DE1802693C3 - - Google Patents
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Description
40
Die Erfindung betrifft eine mit Abstand über dem Sieb einer Papiermaschine für die kontinuierliche Herstellung
einer endlosen Papierbahn angeordnete elektrostatische Zerstäubervorrichtung mit einer Zerstäubereinrichtung.
die eine Ladeelektrode umfaßt, an welche eine hohe Spannung zur Bildung eines elektrostatischen
Feldes und zur Aufladung und Ablagerung der zur Versprühung kommenden Stoffteilchen angelegt
ist.
Das Aufsprühen von Stoffen bei der Herstellung von Papier oder Pappe dient zur Beeinflussung der physikalischen
Eigenschaften des Papiers insbesondere auf der Oberfläche desselben. Beispielsweise kann auf die
Oberfläche der Papierbahn eine dünne Stärkeschicht aufgetragen werden, damit das Papier bei der Weiterverarbeitung,
etwa beim Bedrucken, nicht aufreißt. Außerdem können durch die Ablagerung von Stoffen
auf der Papierbahn die Festigkeit, Steifigkeit, Glätte. Porosität. Helligkeit, Mattheit des Papiers und seine
Saugfähigkeit für verschiedene Flüssigkeiten wie Wasser, öl, Wachs und Farbe beeinflußt werden.
Für zahlreiche Beschichtungsverfahren ist es erwünscht, daß das abzulagernde Material auf die Papierbahn
aufgebracht wird, während diese sich auf dem Langsieb der Papiermaschine befindet. Die von dem
Langsieb getragene nasse und breiige Papierbahn ist iedoch noch äußerst verletzbar, so daß sie durch das
Auftreffen größerer Flüssigkeitstropfen bleibend beschädigt werden kann, was noch am Endprodukt sichtbar
ist und daher unerwünscht ist Auf die breiige Papierkahn aufzubringende Materialien müssen daher in
möglichst feinen Sprühtröpfchen aufgebracht werden, wozu elektrostatische Sprühverfahren bekannt sind.
Hierbei werden die Sprühtröpfchen elektrisch aufgeladen und von dem geerdeten Metalltuch des Langsiebes
angezogen. Wenn die Sprühteilchen ausreichend hoch aufgeladen sind, werden sie durch die in der Nähe der
Papierbahn bewegte Luft hindurch angezogen und auf der Oberfläche der Papierbahn abgelagert. Eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Aufladen eines flüssigen, zur Zerstäubung kommenden Stoffes sind in den
US-PS 31 69 882 und 31 69 883 beschrieben. Durch eine solche Vorrichtung können eine flüssige Dispersion
fein verteilter Feststoffe, wie ungekochte Stärke in Wasser, oder eine Flüssigkeit aufgeladen und auf die
Papierbahn aufgesprüht werden. Stoffe in trockener Pulverform können dadurch auf die Papierbahn aufgebracht
werden, daß man sie in Schwebezustand bringt und mittels einer Einspritzpumpe in einen bewegten
Luftstrom einbringt, der dann zu einer Zerstäubereinrichtung geleitet wird, welche mit einer Ladeelektrode
versehen ist, an welche eine hohe Spannung angelegt ist. Es ist häufig erwünscht, eine solche elektrostatische
Zerstäubereinrichtung über dem Langsieb der Papier maschine anzuordnen, damit eine gleichmäßige Verteilung
der Stoffe über die Papierbahn hin erreicht wird.
Die eine Papiermaschine umgebende Luft ist jedoch
in hohem Maße mit Wasserdampf geladen, der durch Verdampfung von Wasser aus dem und in der Sieb
und der Pressenpartie freigesetzt wird. Außerdem wird in der Trockenpartie der Papiermaschine unmittelbar
Wasserdampf erzeugt Dieser Wasserdampf der umgebenden Luft kondensiert an jeder kalten Fläche und das
Kondensat bildet allmählich Tropfen, welche von solchen Flächen abtropfen. Wenn eine elektrostatische
Zerstäubereinrichtung oberhalb der Oberfläche der auf dem Langsieb gebildeten Papierbahn angeordnet ist,
fallen die durch Kondensation auf den Flächen dieser Einrichtung gebildeten Wassertropfen auf die Papierbahn,
wodurch diese aufgerissen wird oder in ihr kleine Krater gebildet werden. Außerdem worden die Isolierkörper
der Ladeelektrode der elektrostatischen Zerstäubereinrichtung durch die Wasserkondensation in
ihrer Isolierfähigkeit beeinträchtigt, wodurch die an die
Ladeelektrode angelegte Spannung in einem solchen Maße reduziert werden kann, daß eine ausreichende
Aufladung der zu zerstäubenden Teilchen verhindert wird.
Demgemäß wird durch die Erfindung die Aufgabe
gelöst, den Feuchtigkeitsniederschlag auf einer innerhalb einer feuchten Umgebung arbeitenden elektrostatischen
Zerstäubervorrichtung zu vermeiden.
Dies wird erfindungsgemäß mit einer Zerstäubervorrichtung
der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, daß die elektrostatische Zerstäubervorrichtung von
einem porösen, nicht leitfähigen Gehäuse umgeben ist, das in einer öffnung von der Zerstaubereinrichtung
und deren Ladeelektrode durchdrungen ist, und daß in das Gehäuseinnere kontinuierlich ein gasförmiges Medium
unter einem Druck eingeführt ist. weicher höher ist als der Druck der die Zerstäubervorrichtung umgebenden
Atmosphäre.
Das gasförmige Medium durchdringt die porösen
Wände des Gehäuses und dessen öffnung für die Ladeelektrode,
so daß die Ansammlung von kondensier-
ter Feuchtigkeit auf dem Gehäuse und auf den der umgebenden
Atmosphäre ausgesetzten Flächen der Zerstäubervorrichtung verhindert ist
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. S
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbtispieler erläutert.
In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 'π Perspektivansicht die Anordnung von vier
elektrostatischen Zerstäubereinrichtungen in einer Papiermaschine und
F i g. 2 einen Querschnitt, in vergrößertem Maßstab einer elektrostatischen Zerstäubereinrichtung.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, ist die in der Gesamtheit mit 22 bezeichnete Zerstäubervorrichtung über dem
Metalltuch 16 des Langsiebes einer Papiermaschine 10 angeordnet. Mittels der Zerstäubervorrichtung 22 werden
auf die Oberfläche der Papierbahn P trockene, pulverförmige
Beschichtungsstoffe aufgebracht. Die Zerstäubervorrichtung 22 umfaßt eine Mehrzahl elektrostatischer
Zerstäubereinrichtungen 23, welche mn Abstand zueinander angeordnet sind und das Pulver
gleichförmig auf die Oberfläche der Papierbahn P verteilen. Da alle Zerstäubereinrichtungen 23 gleich aufgebaut
sind, kann die nachfolgende Beschreibung sich auf die Ausführungsform einer solchen Einrichtung beschränken
Der pulverförmige Beschichtungsstoff wird mittels einer Spezialpumpe in einen Luftstrom eingebracht,
dann der Zerstäubereinrichtung 23 über einen Schlauch 24 zugeführt und am vorderen Ende der Zer
Stäubereinrichtung durch einen rotierenden Verteiler versprüht. Eine Gleichstromquelle 25 mit hohem Span
nungswert \\\ über ein Kabel 26 und einen in jeder Zerstaubfreinnchiung
angeordneten Vorschaltwiderstand mit einer lei'fahigen Ladeelektrode des rotierenden
Verteilers verbunden, so daß zwischen der Ladeelektrode und dem zu beschichtenden Papierfaserstoff ein
elektrostatisches Feld gebildet wird. Die angelegte Spannung ist vorzugsweise negativ. Die Pulverteilchen
werden elektrisch aufgeladen, dann in das elektrostatisehe Feld eingebracht und schließlich auf die Papierbahn
gezogen und auf dieser abgelagert.
Die elektrostatische Zerstäubervorrichtung 22 ist im Bereich oberhalb der Papierbahn P von einem Gehäuse
aus porösem Polyäthylen umgeben, welches durch Sintern hergestellt wurde. Das poröse Gehäuse wird mit
einem Gas, wie Luft, unter Druck gesetzt, welches durch das poröse Gehäuse nach außen dringt und dadurch
die Ablagerung von kondensiertem Wasser auf den Flachen der elektrostatischen Zerstuubervorrichiung
verhindert.
F 1 g. 2 zeigt die Zerst.aubervorrichtung 22 im Querschnitt.
Der Verteiler 33 wird durch einen luftbetriebenen Motor 34 zum Verteilen der PuKerteilchen angetrieben.
Die Hohlwelle 37 des Verteilers 33 ist von einem Isolierkörper 35 umgeben, welcher sich von
einem leitfähigen Gehäuse 36 nach vorne erstreckt. Die Ladeelektrode 38 ist aufjder Rückseite des glockenförmigen
Verteilers 33 dunj:h eine Widerslands-Beschiel·
Hing gebildet. Der Isolierkörper 35 und die Hohlwelle °°
17 schaffen einen isolierenden Träger für die Ladeelektrode
38 im Absland von dem leitfähigen Gehäuse 3fc. Dadurch kann der leitfähige hintere Teil der /.erstiin
bereinrichtung 23 geerdet werden, während an die Ladeelektrode
38 eine Hochspannung gegenüber deir '"
Erdboden angelegt ist. j Der Isolierkörper tragt auch einen Widerstand 39 njiit einem hohen Widerstancl·-;-wert
von einitien Hundert Menaohm. Das Zuleitungkabel
26 ist über den hinteren Teil der Zerstäubereinrichtung 23 zugeführt und mit dem Widerstand 39 innerhalb
des Isolierkörpers 35 verbunden. Übei eine bürste 40 am vorderen Ende des Isolierkörpers 35 wird
die elektrische Verbindung zwischen dem vorderen Ende des Widerstandes 39 und der Ladeelektrode 38
hergestellt.
Die Pulverteilchen werden über den Schlauch 24 und die Hohlwelle 37 dem Verteiler 33 zugeführt, welcher
am Ende des durch die Hohlwelle gebildeten Kanals einen Deckel 42 aufweist, welcher nut dem Verteiler 33
seitliche Austrittsöffnungen 43 bildet. Der Deckel 42 und der Verteiler 33 sind vorzugsweise aus nicht leitfähigem
Werkstoff hergestellt
Die Verteilereinrichtung 23 wird von einem Träger 44 gehaltert, welcher sich horizontal oberhalb des Metalltuchs
16 des Langsiebes über dessen Breite erstreckt und zur Halterung aller Zerstäubereinrichtungen
dient.
Die Zerstäubereinrichtungen 23 und der Träger 44 sind von einem porösen Gehäuse 46 umgeben. Die Gehäusewände
haben eine Dicke von etwa 5 mm. Die Bodenwand 49 des Gehäuses, welche ebenfalls aus gesintertem
Polyäthylen hergestellt ist, ha: hingegen eine Dicke von etwa 3 mm. damit im Bereich des Verteilers
33 ein geeigneter Luftstrom erhalten wird. Das genann
te Ausgangsmaterial für das Gehäuse 46 kann unter Wärme verformt werden, so daß eine erwünschte Anpassung
an die jeweilige Form der Zerstäubereinrichtungen vorgenommen werden kann. Das Material kann
entlang den Stoßkanten geschweißt werden, um dadurch das Gehäuse entlang diesen Kanten luftdicht zu
machen. Die öffnung zwischen dem rotierenden Verteiler 33 und dem Gehäuse 46 ist verhältnismäßig klein
gehalten, beispielsweise ist eine Ringöffnung mit einer Weite von etwa 1,6 mm vorgesehen. Für die Versorgung
der gesamten Vorrichtung reicht im Regelfall ein Durchsatz von etwa 14 000 dmVrnin Gas unter einem
Druck von etwa 50 mm Wassersäule aus, wenn die Vorrichtung vier dem Gehäuse 46 entsprechende Gehäuse
aufweist, welche an dem Träger 44 festgelegt sind. Das Innere des Gehäuses 46 wird unter einem gegenüber
der umgebenden Luft höheren Druck gehalten, so daß das Gas die porösen Wände des Gehäuses 46 nach
außen durchdringt und dadurch die umgebende Luft von den elektrostatischen Zerstäubereinrichtungen 23
und dem Träger 44 fernhält.
Die Porosität der Seitenwände und der oberen Wand
des Gehäuses 46 ist derart gewählt, daß bei einem Druckunterschied von etwa 50 mm Wassersäule die in
das Gehäuse eingeführte Druckluft in einer Menge von etwa 370dmVmin je Flächeneinheit in der Größenordnung
von etwa 9,3 dm2 nach außen dringt. Diese Wände haben, wie bereits erwähnt, eine Dicke von etwa
ΐ mm. Die Luft wird also in einer Menge von etwa
680dm}'min je Flächeneinheit in der Größenordnung
von etwa 9,3 dm2 aus dem Gehäuse austreten, wenn sie in dem Gehäuse unter einem Druck von etwa 100 mm
Wassersäule gehalten ist. Die Porosität der Bodenwand 4C>
des Gehäuses ist derart gewählt, d.il.i etwn Ϊ'in dnv.'min je Flächeneinheit in der Größenordnung
von etwa Q.3 dm: ausfließen und zwar bei einem Druck
!'nterschied von etwa 50 mm Wassen.äuk· bei einer
Dicke der Bodenwand von etwa 3 mm. Wenngleich die
angegebene Porosität des Gehäuses in der praktischen
Erprobung den besten Wirkungsgrad hinMi'hilich der
Verhinderung einer Ansammlung von kondensiertem Wasserdampf an der Gehäu.se-Außenf!;K 1Iu: brachte,
können andere Werte für die Porosität des Gehäuses gleiche Ergebnisse bringen. Es muß jedenfalls nur verhindert
werden, daß die mit Wasserdampf aufgeladene Außenluft die ihr ausgesetzten Flächen der elektrostatischen
Zerstäubervorrichtung erreicht. Porösere Wände des Gehäuses bringen größere Fließgeschwindigkeiten
der Luft, was aber den Nachteil erhöhter Betriebskosten der Vorrichtung bringt.
Es kann auch erwärmte Luft zur Anwendung kommen. Hierzu hat die praktische Erprobung ergeben, daß
eine Erwärmung der Luft auf etwa 600C einen günstigen
Wirkungsgrad ergibt. Die Erwärmung der Luft ist
insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein Teil der Außenfläche des Gehäuses für die elektrostatische Zerstäubervorrichtung
nicht aus porösem Material hergestellt sein kann. Indem das erwärmte Gas über den porösen
Teil des Gehäuses nach außen dringt, kann es kontinuierlich in das Innere des Gehäuses zugeführt
werden und der nicht poröse Teil des Gehäuses kann auf einer solchen Temperatur gehalten werden, daß auf
diesem Teil Wasserdampf nicht kondensieren kann.
ίο Vorteilhaft verwendet man die in der Trockenpartie
der Papiermaschine zur Verfügung stehende Warmluft zur Beschickung des Gehäuses.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Mit Abstand über dem Sieb einer Papiermaschine für die kontinuierliche Herstellung einer endlosen
Papierbahn angeordnete elektrostatische Zerstäubervorrichtung mit einer Zerstäubereinrichtung,
die eine Ladeelektrode umfaßt, an weiche eine hohe Spannung zur Bildung eines elektrostatischen Feldes
und zur Aufladung und Ablagerung der zur Versprühung kommenden Stoffteilchen angelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrostatische Zerstäubervorrichtung (22) von einem porösen,
nicht leitfähigen Gehäuse (46) umgeben ist. das in einer öffnung von der Zei Stäubereinrichtung
(23) und deren Ladeelektrode (38) durchdrungen ist, und daß in das Gehäuseinnere kontinuierlich ein
gasförmiges Medium unter einem Druck eingeführt ist, welcher höher ist als der Druck der die Zerstäubervorrichtung
(22) umgebenden Atmosphäre.
2. Zerstäubervorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer öffnung für
die Zerstäubereinrichtung (23) und die Ladeelektrode (38) versehene Wand (49) des Gehäuses (46) mindestens
in der Nähe dieser öffnung eine größere Porosität aufweist, als die übrigen Gehäuseteile.
3. Zerstäubervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil des
Gehäuses (46) aus gesintertem Polyäthylen besteht.
4. Zerstäubervorrichiung nach einem der Ansprüehe
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Medium vor Eintritt in das Gehäuse (46) erwärmt
wird.
5. Zerstäubervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige, erwärmte
Medium die über der Trockenpartie der Papiermaschine zur Verfugung stehende Druckluft ist.
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