DE1796286C3 - Verfahren zur Herstellung von Formkörpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FormkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ein oder mehrere harte und druckfeste Oxyde sowie gegebenenfalls Füllstoffe und/oder Verstärkungsmaterialien enthaltenden Formkörpern unter Anwendung von Wärme und Druck. Diese Formkörper enthalten wesentliche Mengen an Zirkonoxyd (ZrO1),
Aluminiumoxyd (AI2Oj), Eisenoxyd (Fe1O3), Magnetiumoxyd (MgO), Berylliumoxyd (BeO), Urandioxyd
(UO,-Uranoxyd), und/oder Thoriumoxyd (ThO1) oder
Talkum oder Cermets, welche sich durch einen Gehalt an einem Metalloxyd und einem Metall auszeichnen.
Bisher ist man zur Herstellung derartiger Formkörper in der Weise vorgegangen, daß man die oxydhaltige
Ausgangsmasse unter Verwendung von Formwerkzeugen sowie einer Presse in die gewünschte Form
brachte, worauf anschließend der gebildete Formkörper bei erhöhten Temperaturen (gewöhnlich weiter
über 1000° C) gesintert wurde, um ihm Druckfestigkeit und Härte zu verleihen. Auch das Sintern unter Druck
ist bekannt. Dieses Verfahren wird als Heißpreßverfahren bezeichnet.
ihrer Durchführung versuchte, möglichst hohe Dichten zu erzielen, um zu großen Härten und Druckfestigkeiten der Formkörper zu gelangen. Nachteilig bei der
Durchführung dieser Verfahren war insbesondere, daß die erforderliche Sinterzeit normalerweise in der
Größenordnung von einigen Stunden bis Tagen lag, wobei Temperaturen von mehr als 1400° C eingehalten
werden mußten. Auf diese Weise sind die bek -nten Verfahren sehi kostspielig.
ίο Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren bestand darin, daß einige hochschmelzeBde Oxyde, insbesondere ZrOj, bei Temperaturen, die tiefer sind als
die zur Durchführung der bekannten Verfahren eingehaltenen Temperaturen, eine Phasenumwandlung
is durchlaufen, welche mit einer deutlichen Volumenänderung verbunden ist. Das Abkühlen von Fonnkörpern von der Fertigungstemperatur durch einen
derartigen Phasenumwandlungstemperaturbereich hindurch führt dabei zu einer ausgedehnten Rißbildung,
ao so daß die Endprodukte nur eine schlechte oder überhaupt keine Festigkeit aufweisen. Aus diesem Grunde
konnte bisher nichtstabilisiertes Zirkonoxyd nicht durch Sintern oder durch übliche Heißpreßmethoden
verarbeitet werden. Es war daher bisher nicht möglich,
»s feste und dichte Formkörper aus nichtstabilisiertem
Zirkonoxyd herzustellen. Man konnte bisher nur ein stabilisiertes Zirkonoxyd verwenden, wobei unter
einem derartigen Oxyd ein Material verstanden wird, das keine Phasenumwandlung aufweist. Diese Phasen
umwandlung kann derartig unterdrückt werden, daß
man eine feste Lösung des Zirkonoxyds mit anderen Materialien, wie beispielsweise CaO, bildet. Ein Nachteil des stabilisierten Zirkonoxyds besteht jedoch darin,
daß es chemisch reaktiver ist als nichtstabilisiertes Zir
konoxyd.
Nichtstabilisiertes Zirkonoxyd ist ein nichtreaktives Oxyd, auf das man als Material zur Herstellung von
Schmelztiegeln oder von feuerfesten Formkörpern zurückgreift. Bisher war es üblich, zur Herstellung
♦o von zirkonoxyd-haltigen Formkörpern stabilisiertes Zirkonoxyd zu verwenden, wobei jedoch der Nachteil
in Kauf zu nehmen war, daß die Herstellung der festen Zirkonoxydlösung eine geeignete Mischvorrichtung
erforderte. Diese Masse würde entfallen, wenn man
ein nichtstabilisiertes Zirkonoxyd als Ausgangsmaterial verwenden könnte, ohne daß dabei die vorstehend
geschilderten Nachteile auftreten.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die vorstehend geschilderten Nachteile der bekannten Ver-
fahren zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs geschilderten Gattung dadurch gelöst, daß man
eine gegebenenfalls unter Druck ausgeformte Masse, die mindestens ein zu einer Phasenumwandlung be
fähigtes Oxyd enthält, auf eine Temperatur oberhalb
einer Phasenumwandlungstemperatur des Oxyds bei einem vorgegebenen Druck, jedoch weit unterhalb
Sinterungstemperatur erhitzt, mindestens während eines Teils der Phasenumwandlung kurzzeitig Druck
anlegt und dabei gegebenenfalls in die gewünschte
daß bei einem Arbeiten bei Temperaturen, die tiefer
liegen als die bei der Ausführung der bisher bekannten Verfahren eingehaltenen Temperaturen, Formkörper innerhalb wesentlich kürzerer Zeitspannen als
bei den bekannten Verfahren erhalten werden können,
die, obwohl sie geringere Dichten als die bekannten werden. Das verwendete Formwerkzeug sollte derart
formkörper besitzen, hinsichtlich ihrer Härten und beschaffen sein, daß es das Entweichen von Gasen ge-Dnickfestigkeiten mit den bekannten Formkörpern stattet, die während des Einwirkenlassens von Wärme
vergleichbar sind, wobei man zur Herstellung dieser und Druck gebildet werden.
Formkörper auch nichtstabilisiertes Zirkonoxyd ein- S Als Füllstoffe und/oder Verstärkungsmaterialien
setzen kann. Die nach dem erfindungsgemäßen Ver- kommen erfindungsgemäß metallische oder nichtfahren erhaltenen Formkörper sind hinsichtlich ihrer metallische Fasern, natürliches pulverisiertes Gestein,
physikalischen Eigenschaften genauso gut wie die be- Sand od. dgl. in Frage, ferner kann man Metallkannten Formkörper, der wesentliche Vorteii des er- pulver einsetzen, um Cermets, d. h. Keramik-MetaU-fiadungsgeraäßen Verfahrens liegt jedoch darin, daß ίο massen, sowie Metall-Keramik-Schichtstoffe zu bilden,
diese Formkörper innerhalb wesentlich kürzere.· Zeiten Die Art und die Menge der zugesetzten Füllstoffe und/
hergestellt werden können, wobei der Energiebedarf oder Verstärkungsmateriaiien bestimmt in einem gemerklich geringer ist. Außerdem besitzen die erfin- wissen Ausmaße die physikalischen Eigenschaften der
duttgsgemäß hergestellten Formkörper bessere Dünen- hergestellten Fonnkörper. Mit sinkendem Oxydgehalt
sionsstabilitäten als die bekannten Formkörper. Auf j 5 nimmt jedoch im allgemeinen die Druckfestigkeit der
. Grund dieser Merkmale stellt das cfindungsgemäße hergestellten Formkörper ab. Verfahren einen erheblichen technischen Fortschritt Nachdem in der deutschen Patentschrift 1 571 367
gegenüber den bekannten Verfahren dar, bei deren beschriebenen Verfahren hergestellte Formkörper aus
Ausführung Sinterungstemperaturen eingehalten wur- Aluminiumoxyd können auf Grund einer erfindungsden. " gemäßen polymorphen Umwandlung unter Druck
Die Erfindung beruht, wie bereits angedeutet wurde, weiter verdichtet und verfestigt werden. Dabei kann
auf der überraschenden Erkenntnis, daß trotz einer man einen hergestellten Formkörper mit oder ohne
geringeren Dichte der hergestellten Formkörper diese Anlegen von Druck auf eine Temperatur von etwa
die gleichen physikalischen Eigenschaften besitzen wie 1150° C oder darüber erhitzen, um *-Al1O, zu erhalten,
bekannte Formkörper, die nach Sinterungs- oder 35 Dieses erne*ite Brennen bei oder über 115O0C hat sich
Heißpreßverfahren hergestellt worden sind und wesent- dann als günstig erwiesen, wenn man entweder Alumiych höhere Dichten aufweisen. niumnxyd-Formkörper oder Aluminiumoxyd-Metall-
Bekannte Sinterungsverfahren werden beispielsweise Verbundformkörper (Cermets) herstellen will,
in den britischen Patentschriften 888 628 und 829 799 Materialien, die durch Anlegen von Druck während
beschrieben. 30 einer Dehydroxylierungsreaktion gemäß der vorstein »J. Am. Ceram. Soc.« 45, 612 (1962), wird die hend genannten deutschen Patentschrift (beispielsweise
Abhängigkeit der Phasenumwandlungstemperatur von Tone) hergestellt worden sind, können vermählen und
Zirkonoxyd von dem Druck beschrieben. Dieser Lite- schließlich erfindungsgemäß weiterverarbeitet werden,
raturstelle ist lediglich zu entnehmen, bei welcher Korn- Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch als
bination von Druck und Temperatur die Phasen- 35 Zwischenstufe in irgendein Fertigungsverfahren und/
umwandlung eintritt. Man kann ihr jedoch keinen oder Verdichtungsverfahren einschalten. Wie bereits
Hinweis darauf entnehmen, daß bei einem Erhitzen erwähnt wurde, können beispielsweise Materialien (mit
von Zirkonoxyd auf eine Temperatur oberhalb der Ausnahme von nichtstabilisiertem ZrO1) erfindungs-Phasenumwandlungstemperatur sowie beim Anlegen gemäß v« arbeitel und anschließend bei einer höheren
von Druck während wenigstens eines Teils der Phasen- 40 Temperatur gesintert werden. So gibt es beispielsweise
umwandlung ohne Sintern Formkörper erhalten wer- mehrere polymorphe Umwandlungen bei Aluminium
den, die ausgezeichnete physikalische Eigenschaften, oxyd in einem Temperaturbereich von 500 bis 1150 C,
wie Härte und Druckfestigkeit, besitzen. wie aus der weiter unten folgenden Tabelle IH hervor-
Vorzugsweise wird eine Erhitzungstemperatur von geht. Alle oder einige dieser Reaktionen können unter
etwa 750 bis 1200 C eingehalten. « Druck zur Verarbeitung und/oder zur Verdichtung
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- eingesetzt werden. Eisenoxyd kann in jeder horm und
fahrens kann in zweckmäßiger Weise derartig erfolgen, Größe durch Anwendung der γ-* λ — FejOj-Pnasendaß man das Ausgangsmaterial in einem Formwerk- umwandlung unter Druck gebildet und verarbeitet
zeug in die gewünschte Form überführt, worauf die werden.
Temperatur bis zu einem solchen Wert oberhalb der 50 Wie bereits erwähnt wurde, durchlaufen bei der
Phasenumwandlungstemperatur gesteigert wird, daß Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
die Phasenumwandlungstemperatur durchlaufen wird. eingesetzten Rohmaterialien eine polymorphe Um-Dabei wird zumindest während eines Teils der Phasen- Wandlung, die durch das Einwirkenlassen von Wärme
umwandlung kurzzeitig ein Druck angelegt. initiiert wird, während sich das Material unter Druck
Das Ausgangsmaterial kann nach seiner Vorformung 55 befindet. Der angewendete Druck kann erhebucn
auch aus der für diesen Zweck verwendeten Form schwanken, wobei theoretisch keine obere Grenze
herausgenommen und in einer anderen Form auf eine existiert. Durch den Druck läßt sich die Dichte der
Temperatur oberhalb der Phasenumwandlungstempe- fertigen Formkörper beeinflussen. Je größer der Druck
ratur des in Frage stehenden Oxyds oder der in Frage ist, desto höher ist die Dichte. Beispielsweise kann mar
stehenden Oxyde erhitzt werden. Es ist jedoch zweck- 60 Drücke zwischen 140 und 1840 kg/cm» einwirker
mäßiger, das Vorformen, und das Erhitzen unter kurz- lassen.
zeitiger Druckanlegung auf eine Temperatur oberhalb Handelt es sich um sehr schnell verlaufende poly
der Phasenumwandlungstemperatur in der gleichen morphe Umwandlungen, wie sie beispielsweise in
Form durchzuführen. In vielen Fällen läßt sich das er- Falle von Zirkonoxyd festzustellen sind, dann kanr
findungsgemäße Verfahren innerhalb weniger Minuten 65 bei der Durchführung des erfindungsge mäßenVer
durchfuhren fahrens das Oxyd im Zyklus durch die Umwandlung*
Das Verfahren kam, in Luft, Stickstoff oder in temperatur oder den Temperaturbereich »»»
irgendeiner anderen inerten Atmosphäre durchgeführt den, in welchem ein Hystereseeffekt in der Temperatui
der Umwandlung vorhanden ist, wobei natürlich dieses
Durchführen im Zyklus vorgenommen wird, während das Oxyd entweder dauernd oder wechselnd unter
Druck gehalten wird.
Anschließend kann erforderlichenfalls ein Druck an den Formkörper angelegt oder an diesem aufrechterhalten werden (mit Ausnahme von nichtstabilisiertem
ZrO1), während der Formkörper auf eine Temperatur
erhitzt wird, Sie höher ist als die erste Umwandlungstemperatur, um dadurch eine weitere mögliche Ver-
dichtung des Fonnkörpers zu erzielen. In einigen Fällen kann der Formkörper auch der Einwirkung einer
höheren Temperatur ohne Einwirkenlassen von Druck unterworfen werden, wobei in diesem FaUe eine hochtemperaturstabile Kristallphase in dem Formkörper
erzeugt wird.
Es können auch höhere Dichten bei geringeren angelegten Drucken erzielt werden, wenn man anschließend
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Formkörper erneut bei Temperaturen zwischen ·»
1000 und 15000C brennt. Dabei kann gegebenenfalls
Druck angelegt werden. Wird die anschließende Stufe des erneuten Brennens nicht durchgeführt, dann
müssen oft sehr hohe Drücke, häufig in der Größenordnung von 2800 bis 3500 kg/cm* eingehalten werden,
>: um bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hohe Dichten zu erzielen.
Um eine maximale Festigkeit und Dichte der Formkörper zu erzielen, muß bei einer polymorphen Umwandlung Druck angelegt werden, bevor die Umwand-
lungstemperatur oder der Umwandlungstemperaturbereich des beteiligten Oxyds erreicht ist (im Falle von
irreversiblen Umwandlungen). Ferner muß im FaUe von reversiblen Umwandlungen der Druck so lange
aufrechterhalten werden, bis der Umwandlungsprozeß praktisch beendet ist. Es werden jedoch dann deutliche
Vorteile erzielt, wenn der Druck während mindestens eines Teils der Umwandlung einwirken gelassen wird.
Die tatsächlich eingehaltene Temperatur (oder der Temperaturbereich) schwankt von Oxyd zu Oxyd und
richtet sich auch nach dem Vorliegen von Verunreinigungen in den jeweiligen Oxyden. Es wurde festgestellt, daß die einzuhaltende Temperatur oder der einzuhaltende Temperaturbereich häufig von Faktoren,
wie der thermischen Vorgeschichte, deru Ursprung, dem Gehalt an Verunreinigungen sowie der Korn-' größe des Oxyds sowie gegebenenfalls zugesetzten
Materialien, abhängt.
Es wurde ferner gefunden, daß bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens der Zeitfaktor ebenfalls von ähnlichen Variablen abhängt. Von Bedeutung
sind auch Strukturänderung«!, welche die Umwand· lung begleiten. So wurde beispielsweise festgestellt,
daß die Umwandlungsreaktion, welche sich bei der Bildung von «-Aluminiumoxyd abspielen, am besten
auf das erfindungsgemäße Verfahren ansprechen, wobei diese Umwandlung normalerweise bei einer Temperatur von 11500C erfolgt Im Falle von Eisenoxyd
(Fe1O1) spricht die γ ->
«-Umwandlung gut auf das Verfahren an.
Analysenreines Zirkonoxyd (97%iges ZrO1, gereinigt und wasserfrei) wird unter Verwendung einer
Handpresse zu einem Zylinder von etwa 1 cm Durchmesser und 1 cm Höhe verdichtet.
Das Heißpressen erfolgt in einer Induktionsheiz-Vh rter EinsaU eines Graphitformwerkzeuges,
ÄSunegtfäß als auch als Heißpreß-
cnen
Probe wird in ein Graphitbracht, das mit frei bewegbchen
ist Das Formwerkzeug wird ,η
^ eineJ1 pneumaüscheri
Äer von einem Gaszyünder beiSucSontrolle erfolgt dabei durch
· Die gesamte Vorrichtung wird . "*J5^^ „„, das Graphit.
S»55n. E^Dnick von 280 kg/cm*
Probe angelegt und aufrechterhalten, ^ ^^ Zyklus sehr langsam
dcr folgende^ TabeUe^I *
unter Druck erfolgt der reversible Phasenlin=?= tetragonal). Die Proben wer-Luft 45 Minuten lang bei 70O0C
».«.. nrnck errutn, um den Kohlenstoff von der Ober-Ä^Srermen und eine Oxydation durchzu-Kn, faUs eine Reduktion durch den das Formwerkf bildenden Graphit während des Heißpressen»
istEs werden folgende Ergebrusse erhalten:
dsse des im Zyklus erfolgenden reaktiven - ssens von nichtstabilisiertem ZrO4
(reversible Umwandlung)
Anzahl der Zyklen von 800 bis 12000C
Dichte
(g/ccm)...
% theoretische
Dichte ...
Druckfestigkeit,
kg/cm1 .·
ι I | 3 |
4,35 | 4,68 |
77 | 84 |
1410 | 2740 |
Kein Arbeiten im Zyklus, Druck angelegt und Probe 1 Std. auf
15000C
erhitzt
5,56 5,50
99,3 98,3
3870 I keine
Festigkeit (Versagen wegen Rekristallisation)
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise weX unter Anlegen eines Druckes von 280 kg/cm*
d?e folgenden Ergebntee an reinem Z.rkonoxyd
i99 7°/ ZrO,, Verunreinigungen: Hf 100 ppm. Ca
l*»_, / /o *-·, t.^ ujid si 320 ppm>
durchschnitt-
«) unter Einhaltung des nachTemperaturbereiches erhalten:
Ergebnisse des im Zyklus durchgeführten reaktiven Heißpressens von nichtstabilisiertem ZrO1
(reversible Umwandlung)
A 3 |
Prob B Anzahl der Zykle 6 |
c Nr. C η 750 bis 1200° C 12 |
D 6 |
E kein Arbeiten im Zy klus, Heißpressen bei 15OO°C(2O Min. nach Erreichen der Temp. Druck angelegt) |
|
Wiedererhitzen unter Druck bei |
86 2040 |
1400 bis 15000C 25 Min. >98 etwa 3500 |
1450"C 5 Min. 98 etwa 3500 |
15000C 1 Std. 95 keine Festigkeit |
|
Zeit | |||||
% theor. Dichte Druckfestigkeit, kg/cm2 |
98 keine Festigkeit |
Wie aus dieser Tabelle hervorgeht, wird dann, wenn das Zirkonoxyd nach der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens während einer längeren Zeitspanne auf eine Temperatur von bis zu 150cC erhitzt
wird, ein Produkt ohne Gebrauchswert infolge einer weiteren Phasenänderung oder Kristallisation
erhalten. Daher muß im Falle von Zirkonoxyd ein weiteres Erhitzen derartig durchgeführt werden, daß
keine weitere Phasenveränderung bei einer höheren Temperatur als der Temperatur, bei welcher die ursprüngliche
Phasenänderung erfolgt ist, auftritt.
Gemäß der anschließend wiedergegebenen Tabellelll werden verschiedene Formen von Aluminiumoxyd wie
folgt erhalten:
Tabelle Ul
Zersetzung und Umwandlungsfolge von Aluminiumoxyd-Hydraten in trockener Luft
Zersetzung und Umwandlungsfolge von Aluminiumoxyd-Hydraten in trockener Luft
300 — 500°C 800 — 11000C 11500C
Alpha Trihydral >- Chi >- Kappa κ Alpha Al.Oa
250°C 1050'C 11500C
Alpha Monohydrat *- Gamma ►- Theta »- Alpha Al2O3
Alpha Monohydrat *- Gamma ►- Theta »- Alpha Al2O3
1400C 450°C 11500C
Beta Trihydrat >- Eta >- Theta *- Alpha AIjO3
400°C Beta Monohydrat >- Alpha Al2O3
A) Gibbsit (α-Trihydrat) wird bei 6500C ohne
Druck zersetzt, um Chi-Aluminiumoxyd zu erhalten.
Das sogenannte Chi-Aluminiumoxyd wird dann der gleichen allgemeinen Arbeitsweise, wie sie in Beispiel 1
angegeben ist, ohne cyclische Behandlung, mit den folgenden Ergebnissen unterworfen.
unter Anwendung von polymorphen irreversiblen
Max. Temperatur, °C....
Druck angelegt bei "C
G,
650
6SO
PnAeNr.
G1 j G,
700
700
1070
600 bis 1070
1050
1050
G1 | Probe Nr. | G, | O. | G. | |
Angelegter | |||||
55 Druck, | 844 | 844 | 844 | 844 | |
kg/cm* | 10 | 10 | 10 | 10 | |
Zeit, Minuten | 1,2* | 1,22 | 1,45 | Ml | |
Dichte, g/ccm | |||||
J0 Druckfestig | 77 | 122 | 6313 | 524 | |
keit, kg/cm* | |||||
B) Bayern (0-Ttihydrai) wird bei 600°C ohne Drude
zersetzt, am Theta-Ahuainiumoxyd zu erhalten, das
der gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel 1 eee, ohne cyclische Behandluag, mil den folgenden Ergebnissen unterworfen wird:
509619/95
ίο
Ergebnisse des reaktiven Heißpressens von Al2O3 unter Anwendung von polymorphen irreversiblen
Umwandlungen
Probe Nr.
B,
B2
B1
B,
B,
Temperatur, 0C
Druck angelegt bei 00C
Angelegter Druck, kg/cm2
Angelegter Druck, kg/cm2
Zeit, Min
Dichte, g/ccm
Druckfestigkeit, kg/cm2
600
keine Festigkeit
650 650
738 10
1,18 77
1200
bis 1200
633
5
633
5
1,67
984
984
1250
1250
633
1,60
703
703
820 820 633
1,16 123
950
680 bis 633
1,26 191
C) Kolloidaler Boehmit (<x-Monohydrat) wird bei B e i s ρ i e I 4
600°C ohne Druck zersetzt, um y-Aluminiumoxyd zu
erhalten, das der gleichen allgemeinen Arbeitsweise Ferrisulfat (hydratisiert) wird bei 750 'C ohne Druck
wie in Beispiel 1 angegeben, ohne cyclische Behänd- zersetzt, um γ Fe2O3 zu erhalten und der gleichen
lung unterworfen wird, was die folgenden Ergebnisse 20 allgemeinen Arbeitsweise wie in Beispiel 1 angegeben,
liefert: ohne cyclische Behandlung, mit den folgenden Ergeb-
Tabelle VI nissen unterworfen:
Ergebnisse des reaktiven Heißpressens von Al2O3
unter Anwendung von polymorphen irreversiblen
Umwandlungen 25 Tabelle VII
Temperatur, °C
Druck angelegt bei 0C
Angelegter Druck, kg/cm2
Angelegter Druck, kg/cm2
Zeit, Minuten
Dichte, g/ccm
Druckfestigkeit, kg/cm2...
Probe Nr. C1 I C2
650
650
703
10
zerbröckelt
1150 so 700 703 10 2,30 2810
Maximale erreichte Temperatur .. 10303C
Zeit, Minuten 5
Druck angelegt bei 8003C
Angelegter Druck 703 kg/cm2
Druckfestigkeil 703 kg/cm2
Nach der aligemeinen, in Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise, werden die folgenden Ergebnisse bei Cermets-Keramik-Metallverbundmassen,
Eisen und Al2O3-Verbundmassen (Pulvergemischen) erhalten.
Gewichtsverhältnis Fe: Al1O, |
Angelegter Druck kg/cmf |
Heißpreßtemperatur "C |
Heißpreßzeit Min. |
Kaltdruck-
fcstigkeit kg/cm« |
Scheinbare Dichte g/ccm |
20:80 50:50 80:20 |
703 703 703 |
650 570 550 |
10 10 10 |
2110 2600 3450*) |
2,27 3,47 5.26 |
Andere Cermets
Cu: AI3O3 | 422 | 570 | 10 | - 3520 | 3,80 |
50:50 | |||||
Cr-AI1O3 | 422 | 590 | 10 | 3410 | 3,20 |
50:50 | |||||
*> Elastizitätsgrenze
Nach der im Beispiel I^ beschriebenen Arbeitsweise werden Cermets mit einem Durchmesser von 19 mm aus
77% Chrompulver und 23 „ Atammiumoxyd verarbeitet. Der Hauptzweck dieser Untersuchungen besteht darin,
die Wirkung von Temperatur- und Druckandenmgen auf die Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten
Cermets zu zeigen. Es werden folgende Ergebnisse erzielt. *^6
Chrom | AI1O, | Temperatur | Zeit | Druck | Dichte | Rockwell-Härte | C |
Gewichts | |||||||
prozent | Gewichtsprozent | 0C | Minuten | kg/cm· | g/ccm | A | — |
77 | 23 | 400 | 10 | 246 . | 2,60 | 28 | |
77 | 23 | 650 | 10 | 246 | 2,52 | 24 | — |
77 | 23 | 800 | 10 | 246 | 2,67 | — | 37 |
77 | 23 | 1000 | 10 | 246 | 4,13 | 47 | 21,0 |
77 | 23 | 1200 | 10 | 246 | 5,56 | — | 32,0 |
77 | 23 | 800 | 10 | 422 | — | — | 39,5 |
77 | 23 | 1000 | 10 | 422 | — | 40,0 | |
77 | 23 | 1200 | 10 | 422 | 5,78 | 39,5 | |
77 | 23 | 1200 | 20 | 422 | 5,79 | 39,5 | |
77 | 23 | 1200 | 40 | 422 | 5,81 | 39,0 | |
77 | 23 | 1200 | 60 | 422 | 5,85 | 39,5 | |
77 | 23 | 1200 | 10 | 703 | 38,5 | ||
77 | 23 | 1200 | 20 | 703 | |||
77 | 23 | 1200 | 30 | 703 | |||
100 | 800 | 10 | 422 | 44,0 | |||
100 | 1000 | 10 | 422 | 61,0 | |||
300 | 1200 | 10 | 422 | 50,0 | |||
100 | — | 1200 | 30 | 422 | 50,0 | ||
77
Im Handel erhältliches Produkt (nach einem bekannten Verfahren hergestellt)
1850 bis 1900 112bis24Std. | — | 5,7 bis 5,8
— I 37 bis 39
Die erste Folge von Prüfungen wird bei wechselnden Temperaturen durchgeführt, wobei der Druck und die
Zeit konstant gehalten werden. In Tabelle IX ist gezeigt, daß die besten Eigenschaften bei Temperaturen
erhalten werden, welche !bewirken, daß die «-Umwandlung
von Aluminiumoxyd erfolgt. Diese Versuche werden bei 400, 650, 800, 1000 und 12000C bei
Drücken von 246 und 422 kg/cm* durchgeführt. Die Zeit wird bei Versuchen mit 12000C bei Drücken von
422 kg/cm* variiert.
Die Wirkung der Zeit nach der Beendigung der «-Umwandlung von Aluminiumoxyd auf Cermets ist
derart, daß die bei 12000C für 10 Minuten gebildeten Produkte ähnliche Eigenschaften wie die bei 12000C
für 60 Minuten gebildeten haben.
Die Dichte der Cermets ändert sich mit dem angelegten Druck. Eine Zunahme des Druckes führt zu
einer erhöhten Dichte.
Claims (6)
1. Verfahren zur Hersteilung von ein oder mehrere harte und druckfeste Oxyde sowie gegebenenfalls Füllstoffe und/oder Verstärkungsmaterialien enthaltenden Formkörpern unter Anwendung von Wärme und Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man eine gegebenenfalls
unter Druck ausgeformte Masse, die mindestens ein zu einer Phasenumwandlung befähigtes Oxyd
enthält, auf eine Temperatur oberhalb einer Phasenumwandlungstemperatur des Oxyds bei einem vorgegebenen Druck, jedoch weit unterhalb Sinterungstemperatur erhitzt, mindestens während eines
Teils der Phasenumwandlung kurzzeitig Druck anlegt und dabei gegebenenfalls in die gewünschte
Form bringt und den Formkörper gegebenenfalls nach Herausnehmen aus dem Formwerkzeug nachbrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen bei einer Temperatur zwischen 750 und 1200° C durchführt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Masse mindestens zweimal in einem Zyklus durch die polymorphe Phasenumwandlungstemperatur führt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Nachbrennen bei einer Temperatur oberhalb der Phasenumwandlungstemperatur durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Formkörper unter wiederangelegtem Druck nachbrennt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man zur
Herstellung eines Cermets die geformte Masse auf eine zur Bindungsspaltung in einem der Cermetbestandteile ausreichende Temperatur erhitzt und
während der .Spaltung Druck anlegt.
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