DE1800730B2 - Verfahren und Vorrichtung zur gemeinsamen Vernichtung fester Abfall stoffe, insbesondere Stadtmull, und wässrigem Klarschlamm - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur gemeinsamen Vernichtung fester Abfall stoffe, insbesondere Stadtmull, und wässrigem KlarschlammInfo
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Description
60 r zur dient
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gemeinsamen
Vernichtung von festen Abfallstoffen, insbesondere Stadtmüll, und wäßrigem Klärschlamm, insbesondere
aus kommunalen Abwässern, bei dem die Wärme der entstehenden Rauchgase zur Verdampfune
des im Klärschlamm enthaltenen Wassers aus- »•nutzt wird und die frei werdenden Brüden zur
Jberhnzung dem Bereich der Verbrennung zugeführt
"ΐ=η derartiges Verfahren ist [JJ^
sehe Patentschrift 96/6_9). Bei inm ^
schlamm im VerdamPK.U™ v^ichtuna der fedem
Verbrennungsraum tür die ν<->™ kommensten
Abfallstoffe und des ^arsLniarnnrι«. ^^_
den Rauchgasen beaufschlagt, wciliic ^^
streichen des Schlammes ihre \\ arme au ^ ^ie
ben und ein Trocknen des bchiamm^ Brüden
hierbei aus dem Schlamm en ^'^"^"^^
werden zusammen mit den aDgekuniici =-
dem Verbrennungsraum zugeführt um °°"
erhitzt zu werden, daß sie sienh^ "™S
werden, worauf sie über eine" >>
Abführung gelangen. D'ese.r..,7t"^„^
gleichzeitig dazu, ^e abkühlten Rauchgase
Brüden vor ihrem Einfuhren m den ν«°«™ =an
raum wieder vorerhitzen um aen kühl_
thermischer Energie fur die Erfh«zung der f^
ten Rauchgase und Brüden auf die zum Ster hsic ^n
und Desodorisieren notwendige 1« μ möglichst gering zu halten nV,rht,r Art beFerner
ist auch ein Verfa'lreV '^nm
kannt. bei welchem das aus dem \ ^"""
entweichende Rauchgas ebenfalls zur Klärschlamms verwendet wird (Ze>tschntt _£
nalwirtschaft«. Heft 9 1965, S 38j.bis o**l·
Klärschlamm wird dabei ebenfalls "n™"^ar™
dem Rauchgas beaufschlagt. Die aus a*m '
schlamm bei der Trocknung entweichenden Brüden werden mit dem abgekühlten ^"^^.^S""'
mittelbar in den Müllverbrennungsraum eingeführt.
Die unmittelbare Beaufschlagung des Schlamms durch die als Wärmeträger ν^νβη^™^
im Schlammtrockner bet dem oben kannten Verfahren führt jedoch zu e£
dentlich intensiven Oberflachentrocknung des Schlarn mes. also einer Übertrocknung nur an seiner uoerfläche,
welche dessen gleichmaßiges Durchtrocknen erheblich behindert. Eine unkontrollierbare undI relativ
ungleichmäßige Trocknung des . §"*™^
Schlamms ist die Folge, was sich nachteilig aut cue
Verbrennung des Schlamms auswirkt Außerdem
macht die Brüdenführung der zur unmittelbaren Be-
aufschlagung des Schlammes im Schlammtrockner als Wärmeübertragungsmittel verwendeten Rauchgase
zusammen mit den Brüden »" d.em ^uerraum
für die festen Abfallstoffe und den Klarschlamm eine
erhebliche Überdimensionierung des heuerraums notwendig. .
Es liegt die Aufgabe vor. ein Verfahren zur V-brennung
von Abfallstoffen und wäßrigem Marschlamm
zu finden, welches die eben geschi der ten Nachteile der bisher bekannten Verfahren nicht autweist,
also eine möglichst gleichmaßige kontroilierbare
Trocknung des gesamten Schlamms bei möglichst
geringem Energie- und Konstruktionsaufwand erzielt.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das zur Verdampfung des im Klärschlamm enthaltenen Wassers verwendete Rauchgas vom
Klärschlamm getrennt geführt wird und daß die bei
der Verdampfung frei werdenden Brüden rauchgasfrei
dem Bereich der Verbrennung zugeführt werden.
Durch diese Trennung des Rauchgases vom Klar-
schlamm bei der Schlammverdampfuni: wird vorteilhaft
eine relativ gleichmäßige und kontrollierbare Trocknung des gesamten Klärschlamms sichergestellt.
Außerdem wird erreicht, daß die bei der Entwässerung entstehenden Brüden nicht mit Rauchgasen
\ ermischt werden. Durch die rauchsasfreie Zuführung dieser Brüden zum Bereich der Verbrennung
wird ferner gewährleistet, daß die aufzuheizenden Gemengen wesentlich kleiner sind als bei den oben
iiL^childerten vorbekannten Verfahren, bei welchen
neigen den Brüder, auch die mit diesen vermischten,
zur Schlammtrocknung verwendeten Rauchgase einer erneuten Aufheizung zugeführt werden müssen. Dadurch
wird bei geringem Energieaufwand auch ein geringer konstruktiver Aufwand durch wesentlich
kleinere Dimensionierung des Feuerraumes notwendig.
Bei dem eingangs genannten bekannten Verfahren. bei welchem die Rauchgase von ihrem Einbringen in
den Feuerraum einem Wärmetausch zugeführt und in
diesem \orerhitzt werden, wird zwar ebenfalls eine energiesparende Arbeitsweise erreicht, jedoch zeichnet
sieh demgegenüber das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus. daß ein zusätzlicher Wärmetauscher
nicht erforderlich ist.
Eine zweckmäßige bekannte Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Verbrennungsofen, der eine Zuführung für
feste Abfallstoffe aufweist und über eine Rauchgasleitung mit einem Schlammwasserverdampfer i:. Verbindung
steht, von dem eine Transporteinrichtung für die Feststoffe des Klärschlamms zur Zuführung für
die Abfallstoffe und eine Brüdenleitung zum Feuerraum des Verbrennungsofens führt, wird erfindungsgemäß
so gestaltet, daß der Schlammwasserdampfer eine Schlammkammer aufweist, die durch eine Zwischenwand
von einer rauchgasbeaufschlagten Heizkammer getrennt ist. Die Schlammkammer kann dabei
aber auch erfindungsgemäß durch eine Zwischenwand von einer Heizkammer getrennt sein, die über
eine Dampfleitung und eine Kondensatleitung mit einem rauchgasbeaufschlagten Abhitzekessel verbunden
ist. Dem Schlammwas'ienerdampfer kann weiterhin
mindestens ein weiterer Schlammwasserverdampfer schlammseitig vor- bzw. parallel geschaltet
sein.
Durch die nui mittelbare Verbindung der Heizkammer
des Schlammwasserverdampfers mit dem Feuerraum über eine an einem Abhitzekessel angeschlossene
Dampfleitung wird eine mäßigere Hitzeeinwirkung auf den zu trocknenden Klärschlamm erhalten,
so daß die Gefahr einer Übertrocknung der Schlammoberfläche im Verdampfer, welche zu einer
thermischen Isolierwirkung und damit zu einer ungleichmäßigen Schlammtrocknung führt, weiter verringert
bzw. völlig ausgeschaltet ist.
Ausführungsbcispiele einer besonders zweckmäßigen,
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienenden Vorrichtung sind in der Zeichnung
schematisch dargestellt.
F i g. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit direkter Beheizung aes Schlammwasserverdampfers durch die
Rauchgase:
F i g. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit indirekter Beheizung des Schlammwasserverdampfers
durch die Rauchgase;
F i g. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel, ebenfalls
mit indirekter Beheizung.
Γη diesen Figuren ist mit Dop 'linien der Verlauf
von Rauchgasen, mit gestrichei 1 Linien derjenige von Dampf (Frischdampf oder Brüden), mit vollen
Linien der Verlauf von Klärschlamm und der daraus durch die Trocknung gewonnenen Feststoffe und mit
strichpunktierten Linien der Verlauf von Kondensat dargestellt.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
werden die zu vernichtenden festen Abfallstoffe. wie Müll, durch den Beschickungsschacht 2 in
den Verbrennungsofen 1 eingebracht, die dann auf den Verbrennungsrost 3 im Feuerraum 4 gelangen.
Der Austrag der unbrennbaren Verbrennungsreste (Schlacken) erfolgt durch den Auslaß 5. Die heißen
Rauchgase ziehen bei 6 aus dem Feuerraum ab. um in die Heizkammer 7 des Schlammwasserverdampfers
I zu gelangen, wo sie ihre Wärme abgeben und dann über eine Leitung 8 durch einen Schornstein
oder eine Saugzugseinricht"ng ins Freie ausgestoßen werden. Der anfallende flussise Klärschlamm wird
über eine Leitung 9 in die Scnlammkammer 10 des Schlammwasserverdampfers I. II eingespeist. Die infolge
Verdampfung frei werdenden Feststoffe werden iber eine Leitung 11 abgezogen und über eine
Transporteinrichtung 12 (hier beispielsweise als Förderband dargestellt) in den Beschickungsschacht 2
des Verbrennungsofens 1 eingeführt, um in dieser zusammen mit dem Müll zu verbrennen.
Die infolge der Verdampfung des Schlammwassers über eine Leitung 13 entweichenden Brüden werden
in den Feuerraum 4 des Verbrennungsofens 1 eingeleitet, um dort entsprechend überhitzt zu werden,
wodurch die übelriechenden organischen Stoffe zerstört werden.
Fig. 2 zeigt die schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Benutzung \on Dampf als Wärmeträger zwischen der Müllverbrennung
und der thermischen Schlammentwässerung, wobei beispielsweise eine zweistufige Trocknung in
zwei in Reihe geschalteten Schlammwasserverdampfern angenommen wird. Dab^i werden die zwei
Schlammwasserverdampfer I und II zweckmäßig derait
eingestellt, daß in jedem je eine Hälfte des Schlammwassers verdampft wird, wobei der Heizdampfverbrauch
bekanntlich nur die Hälfte der verdampften Wassermenge beträgt.
Im Abhitzekessel 20 wird Sattdampf erzeugt, welcher über eine Dampfleitung 21 in die Heizkammer 7
des ersten Schlammwasserverdampfers I gelangt. Dort gibt der Dampf seine Wärme ab und wird als Kondensat
über eine Kondensatleitung 22 wieder in den Sattdampfkessel zurückgespeist, so daß dieser im geschlossenen
Wasserkreislauf arbeitet.
Der anfallende Klärschlamm wird über die Leitung 9 in die Schlammkammer 10« des zweiten
Schlamr Avasserverdampfers II eingespeist, wo die Hälfte seines Schlammwassers verdampft und er eingedickt
wird.
In diesem Zustand gelangt der Klärschlamm über eine Leitung 11 in die Schlammkammer 10 des ersten
Schlammwasserverdampfers I, wo das restliche Schlammwasser verdampft wird, und die frei gewordenen
Feststoffe gelangen in den Beschickungsschacht 2 des Verbrennungsofens 1.
Die aus der Verdampfung der zweiten Hälfte des Schlammwassers im Schlammwasserverdampfer I
entstehenden Brüden gelangen über eine Leitung 23 als Heizdampf in die Heizkammer 7 a des Schlamm-
wasservcrdampfers II. wo sie ihre Wärme abgeben,
um die erste Hälfte des Schlammwassers zu verdampfen, und werden dann als Kondensat über eine
Leitung 24 abgeführt. Die im Schlammwasserverdampfer II entstehenden Brüden werden über die
Brüdenleitung 13 in den Feuerraum 4 des Verbrennungsofens 1 geleitet, um dort auf Geruchlosigkeit
überhitzt zu werden.
Vn der F i g. 3 gelangen die heißen Verbrennungsgase über 6 in den Abhitzekessel 20 und werden danach
über eine Leitung 8 ins Freie ausgestoßen. Der anfallende Klärschlamm wird über Leitungen 9 und
9 α annähernd je zur Hälfte in die Schlammkammern
10 und 10 a der Schlammwasserverdampfer I und II geleitet und dort getrocknet. Die hierdurch frei gewordenen
Feststoffe des Schlammes werden über Leitungen 11 und Ua ausgetragen und über die
Transporteinrichtung 12 (hier als Förderband dargestellt) in den Beschickungsschacht 2 des Verbrennungsofens
1 befördert.
Die in der Schlammkammer 10 des Schlammwasserverdampfers I entwickelten Brüden gelangen über
Leitung 23 als Heizdampf in die Heizkammer des; Schlammwasserverdampfers II, kondensieren dort
ίο und werden als Kondensat über Leitung 24 abge
führt. Die in der Schlammkammer 10 a des Schlammwasserverdampfers II entwickelten Brüden
werden über die Brüdenleitungen 13 in den Feuerraum 4 des Verbrennungsofens 1 geleitet, um dort auf
Geruchlosigkeit überhitzt zu werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur gemeinsamen Verbrennung von festen Abfallstoffen, insbesondere Stadtmüll. S
und wäßrigem Klärschlamm, insbesondere aus kommunalen Abwässern, bei dem die Wärme der
entstehenden Rauchsase zur Verdampfung des im Klärschlamm enthaltenen Wassers ausgenutzt
wird und die frei werdenden Brüden zur Überhitzuna dem Bereich der Verbrennung, zugeführt
werden, dadurch »kennzeichnet, daß das zur Verdampfung des im Klärschlamm enthaltenen
Wassers verwendete Rauchgas vom Klärschlamm getrennt geführt wird und daß die
bei der Verdampfuns~frei werdenden Brüden
rauchgasfrei dem Bereich der Verbrennung zügeführt we.ven.
2 Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 mit einem Verbrennungofen,
der eine Zuführung für feste Abfallstoffe aufweist und über eine Rauchgasleitung mit
einem Schlammwasserverdampfer in Verbindung steht, von dem eine Transporteinrichtung für die
Feststoffe des Klärschlamms zur Zuführung für a5 die Abfallstoffe und eine Brüdenleitung zum
Feuerraum des Verbrennungsofens führt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlammbäderverdampfer
(I) eine Schlammkammer (10) aufweist, die durch tine Zwischenwand von einer
rauchgasbeaufschlag.en Heizkammer (7) getrennt
ist ~
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Verbrennungsofen,
der eine Zuführung für feste Abfallstoffe aufweist und über eine Rauchgasleitung mit
einem Schlammwasserverdampfer in Verbindung steht, von dem eine Transporteinrichtung für die
Feststoffe des Klärschlamms zur Zuführung für die Abfallstoffe und eine Brüdenleitung zum
Feuerraum des Verbrennungsofens führt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlammwasserverdampfer
(I) eine Schlammkammer (10) aufweist, die durch eine Zwischenwand von einer Heizkammer (7) getrennt ist, die über eine
Dampfleitung (21) und eine Kondensatleitung (22) mit einem rauchgasbeaufschlagten Abhitzekesiel
(20) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem
Schlammwasserverdampfer mindestens ein weiterer schlammseitig in Reihe oder parallelgeschalteter
Schlamm wasserverdampfer (II) vorgesehen ist, dessen Heizkammer (7 a) von den Brüden des
ersten Schlammwasserverdampfers (I) beaufschlagt und dessen Schlammkammer (10 a) durch
eine Brüdenleitung (13) mit dem Feuerraum (4) des Verbrennungsofens verbunden ist.
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