DE1771522A1 - Silberoxidelektrode fuer alkalische Primaerelemente und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Silberoxidelektrode fuer alkalische Primaerelemente und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Reg.-ITr. ZLP 166 a Frankfurt/Main, den 30.5.68
PT - Fnn/Nau.
VAETA AETIEHaESELLSGHAFT
6000 Frankfurt/Main, Heue Mainzer Str. 54
Silberoxidelektrode für alkalische Primärelemente und Verfahren zu ihrer Herstellung.
Üblicherweise werden Elektroden mit Silberoxid als elektrochemisch
aktiver Masse hergestellt, indem aufgelockerte Strukturen aus elementarem Silber durch Formation in Silberoxid
umgewandelt werden.
Dabei kann man entweder unmittelbar Silberpulver sintern oder aber von Silberoxid ausgehen und dieses zunächst als Paste auf
einen Träger aufbringen, die Grünlinge danach durch geeignetes Erhitzen thermisch in zusammengesintertes elementares Silberpulver
überführen und schließlich nachpressen. Die auf dem Weg über das Silberoxid hergestellten Elektroden lassen sich
besser formieren; üblicherweise bestehen somit die Elektroden ™
aus einem Sintergerüst, das als Verstärkung und Stromableiter oft noch ein Gitter, meist aus Silberstreckmetall, enthält.
Diese Elektroden werden zur Formierung in alkalischer Lösung anodisch oxidiert, dabei wird meist ein Oxidationsgrad entsprechend
etwa einem AgOQ „bis AgOQ q erreicht. Ihre Kapazität
in Amperestunden ist damit im Vergleich mit Elektroden, die reines AgO enthalten, geringer. In formierten Elektroden
lassen sich weiterhin meist Alkalireste nachweisen, die sich auf die Lagerfähigkeit ungünstig auswirken. Ihre Herstellung
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ist teuer und zeitraubend,
Silberoxidplatten mit guten elektrochemischen Eigenschaften,
jedoch mit geringer mechanischer Festigkeit, können bekanntermaßen auch direkt aus Silberoxid, vorzugsweise Silber(II)-oxid,
entweder durch trockenes Verpressen unter hohen Drucken oder
über eine Paste aus Wasser und Silberoxid hergestellt werden.
Es stellte sich nun die Aufgabe, eine Silberoxidelektrode aufzufinden,
die - ohne gesintert und anschließend formiert zu werden - eine den Sinterelektroden entsprechende mechanische Festigkeit
und eine möglichst erhöhte Elastizität aufweist, wobei überdies eine in bezug auf das Elektrodengewicht vergrößerte
Kapazität angestrebt werden sollte.
Diesen hohen Anforderungen entspricht die erfindungsgemäße Silberoxidelektrode, die dadurch gekennzeichnet ist, daß zumindest
auf einer Seite einer kompakten oder porösen Trägerschicht aus Metall, insbesondere Strukturmetall, chemisch gewonnenes
Silber(ll)-oxid aufgebracht ist, das 0,2 bis 10 Gew.$, bevorzugt
0,5 bis 3 Gew.^, eines kaltfließenden, gegenüber dem Silber(II)-oxid
beständigen, Polymerisates in feinverteilter Form enthält.
Äußerlich unterscheiden sich die erfindungsgemäßen Preßelektroden durch ihre glatte, fast metallisch glänzende Oberfläche von den
matten und rauheren formierten Elektroden. Die verschiedenen Oberflächen sind für die elektrischen Eigenschaften ohne wesentlichen
"Einfluß, lassen-öiefe jedoch an den fertigen Elektroden
das Herstellungsverfahren leicht erkennen. Mechanisch sind die Elektroden gemäß der Erfindung bedeutend biegsamer und zäher
als die gesinterten und formierten Elektroden.
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Polyisobutylen eignet sich als Bindemittel für die trocken gepreßten
Silberoxidelektroden besonders gut. Als praktisch abgesättigter Kohlenwasserstoff ist es auch unter den bei dieser
speziellen Verwendung auftretenden Bedingungen chemisch sehr beständig. Ungesättigte Kohlenwasserstoffe können durch Silber(II)-oxid
oxidiert werden; halogenhaltige Stoffe, wie etwa Chloropren, können mit Silberverbindungen reagieren.
Ausgezeichnete Bindereigenschaften haben die hochmolekularen Polyisobutylene mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen
1.000.000 und 6.000.000, die in Benzin gut löslich sind. "
Anstelle von Benzin können auch andere unpolare organische
Lösungsmittel, wie aliphatische, aromatische und cyclische Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
In diese (unechten) Lösungen eines hochm. ^kularen kaltfließenden
Polymerisats wird das chemisch gewonnene AgO-Pulver eingetragen
und anschließend das Lösungsmittel unter kontinuierlicher oder diskontinuierlicher Bewegung entfernt, wonach die AgO-Teilchen
einen dünnen teilweise porösen aus dem Polymerisat bestehenden
Überzug aufweisen. ™
Der Gehalt der Lösungen an Bindemittel kann sich etwa zwischen 0,2 und 5 Gew.$ bewegen. Vorteilhaft sind Lösungen mit
0,5 bis 2 Gew.^ Bindemittel.
Die Grenzen sind dadurch gegeben, daß einerseits bei höheren
Bindemittelgehalten die Flüssigkeiten zu viskos werden, um^ sich
gut mit dem Silberoxidpulver verarbeiten zu lassen und andererseits bei sehr verdünnten Lösungen zuviel Lösungsmittel wieder
entfernt werden muß.
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Um die Stromableitung zu verbessern und um insbesondere bei
mehrmaligem Wiederaufladen des Elementes das sogenannte " Arbeiten " der Elektrode besser abfangen zu können, hat es
3ich als empfehlenswert erwiesen, dem AgO-Pulver noch Silberpulver
und/oder Silberspäne zuzusetzen.
Als Ein- oder Auflage für die Elektroden können dünnschichtige poröse bzw. perforierte Träger, wie Netze, Gewebe, nagelperforierte
Folien oder Sinterfolien aus Silber, Kupfer oder versilbertem Kupfer dienen. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung
von einfach oder doppelt gestrecktem Streckmetall erwiesen, in welchem die Elektrodenmasse sich sehr fest verankert*
Sollte es aus bestimmten Gründen erforderlich sein, verhältnismäßig
starke Platten zu verwenden, so ist es zweckmäßig, die Silberoxidmasse zwischen zwei stromführenden Stützschichten
anzuordnen.
Die erfindungsgemäßen Elektroden v/erden hergestellt, indem man das beispielsweise durch Einwirkung von KpSpOg auf AgNO, gewonnene
stöchiometrisch zusammengesetzte AgO in ein, ein kaltfließendes Polymerisat enthaltendes Lösungsmittel einträgt, das Lösungsmittel
- bevorzugt im Vakuum - abdampft und dabei die Suspension in Bewegung hält, um eine Entmischung zu verhindern.
Anschließend zerkleinert und siebt man den lockeren Pulverkuchen; das erhaltene Material wird ohne künstliche Erwärmung - mit oder
ohne Stützgerüstmaterial - unter einem Druck von etwa 0,3 bis
1,4 t/cm in Elektrodenform gepreßt.
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Zu 100 g Silber(ll)-oxid werden 1,5 g hochmolekulares Polyisobutylen
(mittleres Molekulargewicht etwa 5.000.000), gelöst in 100 ml Testbenzin (Siedegrenzen etwa 1300C bis 2200C) zugefügt.
Dabei wird solange gerührt, bis sich ein gleichmäßiger Brei gebildet hat.
Das lösungsmittel wird daraufhin bei 600C im Vakuum entfernt.
Um ein Entmischen zu verhindern, muß wiederholt gerührt werden. Der zurückbleibende lösungsmittelfreie Kuchen wird durch ein
Sieb DIN 16, 400 MVf 240 DRST gegeben und liegt danach als
feines, lockeres Pulver vor. Die Masse ist in diesem Zustand gut lagerfähig.
Zur Herstellung von Platten (64 x 47 x 0,6 mm) werden zunächst
3,5 g des Silberoxidpulvers in eine Preßform eingestrichen, das als Träger dienende, mit einer Ableiterfahne versehene
Streckmetallblatt aufgelegt, weitere 3,5 g Masse aufgestrichen
und mit 1 t/cm gepreßt. Die erhaltenen Platten haben, gemessen gegen Zinkelektroden, eine Kapazität von 3 Ah. Die Porosität
der Silberoxidmasse beläuft sich auf etwa 50 Vcö,^.
Weitere Versuche ergeben, daß man mit dem erfindungsgemäß hergestellten
Pulver aus Silber(II)-oxid auch Elektroden fertigen kann, wenn man es gemeinsam mit einem Streckmetallnetz durch
Walzen laufen läßt oder indem man zuerst die aktive Masse zu SOlienbändern ausformt und diese dann beidseitig auf das
Streckmetall aufpreßt.
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Diese Elektroden waren zunächst ausschließlich für eine Verwendung
in SiTber/Zink-Primärelementen mit wässriger Alkalilauge
als Elektrolyt vorgesehen; Versuche haben jedoch gezeigt, daß man sie auch in wiederaufladbaren Silber/Zink- und
Silber/Cadmium-Elementen mit großem Vorteil verwenden kann.
- Patentansprüche -
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Claims (9)
1. Silberoxidelektrode für alkalisehe Primärelemente,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest auf einer Seite einer Metallage Silber(II)-oxid aufgebracht ist, das
0,2 bis 10 Gew. 5t eines kalt fließenden, gegenüber dem
Silber(II)-oxid beständigen,Polymerisates in feinverteilter
Form enthält.
2. Silberoxidelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Polymerisates, bezogen
auf das Silber(II)-oxid, 0,5 bis 3 Gew.# beträgt.
3. Silberoxidelektrode nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat aus hochmolekularem
Polyisobutylen besteht.
4. Silberoxidelektrode nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Silber(II)-oxid in an ™
sich bekannter Weise !einteiliges Silberpulver vorhanden ist.
5. Silberoxidelektrode nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallage aus einem dünnschichtigen
porösen bzw. perforierten Träger aus Silber, versilberten Kupfer oder Kupfer besteht.
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— % —
6. Silberoxidelektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallage aus Silberstreckmetall
besteht.
7. Silberoxidelektrode nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallage auf beiden
Seiten mit Silber(II)-oxid-Masse bedeckt ist.
8. Silberoxidelektrode nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Silber(II)-oxid-Masse
zwischen zwei stromführenden Schichten angeordnet ist.
9. Verfahren zur Herstellung der in den Ansprüchen 1 bis
geschilderten Silberoxidelektrode, dadurch gekennzeichnet, daß das stöchiometrisch zusammengesetzte Silberoxid (AgO)
mit einem ein kaltfließendes Polymerisat, insbesondere Polyisobutylen, enthaltenden unpolaren Lösungsmittel
zu einem Brei verrührt und anschließend unter Rühren des Breies das Lösungsmittel verdunstet wird, der erhaltene
lockere Kuchen zerkleinert und - mit oder ohne Stützgerüstmaterial - zu Elektroden unter einem Druck von 0,3 bis
1,4 t/cm verpreßt wird.
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Priority Applications (5)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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- 1969-06-02 US US829735A patent/US3531325A/en not_active Expired - Lifetime
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