DE1800221C2

DE1800221C2 - Damenbinde od. dgl. mit lösbarer Kleb- oder Siegelnaht für die Hülle

Info

Publication number: DE1800221C2
Application number: DE1800221A
Authority: DE
Inventors: Helmut Dipl.-Chem. Dr. 8500 Nuernberg Pietsch
Original assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz & Co 8500 Nuernberg
Current assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz & Co 8500 Nuernberg
Priority date: 1968-07-17
Filing date: 1968-10-01
Publication date: 1974-02-07
Also published as: AT282816B; DE1800221B1

Description

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Die Erfindung begeht sich au! eine ümneabiisde Mischpolymerisate. Diese Thermoplaste sind j«ioeh

od, dgl. mit iüäbarer Kleb- oder Siegelnaht für die für sscü allem in wasserdampfgesatupr uun zu

Hülle. Außer Dwneabmden können auch andere empfindlich. Es ist deshalb zu oefuicWen, d*U sieh

hygienische Ereugnisse, z. B. die Hülle einer Windel, die Hülle einer Damenbmde berste bei Georaueh

mit dieser KUb- oder Sijgelnäht versehen werden. 5 öffn*. Diese hydrophilen Thermoplast« werden dts-

Die Hüile einer Damenbinde besteht in der Regel halb mit hydrophober. Polymeren derm gemiscn*,

aus einem nichtgewebten Faservlies, aus einem daß eine in feuchter Luii bestaadig* Kiefe- ooer

Fadengelege oder aus einem weitmaschigen Gewebe, Siegelverbindung entsteht, die sich jedoch t» vouer

wie z. B. Mull. Sofern nicht ein Strickschlaueh als Berührung mit Wasser rasch auflöst. Als hydrophobe

Umhüllung benutzt wird, besteht in jedem Falle die to Polymere kommen z. B. Polyvinylacetat oder * ory-

Aufgabe, die freien Enden zu einer Hülle zu ve»- vinylUthyläther in Frage. _

schließen. Hierzu hat man bisher Klebstoffe ver- Vorzugsweise erfolgt die Einstellung de«ιΡοΙνπκπ-

schiedener Art verwendet, die man entweder un- sationsgrades und/oder die Abmachung derart, daß

mittelbar auf die zu verschließende Hülle oder aber das Gemisch einen Erweichungspunkt cbernalb 60

mittelbar mit Hilfe eines Trägerstoffes, 2. B. eine» ε 5 blitzt.

Textilfadens oder -bandes auf die zu verschließende Aus Gründen der Sicherheit tnüß die Kieb- der

Hülle aufbrachte. Als Klebstoffe dienen Polymere, Siegelnaht gemäß der Erfindung gegen die Einwir-

die aus organischer Lösung, aus der Schmelze oder kung von Feuchtigkeit in flüssiger Form (Sekret,

aus wässeriger lösung zur Anwendung kommen. Urin) geschützt werden. Dies erfolgt durch ate cm-

Für die Wahl des Klebstoffes war entscheidend, eine ao lage einer sonst an sich bekannten feuchngkeits-

Klebnaht zu erzeugen, die auch im feuchten Zustand, undurchlässigen Schicht, z. B. einer Folie, in den

d. h. bei Gebrauch der Binde, eine möglichst große Aufbau des hygienischen Erzeugnisses, z. B. der

Festigkeit besitzt. Es bestand deshalb die Schwierig- Binde, vorzugsweise zwischen Saugkörper und Hülle,

keil, hygienische Erzeugnisse dieser Art nach Ge- also unmittelbar über der Klebnaht,

brauch zu beseitigen. Immer wieder stellten sich as Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der

Verstopfungen der Kanalisation eic, weil eine z. B. Zeichnung dargestellt. Es zeigt

in ein Wasserklosett geworfene Binde sich wegen der Fi g. 1 eine Damenbinde in schemaüscher Ansichi,

wasserfesten Klebnaht nicht öffnete. F i g. 2 eine Damenbinde im Schnitt, ebenfalls

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schematisch.

Damenbinde usw. -u schaffen, die gebrauchstüchtig 30 Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Damenbinde und dennoch veraichtbar ist. Hierfür ist eine Kleb- besteht aus einem saugfähigen Kern 1 üblicher Zu oder Siegelnaht erforderlith, dk den scheinbar sammensetzung. Dieser Kern ist auf der dem Körper widersprüchlichen Forderungen gerecht wird, einer- abgewandten Seite mit einer feuchtigkeitsdichten seits in feuchtigkeitsgesättigter Luft haltbar zu sein, Schutzschicht, z. B. einer Kunststoffolie 2, umgeben, andererseits sich aber im Wasser aufzulösen, so daß 35 die sich zumindest teilweise auch über die Seitendas Erzeugnis, z. B. die Damenbinde, unbedenklich flächen des Kernes 1 erstreckt. Kern 1 und Schutzüber die Kanalisation beseitigt werden kann. Diese folie 2 sind von der Bindenhülle 3 umgeben, deren Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Kleb- oder freie Enden bei 3* gemäß der Erfindung miteinander Siegelmittel für den Verschluß des Hüllstoffes od. dgl. über einen schmalen Längsbereich verklebt sind. Die ein thermoplastisches Gemisch wasserlöslicher und 40 Schutzfolie 2 hat die Aufgabe, einerseits die Wäsche wasserunlöslicher Polymeren verwendet wird, das in und andererseits die lösbare Kleb- oder Siegelnaht 3 feuchtigkeitsgesättigter Atmosphäre seine Klebkraft während des Gebrauchs zu schützen. Wird die Binde behält bzw. unverändert bleibt, sich dagegen in Was- nach Gebrauch in Wasser gelegt, so löst sich die ser oder wässerigen Sekretionen löst oder seine Kleb- Ktebstelle 3* schnell auf. Damit sind die Vorauskraft verliert, und daß die Kleb- oder Siegelnaht 45 Setzungen zur Beseitigung der Binde über die Kanaliwährend des Gebrauchs durch eine flüssigkeitsdichte sation gegeben.
Schicht geschützt ist. Die Erfindung wird praktisch etwa wie folgt durch-

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es geführt: Man fertigt zunächst ein Paket aus etwa

bestimmte Abmischungen von wasserlöslichen oder 20 Lagen Zellstoffwatte von 6 cm Breite und 20 cm

wasserunlöslichen Polymeren gibt, die Thermoplaste 50 LHnge und eine Lage Polyäthylenfolie etwa gleicher

sind und die folglich aus der Schmelze in Anwendung Abmessungen. Dieses Paket wird in ein nichtgewebtes

kommen können. Allein die lösungsmittelfreie An- Vlies von 40 cm Länge und 20 cm Breite eingehüllt,

wendungsform als Schmelzkleber ermöglicht eine Alsdann wird zwischen die sich längs überlappenden

wirtschaftliche Fertigung bei hohen Arbeitsgeschwin- freien Enden des Vlieses ein Strang des nachfolgend

digkeiten, und die Stoffauswahl ist dementsprechend 55 beschriebenen, geschmolzenen Polymerengemisches

eng begrenzt. Derartige Thermoplastgemische haben gebracht und die Vliesumhüllung durch leichten

eine sehr gute Klebkraft im abgekühlten Zustand, Preßdruck verschlossen. Die Kleb- oder Siegelnaht

die auch in feuchtigkeitsgesättigter Atmosphäre prak- gemäß der Erfindung behält ihre volle Festigkeit in

tisch nicht verlorengeht. Dagegen löst sich die Kleb- Luft von 90 Vo r. F. über 24 Stunden lang. Wird die

bzw. Siegelnaht auf, wenn sie für einige Sekunden 60 Binde jedoch nach Gebrauch in die Toilettenspülung

bis Minuten voll in Wasser gelagert wird. Die poly- gegeben, so löst sich die Klebnaht in wenigen Sekun-

meren Gemische sind in aller Regel physiologisch den auf.

unbedenklich.. Ein für den vorliegenden Zweck geeignetes PoIy-

AIs wasserlöslicher Thermoplast kommen Poly- merengemisch erhält man z. B. durch Zusammen-

vinylnrethyläther, Polyäthylenoxyd (also Polyglykole), 65 schmelzen von 3 bis 7 Teilen Polyglykol vom

Polyvinylpyrrolidon, Celluloseäther von Glykolen Schmelzpunkt (Erweichungspunkt) 6O⁰C mit 3 bis

mit drei oder mehr O-Atomen und weitere Hoch- 8 Teilen Polyvinylacetat oder Polyvinyläthyläther

molekulare in Frage, natürlich auch entsprechende vom Schmelzpunkt (Erweichungspunkt) 80° C.

Claims

Patentansprüche:

1. Mit einer Kleb- oder Siegelnaht für dis ϊλι verschließende HtUIe versehene Damenbinde oder anderes hygienisches Erzeugnis, dadurch gekennzeichnet, daß als Kleb- oder Siege!- mittci für den Verschluß des Hüllstoffes od. dg«, ein thermoplastisches Gemisch wasserlöslicher und wasserunlöslicher Polymeren verwendet wird, das in feiichtiglceitsgesättigter Atmosphäre seine Klebkraft behält bzw. unverändert bleibt, sich ao dagegen in Wasser oder wässerigen Sekretionen löst oder sein: Klebkraft verliert, und daß die Kleb- oder Siegelnaht während des Gebrauchs durch eine flüssigkeitsdichte Schicht, z. B. eine Kunststoffolie, geschützt ist

2. Kleb- oder Siegelnaht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Erweichungspunkt des thermoplastisches Gemisches oberhalb 60° C liegt.

3. Kleb- oder Siegelnaht nach Anspruch 1 »0

und ° dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlöslicher Thermoplast Polyvioylroslhymther, Polyäthylenoxyd (also ein Polyglykol), Polyvinylpyrrolidon oVer Celluloseäther von Glykolcn mn drei und mehr O- Atomen benutzt ist

4. Kleb- oder Siegelnaht nach einem der Ansprüche 1 bis 3- dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlöslicher bzw. Klebkraft in Wasser einbüßender Thermoplast ein Mischpolymerisat benutzt ist, das aus hydrophoben und hydrophilen Monomeren gewonnen worden ist

5. Kleb- oder Siegelnaht nach Anspruch 1 und emem oder mehreren der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserunlösliches Polymer Polyvinylacetat oder Polyvinyläthyläther benutzt ist

6. Kleb- oder Siegelnaht nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus einer aufgetragenen Schmelze des Gemisches entstanden ist

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen