DE1770413A1 - Verfahren zur Herstellung teilvernetzter Polyharnstoffe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung teilvernetzter PolyharnstoffeInfo
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Description
SCHBRING AG
Patentabteilung
Dr.Ws/Vt/P. 1C7Ü
Patentabteilung
Dr.Ws/Vt/P. 1C7Ü
Linear gebaute thermoplastische Polyharnstoffe oder Copolyharnstoffe
mit der periodisch wiederkehrenden Harnstoffbindung -HH-CO-IIH- lassen sich in bekannter Weise durch eine mehrstufige
Schmelzkondensation von dipriinären Diaminen oder von Gemischen dieser diprimären Diamine einerseits mit Harnstoff
oder mit Diharnstoffverbindungen andererseits im Verhältnis
1 : 1 herstellen.
Die so erhaltenen Polymeren mit der -NH-CO-NH-Bindung haben
gute mechanische Eigenschaften, unter anderem eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Schockbeanspruchung. Sie zeigen
allgemein eine geringere Feuchtigkeitsaufnähme als entsprechend
aufgebaute Polyamide und eine gute Chemikalienbeständigkeit,
lösen sich aber noch glatt in phenol!sehen Lösungs mitteln, wie z. B. m-Kreeol.
Die oopolymeren Produkte besitzen optische Klarheit mit gutem
Oberflächenglanz. Die Verarbeitung der so hergestellten Polyharnstoffe und Copolyharnatoffe kann duroh Spritzgießen,
Extrudieren oder Blasen erfolgen, wobei der gegenüber entsprechenden
Polyauiden verbreiterte Schmelzbereioh die Verarbeitung
auf Kunststoffmaschinen erleiahtert.
./.»toprechend dem geplanten Verwendungszweck lassen sich bei
dor Herstellung der Polyharnstoffe büw. Copolyharnstoffe nach
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dem Schmelzkondensationeverfahren durch Anwendung eines Kettenabbrechers, wie z. B. Stearinsäure, Stearinsäurehydrazid,
Stearylamin, N-Pelargonoylnonamethylendiamin etc., verschieden
hohe mittlere Molekulargewichte und damit verschieden hohe
bchmelzviskositäten einstellen.
Die Lchmelzviskosität wird nach der Norm AST MD 1238-52T,
Methode B ale Sohmelzindex ig bzw. i^ bei 2 kg bzw. 5 kg Be-W lastung durch einen Stempel gemessen und in g Polyharnetoff
angegeben» die innerhalb von 10 Hinuten ausgepreflt worden sind.
Bei der Herstellung von schmelzbaren, linear gebauten Polyharnstoffen oder Copolyharnatoffen nach dem Schmelzkondensationsverfahren sind die zu erreichenden Sohmelzviskositäten
der Endprodukte im allgemeinen größer als die nach anderen Verfahren. Dies gilt z. B» für die Herstellung linearer Polyharnstoffe aus Diaminen und Kohlendloxid unter Druck, für die
Herstellung aus Diaminen und Kohlenoxysulfied und für die Herstellung aus Diaminen und Phosgen nach dem ßrenzf j.äohenpoly~
kondensation«verfahren. Daehalb eigne» eiofc dle: ·ο hergeetellten Polyharnstoffe ohne weitere Haohbehandlttng aloht für eine
einwandfreie Spritzguß- und £itlederverarbeitung.
Auch der Herstellung von Polyharnstoffen oder Oopolyharnetoffen naoh dem mehrstufigen Sohmelzkondensationsverfahren aus
Diaminen und Harnstoff bzw. D!harnstoff verbindungen sind bei
diesem Verfahren hinsichtlioh einer beliebig hohen Sohmelz
viskosität technische und chemisohe Grenzen gesetzt. Auf der
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einen Seite wären technisch schwer realisierbare hohe Vakuumbedingungen
erforderlich, auf der anderen Seite erfolgen dann unkontrollierbare und nicht einwandfrei reproduzierbare Abbau-
und VernetzungserBcheinungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von einem gegebenen linearen Strukturzustand mit einer bestimmten Schmelzviskosität,
in gezielter, steuerbarer und reproduzierbarer »/eise partiell unter jeweils weiterem Anstieg der Schmelzviskosität Jj
zu vernetzen, wobei die thermoplastische Verarbeitungsmöglichkeit aber erhalten bleiben soll, iiin solches Verfahren würde
den Aufbau definierter und verschiedener Netzwerkstrukturen mit den gewünschten üigenschaftemerkmalen erlauben und die
Herstellung von Polyharnstoffen oder Copolyhamstoffen mit sehr hoher Schmelzviskosität in Verbindung mit verschiedenem
Elastizitätsgrad, abgestuften Lösliohkeitseigensohaften und Pormsteifheiten der Schmelze ermöglichen. Produkte mit diesen
Eigenschaften sind z. B. zur Herstellung geblasener, großvolumiger
Hohlkörper notwendig. ™
Lo wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von teilvernetzten
aber noch thermoplastischen, aus der Schmelze verarbeitbaren Homo- oder Copolyhamstoffen mit wiederkehrenden -NH-CO-NH-Bindungen
und erhöhter Schmelzviekosität durch Modifiziorung von
linear gebauten Homo- oder Copolyhamstoffen, die in an sich bekannter Weise, insbesondere durch stufenweise Sehmelzkonden-Bation
von (!!primären Diaminen oder Gemischen diprimärer Diamine
einerseits mit Harnstoff bzw. mit Diharnotoffverbindungen ici
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Molverhältnis 1 : I1 gegebenenfalls unter Hitverwendung eines
Kettonabbrechers, hergestellt werden können, gefunden, das
dadurch gekennzeichnet 1st, daß die Modifizierung durch Einführung von 0,25 - 10 Gew.-#, vorzugsweise 0,25 - 5 Gew.-?k,
bezogen auf die Polyharnstoffe,einer bi- oder polyfunktionellen
Epoxidverbindung erfolgt, indem diese Verbindungen mit dem Homo- oder Copolyharnstoff in der Schmelzphase verknetet oder
bei dem Verfahren der stufenweisen Schmelzkondensation zu einem
beliebigen Zeitpunkt zugegeben werden. Es konnte nicht vorausgesehen werden, daß es dabei völlig belang
^ los und im Endergebnis gleich ist, ob die vernetzend wirkende Substanz dem linear auBkondensierten Polymeren zugegeben wird
oder innerhalb des genannten stufenweisen Schmelzkondensationsverfahrens
zu einem beliebig wählbaren Zeitpunkt den Monomeren selbst oder den sich bildenden vorpolymeren Stufen zugegeben
wird. In allen Fällen wurde eine kontrollierbare unJ steuerbare Reaktion gefunien.
Bei deia vorzugsweise genannten Verfahren der etufenweiaon
Schmelzkondensation von Diaminen oder Diamingemiaohen mit
Harnstoff wird die erste Kondencationsstufe im Temperaturbe-"
reich von 100 - 133° C durchgeführt. Vorteilhafterweiee wird
diese Gtufe in der Schmelzphase durchgeführt. Ee let aber
auch möglich, die Kondensation in einem geeigneten Lösungsmittel, wie z. B. m-Kreeol, Phenol, vorzunehmen und dieses
Lösungsmittel nach dieser ersten Stufe oder während der anschließend durchgeführten zweiten Kondensationeetufe
destillativ zu entfernen.
Die zweite Kondensationsstufe unter stärkerem Anstieg der
Sohmelzviskosität wird durch eine Temperaturerhöhung auf 133 2oO
C erzielt. Es iot dabei ohne Einfluß, ob das Produkt der
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ersten Stufe direkt aua der Schmelze veiterverarbeitet wird
oder zwischendurch durch Abkühlung kristallisiert und eventuell aufbewahrt wird. In der zweiten Stufe entsteht ein vorpolymerer
Polyharnstoff, der infolge seines geringen mittleren Molekulargewichtes
noch ungenügende mechanische und viscoelastische Eigenschaften hat. Das Vorpolymere dieser Stufe kann ebenfalls
bic zur \.'eitorverarbeitung gelagert werden.
Bei Verwendung von Diaminen und Diharnstoffverbindungen als ™
Ausgangsmaterialien ist es möglich, die erste Kondensationsstufe zu umgehen und hierbei das Schmelzkondensationsverfahren
sofort mit der zweiten beschriebenen Stufe einzuleiten. Diese Variante iot nur dann anwendbar, wenn die Diharnstoffverbindung
einen wChmolzpunkt besitzt, der unterhalb oder noch im
T'jinperaturbereich der aweiten Kondensationsstufe von 133 2oO°
C Iioijt.
Die Erhöhung des mittleren Molekulargewichtes des Vorpolymeren unver
Aufrechterhalten aeiner Linearstruktur und damit seiner
Löslichkeit, z. ß. in m-Kresol, gelingt in der dritten KondensationsBtufe
durch Anlegen von Vakuum an die Schmelze des vorpolymeren Produktes. Hierbei wird das durch die Menge des
Kettenabbrechere vorgewählte mittlere Molekulargewicht erreicht.
Das erfindungogemäße Verfahren geetattet es nun, teilvernetzte
Homo- oder Copolyharnstoffe z. B. so herzustellen, daß man an
einer beliebigen Stelle des oben geschilderten Reaktionsablaufee
üpoxidverbin-
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düngen zusetzt und wie oben beschrieben ohne Änderung der
Reaktionsbedin^ungen arbeitet.
,Js ist aber auch möglioh, die gleichen teilvernetzten Homo-
oder Copolyharnatoffe dadurch herzustellen, daß die vernetzend v/irkenden Di- oder Poly -epoxide mit linear gebauten,
in an sich bekannter Weise hergestellten, Polyharnstoffen in ücheibenknetern oder Schneckenpressen in der
Schmelze kurzzeitig laufend aufgeschmolzen und verknetet werden. Der Anstieg der Sehmelzviskosltät erfolgt hierbei in wenigen
Minuten.
In beiden Fällen entscheidet die Menge der zugesetzten, vernetzend
wirkenden Komponente und das ursprüngliche mittlere Molekulargewicht des eingesetzten Polymeren über die Eigenschaften
des teilvernetzten Polyharnstoffs. Mit steinender Menge dee
Zusatzes an Vernetzer und mit steigendem Molekulargewicht dee
nicht vernetzten Polymeren steigt die Schmelzviskosität an. Parallel steigt die Lösungsviskosität in z. B. m-Krespl bie
zum Unlöslichwerden. Die Beständigkeit gegen Lösungsmittel
verbessert sich.
Zugesetzte Mongen an Vernetzern unterhalb 0,25 öew.~# bezogen
auf das Polymere zeigen eine kaum meßbare Wirkung. Sie bewirken nur eine Stabilisierung der Schmelzviskosität während der
Verarbeitung. Bei darüberliegenden Zusätzen steigt die Löaungsviskosität
in m-Kreeol zunäohst merklich an, ebenso die
Sohmelzviskosität. Größere Zusätze, z. B. von 1 Gew.-^, bewir-
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SAD ORIGINAL
ken im allgemeinen bereits ein Unlöslichwerden in m-Kresol und
einen starken Anstieg der Schmelzviskosität. In den Tabellen I und II sind diese ilffekte für verschiedene Homo- bzw. Copolyharnstoff
e durch Beispiele belegt. Bei Verwendung von mehr als 10 Gew,-# Vernetzer erfolgt allmählich eine so starke und
dichte Vernetzung, daß die thermoplastischen Eigenschaften völlig verloren gehen.
Es ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren also möglich,
modifizierte Polyharnstoffe mit der gleichen Schmelzviskosität, ™
wie sie die bekannten Polyharnstoffe aufweisen, aber mit unterschiedlichen Eigenschaften herzustellen.
So kann ein Copolyharnstoff mit linearem Aufbau aus Nonamet
hylendiamin und aus 9- und 10-Aminomethylstearylamin mit
dem Schmelzindex i2 bei 230° C von 1,5 g/10 Min. durch das bekannte
Verfahren der mehrstufigen Schmelzkondensation unter Zuhilfenahme der geeigneten Menge Kettenabbrecher (siehe Vergleichsversuch
A) hergestellt werden; dieser Copolyharnstoff ist in m-Kresol glatt löslich. "
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren i3t es nun möglich, einen modifizierten, teilvernetzten, dem oben beschriebenen Copolyharnstoff
im Aufbau seiner Hauptvalenzkette entsprechenden Polyharnstoff (siehe Beispiel 6) mit dem gleichen Schmelzindex,
nämlich ±2 bei 2^O0 C von 1,5 g/10 Min., aus einem linear
aufgebauten Copolyharnstoff vom Schmelzindex i2 bei 230° C von
6 g/10 Min. durch Vernetzen mit Hilfe von 1,0 Gew.-# EpoxiJ-VerbinJun^ herzustellen. Dieser neue Copoly-
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rf'· '
-B-
harnstoff verhält sich auf kunststoffverarbeitenden Maschinen
völlig gleich wie der oben beschriebene bekannte Polyharnstoff,
er ist aber infolge seiner teilvernetzten Struktur z. B. in m-Kresol unlöslich und zeigt auch andere vorteilhafte mechanische
Eigenschaften. Außerdem zeigen die modifizierten Polyharnstoffe eine Änderung der viscoelastischen Eigenschaften gegenüber dem
unvernetzten Produkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet also, den Anwendungsbereich
der Homo- und Copolyhamstoffe in verschiedenen Richtungen
zu erweitern. Es kann die Chemikalienbeständigkeit verbessert werden, bestimmte viscoelastisohe Eigenschaften können variiert
werden, und es kann entsprechend dem gewünschten Verarbeitungevorgang eine sehr stark erhöhte Schmelzviekosität eingestellt
werden, wie sie z. B. zum Blasen großvolumiger Behälter notwendig
ist.
fc Die teilvernetzten, thermoplastischen Poly- oder Copolyhamstoffe
können in ihrer Hauptvalenzkette aus den verschiedenartigsten Diaminen aufgebaut sein. Als solche Diamine kommen z. B.
in Betracht: aliphatischen gradkettige Diamine mit mindestens
4 C-Atomen zwischen den Stickstoffatomen, wie z. B. Hexamethylene-,
Nonamethylen- oder Dodeoamethylendiamin, an der C-Kette substituierte
diprimäre aliphatisohe Diamine, wie 2. B. 9- und 10-Aminomethylstearylamin,
9- und 10-Aminostearylamln, 2,4,4- oder
2,2,4-Trimethylhexamethylendiamin, Dipheny!hexamethylendiamin,
cycloaliphatische Diamine wie 4,4'-DiaminodicyolohexyImethan
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oder -propan, 4»4'-Diamino-3»3'-dimethyldicyclohexylmethan,
4,4 f-Diamino-3,3'-dimethyldicyclohexylpropan, Cyclohexen-1,4-bia-methylamin,
duroh Heteroatome, wie Sauerstoff oder Schwefel unterbrochene aliphatieche Diamine, wie l,2-Bis-(3-aminopropoxy)-äthan,
l,2~Bis-(3-aminopropoxy)-propan, Bis-(3-aminopropyl)-eulfid,
Bis-(3-aminopropyl)-äther, araliphatieche Diamine, wie
m- und p-Xylylendiamin, 9»9-Bis-(3-aminopropyl)-fluoren, 4,4'-Diaminodiphenyl
-methan, 2,5~Dimethyl-.l,4-bis-(2~aminoäthyl)-benzol.
Diese genannten Diamine können in der Linearstruktur des zugrundeliegenden
Polyharnstoffe entweder allein verwendet worden sein oder in den verschiedensten Verhältnissen copolymerisiert
worden sein.
In der oben geschilderten Variation let es auch möglich, die
D!harnstoffverbindungen dieser genannten Diamine zu verwenden,
sofern ihr Schmelzpunkt unterhalb 280° C liegt. In Betraoht kommen z. B. Hexamethylen-, Konamethylendiharnstoff, 9- und
10-Ureidomethylatearylharnstoff, l,2-Bis-(3-ureidopropoxy)-äthan
bzw. -propan, p-Xylylendiharnstoff.
Als bi- oder poly funktionell Epoxidverbindungen für das
erfindungsgemäße Verfahren seien z. B. genannt ι Ν,ίϊ-Bis-(2,3-epoxypropyl)-anilin,
LfLoxid duu Dicyu Lohoxunyldlmu thy L
iuethana, 4,4 '-Biß-(2,3-tipox:yprüpoxy)-diphtiriylm>j than baw.
1 0 3 Ö 4 3 / I 7 C b ^5 C^^1^
-propan, 4»4l-Bis-(2,3-epoxypropoxy)-diphenylsulfonf>
Butadiendioxid, l,6-Bis-(2,3-epoxypropoxy)-hexanf Adipinsäurediglycidylester,
3t4■-Epoxy-ü-methylcyolohexyl-methyl-3,4-epoxy-6-methylcyclohexancarboxylat,
Vinylcyclohexeridioxid, Dioyolopen-1 ta/.j ..-ii.yl-.xioxid, l,l,2,2-Tetra-(p-2,3-epoxypropoxyphenyl)-äthan.
Außer den erfindungsgeiaäßen Vernetzungemitteln können den PoIy-
oder Copolyharnstoffen noch andere Zusätze, wie z. B. Kettenabbrecher,
Antioxydantien, Pigmente, Füllstoffe, Farbstoffe und
UV-Stabilisatoren zugesetzt werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern das Verfahren weiter,
wobei den erfindungsgeisäßen Beispielen jeweils Vergleioheversuche
gegenübergestellt sind. Hierbei bedeutet ^, die relative
Lösungeviskosität einer 1 #igen Lösung des jeweiligen Polyharnstoffe
in m-Kresol bei 25°t V0 die grundmolare Viskoeitätszahl,
bei 25° in m-Kresol, die duroh den Ausdruck
lim
ist. Hierbei bedeutet c die Konzentration des Polyharnstoffe in Gramm je 100 ml Lösung (in m-Kresol) und-w- die
relative Lösungsviskosität bei der entsprechenden Konzentration«
Die Schmelzindiceo I2 und i,- haben die oben angegebene Bedeutung
(AKTM D 123Ö-52T, Methode B) bei einer Temperatur der
n von 230° C.
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ßAD OFHGiNAL
Liegen die Vernetzer bei Kaum tempera tür in einer Form vor, in
der sie eine nur ungenügende Homogenisierung mit dem Granulat ermöglichen, so muß das Kunststoffgranulat vor dem Vernetzerausata
auf eine Temperatur - gegebenenfalls oberhalb des Schmelzpunktes deß Vernetzers - gebracht werden und während der Zugabe
der Vernetzer und der Durohmisohung gehalten werden, bei der eine sorgfältige Vermischung gewährleistet ist.
Das Gemisch wird dann in einer handelsüblichen, mit einer eingängigen,
kernprogresslven Schnecke versehenen Schneckenpresse
bei Temperaturen von 210 - 24-0° C und 50 U/Hin· fortlaufend
kurzzeitig aufgeschmolzen, wobei der Einfüllstutzen sorgfältig mit trockenem Stickstoff gespült wird. Die Verweilzeit des
Materials in der Schneckenpresse beträgt 3-4 Minuten. Die austretende Schmelze ist homogen und blasenfrei und gegenüber den
eingesetzten Homo- oder Copolyhamstoffensehr viel höher viskos.
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BAD
1770A13
16,0 kg Nonamethylendiamin der Aminzahl 700 (« 100 Mol), 5,96 kg
eines Gemisches aus 9- iuid 10-Aminomethylstearylamin der Aminzahl 375 (= 20 Mol), 7,2 kg Harnstoff (» 120 Mol) und 79,5 g
Stearineäurehydrazid (■» 0,27 Mol) werden vermischt und unter
. einer Atmosphäre von Reinstickstoff in einem VA-Gefäß unter
Rühren auf 130° C erhitzt, wobei Ammoniakentwicklung erfolgt«
} Diese läßt nach 100 - 150 Minuten Reaktionszeit naoh und die
Temperatur des Kondensationstopfes wird auf 240° C erhöht, wobei
erneute Ammoniakentwicklung einsetzt und die Schmelze langsam viskos wird. Nach 100 - 120 Minuten Reaktionszeit bei 240° C
geht die Ammoniakentwioklung zu Ende, und es wird unter Beibehaltung dieser Temperatur innerhalb von 60 Minuten langsam ein
Vakuum von 3 mm quecksilber angelegt, das anschließend noch 5 Minuten voll aufrecht erhalten wird. Es können 24 kg eines
glasklaren, völlig blasenfreien Copolyharnstoffes entweder unter
hohem N2-Druck, oder mittels geeigneter Austragevorrichtungen,
die nur geringer Vordrucke bedürfen, aus dem Reaktor ausgetragen werden.
Der so erhaltene, nicht vernetzte Copolyharnstoff ist in a-Kresol
löslich und hat eine relative Lösungsviskosität 17, von 3»0
(1 #ige Lösung in m-Kresol). Der Sohmelzviekoeltäteindex ig
bzw. i5 bei 230° C beträgt 1,5 g/10 Minuten bew. 4#6 g/10 Minuten, die Fließspannung liegt bei 250 kg/cm und die Bruohdehnung bei 259 ί*
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19,8 kg Nonamethylendiamin der Aminzahl 700, 7,02 g 9i9-Bis-(3-aminopropyl)-fluoren
der Aminzahl 397 (Molverhältnis 5:1) und 0,184- g Stearlnsäurehydrazid werden gut vermischt und in
einer Reinstickstoffatmosphäre unter Hühren in einem Grlaagefäß
60 Minuten lang auf 130° C erhitzt. Die Ammoniakentwicklung ist dann beendet,und die Temperatur wird auf 240° C erhöht,
wobei erneute Ammoniakentwicklung einsetzt, die nach 35-50
Minuten beendet ist. Unter Beibehaltung der Temperatur von 240° C wird nun innerhalb von 20 Minuten ein Vakuum von 4 mm
Quecksilber angelegt, das anschließend noch 3 Minuten voll aufreoht erhalten wird·
entsteht ein sehr zähes transparentes Copolykondensat, das
eine relative Lösungsviskosität 07·, von 3,5 (1 #ige Lösung in
m-Kresol) und einen Schmelzviskoaitätsindex ig bzw· ic bei
230° 0 von 1,0 g/10 Minuten bzw. 3A g/10 Minuten hat.
19»8 g Nonamethylendiamin der Aminzahl 700, 7,02 g 9,9-Bia-(3-aminopropyl)-fluoren
der Aminzahl 397 (Molverhältnie 5 » 1), 9,0 g Harnstoff, 0,368 g Stearinsäurehydrazid und 0,368 g
4,4f-Bis-(2,3-epoxypropyl)-diphenylpropan werden gut vermischt
und in einer Reinstiokstoffatmoaphäre unter Rühren in einem
CHaegefäfl 60 Minuten lang auf 13Ο0 C erhitzt. Sie Ammoniakontwioklung
ist dann beendet, und die Temperatur wird auf 240° C erhöht, wobei erneute Ammoniakentwioklung einsetzt, die nach
35 - 50 Minuten beendet ist. Unter Beibehaltung der Temperatur
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von 240° C wird nun innerhalb von 20 Minuten ein Vakuum von
4 mm Quecksilber angelegt, daß anschließend noch 3 Minuten voll
aufrecht erhalten wird·
Ls wird ein zäher, transparenter Copolyharnetoff erhalten, der
einen Schmelzindex ig bzw. ic bei 230° C von I9O g/10 Hinuten
bzw. 3*1 g/10 Hinuten hat und der im Gegensatz zu dem im Vergleiohsvereuoh
B hergestellten Produkt in m-Kreeol unlöslich ist.
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Beispiel 2 bis 7
In den Beispielen 2 "bis 7 werden die naoh dem hier nicht beanspruchten
Verfahren der Schmelzkondensation, wie z. B, im Vergleicheversuch A beschrieben» hergestellten Linearpolymeren in
einem Brabender-Plastographen mit verschiedenen Gewichtsmengen
Vernetzer in der Schmelzphase verknetet.
In diesen Meflknetern setzt jede Schmelze dem Antriebemoment der
Kneterschaufeln einen für sie charakteristischen Widerstand entgegen, der in dem Reaktionsdrehmoment meßbar wird. Für jeden
Versuch wird eine Kurve des Drehmomentes in mkp in Abhängigkeit von der Zeit aufgenommen» wobei der Abstand dieser Kurve von der
Grundlinie dann ein relatives Haß für die Zähigkeit der Schmelze darstellt.
Die durch die Teilvernetzung der Linearpolymeren erzielte ürhühung
der Schmelzviskoeität des Materials kann also eindeutig
durch einen Anstieg der Drehmomentkurve auf täl exe iaJcp-Werte
erfaßt werden.
Die erfindungsgemäße Seilvernetzung wird in diesen Beispielen wie folgt durchgeführtι
In einer auf 240° C aufgeheizten 30-g-Knetkammer des Brabender-Plastographen
werden 25 g eines gut getrockneten Copolyharastoffgranulates
unter Stickstoff aufgeschmolzen und mit verschiedenen Gewiohtsmengen Vernetzer versetzt.
Es erfolgt sofort ein starker Anstieg des Drehmomentes» was eine Erhöhung des Knetwiderstandes und somit der Zähigkeit der Schmelze
109843/1765
bedeutet. Nach einigen Minuten stellt eich die Drehmomentkurve
auf einen Wert ein, der weit über dem des eingesetzten, unvernetzten Linearpolymeren liegt.
In der Tabelle wird das Drehmoment und die Löeungaviekosität
der teilvernetzten Polymeren in Abhängigkeit von verschiedenen Vernetzermengen belegt und mit dem Drehmoment der unvernetzten
Ausgangsmaterialien verglichen.
Die in der Tabelle verwendeten Copolyharnetoffe. sind folgendermaßen aufgebaut:
1 Mol Gemisch aus 9- und 10-Amlnomethylstearylamin,
1 Mol 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan,
6 Mol Harnstoff,
0,026 Mol Stearinsäurehydrazid.
2 Mol Gemisch aus 9- und 10-Aminomethyl-
stearylamin,
1 Mol 4,4l-Diamino-3»3t-dimethyldicyclo-
hexylmethan, 11 Mol Harnstoff, 0,046 Mol Stearinsäurehydraeid.
propy1)-fluoren,
1 Mol l,2~Bis-(3-aminopropoxy)-propan,
2 Mol Harnstoff,
0,01 Mol Stearinsäurehydrazid.
,Epoxid I = 4,4'-Bis-(2,3-epoxypropyl)-diphenyleulfon
■ Epoxid II * N.N-Bi8-(2,3-epoxypropyl)~anilin
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Vernetzung von Copolyharnstoffen mit | Vernetzer | Gew. -$t | div. Vernetzern im Brabender-Plastographen | Vernetzer | 1.8 | ungelöst | 1.6 | ungelöst . | ungelöst | 1 | Drehmoment |
Beispiel Polyharn- | Lösungsviskosität | - | ungelöst | 1.0 | 3.0 | (mKp) | |||||
Hr. stoff | 1.0 | ungelöst | 1.48 | ||||||||
Vergleichsversuch A | Epoxyd I | 2.0 | ungelöst | 3.15 | |||||||
2 A | Epoxyd I | 1.0 | 4.43 | ||||||||
3 A | Epoxyd II | 2.0 | 2.95 | ||||||||
-.4 A | Epoxyd II | - | 2.6 | 4.64 | |||||||
° 5 A to p |
- | 2.0 | 1.32 | ||||||||
«oVergleichaversuch B | Epoxyd III | - | 2,3 | 4.28 | |||||||
Oi O B | - | 2.0 | 0.95 | ||||||||
[^Vergleichavereuch C | Epoxyd IV | 3.23 | |||||||||
«7 c | |||||||||||
cn |
Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von teilvernetaten aber noch thermo-, plastischen, aus der Schmelze verarbeitbaren Hobo- oder Cot polyharnstoffen mit wiederkehrenden -HH-CO-NH-BIndungen und erhöhter Schmelzviskosität durch Modifizierung von linear gebauten Homo- oder C©polyharnstoffen, die in an eich bekannter Weise, insbesondere durch stufenweise Schmelzkondenaatlon vonφ diprimären Diaminen oder Gemischen diprimärer Diamine einerseits mit Harnstoff bzw. mit BiharnstOffverbindungen la Molverhältnis lsi, gegebenenfalls unter Hitverwendung eines Kettenabbrechers, hergestellt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die Modifizierung durch JäinfUhrung von 0*25-10 Gew.^]ί, vorzugsweise 0,25 - 5 Gew.-9C, bezogen auf die Polyharnstoffe,einer bi- oder polyfunktionellen Spoxldverbindung erfolgt, indem diese Verbindungen mit deM Hoao- oder Copolyharnetoff in der Sohmelzphase verknetet oder bei den. Verfahren der stufenweisen Schmelzkondeneatlon su eines beliebigen Zeitpunkt zugegeben werden.10M43/U6S
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19651770413 DE1770413A1 (de) | 1965-09-14 | 1965-09-14 | Verfahren zur Herstellung teilvernetzter Polyharnstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19651770413 DE1770413A1 (de) | 1965-09-14 | 1965-09-14 | Verfahren zur Herstellung teilvernetzter Polyharnstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1770413A1 true DE1770413A1 (de) | 1971-10-21 |
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ID=5700505
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651770413 Pending DE1770413A1 (de) | 1965-09-14 | 1965-09-14 | Verfahren zur Herstellung teilvernetzter Polyharnstoffe |
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1965
- 1965-09-14 DE DE19651770413 patent/DE1770413A1/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2005075541A1 (de) * | 2004-02-09 | 2005-08-18 | Basf Aktiengesellschaft | Hochfunktionelle, hochverzweigte polyharnstoffe |
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