DE1809682C3 - Selbsttragende Folie aus thermoplastischem Kunststoff und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Description

Thermoplastische Kunststoffe sind seit langem bekannt. Ein großer Teil dieser Kunststoffe, insbesondere Polyolefine, haben in der Regel eine sogenannte kristalline Struktur. Das bedeutet, daß in erstarrtem Zustand in ihnen größere Bereiche von Molekülen in regelmäßiger Anordnung enthalten sind. Derartige kristalline thermoplastische Kunststoffe haben in der Regel in geschmolzenem Zustand eine ziemlich hohe Viskosität und sind in erstarrtem Zustand nicht klebrig. Ihre Verarbeitung zu Folien, Bahnen, Platten und anderen Formkörpern bereitet keine Schwierigkeit und wird in weitem Umfang ausgeübt.

Bei der Herstellung solcher Polymerisate fallen als Nebenprodukt häufig gewisse Mengen von sogenannten amorphen Stoffen an, insbesondere bei der Herstellung von Polypropylen. Diese amorphen thermoplastischen Kunststoffe haben eine geringe Viskosität in geschmolzenem Zustand und sind auch in erstarrtem Zustand klebrig. Wegen dieser Eigenschaften wurde ihre Verwendung zur Herstellung selbsttragender Folien bisher für möglich gehalten. Das z. B. bei der Herstellung von isotaktischem Polypropylen anfallende ataktische amorphe Polypropylen galt bisher als nicht oder schwer verwertbares Abfallprodukt.

Aufgabe der Erfindung ist die Verwertung dieser bisher nicht brauchbaren Abfallprodukte. Die Erfindung betrifft eine selbsttragende Folie aus einem thermoplastischen Kunststoff. Die Folie ist dadurch gekennzeichnet, daß sie aus im wesentlichen ataktischem Polypropylen und 20 bis 80 Gewichtsprozenten Füllstoff besteht. Die Folie kann anorganische oder organische Füllstoffe und/oder Fasern enthalten, z. B. Sand, Kieselgur, Kreide oder Korkschrot.

Die erfindungsgemäße selbsttragende Folie kann gewünschtenfalls ein- oder beidseitig kaschiert sein, z- B. mit einem Gewebe, einem Vlies oder einem Filz, aber auch z. B. mit Papier oder Karton.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer solchen selbsttragenden Folie. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das geschmolzene ataktische Polypropylen im Gemisch mit dem Füllstoff, auf eine Unterlage aufbringt, die mit einer Trennschicht versehen ist oder aus einem trennenden iltoff besteht und nach dem Abkühlen von der Unterlage abzieht oder abhebt.

Als Trennschicht oder als trennenden Stoff verwendet man vorzugsweise ein Silikon, insbesondere Silikonkautschuk.

Bei der kontinuierlichen Durchführung dieses Verfahrens kann man so vorgehen, daß man den geschmolzenen Kunststoff, gegebenenfalls im Gemisch mit dem Füllstoff, auf eine sich bewegliche Unterlage aufbringt, z. B. auf ein Förderband, und die Schicht vor dem Abkühlen unter einem Rakel hindurchführt, um eine Folie gleichmäßiger gewünschter Dicke zu erhalten.

Will man eine ka-xhierte Folie herstellen, so kann man auf die abkühlende Kunststoffschicht ohne wesentlichen Druck die Kaschierung aufbringen. Beim kontinuierlichen Verfahren bringt man die Kaschierung zweckmäßigerweise nach dem Hindurchführen der Schicht unter dem Rakel auf.

Die Zeichnung erläutert die Ausführung der Erfindung.

Um zwei Rollen 1 und 2, von denen eine angetrieben ist, bewegt sich in der durch Pfeile angedeuteten Richtung ein endloses Förderband 3 aus Silikonkautschuk. Aus einer Breitschlitzdüse 4 wird geschmolzenes ataktisches Polypropylen 5 auf das Förderband aufgebracht Die Schicht des Polypropylens wird unter einem Rakel 6 hindurchgeführt, um die gewünschte Dicke zu erhalten. Von einer nicht abgebildeten Vorratsrolle wird eine Bahn 7 von Filz, die als Kaschierung dient, um eine Umlekrolle 8 herum ohne Druck auf die erkaltende Schicht aus ataktischem Polypropylen aufgebracht Die abgekühlte Doppelschicht wird von dem Förderband abgezogen und unter Zuhilfenahme einer Trennfolie auf eine nicht abgebildete Rolle aufgewickelt

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   ). Selbsttragende Folie aus einem thermoplastischen Kunststoff, dadurch gekennzeich- ■ net, daß sie aus im wesentlichen ataktischem Polypropylen und 20 bis 80 Gewichtsprozent Füllstoff besteht

   Z Verfahren zur Herstellung einer selbsttragenden Folie nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, in daß man das geschmolzene ataktische Polypropylen, im Gemisch mit dem Füllstoff, auf eine mit einer Trennschicht versehene oder aus einem trennenden Stoff bestehende Unterlage aufbringt und nach dem Abkühlen von dieser abzieht oder abhebt. ι ">

   3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Trennschicht bzw. als trennenden Stoff ein Silikon oder Silikonkautschuk verwendet.