-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kabelmuffe aus thermoplastischem
Kunststoff, zum Verbinden und/oder Abzweigen von kunststoffummantelten, elektrischen
Kabeln, welche Muffe aus einem hülsen förmigen Hohlkörper und zwei an diesen beidseitig
dicht anschweißbaren, mit hohlkegeligen Kabeleinführungsstutzen versehenen Verschlußkappen
zusammengesetzt ist, und mindestens eine druckfeste; wenigstens die Bereiche der
Schweißnähte abstützende, im wesentlichen ringförmige Stützeinlage enthält.
-
Durch Schweißverbindungen zusammengesetzte Kabelmuffen sind bekannt.
Auch ist es z. B. aus der deutschen Patentschrift 692 573 entnehmbar, die Wandung
einer Kabelmuffe im Bereich einer Schweißnaht mittels einer im wesentlichen ringförmigen,
druckfesten Einlage von innen abzustützen, um den beim Schweißen erforderlichen
Druck aufzunehmen und eine Verformung des unter Wärmeeinwirkung erweichenden thermoplastischen
Materials zu verhindern.
-
Der Nachteil der bisher bekanntgewordenen Muffen dieser Art liegt
darin, daß sie nach der Montage nur schwer wieder geöffnet werden können, und daß
sie - falls sich ein Öffnen der Muffe z. B. zum Anschluß von weiteren Abzweigen
oder auch zu Reparaturzwecken am Kabel als notwendig erweist -nicht wieder verwendet
werden können. Diese Muffen müssen daher in einem solchen Falle gänzlich entfernt
und durch neue Muffen ersetzt werden. Dies bringt große Verluste sowohl an Material
als auch an Arbeitszeit mit sich.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe liegt daher in der Schaffung
einer in einfacher Weise am Montageort zusammenschweißbaren Kabelmuffe aus thermoplastischem
Kunststoff, die nach fertiger Montage - zu Wartungs- und/oder Reparaturzwecken;
aber auch zum Abzweigen neuer Kabelverbindungen - beliebig oft aufgeschnitten und
danach wieder in ihre ursprüngliche Form gebracht und in dieser auf einfache Weise
dicht verschweißt werden kann.
-
Diese Aufgabe wird mit einer Kabelmuffe der eingangs umrissenen Art
gelöst, bei welcher erfindungsgemäß jede Verschlußkappe wenigstens zwei annähernd
gleichmäßig auf dem Umfang verteilte, am Kappenrand angeordnete Kabeleinführungsstutzen
aufweist; deren Wandung im äußeren Bereich mit jener des Hohlkörpers fluchtend ausgerichtet
ist, wobei zumindest ein linienförmiger Abschnitt der Stutzenmantelfläche eine geradlinige
Fortsetzung eines Abschnittes der Hohlkörpermantelfläche bildet, und bei welcher
die Stützeinlage wenigstens abschnittsweise längsgeteilt ist.
-
Die erfindungsgemäße Gestaltung der Muffenwan> dang ermöglicht die
Anwendung einfacher, am Montageort leicht durchführbarer Schweißverfahren unter
Verwendung eines die Muffenwändung von außen abstützenden Wickels aus einer auf
die miteinander zu verschweißenden Teile aus thermoplastischem Kunststoff festliegend
aufgebrachten, formhaltenden und hinreichend wärmebeständigen Bandage. Infolge der
erfindungsgemäßen Gestaltung der Muffenwandung bereitet es keinerlei Schwierigkeiten,
einen solchen Stützwickel direkt und unmittelbar an jeder beliebigen Stelle der
Muffenwandung, insbesondere also auch im Bereich des Überganges der Kabelanschlußstutzen
zum Kappen- bzw. Muffenkörper aufzubringen. Dies ist bei den, üblicherweise in diesem
Bereich gegeneinander abgesetzte oder -geneigte Abschnitte aufweisenden, bekannten
Muffen nicht möglich, da der Wickel bei geneigten Abschnitten abrutscht, bzw. bei
abgesetzten Abschnitten keine einheitliche Auflagefläche vorhanden ist sondern erst
durch entsprechende Unterlagen geschaffen werden muß. Zugleich gestattet die Teilbarkeit
der Stützeinlage in ihrer Längs- oder Achsrichtung das Aufsetzen -der Muffen an
jeder beliebigen Stelle eines ungeschnittenen Kabels, z. B. für das Anschließen
eines zuvor nicht vorgesehenen Abzweiges, sowie das wiederholte Öffnen und Wiederverschließen
einer bereits montierten Muffe, wie dies nachstehend näher erläutert ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabelmuffe
erstreckt sich die Stützeinlage über die ganze Länge des Hohlkörpers und darüber
hinaus bis in den Bereich der Kappen und ist in drei oder mehr Längenabschnitte
unterteilt, von welchen die äußeren Stützeinlagenabschnitte den die Kappen mit dem
Hohlkörper verbindenden Schweißnähten, und wenigstens ein mittlerer Einlagenabschnitt
dem Hohlkörper zugeordnet sind bzw. ist.
-
Diese Anordnung erleichtert das Aufschneiden der Muffe und ermöglicht
das Abnehmen von Teilen des Muffenkörpers sowie der Stützeinlage, ohne daß es hierfür
erforderlich ist, sämtliche Muffenverbindungen aufzuschneiden, so daß sich in vielen
Fällen Arbeiten am Spleiß durchführen lassen, ohne dabei die Schweißstellen im Bereich
der Kabeleinführungsstutzen aufschneiden zu müssen. Dabei bietet auch die in Abschnitte
unterteilte Stützeinlage eine hinreichende Abstützung im Bereich der Schweißnähte
zur wiederholten Durchführung von Schweißungen, wenn dies erforderlich ist.
-
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Kabelmuffe nach
der Erfindung sind die Kabeleinführungsstutzen jedes Muffenendes über wenigstens
einen Steg miteinander verbunden bzw. gegeneinander abgestützt. Dies gibt der Muffe
auch im Bereich der Kabeleinführungsstutzen größere Steifigkeit, Festigkeit und
Stabilität.
-
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn im Inneren des Einführungsstutzens
eine dessen Wandung abstützende, kegelige -Verstärkung angeordnet ist, welche den
Raum zwischen Kabel und Stutzenwandung- ausfüllt, weil sich nämlich dadurch die
Muffe leichter und besser mit dem Mantel des in dem betreffenden Einführungsstutzen
befindlichen Kabels verschweißen läßt.
-
Mach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Kabelmuffe nach
der Erfindung ist die kegelige Verstärkung durch Umwickeln des Kabels mit einem
sich einseitig bis zu einem vorgegebenen Minimum verjüngenden Wickelband, insbesondere
aus Kunststoff, gebildet. Eine solche Verstärkung läßt sich leicht und schnell und
ohne besondere Hilfsmittel am Montageort herstellen.
-
Zur besseren Anpassung des Endes eines der Kabeleinführungsstutzen
an den Durchmesser des ihm zugeordneten Kabels ist es zweckmäßig, wenn das freie
Ende eines- zur Aufnahme eines Kabels vorbereiteten Einführungsstutzens mit axial
verlaufenden Einschnitten bzw. Schlitzen versehen und im Bereich der vorgesehenen
Schweißverbindungsstelle dem Kabelmantel satt anlegbar ist. Auch diese Maßnahme
erleichtert die Herstellung einer guten Schweißverbindung zwischen dem Stutzen und
dem Kabelmantel.
Im folgenden soll die Erfindung an Tand eines in
der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. In
der Zeichnung zeigt F i g. 1 die Muffe von der Seite gesehen und teilweise aufgeschnitten,
F i g. 2 die gleiche Muffe in Stirnansicht, und die F" i g. 3 bis 7 stellen, teilweise
im Schnitt, einige Einzelheiten einer solchen Muffe dar.
-
In den F i g.1 und 2 ist mit 1 der hier als offenes Rohr ausgebildete
Hohlkörper der Muffe und mit 2 jede der diesen Hohlkörper 1 an seinen Enden verschließenden
Kappen bezeichnet. Alle diese Teile sind aus einem thermoplastischem Kunststoff,
z. B. aus Polyäthylen, hergestellt. An den Verschlußkappen 2 vorgesehene Kabeleinführungsstutzen
3 sind hohl= kegelig ausgebildet und jeweils diametral einander gegenüberliegend
angeordnet, wobei wenigstens ein linienförmiger Abschnitt 4 der Stutzenmantelfläche
eine geradlinige Fortsetzung eines Abschnittes 5 der Mantelfläche des Hohlkörpers
1 bildet. Untereinander und gegen die Kappe 2 sind die Einführungsstutzen 3 durch
mit ihnen einstückige Stege 6 abgestützt. Innerhalb des Hohlkörpers 1 ist eine druckfeste
Stützeinlage angeordnet, deren mittlerer Abschnitt mit 7 bezeichnet ist, und deren
von diesem Mittelabschnitt 7 getrennte, äußeren Abschnitte mit 9 bezeichnet sind.
Entsprechend der Form des Hohlkörpers 1 ist auch die Stützeinlage im wesentlichen
rohr- bzw. ringförmig gestaltet. Die äußeren Abschnitte 9 der Stützeinlage dienen
als Unterlage für Schweißnähte 8, welche die Kappen 2 mit dem Hohlkörper 1 verbinden.
-
Die Kabeleinführungsstutzen 3 sind zunächst durch Endscheiben
10 verschlossen. Zum Verbinden zweier Kabel 11 schneidet man daher, wie in
den F i g. 3 und 4 dargestellt, jeden der zu verwendenden Kabeleinführungsstutzen
3 etwas außerhalb von jener Stelle ab, an der der Außendurchmesser des Stutzens
3 dem Außendurchmesser des betreffenden Kabels 11 entspricht. Die Stutzen 3 werden
sodann mit kurzen, axial verlaufenden Schlitzen oder Einschnitten 12 versehen, so
daß sie mit ihren Enden etwa zylindrisch auf den Mantel des durch die Öffnung des
Stutzens eingeführten Kabels zu liegen kommen. Sodann schiebt man bei zwei miteinander
zu verbindenden Kabeln auf der einen Seite eine der Verschlußkappen 2 und den Hohlkörper
1 und auf der anderen Seite die der ersteren gegenüberliegende Verschlußkappe 2
und die Mittel- bzw. Endabschnitte 7 und 9 der Stützeinlage auf das jeweilige Kabelende
auf. Alsdann werden nach Herstellung des Kabelspleißes die Muffenteile über der
Schweißstelle wieder zusammengeschoben und die Kabeleinführungsstutzen 3 im Bereich
der Einschnitte 12 mit dem Kabel 11, und ebenso durch die Schweißnähte 8 die Verschlußkappen
2 mit dem Hohlkörper 1 verschweißt. Dies kann z. B. mit Hilfe des eingangs beschriebenen
Schweißverfahrens erfolgen, wobei als Unterlage in den Einführungsstutzen 3 die
Kabel selbst, und an den Schweißnähten 8 die ringförmigen Endabschnitte 9 der Stützeinlage
dienen.
-
Soll eine bereits montierte und verschweißte Muffe nachträglich geöffnet
und nach Arbeiten am Kabelspleiß wieder geschlossen werden, so schneidet man über
den äußeren Abschnitten 9 der Stützeinlage die Schweißnähte 8, und über dem Mittelabschnitt
7 der Stützeinlage den Hohlkörper 1 etwa längs einer in F i g.1 mit 13 bezeichneten
Linie auf. Man kann dann den Hohlkörper 1 und den zu diesem Zweck in Achsrichtung
teilbaren, mittleren Einlagenabschnitt 7 teilweise oder auch gänzlich entfernen,
wodurch die Spleißstelle zugänglich wird. Nach Beendigung der Spleißarbeiten legt
man den mittleren Einlagenabschnitt 7 bzw. - dessen Teile über der Spleißstelle
wieder zusammen und bringt den Hohlkörper 1 in seine ursprüngliche Form. Sodann
können die Nähte zugeschweißt werden, und zwar eine Längsnaht entsprechend der Linie
13 über dem Mittelabschnitt 7 der Stützeinlage und die Rundnähte 8 über den äußeren
Abschnitten 9 derselben.
-
Um von einem durchlaufenden Kabel ein oder mehrere Kabel abzuzweigen,
schneidet man die Kabelmuffe auf einer Seite über ihre ganze Länge (Stutzen 3, Kappen
2 und Hohlkörper 1) auf. Man kann nun das Abzweigkabel, wie oben zu den F i g. 3
und 4 beschrieben, in einen der bis dahin noch geschlossenen Stutzen 3 einziehen
und in das durchgehende Kabel einspleißen, ohne das durchgehende Kabel abzuschneiden.
Alsdann werden die aufgeschnittenen Teile der Verschlußkappen 2 und des Hohlkörpers
1 über dem durchgehenden Kabel und den über der Spleißstelle zusammengefügten Teilen
der Stützeinlage wieder zusammengelegt und in der bereits beschriebenen Weise verschweißt.
-
Um auch zum Schweißen der Längsnaht der Stutzen 3 eine gute Unterlage
zu haben, können die Kabel an diesen Stellen mit kegeligen Verstärkungen 14 versehen
sein, wie dies in F i g. 5 dargestellt ist. Diese können, wie aus den F i g. 6 und
7 ersichtlich ist; in vorteilhafter Weise aus einem winkelig zulaufenden, sich einseitig
bis zu einem vorgegebenen Minimum verjüngenden Wickelband 15, z. B. aus Kunststoff,
gebildet sein.