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?1Visuelles Lehrgerät Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung zur Entwicklung des Zusammenspiels verschiedener menschlicher Sinneseinrichtungen.
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Die Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Sinnessystemen,
etwa zwischen dem Seh- und Tastsinn, sind soweit entwickelt, wie dies für ein Individuum
hinsichtlich seiner Anpassung an die reale Welt von Bedeutung ist.
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Die meisten Individuen weisen einen Grad des Zusammenwirkens zwischen
ihrem Seh- und Tastsinn auf, der als "normal" bezeichnet wird und den so ausgestatteten
menschlichen Persollen erlaubt, in ihrer Umwelt gut zurechtzukommen. Diese
Korrespondenz
wird von Kindheit auf durch körperliche Erfahrungen entwickelt, die jedes Individuum
macht.
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Manche~Kinder entwickeln diesbezügliche Fertigkeiten langsamer als
andere Unglücklicherweise wachsen aber manche Kinder auch mit Mängeln hinsichtlich
dieser Fertigkeiten auf.
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Manche entwickeln fast keinerlei Fertigkeiten. Daraus resultieren
dann später Mängel beim Lesen, beim Fahren und sogar in den Wechselbeziehungen mit
anderen Menschen.
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Erfahrungen sind ein notwendiger Bestandteil bei der Entwicklung
des Zusammenspieles der Sinne. Spielzeuge, z.B. liefern Erfahrungen für den Tastsinn,
was die Kinder erfreut und durch reinen Umgang, durch Manipulation und Untersuchung
das Zusammenspiel zwischen dem Seh- und Tastsinn fördert. Es-wurde festgestellt,
daß das Zusammenspiel der Sinne noch stärker angereizt werden kann, wenn man Erfahrungen
in gesteüerter Weise liefert, so daß die visuelle Wahrnehmung zu kontrol'Iierten
Körperbewegungen anregt.
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Zur Förderung des Zusammenwirkens von Seh- und Tastsinn wurden bisher
die verschiedensten Geräte entwickelt. So ist beispielsweise eine Formenplatte mit
Öffnungen passender geometrischer'Gestalt einiallgemein benutztes, physiologisches
Testgerät, mit dessen Hilfe die Hand-Auge-Eoordinationsfähigkeit (visuell-mo£orisch)
beobachtet und das visuelle Formen-Wahrnehmungsvermögen geprüft werden kann.
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Dabei ist es lediglich erforderlich, daß die Testperson einen Klotz
mit bestimmter Form in eine passende Öffnung setzt.
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Das Auge "sieht" die Form; die Hand wird bewegungsmäßig gesteuert
und setzt den Klotz in die entsprechend geformte Öffnung. Dabei läuft ein einfaches
Eins-zu-Eins-Zusammenspiel zwischen dem Seh- und Tastsinn ab. Durch fortgesetzte
Übung kann dabei die Feinmotorik gut entwickelt werden.
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Eine rotierende Steckplatte erfordert von einem Individuum auf einfache
Weise eine kontrollierte Armbewegung, um eines von mehreren gleichförmig aufgebauten,
runden Objekten in eine von mehreren dicht nebeneinander befindlichen runden Öffnungen
in der Platte zu stecken. Das Auge ansieht" die Öffnungen; der Arm wird so nachgeführt,
daß er der Öffnung folgt und ein Pflock eingesteckt werden kann. Diese Operation
entwickelt den zentralen Teil des Auges und erfordert eine gut funktionierende Netzhautgrube.
Es ist allgemein üblich, von zentralem Netzhautsehen dann zu sprechen, wenn ein
Winkelbereich bis zu etwa 3 Grad auf der Netzhaut erfasst wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Zusammenspiel zwischen
Seh- und Tastsinn durch die gesteuerte Ausführung vieler kdrperlicher Bewegungen,
die von visuellen Wahrnehmungen abhängen, spürbar zu entwickeln. Zu diesem Zweck
sieht eine dargestellte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eine Formenplatte
vor, welche von runder Gestalt ist
und in der Mitte eine Öffnung
zur Aufnahme einer Drehspindel besitzt, so daß sie in Verbindung mit einem Plattenwechsler
benutzt werden kann. Die Platte kann zur Entwicklung der Geschicklichkeit eines
Individuums mit einer bestimmten Geschwindigkeit innerhalb eines gegebenen Geschwindigkeitsbereiches
gedreht werden. Dabei wird nicht nur die Finger- und Handgelenk-Gewandheit geübt,
sondern auch die des Armes. All dies geschieht durch die gesteuerte Ausführung von
Bewegungsbefehlen in Abhängigkeit von visuellen Wahrnehmungen.
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Die der vorliegenden Erfindung entsprechende Vorrichtung dient dazu,
Mängel im Formen-Wahrnehmungsvermögen zu korrigieren und das Lageempfinden durch
die vorgenommenen konstanten Veränderungen zu schulen. Die Vorrichtung bewirkt eine
Übung visuell-motorischer Nachführbewegungsabläufe und benutzt als Anreiz hieriu
eine Klotzform. Dementsprechend verlangt die Vorrichtung vielfache visuelle Reaktionen
und trainiert viele visuelle Fertigkeiten. Zu diesen Fertigkeiten zählen insbesondere
das visuelle Abschätzen von Lageveränderungen, von Grundbeziehungen bei Formen,
von sich ändernden Schwierigkeitsgraden bei der Hand-Auge-Koordination und von Formen-Unveränderlichkeit.
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Mängel bei visuell-motorischen Nachführbewegungen treten bei Kindern
häufig auf und sind ein äußerst störender Faktor in ihren Lern-Verhaltensmustern
(z.B. bei der Handschrift>.
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Ferner treten diese Mängel mindestens bis zu einem gewissen Grad bei
einem beunruhigend großen Prozentsntz der BevöNerung auf.
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Die Vorrichtung eignet sich nicht nur zum Untersuchen (Diagnose),
sondern auch zum Unterrichten (Therapie). Da die Vorrichtung Begeisterung und Interesse
weckt, ist sie als ein erzieherisch wirkendes Spielzeug anzusehen.
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Die folgende Beschreibung und die Zeichnungen dienen zur weiteren
Erläuterung dieser Erfindung.
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Die Zeichnungen zeigen: Figur 1 in isometrischer Darstellung ein
Gerät, das die Prinzipien dieser Erfindung verkörpert; Figur 2 in schematischer
Darstellung einen Mechanismus, mit dem in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung
eine Formenplatte gedreht werden kann; und Figur 3 in Draufsicht eine in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung konstruierte, drehbare Platte, mit der ein üblicher
Drehteller in ein Gerät umgewandelt werden kann, welches das Zusammenspiel zwischen
dem Seh- und Tastsinn fördert.
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Figur 1 zeigt eine zur Erläuterung dienende DrehtelleranoIdnuiig
T, welche ein Gehäuse 10 und eine darauf befestigte Formenscheibe 1i enthält. Die
Formenscheibe besitzt eine zentrale Öffnung 12 zur Aufnahme einer Drehspindel, mit
der
die Formenssheibe in Drehbewegung versetzt werden kann, wenn
die Drehtelleranordnung T aktiviert wird Die Formenscheibe ii weist mehrere Positionen
auf, etwa die Öffnungen 13a, 13b, 13c und i3d, welche Klötze mit passender Form
aufnehmen können. Die verschiedenen Formen sollen unten erläutert werden. Es mag
an dieser Stelle der Hinweis genügen, daß sich in der Scheibe in mehrere Öffnungen
befinden.
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Das Gehäuse 10 enthält einen Abschnitt 17, der einem Sims ähnlich
ist und mehrere Öffnungen 18, 19, 20 und 21 aufweist, welche zur Aufnahme passender
Klötze dienen. Die Klötze werden in den Öffnungen des Abschnittes 17 aufbewahrt
und stehen zur Benutzung bereit, wenn die Anordnung T aktiviert wird.
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Figur 2 zeigt in schematischer Darstellungsweise die Formenscheibe
11 mit ihrer Spindelöffnung 12, welche eine Spindel 40 aufnehmen kann. Im Gehäuse
10 befindet sich ein Gleichstrommotor 41, dessen Geschwindigkeit geregelt werden
kann und der von einer Energiequelle, etwa der Batterie 42, mit Energie versorgt
wird. Die Geschwindigkeit des Motors 41 wird mit Hilfe des variablen Widerstandes
43 geregelt. Der Wert des Widerstandes 43 hängt von der Einstellung des Knopfes
22 ab. Der Motor 4i kann durch den Sehalter 44 ein- und ausgeschaltet werden, was
ebenfalls über den Knopf 22 geschieht. Die Spindel 40 ist mit der Antriebswelle
45 des-Motors 41 über ein geeignetes Zahnradvorgelege gekoppelt, das typischerweise
ein erstes und ein zweites 45-Grad-Kegelzahnrad 46 und 47 enthält.
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Eine dieser Erfindung entsprechende Vorrichtung enthält grundsätzlich
Einrichtungen, mit deren Hilfe ein Drehteller (oder eine Formenscheibe) mit einer
bestimmten von vielen möglichen Geschwindigkeiten innerhalb eines gegebenen Geschwindigkëitsbereiches
regelbar angetrieben werden kann. Eine solche Vorrichtung enthält ferner auch einen
Drehteller mit mehreren Öffnungen zur Aufnahme von Klötzen. Der Benutzer setzt die
Vorrichtung in Tätigkeit, indem er die Formenscheibe rotieren lässt. Aus den Öffnungen
18bis 21 kann dann ein Klotz ausgewählt und in die jetzt auf einer Kreisbahn sich
bewegende, passende Öffnung eingesetzt werden.
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Die Geschicklichkeit kann auf verschiedene Weise gesteigert werden.
Man kani ämlich viele verschiedene geometrische Grundarmen, etwa ein Dreieck, Rechteck,
Quadrat oder irgendeine andere vieleckige Form, benutzen. Es ist nicht zweckmässig,
die Größe der Klötze oder der dazu passenden Öffnungen zu ändern, da sich die Geschicklichkeit
durch eine Änderung der Umdrehungszahl der Formenscheibe erhöhen lässt. Die Formenscheibe
wird normalerweise mit 12 bis maximal 18 Umdrehungen pro Minute angetrieben. Bei
18 Umdrehungen pro Minute können bereits verschiedene Klötze von der Scheibe geschleudert
werden. Ein anderes Verfahren zur Steigerung der Geschicklichkeit besteht darin,
das Gewicht der Klötze zu verändern, wobei aber ihre Größe beibehalten wird. Man
stellt zu diesem Zweck einen Satz der Klötze aus Holz, einen anderen Satz aus Metall
her.
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Ebenso könnten in der Formenscheibe gleich große Öffnungen in verschiedenen
Abständen von der Spindelöffnung vorgesehen werden. Die Anordnung der Öffnungen
entUricht dabei einer Spirallinie. Diese Anordnungart ist in Figur 3 flir die einander
gleichenden Öffnungen 24, 25, 26, 27 und 28 dargestellt.
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Der Abstand der Öffnungen von der Spindel öffnung 29 in der Formenscheibe
30 nimmt in dieser Reihenfolge stetig zu.
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Statt, wie oben beschrieben, eine Formenscheibe mit Öffnungen als
Drehteller zu verwenden, kann in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung
auch ein gewöhnlicher Drehteller dazu benutzt werden, indem man eine Paßplatte oder
Adapterplatte mit Öffnungen versieht.
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Es sei darauf hingewiesen, daß die oben beschriebenen Ausführungsformen
dieser Erfindung nur zur Erläuterung gedacht sind. Für Fachleute sind noch zahlreiche
andere Ausführungsformen denkbar, ohne daß der Bereich dieser Erfindung verlassen
wird.