DE17874C - Apparat zur kontinuirlichen Verkohlung und Destillation von Melassenschlempe - Google Patents

Apparat zur kontinuirlichen Verkohlung und Destillation von Melassenschlempe

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DE17874C
DE17874C DENDAT17874D DE17874DA DE17874C DE 17874 C DE17874 C DE 17874C DE NDAT17874 D DENDAT17874 D DE NDAT17874D DE 17874D A DE17874D A DE 17874DA DE 17874 C DE17874 C DE 17874C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/08Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances
    • C01C1/083Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances from molasses

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Schlempen liefern bei trockner Destillation ein Destillat, welches einerseits zur Gewinnung von Ammoniak, andererseits zur Ausbeutung der in demselben enthaltenen flüchtigen Methylverbindungen, besonders von Methylalkohol, gebraucht werden kann, wobei auch Schlempekohle gewonnen wird.
Diese Destillation wird in den nachbeschriebenen Apparaten continuirlich ausgeführt, wodurch für den Betrieb im Grofsen besondere Vortheile erwachsen, indem die Ausbeute an Ammoniak und Methylverbindungen erhöht und das Brennmaterial so vollständig als möglich ausgenutzt wird.
Der Apparat besteht, wie in Fig. 1 bis 5 der beiliegenden Zeichnung gezeigt ist, aus einer schmiedeisernen Trommel A, deren beide Böden röhrenförmige, gufs - oder schmiedeiserne Stutzen B tragen, die als Zapfen dienen, mit denen die Trommel A sich in den Lagern der Ständer C dreht, Fig. 1. Indessen construiren wir die Trommel auch so, dafs sie mit vorstehenden Flantschen oder Ringen in vier Laufrollen, die in den Böcken D gelagert sind, rollen, Fig. 2 und 3.
Die Drehung der Trommel A wird durch eine von einer beliebigen Kraftquelle in Bewegung gesetzte Schraube ohne Ende S und das mit ihr in Eingriff stehende Schraubenrad E, das an der Trommel oder auf dem Stutzen B befestigt ist, hervorgebracht.
Durch die Trommel A und ihre Stutzen B geht das feststehende Rohr G, welches an den Enden der Stutzen B mit Asbestpackung abgedichtet ist. Der obere Theil dieses Rohres G ist der Länge der Trommel entsprechend offen und trägt einen starken Blechflügel H, dessen Ende mit einem die Innenfläche der Trommel berührenden und gegen die Drehungsrichtung schräg gestellten Kratz- oder Schabeeisen besetzt ist, Fig. 5. Das Rohr G ist an beiden Enden geschlossen.
In der Mitte der Verschlufsscheiben ist die Welle der Transportschnecke J gelagert, und die Dichtung ist durch Stopfbüchsen mit Asbestpackung hergestellt. Die Schnecke J wird durch die Riemscheibe K von einer beliebigen Kraftquelle in Bewegung gesetzt und entladet das im Rohr G fortgeschneckte Material durch ein Loch an der Unterseite des Rohres G in das Magazin JV, welches durch ein Mannloch P nach Bedarf entleert werden kann.
Die Schlempe fiiefst aus dem Reservoir Q in das Rohr M oder wird, wenn sie zu dick ist, durch Pumpe oder Injector hineingeprefst. Das Rohr M geht durch die eine Stirnscheibe des Rohres G in letzteres und tritt im Innern der Trommel aus dem Rohr G, parallel zu ihm fortlaufend. Das Ende des Rohres M ist verschlossen, seine Unterseite dagegen, soweit sie in der Trommel A liegt, mit einer Menge von Löchern von 3 mm Oeffnung versehen.
Der Apparat ist, soweit es die Trommel A betrifft, in einen Ofen eingesetzt, dessen Feuerführung mit Hülfe einer hohen Feuerbrücke derart angeordnet ist, dafs das Feuer von oben
her in einer der Trommelbewegung entgegengesetzten Richtung die Trommel A umspült, während die abziehenden Feuergase entweder direct in die Esse oder noch um den Theil des feststehenden Rohres G, der mit dem Magazin N verbunden ist, gehen.
Die Feuerung selbst kann eine directe oder eine Gasfeuerung sein; in letzterem Falle werden die bei der, Destillation entstehenden, nicht condensirbaren Gase in den Gaskanal geleitet, um bei der Verbrennung mitzuwirken. Bei directer Feuerung treten die erwähnten Gase in ein neben der Trommel A vor der Feuerbrücke befindliches Rohr ein und durch Löcher oder einen Längsschlitz desselben an der der Trommel zugekehrten Seite wieder aus, um, entzündet, die Trommel mit zu heizen. Durch eine passend angebrachte Klappe in diesem Rohr wird der Gaszuflufs regulirt.
Der Gang der Arbeit ist nun folgender:
Die Trommel A wird in langsame Rotation versetzt, etwa eine Umdrehung in io bis 15 Minuten, bis sie eine Temperatur von 300 bis 350? angenommen hat. Dann wird die vorher auf einem Schlempeverdampfofen bis zu 40 ° B. verdickte Schlempe aus dem Reservoir Q entweder durch freiwilliges Ausfiiefsen oder durch Pumpen oder Injectoren durch das Rohr M in die Trommel A geschafft, an dessen Innenmantel sie sich ansetzt. Dieser auf circa 3 mm gehaltene Ansatz wird bei der Rotation der Trommel A der Wirkung des Feuers mehr und mehr ausgesetzt und abdestillirt. Die entstehenden Ammoniak- und Methylverbindungen werden durch das Rohr Z, welches mit einem Condensator verbunden ist, abgeführt und condensirt, während die bei entsprechend regulirtem Feuer und entsprechend langsamer Rotation der Trommel A völlig verkohlte und vergaste Kruste der Innenwand der Trommel A an den Schaber des Flügels H gelangt, von der Wand abgelöst und, am Flügel H hinabgleitend, in das Rohr G gebracht wird. Die Schnecke J schafft die Kohle dann in das Magazin N.
Bei gehöriger Aufmerksamkeit lassen sich mit einer Trommel von 2 m Länge und 1,5 m Durchmesser, bei einer Umdrehung in 10 Minuten, in der Stunde 162 1 der auf 400B. eingedickten Schlempe verarbeiten. Dies ergiebt im Tage 3880 1 eingedickter oder 50 000 1 ursprünglicher Schlempe.
Abgesehen von dieser durch die Continuität der Arbeit hervorgebrachten grofsen Leistung und dem sehr geringen Brennmaterialverbrauch bietet das mit dem beschriebenen Apparat ausgeführte Verfahren noch besonders günstige Bedingungen für die Bildung von Ammoniak und Methylalkohol, da bei der stets gleichzeitig erfolgenden Verdampfung der Schlempe und der trocknen Destillation der in einem weiteren Stadium sich befindenden Theile derselben die Zersetzung in einer, mit überhitztem Wasser1 dampf gefüllten Atmosphäre vor sich geht. Auch werden, da nach einmal erfolgtem Inbetriebsetzen Luft nicht in die Trommel gelangt, alle Verluste vermieden, die bei unterbrochenem Betrieb aus der Verbrennung des Ammoniaks und der flüchtigen Methylverbindungen auf Kosten des Sauerstoffs der bei jeder Unterbrechung zutretenden atmosphärischen Luft ganz naturgemäfs entstehen.
Der continuirliche Apparat läfst sich nach denselben Grundsätzen, nach denen der eben beschriebene construirt ist, auch in anderer Weise ausführen, wie in Fig. 6 und 7 gezeigt ist.
Das obere, durch eine Haube geschlossene, sonst cylindrische Gefäfs A enthält in seiner Achse B, die gasdicht durch das Gefäfs geht, das Schlempezuleitungsrohr M, welches sich auch längs des radialen Armes R der Achse B, der dicht über dem flachen Boden des Gefäfses A fortgeht, oder in demselben hinzieht. In der Richtung der Bewegung trägt dieser Arm R einen pflugscharförmigen Schaber H1 der die Schlempekruste nach ihrer Entgasung und Verkohlung von dem Boden des Gefäfses A ablöst und durch ein Loch in demselben in das geschlossene Magazin JV schiebt. Auf der dem Schaber H entgegengesetzten Seite des Armes R fliefst die Schlempe durch Löcher im Rohr M auf den Boden des Gefäfses A. Die flüchtigen Destillationsproducte werden durch das Rohr L abgeleitet; die Welle wird mittelst des Rades E langsam gedreht und der Apparat durch eine passende Feuerungsanlage erhitzt.
Dies geschieht alles ebenso wie bei dem ausführlicher beschriebenen Trommelapparat.

Claims (3)

Patent-AnSprüche:
1. Das Verfahren, mit Hülfe der beschriebenen Apparate Melasseschlempe oder andere Schlempe continuirlich zu verkohlen und gleichzeitig die flüchtigen Zersetzungsproducte behufs ihrer weiteren Verarbeitung auf Ammoniak und Methylverbindungen zu gewinnen.
2. Zur trocknen Destillation von Melasseschlempe und anderer Schlempe, Osmosewässern, Elutionslaugen etc. ein Apparat, der aus der rotirenden, geheizten Trommel A, dem als Rotationsachse dienenden, festliegenden Rohr B mit Schnecke J, dem Zuleitungsrohr M, dem mit Schaber . be-
setzten Flügel H und Magazin N besteht und wie beschrieben so arbeitet, dafs continuirlich einerseits die resultirende Schlempekohle ausgeworfen wird, während andererseits die Destillationsgase abziehen.
3. Zur trocknen Destillation von Melasseschlempe, anderer Schlempe etc. der Apparat, der aus dem feststehenden,_geheizten Gefäfs A, dem rotirenden Zuleitungsrohr M, dem mit Schaber besetzten Flügel H und Magazin N besteht und wie beschrieben und mit der erklärten Wirkung arbeitet.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT17874D Apparat zur kontinuirlichen Verkohlung und Destillation von Melassenschlempe Active DE17874C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5160069A (en) * 1989-09-21 1992-11-03 Allied-Signal Inc. Integrated power unit combustion apparatus and method
US5161363A (en) * 1989-09-21 1992-11-10 Allied-Signal Inc. Integrated power unit
US5235812A (en) * 1989-09-21 1993-08-17 Allied-Signal Inc. Integrated power unit

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