühlung ohne ungenügendes Abkühlen eines bestimmten Gebiets oder Gebiete der Wandungen dadurch erze$.lt,
daß man das Kühlgas in den Behandlungsraum und gegen die Wandungen des abgeschlossenen Raums einpreßt.
Die exakte Dauer der erfindungsgemäßen Behandlung mit Mikrowellenenergie
kann in gewisser Weise von dem speziellen, zu behandelnden Blut abhängen. Es wurde festgestellt, daß die Expositionsdauer
in jedem Fall mindestens etwa 10 Sekunden betragen sollte. Es wurde außerdem festgestellt, daß Überexposition
zum Zersprengen der Zellwandmembran führt und Hämolyse hervorruft. Da dies unerwünscht ist, soll die Gesamtexpositionsdauer
kurz vor der Dauer liegen, die merkliches Zersprengen der Zellen, beispielsweise ein Zersprengen von etwa
5% der Zellen, hervorruft. Da diese Dauer von den jeweils verwendeten Blutproben abhängt, kann es erforderlich sein, einen
Vorversuch oder Vorversuche durchzuführen, um festzustellen, bis zu welchem Ausmaß die behandelten, speziellen roten Blutkörperchen
der Mikrowellenenergie ausgesetzt werden können, ohne daß merkliche Hämolyse auftritt. Ein anderes quantitatives
Maß für die Expositionsdauer ist die Innentemperatur der Masse der behandelten Blutkörperchen. Die erreichte Temperatur
sollte 43,3-0C und vorzugsweise 40,60C nicht überschreiten.
-7-
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So wurde beispielsweise festgestellt, daß bei Verwendung eines
1 Kilowatt-Magnetrons, das Mikrowellenenergie von 2450 megahertz.
erzeugt, und Behandlung eines Volumens von 450 - 500 ml Blut,
die gesamte Expositionsdauer etwa 75 Sekunden nicht überschreiten sollte. Wenn das Blut einer einzigen Exposition unterworfen
wird,, sollte die Dauer nicht mehr als etwa 45 Sekunden betragen
und als besonders geeignet hat sich eine einzige Exposition von etwa 25 - etwa 35 Sekunden erwiesen. Die optimale Dauer der Gesamtexposition
kann von der anfänglichen Temperatur des Bluts abhängen. Wenn beispielsweise die roten Blutkörperchen etwa
Raumtemperatur aufweisen, beträgt die Dauer der einfachen Exposition vorzugsweise etwa 25 - etwa 35 Sekunden, während die
Dauer der einfachen Exposition vorzugsweise etwa 35 - etwa 45
Sekunden beträgt, wenn die roten Blutkörperchen ursprünglich eine Temperatur unter etwa 15 C haben. Wenn man die roten Blutkörperchen
mehrere Male der Mikrowellenenergie aussetzt, sollte keine der einzelnen Expositionen länger als etwa 4o Sekunden
dauern. Vorzugsweise wendet man bei mehrfacher Exposition nur
2 oder 3 Expositionen an, die etwa 10 - etwa 30 Sekunden dauern,
und wobei die Gesamtexpositionsdauer etwa 75 Sekunden nicht überschreitet. Die genannte Expositionsdauer bezieht sich wie
festgestellt auf die Behandlung eines Blutvolumens von 450 -_
500 ml mit einem 1 Kilowattmagnetron, das Mikrowellenenergie von etwa 2450 megahertz liefert, und es ist leicht ersichtlich,
daß bei einer anderen Größenordnung der angewendeten Energie, des zu behandelnden Volumens und/oder Frequenzen die Behandlungsdauer
entsprechend angepaßt werden muß, um äquivalente Ergebnisse zu erzielen. .
-8-9 0 9828/1541
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Nach der Behandlung mit Mikrowellenenergie während der gewünschten
Dauer, wird die Mikrowellenenergiequelle abgeschaltet und die roten Blutkörperchen können aus der Behandlungszone
entfernt werden. Es wird jedoch bevorzugt, nach Beendigung der Behandlung mit Mikrowellenenergie die kühlende Wirkung
des Kühlgases fortzusetzen, um die behandelten roten Blutkörperchen vorzugsweise mindestens auf Raumtemperatur, abzukühlen.
Dies kann dadurch erfolgen, daß man den Behälter mit den roten Blutkörperchen in der Behandlungszone beläßt, durch
die das Kühlgas zirkuliert, wenn die Quelle für Mikrowellenenergie abgeschaltet worden ist oder bei kontinuierlichem Durchfluß
durch ein Rohr oder Rohre, dadurch, daß man den Durch- m
fluß außerhalb des Gebiets der direkten Mikrowelleneinwirkung
in oder außerhalb der Behandlungszone fortsetzt und gleichzeitig
das Kühlgas in Berührung mit den Rohrwandungen weiterströmen läßt.
Die folgenden Beispiele und Daten sollen der üferanschaulichung
der Erfindung dienen, diese jedoch nicht begrenzen.
Dieses Beispiel beschreibt die Behandlung von frischem, vollständigem
menschlichem Blut, zum Verhindern morphologischer
Veränderungen der roten Blutkörperchen beim Aufbewahren.
Veränderungen der roten Blutkörperchen beim Aufbewahren.
Eine 10 ml Probe des Bluts wird in ein gläsernes Krankenhaus-Blutentnahmeröhrchen
gegeben, das dann mit einem Stopfen verschlossen wird. Die Probe wird ein einziges Mal 30 Sekunden
lang der Mikrowellenenergie ausgesetzt. Die Behandlung findet in einer Druckkammer statt, die mit einem mit einer 220 Volt ·
lang der Mikrowellenenergie ausgesetzt. Die Behandlung findet in einer Druckkammer statt, die mit einem mit einer 220 Volt ·
909828/1541 · ■ -9-
Wechselstromquelle verbundenen 1 Kilowatt-Magnetron versehen ist, das der Kammer Mikrowellenenergie von etwa 24-50 megahefctz
bei einer Wellenlänge von etwa 12,2 cm zuführt. Gekühlter, gasförmiger Stickstoff durchströmt unter einem Druck von 2,5 atü
die Kammer. Die Eintrittstemperatur des Stickstoffs beträgt etwa 4,50C, die Austrittstemperatur 21 - 24°C. Nach der genannten
Exposition wurde die Blutprobe in Gegenwarte des zirkulierenden, gekühlten Stickstoffs in der Kammer belassen, bis
sie wieder auf eine Temperatur von etwa 210C abgekühlt war.
Nach der Behandlung wird die Probe 15 Tage lang bei Raumtemperatur
gelagert und darin mikroskopisch geprüft. Die behandelte Probe zeigt zwei abgegrenzte Schichten, eine klare strohfarbige
obere Scälcht und eine aus roten Blutkörperchen bestehende untere Schicht. Die roten Blutkörperchen weisen eine ausgezeichnete
morphologische Beschaffenheit auf; sind glatt und rund und haben gleichmäßige Größe und Form. Sie zeigen keine
Schrumpfung, Pleocytose oder Hämolyse.
Die "American Association of Blood Banks" weist Blut zurück, das zwei Stunden lang bei Raumtemperatur gehalten worden war.
Es wird angenommen, daß Hämolyse in fast allen Blutkörperchen nach 24-stündigem Stehenlassen bei Raumtemperatur auftritt.
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung der Behandlung von vollständigem,
stark geschrumpftem menscfrHßhem Blut und stellt darüberhinaus
den kumulativen Effekt einer mehrfachen Exposition dar. Das Blut war nach dem Tag der Entnahme vom Spender 17 Ta-
■ -■■■.-.-.'·..■.'■■.:■ -io-90 98 2S/15 41
ge lang unter Kühlung bei 4UC in einem 450 ml -Standard-Blutbankbehältar
aus Kunststoff gelagert worden. Ein nach Wright gefärbter Aufstrich einer 0,5 ml -Probe der aus dem Kunststoffbehälter
mit Hilfe einer sterilen Nadel der Größe 24 und Injektionsspritze (mit nachfolgendem Verschließen des Einstichs)
entnommen worden war, zeigt unter einem Mikroskop Schrumpfung und Pleocytose sämtlicher roter Blutkörperchen, jedoch die
Zellwände sind intakt.
Das in dem Kunststoffbehälter befindliche Blut wird wie in
Beispiel 1 der Mikrowellenenergie unter einer zirkulierenden Stickstoffatmosphäre eines Drucks von 3,5 atü, einer Eintrittstemperatur von etwa 8,9°C und einer Austrittstemperatur von
23,9 - 26,7°C unterworfen. Nach jeder Exposition wird der Behälter
in der Kammer belassen und der gekühlte gasförmige Stickstoff weiter umgewälzt,bis eine Abkühlung auf etwa 21,1°C erzielt
ist.
Die erste Exposition beträgt 20 Sekunden. Danach wird ein nach Wright gefärbter Aufstrich einer Probe mikroskopisch untersucht.
Die Untersuchung zeigt, daß etwa 60$ der Blutkörperchen glatt
sind und im wesentlichen gleichmäßige Größe und Form aufweisen, was zeigt, daß die Schrumpfung und Pleocytose merklich verringert
sind.
/Wird
Das Bluvdann weitere 25 Sekunden unter den gleichen Bedingungen der Mikrowellenenergie ausgesetzt. Die mikroskopische Untersuchung
einer entnommenen Probe zeigt, daß etwa 90$ der roten
Blutkörperchen nun glatt sind und eine im wesentlichen gleichförmige Größe und Form besitzen. -11-
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Danach wird das Blut weitere J>0 Sekunden unter den gleichen Bedingungen
der Mikrowellenenergie ausgesetzt. Die mikroskopische Prüfung einer entnommenen Probe zeigt, daß nun sämtliche rote
Blutkörperchen glatt sind, eine im wesentlichen gleichförmige Größe und Gestalt besitzen und keine Schrumpfung, Pleocytose
oder Hämolyse zeigen.
Das abschließend behandelte Blut wird bei 40C noch 51 Tage
nach der Behandlung gelagert. Danach zeigt die mikroskopische Untersuchung keine Veränderung. Sämtliche der roten Blutkörperchen
zeigen ausgezeichnete morphologische Eigenschaften und das gleiche Aussehen wie rote Blutkörperchen in frischem,vollständigem
Blut.
Beispiel 3 ;Γ-
Dieses Beispiel zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren
in vollständigem Blut auf die Biochemie des die behandelten roten Blutkörperchen umgebenden Serums eine günstige Einwirkung besitzt und keine schädlichen Veränderungen hervorruft.
Das Blut (menschliches Vollblut) war in zwei 450 ml-Blutbankbehältern
aus Kunststoff unter Kühlung bei 40C 17 Tage nach
dem Tag der Entnahme gelagert worden. Jeder Behälter enthielt außerdem das übliche ACD Antikoagulationsmittel (Zitrat-Dextrose-Antikoagulationsmittel
gemäß U.S.P. Formulierung A). Ein gemäß Wright gefärbter Aufstrich aus kleinen abgenommenen
Proben zeigt unter dem Mikroskop starke Schrumpfung und Pleodytose
der roten Blutkörperchen, jedoch keine Hämolyse. Proben aus jedem der Behälter wurden außerdem biochemischen Analysen
-12» 909828/1541
unterworfen und die dabei erhaltenen Ergebnisse in den folgenden Tabellen II unter "Vergleich A" und "Vergleich B" aufgeführt.
Das in einem der Kunststoffbehälter (A) befindliche Blut wird
wie in Beispiel 1 der Mikrowellenenergie ausgesetzt mit der Ausnahme,
daß ein 2 Kilowatt-Magnetron verwendet wird. Diese Behandlung erfolgt unter einer strömenden Atmosphäre aus gasförmigem
Stickstoff unter einem Druck von 3,5 atü bei einer Eintrittstemperatur des Gases von 8,9°C und einer Austrittstemperatur
von 23,9 - 26,7°C. Das Blut wird in zwei Expositionen deren Mikrowellenbestrahlung ausgesetzt. Die erste Exposition
dauert 25, die zweite 20 Sekunden. Nach jeder Exposition wird der Behälter in der Kammer belassen und die Zirkulation des
gekühlten Stickstoff es fortgesetzt, bis eine Abkühlung auf etwa 21,10C erreicht ist. Ein nach Wright gefärbter Aufstrich einer
Blutprobe nach der 25 Sekunden dauernden Behandlung zeigt unter einem Mikroskop, daß der Anteil geschrumpfter roter Blutkörperchen
stark verringert war und der größte Teil der roten Blutkörperchen ein rundes Aussehen mit glatten Wänden aufwies.
Eine Probe des Bluts nach der zusätzlichen 20 Sekunden dauernden Behandlung zeigte eine weitere Verbesserung. Nach der zusätzlichen,
20 Sekunden dauernden Behandlung wurde eine Probe des Bluts der biochemischen Analyse unterzogen, deren ' Ergebnisse
in Tabelle II unter "behandelter Anteil A" aufgeführt sind.
Das Blut in dem anderen Behälter (B) wird wie oben angegeben der Mikrowellenenergie ausgesetzt, während es unter zirkulie-
-13- .
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rendem gasförmigem Stickstoff gehalten wird, mit der Ausnahme,s
daß eine einzige Exposition einer Dauervon 40 Sekunden angewendet wurde. Durch diese Behandlung wurde ebenfalls eoeicht,
daß die roten Blutkörperchen ihre Schrumpfung verloren und ein rundes Aussehen erreichten. Die Ergebnisse der biochemischen Analyse
des so behandelten Bluts sind in Tabelle II unter "behandelter Anteil B" aufgeführt.
Es soll erwähnt werden, daß das in diesem Beispiel verwendete, gelagerte Blut ein Antikoagulationsmittel enthält und daher
die biochemischen Werte nicht mit den normalen Werten von zirkulierendem
menschlichem Blut verglichen werden können.
Behandelter Behandelter
Natrium mval (Millival) Chloride "
Kohlendioxid mval Gesamtprotein g/100ml Albumen, g/100 ml Calcium mg/100 ml
Kohlendioxid mval Gesamtprotein g/100ml Albumen, g/100 ml Calcium mg/100 ml
•Alkalische Phosphätase
K.A.U. 7,0 8,0 . 5,8 5,9
K.A.U. 7,0 8,0 . 5,8 5,9
Blutharnstoff-Stickstoff.
mg/100 ml 12,5 12 12 13
Glucose, mg/100 ml 262 256 .272 277
Transamlnase, K.U. 36 38 30 J*
Der Vergleich der Daten jedes behandelten Blutanteils mit den jeweiligen Vergleichsanteilen ergibt keine bedeutende Störung
der Biochemie des Blutes durch die erfindungsgemäöe Behandlung.
Es sollte festgestellt werden, daß die Werte des verwendeten BIu-
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Vergleich | Anteil | Vergleich | Anteil |
A | A | B | B |
T5575~- | 155 | 156,5 | "156,2 |
75 | 72,5 | 69 | 71 |
16,5 | 9,8 | 9,9 | 9 |
6,8 | 6,8 | 6,15 | 6,05 |
3,15 | 3,7 | 2,8 | 2,95 |
9,1 | 8,35 | 8,6 | 8,55 |
tes nicht immer innerhalb des normalen Bereichs liegen, weil ein Antikoägulationsmittel zugesetzt wurde.
Zum weiteren Nachweis, daß keine schädlichen Einwirkungen auf
das Blut stattfinden, wurde menschliches Vollblutserum (350 ml
in verschlossenen, 500 ml-Glasflaschen) wie in Beispiel J5 der
Mikrowellenenergie ausgesetzt. Die Behandlung wurde unter einer zirkulierenden Atmosphäre aus gekühltem gasförmigem Stickstoff
mit einem Druck von etwa 2 atü, einer Eintrittstemperatur von etwa 4,4°C und einer Austrittstemperatur von etwa 18,3 C vorgenommen.
Die Expositionsdauer für eine Srie (A) betrug 15 Sekunden, für die andere Serie (B) 15 Sekunden mit einer nachfolgenden
zweiten Exposition von 15 Sekunden und einer Gesamtexposition von 30 Sekunden. Nach jeder Exposition wurden die Flaschen
in der Kammer belassen und weiter Stickstoff umgewälzt, bis eine Abkühlung auf etwa 21,10C erreicht war. B1Ur den biologischen
Test wurden dann Proben aus den behandelten Anteilen sowie aus einem Vergleichsanteil entnommen. Die Ergebnisse
sind nachfolgend aufgeführt und mit normalen Werten verglichen.
-15-
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Tabelle II | Vergleich | Behandelter | A | 7 | B | 7 | |
Prüfung | Normalwerte | Anteil | 142,5 | 26 | 142,1 | 26 | |
4,0 | 4,0 | ||||||
142 | |||||||
Natrium mval | 135 - 145 | 4,1 | 13,1 | 13,0 | |||
Kalium " | 3,5 - 5,0 | ||||||
Alkalische Phos- | 7 | 33 | 53 | ||||
phatase (K.A.U.) | 4,0- 18 | 26,5 | |||||
C02foval/l) | 24 - 32 | 9,3 | 9,4 | ||||
Blutharnstoff- | |||||||
Stickstoff | 13,0 | 85 | 82 | ||||
(mg/100 ml) | 10 - 20 | ||||||
Transaminase | 34 | 0,7 | 0,7 | ||||
(K.U.) | 15 - 45 | 100 | 100,5 | ||||
Calcium | 9,5 | ||||||
(mg/100 ml) | 9 - 11,5 | 7,1 | 7,1 | ||||
Zucker | 85 | ||||||
(mg/100 ml) | 65 - 110 | 4,2 | 4,15 | ||||
Bilirubin | 0,7 | 2,95 | 2,84 | ||||
(mg/100 ml) | 0,2 - 1,0 | 101 | |||||
Chloride faral/1) | 95 - 105 | 6,05 | 6,05 | ||||
Gesamtprotein | - | 7,2 | |||||
(g/100 ml) | β - 8 | ||||||
Albumin | 4,2 | ||||||
(g/100 ml) | 3,5 - 5,0 | 2,84 | |||||
Phosphor (mg/100 ml) |
3 - 5 | ||||||
Harnsäure | 6,25 | ||||||
(mg/100 ml) | 4 - 7 | ||||||
Die behandelten Proben zeigten außerdem normale Elektropho
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Claims (1)
- Dr. Ing. E. BERKENFELD · Dipl.-lng. H. BERKENFELD, Patentanwalt·, KölnAnlog· AktanztldMniurEineab.vom 25. November 1968 Sch Norn· A Anm. GRAY INDUSTRIES, INCiPatentansprüche1. Verfahren zum Verbessern der morphologischen Eigenschaften von roten Blutkörperchen, dadurch gekennzeichnet, daß man die in einem abgeschlossenen Raum mit mindestens einer für Mikrowellen durchlässigen Wand befindlichen roten Blutkörperchen in einer Behandlungszone mindestens 10 Sekunden bis kurze Zeit vor dem merklichen Zersprengen der Zellen mit Mikrowellen behandlelt und gleichzeitig die Wände des die roten Blutkörperchen enthaltenden abgeschlossenen Raumes in direkter Berührung mit einer unter Überatmosphärendruck stehenden Kühlgasatmosphäre einer Eintrittstemperatur von etwa unter 15,60C hält, ohne daß ein direkter Kontakt zwischen den Blutkörperchen und der Kühlgasatmosphäre besteht.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als abgeschlossenen Raum einen die roten Blutkörperchen enthaltenden verschlossenen Behälter verwendet.^. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als abgeschlossenen Raum einen abgegrenzten Weg ver- . wendet, durch den die roten Blutkörperchen fliößen.-17-9098 28/15414. Verfahren nach einem der Ansprüche ΙΌ, dadurch gekennzeichnet, daß man Mikrowellen einer Frequenz von 1000 -■ 5000 megahertz, vorzugsweise 2000 - 3000 megahertz anwendet.5o . Verfahren nach einem der Ansprüche 1»#, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur der roten Blutkörperchen nicht über 4j5,3°C, vorzugsweise nicht über 40,6°C ansteigen läßt.β. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5* dadurch gekennzeichnet, daß man nach beendigter Behandlung der roten Blutkörperchen mit Mikrowellenenergie die Einwirkung der Kühlgasatmosphäre auf dem die Blutkörperchen enthaltenden abgeschlossenen Raum fortsetzt.-18-909828/1541
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