DE1771158C - Treibsatz - Google Patents

Treibsatz

Info

Publication number
DE1771158C
DE1771158C DE19681771158 DE1771158A DE1771158C DE 1771158 C DE1771158 C DE 1771158C DE 19681771158 DE19681771158 DE 19681771158 DE 1771158 A DE1771158 A DE 1771158A DE 1771158 C DE1771158 C DE 1771158C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
vinyl
weight
styrene
blocks
propellant
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19681771158
Other languages
English (en)
Other versions
DE1771158A1 (de
Inventor
Kenichi Ooimachi Saitama Minekawa Saburo Yokohama Yamaguchi Koretaka Kawasaki Toyomoto Kazuo Fujimoto Einosuke Yokohama Kanagawa Suzuki, (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Asahi Kasei Corp
Original Assignee
Asahi Kasei Kogyo KK
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Asahi Kasei Kogyo KK filed Critical Asahi Kasei Kogyo KK
Publication of DE1771158A1 publication Critical patent/DE1771158A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1771158C publication Critical patent/DE1771158C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Treibmittel, das s Bindemittel für den Brenn- oder Treibstoff ein lermoplastisches Elastomeres enthält. Dieses als indimittel vorliegende Thermoplastische Elastomere t ein ßlockcopolymer, das konjugierte Diolefinblöcke und vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffblöcke enthält.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung" von Treibsäzten unier Verwendung von thermoplastischen Elastomeren, insbesondere von Blockmischpolymer, die konjugierte Diolafinblöcke und vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasstfstoffblöcke als Brennstoffbindemittel enthalten.
Bisher wurden bei der Herstellung von Treibsätzen, bestehend aus einem Brennstoffbindemitte!, hauptsächlich auf der Basis von synthetischen Harzen oder Kautschuk, einem Oxydationsmittel wie Ammoniumperchlorat oder Ammoniumnitrat und verschiedenen das Brennverhalten modifizierenden Substanzen, normalerweise hitzehärtende hochmolekulare Polymere als Brennstoffbindemittel verwendet. Beispielsweise wurden in den letzten Jahren hitzehärtende Kunststoffe wie Polyesterharze, Epoxyharze u. dgl. verwendet, vährend kautschukartige Elastomere, z. B. thermisch vernetztende Hochpolymere wie Polysulfide, Polyurethane, carboxyliertes Butadien od. gl.d in jüngster Zeit als Treibsatzbindemittel verwendet wurden.
Die Treibsätze, bei denen die obenerwähnten hitzehärtenden hochmolekularen Polymere verwendet wurden, haben den Vorteil, daß sie ausgezeichnete mechanische Eigenschaften besitzen, z. B. eine Zugfestigkeit von etwa 7 bis 15 kg;cm2 und eine Dehnung von etwa 30 bis 80°/0. Ferner zeigen sie eine gJte Brennstabilität sowie gutes Brennverhalten, wie dies hervorgeht aus der USA.-Patentschrift 3 050 423 und Journal of Applied Polymer Science, 9, S. 1841 (1965), J. C. P ο 11. Dies gilt besonders, wenn man aromatisches Polybutadien als Hauptkomponentc des Brennstoffbindemittels verwendet, was spezifische Impulse von 230 bis 240 bei einem Brenndruck von 50 kg/cm2 ergibt.
Diese Treibmittel haben jedoch viele herstellungstechnische Nachteile. Insbesondere werden diese Treibmittel normalerweise erhalten, indem man zunächst ein Härtungs- oder Vulkanisiermittel zu einem flüssigen, niedermolekularen Brennstoffbindemittel gibt, worauf man weiterem Oxydationmittel sowie das Brennverhalten modifizierende Substanzen od. dgl. einmischt und schließlich nach gründlichem Vermischen und Entgasen das entstandene Gemisch in eine Form oder in ein Schüttelmotorgehäuse nach dem Gießverfahren gießt, das gegossene Gemisch durch Erhitzen härtet oder vulkanisiert, worauf das gehärtete oder vulkanisierte Gemisch gekühlt wird.
Das Hitzehärtungsverfahren, das bei den meisten bekannten Verfahren notwendig ist, erfordert eine Dauer von 24 Stunden bis etwa 10 Tagen bei 60 bis 1000C, benötigt also eine sehr lange Herstellungsdauer und erfordert beträchtliche Investitionen für maschinelle Einrichtungen.
In der USA.-Patentschrift 3 246 053 werden ebenfalls Treibsätze geschrieben, die neben 50 bis 90 Gewichtsprozent eines Oxydationsmittels 10 bis 50 Gewichtsprozent eines hitzehärtenden Copolymeren von Butadien und Styrol aufweisen. Auch bei diesem Treibstoff erfolgt die Härtung des Bindemittels durch Vernetzung des noch ungesättigte Gruppen aufweisenden Polymerisats durch Erwärmen, wobei die Vernetzung durch Zugabe eines Peroxydkatalysators bei etwas niedrigerer Temperatur ermöglicht wird, als bei thermisch härtenden Bindemitteln, die keinen Katalysator enthalten. Doch bei diesem Treibstoff ist bei einer relativ hohen Hiirtungstemperatur von etwa
3 4
8? bis 93 C noch eine untragbar lange Härtungsdaucr enthält, ist für den Sprengstoff des äl'eren Vorschlags
von etwa 60 bis 90 Sekunden erforderlich. " der Gehalt einer zündempiindlichen, hochexplosiven
Bei allen Wärmehäruingsverfahren besteht .luiJer- Verbindung aus der Gruppe der organischen Nitrate
dem die Gefahr einer verpuffungsartigeii Verbrennung und Nitramine wesentlich.
oder Explosion, wenn äußere Wärme zugeführt wird 5 Gegenstand der Erfindung ist somit ein Treibsatz
jjjer sich Reaktionswärme ansammelt. Die Schrinr.p- auf der Basis von 50 bis 95% Oxydationsmittel. 5 bis
fungdes Gemisches während der Härtung führt außer- 50% eines Brennstoffbindemittels aus Diolefinen und
dem zu innerer. Spannungen in dem Treibsaizgefüge. vinylsubstituierten Kohlenwasserstoffen und gegebe-
Was unerwünschte Rißbildung verursachen kann. " nenfalls Zusätzen an metallischen Brennstoffen oder
Außerdem muß bei den meisten anzuwendenden io anderen Additiven, der dadurch gekennzeichnet ist,
Gießmeihoden das breiartige, nicht gehärtete Treib- daß das Bindemittel ein Molekulargewicht von 10 000
mittel große Beweglichkeit blitzen. z\\ diesem Zweck bis 500 000 besitzt und hauptsächlich aus einem ther-
ist jedoch der Zusatz von festen Komponenten, wie moplastischen Elastomer eines Blockmischpolymers
Oxydationsmitteln, das Brennverhalien mod izieren- besteht, das konjugierte Dioleiinblöcke und vinylden Substanzen u.dgl., auf eine recht ungenügende 15 substituierte aromatische Kohlenvvasserstoffblocke der
Mcnee beschränkt, beispielsweise auf maximal 85 bis allgemeinen Formel (B-S),,. (B-S)n-B oder S-(B-S)m
88 Gewichtsprozent, im Fall *kr I ;S\.-P;uentNchrift enthält, worin B konjugierte Dioleiinblöcke. S vinyl-
auf 9i'Gewichtsprozent, so d.ili n;ciit in alien Fällen substituierte aromatische KoMenwasserstoffblöcKe,
opiim:'.- Brennverhalten er/i-lt werden kann η eine ganze Zahl von 2 bis 10 iu«i /" eine ganze Zahl
Ma:: hat aber auch schon t!'ctmopl;isi -.!je hoch- 20 von 1 bis 10 bedeuten.
molek..i.ire Polymere wie Polyvinylchlorid. Polyvinyl- Das ertindungsgemäue Verfahren zum Herstellen aCeui: ; del. als Brennstoffbin-.iemittel verwendet. dieses Treibsatzes, bei dem 5 bis 500Z0 eines Brennstott-Bei I reibmittel^ bei denen derart.·^ Brennstoff- binde .nittels aus Diolefinen und viynlsubstiuiierten binde -nttel verwendet werde-., ergibt siu, d-.-r Vorteil. Kohlenwasserstoffen mit 50 bis 950Z0eines OxydationsdaB -■- mit verhältnismäßig bilden \ erfahren, wie 25 mittels und gegebenenfalls einem reduzierenden Meta 1-durch Mranepressen oder Sprit/cull hergestellt werden pulver sowie einer die Brenngeschwindigkeit modili-Icöniv. 1. die"sich auch für die Großproduktion cin-er·.. zierenden Substanz vermischt, das Gemisch erhitzt und und > iß sich ein weiter Anwendungsbereich für" ver- anschließend verformt wird, ist dadurch gekenn/eicnfornvire Massen ergibt. net, daß als Brennstoff ein Bindemittel nut einem VVt η jedoch solche freiosät/e nach Verfahren her- 30 Molekulargewicht von 10000 bis 500 000. das naupteeste:;· werden, wie sie etwa in S. P. F . Journal. Juli sächlich aus einem thermoplastischen Elastomer eines 196* S 637 bis 641, oder in den US-V-Pater.ts-.hiifien Blockmischpolymers von konjugierten Diolehnblocken 7961, 403 und 3 07 186 beschrieben sind, so besitzen. und vinylsubstituierten aromatischen Kohlenvvassersien^iitdieerforuerlichen mechanischen Eigenschaften Stoffblöcken besteht und der allgemeinen hormei die e-ie stabile Verbrennung garantieren bürden, weil ?5 (B-S)n, (B-S)n-B oder S-(B-S),,, entspricht, worin B diese hochmolekularen Polymeren, die als Brennstoff- konjugierte Diolefinblöcke, S v.nylsubst.unerte arobind· mittel verwendet werden, praktisch keine kau- matische Kohlenvvasserstoffblocke, η eine ganze /.am (schwartigen Elastomere mit einer dreidimensionalen von 2 bis 10 und in eine ganze Zahl von I his iu De-Molekülstruktur sind deuten, verwendet wird.
Ferner ist die Verbrennungswärme von Polyvinyl- 40 Das thermoplastische Elastomer cer obigen allge-
chlorid und Polyvinylacetat, die4500 bzw. 4200 Kcal/kg meinen Formel worin η - \ oder in U, zeigt Keine
betriet veit geringer als diejen;een von Hochpoly- typischen Eigenschaften für ein Elastomer in un-
mcren die Kohlenwasserstoffe enthalten und bei denen vulkanisiertem Zustand, während dann, wenn /1 oder m
die Werte bis zu 10 000 Kcal/kg betragen können. größer als 11 ist, die elastomeren E.gcnschaften
thermoplastische
^KiStSSi-"* einen Tre.bsatz mit S^Ä ~ -J
ausgezeichnefen mechanischen Eigenschaften, gutem durchschnittliches/^ul^<^.^0"^1J0JjnS
Verhalten bei niederer Temperatur und guter Ver- 50 500 000 haben und 10 bis 7) Oew.chtspro«« viny _
brennungsstabilität durch Verwendung eines ther- substituierte aromatische Kohlenwasserstoffe
moplastischen Elastomeren als Brennstoffbindemittel halten. ... Mnieku|arEewicht klei-
zu schaffen das feste Komponenten in jedem Verhält- Wenn das durchschnittliche Molekulargewicm Ktei
1 aufzunehmen vermag und das nach der Herstellung ner als 10 000 ist so Ii^f m«h.™ge F^.geU de.
keine inneren Spannungen aufweist. Erfindungsgemäß 55 daraus J«^«1^"/™'^.^ ^Jfech ^ wird wenn
soll außerdem ein sicheres, wirtschaftliches und zur wahrend seine Vera/t b,e^
Massenproduktion geeignetes Verfahren zur Herstel- dasMolekula^«*1»0^"ES^
,ung dieser Treibstoffe zugänglich gemacht werden. Weise w.rd ^^*^^^
Nach einem älteren Vorschlag, der Gegenstand der ^J"^oft 10 Gewichtsprozent unterschreitet,
Offenlegungsschrift 1 646 268 ist wurde em thermo- 60 ^^^^^^ und ein Abbau der
plastisches, elastomere Blockmischpolymer mit ^!^J^^schahen erreicht wird, wenn der
der Treibsatz gemäß der Erfindung Oxydationsmittel S-B-S-Tyo, erhalten durch Polymens.ere
miteincm Monolithium-Kohlenwasserstoffkatalysator; blocke durch Blöcke eines Mischpolymers aus Styrol
das entstandene aktive Polystyrol wird dann mit und 1,3-Butadicn mit Zufallsvertcilung oder aus Styrol
1,3-Butadien mischpolymerisiert, und das erhaltene und Isopren oder aus 1,3-Butadien und Isopren ersetzt
aktive Polystyrol/Polybutadicn-Blockmischpolymer werden.
wird weiter mit Styrol mischpolymerisiert, wie dies 5 Auch ein Teil der vinylsubstituierten aromatischen in der USA.-Patcntschrift 3 265 765 beschrieben ist. Kohlenwaserstoff blocke des thermoplastischen Elasto-Geeignet sind ferner Polystyrol/Polybutadien/Poly- mers kann d-irch Blöcke aus Acrylnitril, Melhylmetastyrol-Blockmischpolymetc vom S-B-S-I yp, erhalten crylat, Chlorstyrol u. dgl. ersetzt werden, durch Kuppeln des obenerwähnten aktiven Poly- Bei der Herstellung der erfindungNgcmäßen thermostyrol/Polybutadien-BIockmischpolymcrs mit einem n> plastischen Elastomere können neben den obeneraromatischen Dialkenylkohlenwasserstoff oder einem wähnten Lithiumkatalysatoren verschiedene auf Alkalidihalogeniertcn Kohlenwasserstoff, wie dies beschrie- basis aufgebaute Katalysatoren, z. B. Kalium-, Naben ist in den belgischen Patentschriften 646 835 und trium-, Rubidium- oder Caesiumkatalysatoren. ver-647 860; ein Polystyrol/Polybutadien/ Polystyrol-Block- wendet werden.
mischpolymer vom S-B-S-Typ, erhalten durch Poly- 15 Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen zumerisieren von 1,3-Butadien mit Hilfe eines Dilithium- sammengeset/ten Treibmittels wird ein Kraftstoffkohlenwasserstoff-Katalysators und durch Mischpoly- bindemittel zunächst hergestellt durch Vermischen merisieren des entstandenen aktiven Polybutadiens von 100 Gewichtsteilcn des obenerwähnten lhermomit Styrol, wie dies beschrieben ist in der USA.-Pa- plastischen Elastomers, 20 bis 100 Gewichtsteilen tentschrift3 265 765;einPolystyrol/Polybutadien/Poly- ao eines Weichmachers, der mit dem thermoplastischen styrol-Blockmischpolymer vom S-B-S-Typ, erhalten Elastomer verträglich ist, 10 bis 50 Gewichtsteilcn durch Mischpolymerisieren eines Monomergemisches Klebrigmacher und geeigneten Mengen eines üblichen von 1,3-Butadien und Styrol mit Hilfe eines Oilithium- Zusätze, wie eines die Beweglichkeit unterstützenden kohlenwasserstoff-Katalysators. Mittels, Modifikationsmittel für die physikalischen Außerdem können Polystyrol/Polybutadien/Poly- 25 Eigenschaften oder Stabilisatoren, falls notwendig; styrol-Blockmischpolymere mit besserer Wärme- und das entstandene Gemisch wird dann unter Wärme auf Ölheständigkeit verwendet werden, die durch Misch- einer Knetwalze oder in einem Mischer wie einem polymerisieren eines größeren Anteils eines Poly- Banburrymischer verknetet.
styrolblocks mit einem kleineren Anteil Divinylbenzol Dann werden 5 bis 50 Gewichtsteile, vorzugsweise erhalten worden sind. 30 5 bis 20 Gewichtsteile, des entstandenen Brennstoff-Beispiele für we.tere thermoplastische Elastomere bindemittels, 50 bis 95 Gewichtsteile, vorzugsweise sind ein Blockmischpolymer vom (B-S)n-Typ, ent- 80 bis 95 Gewichtsteile, eines Oxydationsmittels und haltend 1,3 Butadien und Styrol; es wird erhallen geeignete Mengen eines reduzierenden Metallpulvers durch Mischpolymerisieren eines Monomergemisches sowie gegebenenfalls Zusätze, die z. B. die Brenngevon 1,3-Butadien und Styrol mit einem Monolithium- 35 schwindigkeit modifizieren, zusammengemischt und kohlenwasserstoff-Katalysator und zusätzliches Misch- bei einer Temperatur oberhalb von 7OX, vorzugspolymerisieren des entstandenen aktiven Mischpoly- weise bei 80 bis 1200C, in den obenerwähnten Mischmers mit einem Monomergemisch von 1.3-Butadien vorrichtungen geknetet.
und Styrol während der erforderlichen Zeit: ein Das entstandene Gemisch wird dann in geeigneter Blockmischpolymer vom S-(B-S)™-Typ. enthaltend 40 Weise in einer Form oder in einem Schüttelmotor-
1,3-Butadien und Styrol; es wird erhalten, indem zu- gehäuse auf üblicher Weise verformt, z.B. durch
nächst Styrol mit einem Monolithiumkohlenwasser- Foimpressen, Spritzgießen, oder man kann auch das
stoff-Katalysator polymerisiert wird, worauf das ent- Gemisch durch Strangpressen verformen, worauf es
standene aktive Polystyrol mit einem Monomerge- anschließend auf Raumtemperatur gekühlt wird, um misch von 1,3-Butadien und Styrol für die erforderliche « den erfmdungsgemäß zusammengesetzten ""reibsatz
Dauer mischpolymerisiert wird; ein Blockmischpoly- zu erhalten. Hier vom (B-S),,-B-Typ, enthaltend 1,3-Butadien und Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Treib- Styrol; es wird erhalten durch Mischpolymerisieren Stoffbindemittel können Weichmacher verwendet wer-
eines Monomergemisches von 1,3-Butadien und Styrol den, z.B. verschiedene paraffinische, naphthenische für die erforderliche Dauer unter Verwendung eines 50 oder aromatische Verfahrenscle, Ester wie Dialkyl-
Monolithiumkohlenwasserstoff-Katalysators und wei- phthalat, Dialkyladipat oder Dialkylsebacat, flüssige
teres Mischpolymerisieren des erhaltenen aktiven Polyester, erhalten aus einer Dicarbonsäure und GIy-
Mischpolymers mit 1,3-Butadien. kol, Epoxyverbindungen von Estern wie Glykolal
Konjugierte Diolefine, die für die hier angegebenen oder Glycerid von ungesättigten aliphatischen Säuren thermoplastischen Elastomere verwendet werden kön- 55 Trikresylphosphat 11. dgl., die mit den therma
nen, sind diejenigen, die 4 bis 6 Kohlenstoff atome ent- plastischen Elastomeren verträglich sind,
halten, z. B. 1,3-Butadien, Isopren, 2,3-Dimethyl- Beispiele für Klebrigmacher, die für die erfindungs
1,3-butadien, 1,3-Pentadien u. dgl. gemäßen Treibstoffbindemittel verwendet werden kön
Für die hier erwähnten thermoplastischen Elaste*- nen, sind Cumaron-Inden-Harze, niedermolekulare mere können beispielsweise folgende vinylsubstituierte 60 Polybutadien, Erdölharze, niedermolekulare Poly
aromatische Kohlenwasserstoffe verwendet werden: amide, niedermolekulare Polyphenole. niedermole
Styrol, Vinyltoluol. Vinylxylol, Äthylstyrol, Isopropyl- kulare Polystyrole, Polyepoxyharzc u. dgl.
styrol, Äthylvinyltoluol, t-ButylstyroI, Diäthylstyrol, Im Rahmen der Erfindung wird durch die Verwen
Vinylnaphthalin u. dgl. dung von 10 bis 50 Gewichtsteilen Klebrigmacher pn In den hier erwähnten thermoplastischen Elaste*- 65 100 Gewichtsteile thermoplastisches Elastomer ein
meren, die im wesentlichen konjugierte Diolefinblöcke Adhäsion zwischen dem Oxydationsmittel und änderet
und vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoff- festen granulierten Komponenten und dem Elastome
blöcke enthalten, können die konjugierten Diolefin- stark verbessert. Durch die Zugabe von 10 bis 50Gc
wichtsteilen eines Klebrigmachers pro 100 Gewichtsteile Elastomer wird ein zusammengesetztes Treibmittel mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften erhalten, wie dies in den folgenden Beispielen erläutert ist. Dies steht im Gegensatz zu der Tatsache, daß nur ein Treibmittel mit einer Zugfestigkeit von weniger als 6 kg/cm1 und einer wirksamen Zugdehnung von weniger als 20°/0 ohne Verwendung des Klebrigmachers erhalten wird, was nicht ah befriedigende mechanische Eigenschaften angesehen werden kann. Die Beweglichkeit verbessernde Substanzen, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind anionische oberflächenaktive Mittel der allgemeinen Formel
R-/ -(CO1H4UOSOjNa »s
worin R ein Wasserstoflrest mit 8 bis 9 Kohlenstoffatomen und η eine Zahl von nicht mehr als 6 bedeutet; kationische oberflächenaktive Substanzen der allgemeinen Formel ω RCONHCH,CH, · N(CjHj),
worin R einen Kohlenwasserstoffrest mit 17 Kohlenstoffatomen bedeutet, nicht ionische oberflächenaktive Substanzen der allgemeinen Formel a5
R- \_(OCtH4),0H
worin R einen Kohienwaaserstoffrcst mit 12 bis U Kohlenstoffatomen bedeutet und η einen Wert von nicht mehr als 6 hat; Polyäthylen mit einem Molekulargewicht von mehreren 1000 bis zu mehreren 10000.
Substanzen, welche die physikalischen Eigenschaften modifizieren, sind z. B. Kanalruß oder Ofenruß.
Im Rahmen der Erfindung verwendbare Stabilisatorensindz. B. PhenyI-0-naphthylamin,2,2-Methylenbis-{4-äthyl-6-i-butylphenol) und viele andere für Kautschuk übliche Stabilisatoren.
Beispiele für reduzierende Metallpulver sind pulverisiertes Aluminium, Beryllium, Magnesium u. dgl. 4<>
Substanzen, welche die Brenngeschwindigkeit modifizieren, sind z. B. Preußischblau, Ammoniumbichromat. EisendH)-oxyd, Kupferchromat u. dgl.
Typische Beispiele für Oxydationsmittel, die im Rahmen der Erfindung verwendet werden können, sind Ammoniumperchlorat, verschiedene Metallperchlorate, Ammoniumnilrat, Nitrate von verschiedenen Metallen und organische Nitroverbindungen.
In Cbereinsümmung mit der Erfindung kann durch die Verwendung von thermoplastischen hochmolcku- so laren Polymeren, die sich von den bisher als BrennsiofTbindemittel verwendeicn hitzehärtenden hochmolekularen Polymeren unterscheiden, ein Treibsatz durch eine einfache Vcrformungsreaktion hergestellt werden, wie dies oben angegeben worden Kt. ohne daß eine besondere thermische Härtung notwendig wäre.
Wenn man bmpicUweise carboxy licrtes Po!>-bmad«en, ein typische* hu/ehärtendes Kohlenwasserstoff -TreibstoffbindemiUcl. und Tns-[M2-methy!>-azmdinyJr-nho»phinox:d .erwendet, das ein hierfür *o typisches Härtungsmittel darvrl" erhält man durch Vergießen von ungehärtetem, b eiähnlichem Treibrnttv! in eine f arm einen Treibsatz, worauf da* gegt*■ -x Treibmittel unter I rwärmen auf 50 Dis 10υ C im . ertauf von 3 bis IO Tagen gehärtet werden muli. H I ( jt -chließend kann auf Raumtemperatur gekühlt **.r'ei Für die Hcrvdlung dieses Treibsit/es -,itHl J.- .1·» minderem 3 bis 10 Tage notwendig
Im Gegensau hierzu kann erfindungsgemäß ein geformter Treibsatz mit der gewünschten Form in einigen Stunden durch Aufgießen und Kneten des nicht gehärteten Treibmittels unter Erhiuen auf oberhalb 70°C auf einer erhiuten Mischwalze oder in einem Banburymischer erfolgen, worauf das bewegliche bzw. flüssige Treibmittel auf üblichem Wege, wie Spritzverformung' oder Strangpressen, ausfließt und man den so verformten Treibsau unmittelbar abkühlt.
ίο Erfindungsgemäß ist somit eine verbesserte Herstellung von zusammengesetzten Treibmitteln in einer kürzeren Zeitdauer möglich, und die Herstellungskosten pro Mengeneinheit werden somit erheblich gesenkt.
t$ Die erfindungsgemäß zu verwendenden thermoplastischen Elastomere haben bessere mechanische Eigenschaften und eine kautschukartige Elastizität, die ebenfalls besser ist, als weichgemachtes weicher Polyvinylchlorid, das ein typisches thermoplastisches
ίο BrennstofTbindemittel gemäß dem Stand der Technik ist. Die Unterschiede sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle 1 Zugfestigkeit (kg/cm*).
Dehnung (·/·>
300*/rModul (kg/cm1) Zugverformung (%) ..
Thermoplastisches Elastomer
240
950
27
20
I Polyvinyl chlorid
110 150
Bemerkungen zur Tabelle 1:
1. Das thermoplastische Elastomer ist ein Polybutadien / Polystyrol - Blockmischpolymer vom (B-SVTyp mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 000 und einem Styrolgehalt von 40·/»: es enthält keinen Zusatz.
2. Das Polyvinylchlorid ist eine Mischung von 100 Gewichtsteilen hartem Polyvinylchlorid mit einem Polymerisationsgrad von 1100 und 70 Gewichtsteilen Diociviphthalat.
3. Die physikalischen Eigenschaften wurden nach ASTM D-412-61T gemessen.
Da die physikalischen Eigenschaften des Treibsatzes unabhängig sind von dem jeweils verwendeten Treibstorfbindemittel ist leicht zu erkennen, daß die mechanischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Treibsatzes weit besser sind als von üblichen Treibsätzen, bei denen Polyvinylchlorid ab Brennstoffbhdemittel verwendet wurde.
l>;e erfindungsgemäß zu verwendenden thermoplastischen Elastomere besitzen sowohl eine bessere Zugfestigkeit und Dehnbarkeit bei niederen Temperaturen als carbonyllerte Butadien-Brennstoffbindemittel, die man bisher als hiuehärtende Treibmittel mit ausgezeichneten Eigenschaften bei niederer Tempera lur angesehen bat Man kann jetzt Tre.bsätze über einen größeren Temperaturbereich verwenden.
A to der Zeichnung erkennt man. daß df erfind jr ι, -gcnäßc Treibsatz, der das thermoplastische ί '. -· -—-.·: enthält, gute Ligenschaften bei niederer Tc-per,· -besit/i. die im wesentlichen die gleichen m^ , s -,-einen; Treihsju. der ein bekanntes hi',v.j \-*,^ ■ enthält
1
In dem Diagramm bezeichnet die Abszisse die Temperaturen, die linke Ordinate die Zugfestigkeit (kg/cm2) und die rechte Ordinate die Dehnung (%). In dem Diagramm zeigen die Kurven 1 und 3 die Zugfestigkeit und die Dehnung eines erfindungsgemäßen Treibsatzes, der das thermoplastische Elastomer enthält und erfindiingsgemäß wie folgt hergestellt wurde:
Polybutadien/Polystyrol-Blockmischpolymer, (B-S)2-TyP, Molekular-
gewicht 100 000 und Styrolgehalt 40% 9 Teile
Naphthenisches Verfahrensöl 5 Teile
Cumaronharz 1 Teil
Ammoniumperchlorat 85 Teile
Die Kurven 2 und 4 zeigen Vergleichswerte für ein hitzehärtendes Treibmittel, das wie folgt hergestellt wurde:
Carboxyliertes Polybutadien mit einem
Molekulargewicht von 4000 13 Teile ao
MAPO (Produkt der Interchemical
Corp.)*) 1 Teil
DOP·*) 3 Teile
Ammoniumperchlorat 83 Teile
·) Tris[l-(2-methyl)aziridinyl]phosphinoxyd. ·*) Dioctylphthalat.
Der erfindungsgemäße Treibsatz, enthaltend das thermoplastische Elastomer als Brennstoffbindemittel, hat den Vorteil, daß es höhere spezifische Impulse besitzt, als Treibmittel, die Polyvinylchlorid als Brennstoffbindemitte! enthalten, da die Moleküle des oben beschriebenen thermoplastischen Elastomers aus Elementen mit kleinerem Atomgewicht bestehen als diejenigen von Polyvinylchlorid; ferner besitzt das thermoplastische Elastomer eine größere Verbrennungswärme als das Polyvinylchlorid.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomere sind Kohlenwa«erstoffverbindungen, die im wesentlichen reduzierende Komponenten enthalten. Um die Kohlenwasserstoffverbindung stöchiometrisch vollständig zu oxydieren, muß eine große Menge Oxydationsmittel mit ihr vermischt sein. Wenn man beispielsweise Ammoniumperchlorat als Oxydationsmittel verwenden will, so muß das Vermischungsverhälinis bis etwa 92% betragen, bezogen auf das Gewicht des entstandenen Treibmittels.
Bei der Herstellung von hitzehärtenden Treibmitteln nach den hierfür geeigneten Gießmethoden muß man die Fließfähigkeit des Materials beim Gießen erhalten, so daß man die Menge des festen Oxydationsmittels, das eingearbeitet werden muß, auf höchstens 85% beschränken muß.
Im Gegensatz hierzu können Treibsätze, die das thermoplastische Elastomer als Brennstoffbindemittel enthalten. Mengen von festen Komponenten, die eingearbeitet werden sollen, in einem weiten Bereich bis zu 90% enthalten, we,l das Treibmittel durch Strangpressen oder Spritzgießen verformt werden kann.
Aus den oben beschriebenen Gründen zeigt der erfindungsgemäße Treibsatz größere spezifische Impulse als ein thermoplastisches Treibmittel, enthaltend Polyvinylchlorid, und bessere spezifische Impulse als ein hitzehärtendes Treibmittel, enthaltend Polybutadien.
Die jeweils berechneten Werte sind in der folgenden Tabelle 2 enthalten.
158
Tabelle 2
Art des Treibmittels
Treibmittel, enthaltend ein
thermoplastisches Elastomer gemäß Erfindung
Treibmiittel. enthaltend ein
hitzehärtendes Polybutadien
Treibmittel, enthaltend ein
thermoplastisches Polyvinylchlorid
Theoretische spezifische
Impulse bei 70,3 kg/cm1
267 258
240
In der obigen Tabelle 2 ist die Zusammensetzung des 1 erfindungsgemäßen Treibmittels, welches ein thermoplastisches Elastomer enthält und 2 des Treibmitteis, enthaltend hitzehärtendes Polybutadien die gleiche, wie sie zur Erläuterung der Zeichnung gegeben ist.
Die Zusammensetzung des 3 Treibmittels, enthaltend thermoplastisches Polyvinylchlorid, ist wie folgt:
Hartes Polyvinylchlorid 11 Teile
DOP (Dioctylphthalat) 8 Teile
Ammobiumperchlorat 81 Teile
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, nicht jedoch zu ihrer Beschränkung.
Beispiel 1
100 Gewichtsteile eines thermoplastischen Elastomers, insbesondere eines Polystyrol/Polybutadien/PolystyroI-Blockmischpoiymers mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 80 000 und einem Styrolgehalt von 40 Gewichtsprozent, 100 Gewichtsteile naphthenisches Verfahrensöl als Weichmacher und 30 Gewichtsteile Cumaron-Inden-Harz werden miteinander vermischt und bei 8O0C verknetet.
Zu 20 Gewichtsteilen der entstandenen Mischung wurden 80 Gewichtsteile pulverisiertes Ammoniumperchlorat und 5 Gewichtsteile Aluminiumpulver gegeben. Nach gründlichem Verkneten wurde die Mischung zu einem Zylinder durch Strangpressen verformt.
Das hier verwendete thermoplastische Elastomer wurde hergestellt, indem 15 Gewichtsprozent einer n-Hexan-Lösung, enthaltend 9,5 kg eines Monomergemisches aus 1,3-Butadien und Styrol im Gewichtsverhältnis von 40: 60 einer Mischpolymerisation unter Stickstoffatmosphäre unterworfen wurden; es wurden 0,35 Mol n-Butyllithium, berechnet a1 "ktives Lithium, verwendet, die Reaktion wurde ' ^nden lang bei 60° C durchgeführt. Nachdem mehr als 99 % der gesamten Monomere mischpolymerisiert waren, wurde die entstandene aktive Mischpolymerlösung einer Mischpolymerisationsreaktion durch Zugeben von 15 Gewichtsprozent einer n-Hexan-Lösung unterworfen, die 19 kg eines Monomergemisches enthielt, das aus 1.3-Butadien und Styrol in einem Gewithtsverhältnis von 70: 30 bestand. Zunächst wurde 4 Stunden lang bei 70 C und dann 1 Stunde bei 85° C polymerisiert. Nachdem im wesentlichen die gesamte Menge an zugeführtem Monomergemisch mischpolymerisiert war, wurden 285 g Phenyl-jö-naphthylamin zugegeben. Schließlich wurde das fertige Mischpolymer zu dem gewünschten thermoplastischen rlastomer getrocknet.
Der entstandene geformte Treibsatz hatte gute mechanische Eigenschaften, d. h. eine Zugfestigkeit von 8 kg/cm* und eine Dehnung von 30°/0 und eine gute kautschukartige Elastizität. Er gab in einem Raketenmotor eine stabile Verbrennung.
Beispiel 2
Ein thermoplastisches Elastomer, ein 1,3-Polybutadien/Polystyrol-BIockmischpolymer vom durchschnittlichen Molekulargewicht 100 000 und einem Styrolgehalt von 40 Gewichtsprozent wurde erhalten, indem 15 Gewichtsprozent einer n-Hexan-Lösung, enthaltend 600 g 1,3-Butadien, einer Polymerisationsreaktion unterworfen wurde. Die Reaktion wurde 4 Stunden lang bei 50°C unter Verwendung von 0,025 Mol Dilithium-l,2-diphenyläthylen, berechnet als aktives Lithium, durchgeführt. Nachdem im wesentlichen das gesamte !,3-Butadien polymerisiert war, wurde weiter die entstandene aktive Polymerlösung einer Mischpolymerisation unterworfen unter Zugabe einer 15gewichtsprozentigen n-Hexan-Lösung, die 400 g Styrol enthielt. Die Reaktion wurde 2 Stunden lang bei 550C vorgenommen, dann wurden 10 g Phenyl-0-naphthylamin zugegeben.
100 Gewichtsteile des so erhaltenen thermoplastischen Elastomers, 100 Gvwichtsteile eines paraffinischen Verfahrensöls und 20 Gewichtsteile eines Cumaron-Inden-Harzes wurden bei 800C verknetet. Dann wurden 25 Gewichtsteile des Gemisches und 75 Gewichtsteile Ammoniumperchlorat verknetet und das Gemisch durch Formpressen verarbeitet, indem es unter Druck in eine zylindrische Form gegossen wurde, die bei einem verminderten Druck von 1 mm Hg gehalten wurde.
Der entstandene geformte Treibsatz hatte gute mechanische Eigenschaften, nämlich eine Zugfestigkeit von 6 kg/cm8 und eine Dehnung von 25°/0. Er zeigte gute kautschukartige Elastizität und ließ sich stabil verbrennen.
B e i s ρ i e 1 3
Ein thermoplastisches Elastomer, enthaltend Isopren und Styrol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 153 000 und einem Styrolgehalt von 40 Gewichtsprozent wurde erhallen, indem eine 15gevvichtsprozentige Cyclohexanlösung, enthaltend 4 kg Styrol einer Polymerisationsreaktion, unter Stickstoffalinosphäre und bei Verwendung von BOmMoI n-Butyllithium, berechnet als aktives Lithium, 4 Stunden lang bei 45° C unterworfen wurde. Nachdem mehr als 99 0Z0 des Styrols polymerisiert waren, wurde die entstandene aktive Polystyrollösung durch Zugeben von 15gewichtsprozentiger Cyclohexanlösung, die 12 kg Isopren enthielt, 3 Stunden lang bei 55° C mischpolymerisiert. Nachdem im wesentlichen die gesamte Isoprenmenge mischpolymerisiert war, wurde die entstandene aktive Mischpolymerlösung durch Zugabe einer 15gewichtsprozentigen Cyclohexanlösung mit einem Gehalt von 4 kg Styrol 3 Stunden lang bei 603C mischpolymerisiert. Schließlich wurden 200 g Phenyl-^-naphthylamin zur Beendigung der Mischpolymerisation zugegeben. Das fertige PoKmer wurde getrocknet.
100 Gewichtsteile des so erhaltenen thermoplastischen Elastomers, 100 Gewichtsteile naphlhenisches Verfahrensöl und 30 Teile Cumaron-Inden-Harz wurden bei 80 C sohmelzgeknetet. Dann wurden 20 Gewichtsteile dieser Mischung, 80 Gewichtsteile Ammoniumperchlorat und 5 Gewichtsteile Aluminiumpulver zusammengemischt und bei 80° C zu einem Formkörper extrudiert.
Der entstandene geformte Treibsatz hatte gute mechanische Eigenschaften, nämlich eine Zugfestigkeit von 13 kg/cm2, eine Dehnung von 40% und gute kautschukartige Elastizität. Er ließ sich stabil verbrennen.
ίο B e i s ρ i e I 4
Ein sehr gut wärme- und ölbeständiges thermoplastisches Elastomer, enthaltend 1,3-Butadien, Styrol und Divinylbenzol, mit einem durchschnittlichen MoIe-
is kulargewicht von 80 000 und einem Styrolgehalt von 40 Gewichtsprozent wurde erhalten, indem eine 15gewichtsprozentige n-Hexanlösung mit einem Gehalt von 9,5 kg eines Monomergemisches, bestehend aus 1,3-Butadien, Styrol und Divinylbenzol in einem
ao Gewichtsverhältnis von 40: 60: 0,075 mischpolymerisiert wurde. Das Divinylbenzol war eine Mischung von m- und p-Isomeren im Gewichtsverhältnis von 80: 20. Das Ganze wurde unter Stickstoffatmosphäre mit 0,50 Mol s-Butyllithium, berechnet als aktives Lithium,
as 4 Stunden bei 600C mischpolymerisiert. Nachdem mehr als 99% der Gesamtmonomere mischpolymerisiert waren, wurde die aktive Mischpolymerlösung durch Zugeben einer I5gewichtsprozentigen n-Hexanlösung mit einem Gehalt von 19,0 kg eines Monomergemisches, bestehend aus 1,3-Buiadien, Styrol und Divinylbenzol, in einem Gewichtsverhältnis von 70: 30: 0,0375 4 Stunden lang bei 70° C und 1 Stunde lang bei 85° C mischpolymerisiert. Das Divinylbenzol war eine Mischung von m- und p-Isomeren im Gewichtsverhältnis von 80: 20. Nachdem praktisch alle zugeführten Mot.Dmere mischpolymerisiert waren, wurden 285 g Phenyl-/J-naphthylamin als Stabilisator zugegeben, und es wurde das fertige Polymer getrocknet.
100 Gewichtsteile des so erhalter-'n thermoplastischen Elastomers, 100 Gewithtsteile eines naphthenischen Verfahrensöls und 20 Gewichtsteile eines Cumaron-Inden-Harzes wurden bei 80cC schmelzgeknetet. Dann wurden 20 Gewichtsteile des Gemisches und 80 Gewichtsteile Ammoniumperchlorat vermischt, bei 80cC verknetet und durch eine Strangpresse vt >rmt.
Das entstandene verformte Treibmittel hatte eine
Zugfestigkeit von 10 kg/cm2 und eine Dehnung von 30% sowie eine kautschukartige Elastizität. Es ließ sich stabil verbrennen.
Beispiel 5
Ein thermoplastisches Elastomer, enthaltend 1,3-Butadien und Styrol, mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 130 000 und einem Styrolgehalt von 40 Gewichtsprozent wurde wie folgt hergestellt: Eine 15gewichtsprozentige n-Hexanlösung, enthaltend 9,5 kg eines Monomergemisches aus 1,3-Butadien und Styrol im Gewichtsverhältnis von 40: 60, wurde mit 220 mMol n-Butyllithium, berechnet als aktives Lithium, unter Stickstoff 4 Stunden lang bei 6O0C mischpolymerisiert. Nachdem mehr als 99% der gesamten Monomere mischpolymerisiert waren, wurde die entstandene aktive Mischpolyrrierlösung durch Zugeben einer I5gewichtsprozentigen n-Hexan-Lösung mit einem Gehalt von 19,0 kg eines Monomergemisches, bestehend aus 1,3-Butadien und Styrol im Gewichtsverhältnis von
70:30 zunächst 4 Stunden lang bei 70" C und dam 1 Stunde bei 85CC mischpolymerisiert. Nachdem praktisch alle zugeführten Monomere mischpolymerisiert waren, wurden 285 g Phenyl-/3-naphthylarnin als Stabilisator zugegeben. Schließlich wurde das Polymer getrocknet.
100 Gewichtsteile des so erhaltenen thermoplastischen Elastomers, 100 Gewichtsteile naphthenisches Verfahrensöl und 30 Gewichtsteile Cumarcn !nden-Harz wurden miteinander vermischt. Dann wurden 25 Gewichtsteile dieses Gemisches mit 80 Gewichtsteüf.n Ammoniumperchlorat vermischt. Nach gründlichem Kneten wurde die Mischung in einem Extruder unter Entfernung von Bläschen zu einem zylindrischen Formkörper gepreßt.
Der entstandene geformte Treibsatz hatte gute mechanische Eigenschaften, nämlich eine Zugfestigkeit von 15 kg/cm2 und eine Dehnung von 40% sov:> eine gute k'autschukartige Elastizität. Er ließ sich stabil verbrennen.
Beispiel 6
Isopren (I) und Styrol (S) wurden mit n-Butyllithium als Katalysator unter Stickstoffatmosphare mischpolymerisiert" Man erhielt Mischpolymere vom IS-I-S-I-Tvp und vom S-I-S-I-S-Typ.
Das durchschnittliche Molekulargewicht war 80 000 und der Styrolgehalt des Mischpolymers durchschnittlich 40 Gewichtsprozent.
Die eeformten Treibsätze wurden mit diesen Mischpulvmeren nach dem Ansatz des Beispiels 5 hergestellt.
Die mechanischen Eigenschaften der Treibsätze waren wie folgt: Sie zeigten eine gute kautschukanige Elastizität und konnten stabil verbrannt werden.
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Dehnung (%)
I-S-I-S-I-Typ S-I-S-I-S-Typ
12
35
i0
30
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Treibsatz auf der Basis von 50 bis 95°/„ Oxydationsmittel, 5 bis 50°,'o eines Brennstoffbindemittels aus ^"olefinen und vinylsubstituierlen Kohlenwasserstoffen und gegebenenfalls Zusätzen an metallischen Brennstoffen oder anderen Additiven, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein Molekulargewicht von 10 000 bis 500 000 besitzt und hauptsächlich aus einem thermoplastischen Elastomer eines Blockmischpolymers besteht, das konjugierte Dioletinblöcke und vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffblöcke der allgemeinen Formel (B-S)n, (B-S)n-B oder S-(B-S),,, enthält, worin B konjugierte Diolefinblöcke, S vinj substituierte aromatische Kohlenwasserstoff blöcke, η eine ganze Zahl \on 2 bis 10 und m eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeutet.
2. Treibsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der konjugierte Diolefinblock aus 1,3-Butadien. Isopren, 2,3-Dimethyl-1.3-bu!adien und oder 1.3-Pentadien besteht.
3. Treibsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vinylsubstituierte arcmatische Kohlenwasserstoffblock aus Styrol, Vinyltoluol, Vinylxylol, Äthylstyrol, Isopropylstyrol. Äthylvinyltoluol, i-Butylstyrol. Diäthylstyrol. Vinylnaphthalin und/oder DivinyTo.nzol besteht.
4. Abänderung des Treibsatzes nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ^as Bindemittel aus einer Mischung von 100 Gevvichtsteilen thermoplastischem Elastomer, 20 bis lOOGewichtsteüen. Weichmacher, !0 bis 50 Gewirhtsteilen Klebrigmacher, einer kleinen Menge von die flüssige Konsistenz beeinflussenden und die physikalischen Eigenschaften modifizierenden Substanzen sowie Stabilisatoren besteht.
5. Verfahren zur Herstellung eines Treibsatzes nach Anspruch 1 bis 4, wobei 5 bis 50°/0 eines Brennstoffbindemittels aus Diolefinen und vinylsubstituierten Kohlenwasserstoffen mit 50 bis 95°/0 Oxydationsmittel und gegebenenfalls einem reduzierenden Metallpulver sowie einer die Brenngeschwindigkeit modifizierenden Substanz vermischt, das Gemisch erhitzt, geknetet und anschließend verformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Brennstoff ein Bindemittel mit einem Molekulargewicht von 10 000 bis 500 000, das hauptsächlich aus einem thermoplastischen Elastomer eines Blockmischpolymers von konjugierten Diolefinblöcken und vinylsubstituierten aromatischen Kohlenwasserstoffblöcken besteht und der allgemeinen Formel (B-S)n, (B-S)11-B oder S-(B-S)n, entspricht, worin B konjugierte Diolefinblöcke, S vinylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffblöcke, η eine ganze Zahl von 2 bis 10 und //; eine ganze Zahl von 1 bis 10 bedeutet, verwendet wird.
60
DE19681771158 1967-04-12 1968-04-11 Treibsatz Expired DE1771158C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP2286167 1967-04-12
JP2286167 1967-04-12

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1771158A1 DE1771158A1 (de) 1972-01-13
DE1771158C true DE1771158C (de) 1973-05-17

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2700517C3 (de) Hilfsbindemittel und dessen Verwendung
DE2019473C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Blockpoly me risats
DE2657109C3 (de) Elastomere thermoplastische Zubereitung
DE68925245T2 (de) Thermoplastische Treibstoffe für Geschossmunition mit geringer Empfindlichkeit auf Elastomerbasis
DE69312737T2 (de) Verfahren zur herstellung von polydimethylblockcopolymeren
DE1745258B2 (de) Thermoplastische massen zur herstellung schlagfester formkoerper
DE3010052A1 (de) Kunststoffgebundene explosivstoffe
DE1034851B (de) Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Massen aus harzartigen Polymeren monovinyl-aromatischer Kohlenwasserstoffe und kautschukartigen Elastomeren
WO2023197546A1 (zh) 一种热塑性复合固体推进剂及其制备方法
DE4315707A1 (de) Energiereiches Bindemittel mit verbesserten mechanischen Eigenschaften
DE2230351A1 (de) Verfahren zum Modifizieren von Homo- oder Copolymeren mit ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
DE2117854B2 (de)
US3501357A (en) Composite propellants containing block copolymers
DE2247869A1 (de) Verfahren zur herabsetzung der viskositaet einer loesung eines lebenden polymerisats
DE68923772T2 (de) Polymerharz mit Formerinnerungsvermögen, Harzzusammensetzung und Formteile mit Fähigkeit zur Formerinnerung.
GB2305170A (en) Propellant Compositions
DE1771158C (de) Treibsatz
DE68905298T2 (de) Dichtung und diese verwendendes medizinisches geraet.
DE3523953C2 (de)
DE69903205T2 (de) Nichtdetonierbare pyrotechnische Materialien für Mikrosysteme
DE1771158B (de) Treibsatz
DE1646268C (de) Selbsttragende Explosivstoffe
US3239469A (en) Polymer curing system
US3154527A (en) Vinylpyridine rubbers and propellant compositions comprising said rubber
DE69404964T2 (de) Klebende elastomere Matrix und deren Anwendung