DE1766653A1 - Kuenstliches Glied bzw.Organ fuer Lebewesen und Verfahren zur Herstellung eines solchen Gliedes bzw.Organs - Google Patents
Kuenstliches Glied bzw.Organ fuer Lebewesen und Verfahren zur Herstellung eines solchen Gliedes bzw.OrgansInfo
- Publication number
- DE1766653A1 DE1766653A1 DE19681766653 DE1766653A DE1766653A1 DE 1766653 A1 DE1766653 A1 DE 1766653A1 DE 19681766653 DE19681766653 DE 19681766653 DE 1766653 A DE1766653 A DE 1766653A DE 1766653 A1 DE1766653 A1 DE 1766653A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- pyrolytic carbon
- thermal expansion
- organ
- artificial limb
- coefficient
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L27/00—Materials for grafts or prostheses or for coating grafts or prostheses
- A61L27/02—Inorganic materials
- A61L27/08—Carbon ; Graphite
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L33/00—Antithrombogenic treatment of surgical articles, e.g. sutures, catheters, prostheses, or of articles for the manipulation or conditioning of blood; Materials for such treatment
- A61L33/02—Use of inorganic materials
- A61L33/025—Carbon; Graphite
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C16/00—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes
- C23C16/22—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes characterised by the deposition of inorganic material, other than metallic material
- C23C16/26—Deposition of carbon only
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
- A61F2310/00—Prostheses classified in A61F2/28 or A61F2/30 - A61F2/44 being constructed from or coated with a particular material
- A61F2310/00005—The prosthesis being constructed from a particular material
- A61F2310/00161—Carbon; Graphite
Description
Patentanwälte Dipl. -Ing. F. Weickmann, Dr. Ing. A. Weickmann
Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
tik
8 MÜNCHEN 27, DEN 28. 6. T?üo
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 48 3921/22
GULF GtäüSRAL ATOMIC INCOHiOIlATED,
10955 John Jay Hopkins Drive, San Diego, California, V.3t.A.
Künstliches Glied bzw. Organ für Lebewesen und Verfahren zur Herstellung eines solchen Gliedes
bzw. Organes
Die Erfindung betrifft ein künstliches Glied bzw. Organ
für Lebewesen und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Gliedes bzw. ürganes.
BAD OrViGJNAL
109834/0523
Künstliche Glieder, wie intrnvaskulare Glieder, v/erden seit
einer Reihe von Jahren verwendet. Es dürfte zu erwarten sein, daß die Verwendung derartiger künstlicher Glieder in der
Zukunft noch zunehmen wird, wenn die Medizin auf diesem Gebiet noch weitere 'Erfahrungen sammelt. Sin Beispiel für
ein künstliches Glied ist eine Künstliche Herzklappe, die heutzutage bereits in ziemlich großem Umfang verwendet wird.
Wesentlich kompliziertere Kreislauf-ätützunr-seinrichtungen
befinden sich in dar Entwicklung. Künstliche Wieren und andere Arten von künstlichen Organen stehen mehr und mehr zur Verfügung.
Im Zusammenhang mit der Entwicklung und Anwendung von künstlichen
Organen bzw. Gliedern ist von Bedeutung, dab diejenigen
Oberflächen derartiger Organe bzw. Glieder, die mit Blut und Gewebe in Berührung kommen, mit dem Blut bzw. dem Gewebe verträglich
sind. Dies trifft für den EaIl zu, daß die betreffenden Oberflächen durch Einpflanzung oder Einsetzung des jeweiligen
künstlichen Organes bzw. Gliedes in den Körer mit Blut oder Gev/ebe in Berührung gelangen,und auch für den Fall,
daß durch die betreffenden künstlichen Organe bzw. Glieder außerhalb des Körpers Blut hindurch fließt. Zwei der im allgemeinen
am häufigsten verwendeten haterialien für künstliche Zwischengewebe-Glieder sind in Fällen, in denen hohe Festigkeit
und gute Verschleißfestigkeit von Bedeutung sind, Metalle und in Füllen, in denen eine Flexibilität erforderlich ist, Kunststoffe.
Metalle sind thrombogen und unterliegen der
109834/0523
BAD O3iGiMAL
korrosion. Kunststoffe sind ohne irgendeine Behandlung:
ebenfalls thronrbogen , und darüber hinaus unterliegen
sie einer Veränderung. Rostfreier Stahl und -Tantal sind unter den Metallen die heute am häufigsten verwendeten
i-ietalle. Unter den Kunststoffen haben sich Polyäthylen,
Teflon und i.-'oI;. carbonate als brauchbar erwiesen. Keines
dieser ΓΊaterialien vermag jedoch die beim Entwurf von
Künstlichen Gliedern bzw. Organen vorhandenen Aufgabe vollständig zufriedenstellend zu lösen.
Der ürfinoLunr- liegt daher die Aufgabe zugrunde, verbesserte
ivünsGliche Organe bzw. Glieder durch Verwendung; verbesserter
Koiisoru^tioneiiiaterialien zu schaffen. Die neu zu schaffenden
künstlichen Glieder bzw. Organe sollen nicht thrombogen sein und diese Eigenschaften während einer langen Dauer auch
dann behalten, wenn sie in einen lebenden Körper eingesetzt sind. Die neu zu schaffenden künstlichen Organe bzw. Glieder
sollen mit dem Körpergewebe verträglich sein, auf dieses keine Reize ausüben sowie eine hinreichende Festigkeit und
Widerstandsfähigkeit gegenüber Zerstörungen besitzen, wenn
sie in einen lebenden Körper eingesetzt sind. Im -weiteren
ist ein Verfahren zur Herstellung verbesserter künstlicher Glieder bzw. Organe zu schaffen. Dieses Verfahren soll insbesondere
einen Zwischengewebe-Defekt in einem lebenden Körper"· zu beheben erlauben. Im folgenden soll die Erfindung
im Hinblick auf die Herstellung und Anwendung von verschiedene herKmale der Erfindung enthaltenden künstlichen Gliedern bzw.
Organen erläutert worden.
10983 A/0523
Es hat sich gezeigt, daß künstliche Glieder bzw. Organe mit verbesserten Eigenschaften dadurch hergestellt werden
können, daß geeignete Trägerschichten der jeweils gewünschten Form und Größe mit einem isotropen pyrolytischen Kohlenstoff
überzogen werden. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß isotroper pyrolytischer Kohlenstoff nicht nur eine erhebliche
Zunahme in der Fest—igkeit der Trägerschicht, auf die er aufgebracht ist, mit sich bringt, sondern darüber hinaus
gegenüber Abnutzung und Verformung während langer Zeitspannen widerstandsfähig ist, und zwar auch in einem lebenden
Körper. Obwohl nachstehend im allgemeinen die Verwendung der künstlichen Organe bzw. Glieder nur in Verbindung mit
einem menschlichen Körper beschrieben wird, dürfte einzusehen sein, daß derartige künstliche Organe bzw. Glieder in
entsprechender Weise auch in anderen Lebewesen verwendet werden können. So kann es z.B. erwünscht sein, mit dem bezeichneten
pyrolytischen Kohlenstoff überzogene Nägel beim Zusammennageln von gebrochenen Pferde- oder Hundeknochen zu
verwenden.
Damit die künstlichen Organe bzw. Glieder die oben erwähnten
wünschenswerten Eigenschaften aufweisen, sollte, wie sich gezeigt hat, der pyrolytische Kohlenstoff isotrop sein. Dabei
sollte der pyrol tische Kohlenstoff vorzugsweise einen BAi1
(Bacon Anisotropfaktor)-Faktor besitzen, der über 1,3 liegt.
Der gerade genannte ΒΔ-Faktor ist ein allgemein anerkannter Meßwert der bevorzugten Lage der Schichtebenen in de
BAD OBlGi
1 09834/0523
Kohlenstoffkristallstruktur. Das Meßverfahren sowie eine vollständige Erläuterung der Einteilung der Messung finden
sich in dem in der Zeitschrift "Journal of Applied Chemistry"
öffentlichten
Volume&, Seite 4-77, 1956, ver/ Artikel "A Method for Determining
the Degree of Orientation of Graphite von G.E.Bacon. Zum Zwecke der Erläuterung sei darauf hingewiesen, daß ein
heßwert von 1,0 (der unterste tunKt auf der Bacon-Skala)
einen ausgezeichnet isotropen Kohlenstoff bezeichnet.
Im allgemeinen soll der äußere pyrolytisch^ Kohlenstoffüberzug
hinreichend dicic sein, um dem zu überziehenden Trägermaterial
die erforderliche Zug- und Druck-Bruchfestigkeit zu verleihen. Wenn z.B. eine ziemlich schwache Trägerschicht
verwendet v/ird, die z.B. aus künstlichen Graphit besteht, so kann es erforderlich sein, einen dickeren überzug aus
P yrolyti schein Kohlenstoff zu verwenden, um das gesamte
künstliche üx'gan bzw. (.a lied zu verstärken.
Jiinsichtlich der Bestimmung der durch den pyrolytischen
Kohlenstoffüberzug der Trägerschicht zusätzlich vermittelten J/estigKeit ist die Dichte des verwendeten pyroly tischen
Kohlenstoffs von Bedeutung. Die Dichte ist ferner im Hinblick darauf von Bedeutung, daß dipJer:ige Obe-rn.äohe
<le:i pyrolytischen Kohlenstoffes, die in ihrem Anwendungsgebiet
mit KörpBrgewebe oder Blut in Berührung gelangt, glatt und undurchlässig sein soll. Mit Hilfe derartiger Oberflächeneigenschafteu
dürfte die Möglichkeit der i'rerirraunr von l'-lut
10 rVU/U !.2 3 BAD 03!GlNAL
auf dar Oberfläche des jeweiligen künstlichen Orpaneij bzw.
Gliedes herabgesetzt sein. Der verwendete r^/rol^tische
Kohlenstoff sollte eine Dichte von v/enigstens etv/a 1,v r.
pro ecm besitzen.
v/eitere, ebenfalls aie !festigkeit swirKunr; aes Kohlenstoffes
beeinflussende Eigenschaft isc aie Kristalihohe oder
scheinbare Kristallgröße. Die scheinbare Kristallnro^e ist
hieiiiit L bezeichnet; sie kann unter Verwendung eines iio'ntpenstrahlen-Beugungsmessers
direkt ermittelt v/erden. Die ichunPT hierfür lautet:
L
I
ho " /3cos Θ
hierin bedeuten
λ die Wellenlänge λ
/3 aie iialbhöhe (002)-Linienbreite und
Θ der Brag'^-Winkel.
Bezüglich der aus pyrol;/tischem Kohlenstoff bestehenden überzüge
für die künstlichen Glieder bzw. Organe sei ben-erkt,
daß dieser Kohlenstoff durch Kristalle gebildet sein sollte,
ο
deren Kristallgröße etv/a 200 A nicht überschreitet. All~onein kann festgestellt v/erden, dai; die wünschenswerten üigenschaften des in Verbindung; mit künstlichen Gliedern bzw. Organen verwendeten pyrol. tischen Kohlenstoffs aus^eprä= ter sind, wenn die scheinbare Kristallgröße serin:;· ist und daß eine
deren Kristallgröße etv/a 200 A nicht überschreitet. All~onein kann festgestellt v/erden, dai; die wünschenswerten üigenschaften des in Verbindung; mit künstlichen Gliedern bzw. Organen verwendeten pyrol. tischen Kohlenstoffs aus^eprä= ter sind, wenn die scheinbare Kristallgröße serin:;· ist und daß eine
scheinbare Kristallf;;röße zwischen etwa 20 una etwa ίΌ Α
bevor^urt wira.
109B34/0523 bad original
Da aas l'rän;erteiliiiaterial für das jeweilige künstliche Glied
bsw. Organ im allgemeinen vollständig oder zumindest im Bereich
derjenigen Oberflächen mit pyrol^tischem Kohlenstoff überzogen wird, die entweder mit Körpergewebe oder mit Blut
in Berührung kommen, ist die Wahl des Materials, aus dem das Trägerteil hergestellt wird, nicht mehr von übermäßiger Bedeutung.
Landelt es sich bei einem künstlichen Glied z.B. um einen wagel oder um ein kleines Rohr oder um eine in einem
menschlichen Körper einzusetzende Klappe, so wird das betreffende künstliche Glied vollständig mit pyroly.tischem
kohlenstoff überzogen. Bildet das künstliche Glied jedoch einen Teil einer außerhalb des Körpers verwendeten Vorrichtung,
wie z.B. einen Teil einer Hilfs-Blutpumpe, so genügt
es, nur diejenigen Flächenbereiche zu überziehen, die mit uem Blut in Berührung gelangen.
Da das Tränerteilmaterial in vielen Fällen vollständig von pyrolytischen Kohlenstoff umgeben sein kann, ist es von erheblicher
Bedeutung, daß das jeweilige Trägerteilmaterial mit dem pyrolytisehen Kohlenstoff verträglich ist. Darüber
hinaus ist insbesondere von Bedeutung, daß das Trägerteilmaterial für die Ausführung des Verfahrens geeignet ist,
mit dessen Hilfe der pyrolytische Kohlenstoff aufgebracht vird.
Obwohl es, wie oben ausgeführt, an sich erforderlich ist, dass das Trägerteilmaterial ausgezeichnete Festigkeitseigenschaften
besitzt, um während der Anwendung des aus diesem Material hergestellten künstlichen Gliedes ggfs. auftretenden
109834/0 523 BAD °
Belastungen widerstehen zu können, können auch solche
Trägerteilmaterialien verwendet werden, die nicht derart hohe Festigkeitseigenschaften besitzen. Derartige Trägerteile
erhalten dann durch Aufbringen eines Überzugs aus ρ y ro Iy ti schein Kohlenstoff auf ihrer Außenfläche die für
das jeweilige künstliche Glied erforderliche zusätzliche Festigkeit.
Da pyrolytischer Kohlenstoff, v/ie seine Bezeichnung bereits andeutet, durch Pyrolyse einer Kohlenstoff enthaltenden
Substanz abgelagert wird, ist das Tragerteilmaterial den für die Ausführung der Pyrolyse erforderlichen, relativ
hohen Temperaturen ausgesetzt. Im allgemeinen werden Kohlenwasserstoffe als zu pyrolysierende, Kohlenstoff enthaltende
Substanz verwendet. Dabei sind Temperaturen von wenigstens etwa 10000C erforderlich. In der US-Patentschrift 3 298 921
sind einige Beispiele für die Herstellung von mit pyrolytischem Kohlenstoff überzogenen Artikeln angegeben, die unter
hoher Temperatur und unter NeutronenbeschuB eine gesteigerte
Stabilität aufweisen. Bei diesen bekannten Verfahren wird Methan als Kohlenstoff-Lieferer verwendet; die Temperaturen,
bei denen die Pyrolyse erfolgt, liegen im Bereich zwischen etwa 1500 una 25000C. r/,\xr Ablagerung von die gewünschten
Eirenschaften im Hinblick auf die vorliefende Erfindung besitzendem
nyrolytischen Kohlenstoff bei niedrigeren Temperaturen
können andere Kohlenwasserstoffe, z.B. Propan oder Butan, verwendet werden; das Tragerteilmaterial sollte Jedoch
109834/0523 bad
bei Temperaturen von wenigstens etwa 100O0G und vorzugsweise
bei noch höheren Temperaturen weitgehend unbeeinflußt bleiben.
Da das Trägerteil bei den zuvor erwähnten, relativ hohen Temperaturen überzogen wird, andererseits das aus einem derartigen
Trägerteil hergestellte künstliche Glied bei Temperaturen angewandt wird, die üblicherweise bei Raumtemperatur
liegen, sollten die Wärmeausdehnungskoeffizienten des Trägerteiles und des darauf abgelagerten pyrolytischen Kohlenstoffes
relativ dicht beieinander liegen, wenn der pyrolytische Kohlenstoff direkt auf dem Trägerteil abzulagern und eine feste
Verbindung zwischen dem Trägerteil und dem Kohlenstoff zu erzielen ist. Im Unterschied hierzu erfolgt gemäß der oben
genannten US-Patentschrift die Ablagerung einer Schicht aus pyrolytischem Kohlenstoff von mittelniedriger Dichte. Die
Anwendung einer derartigen Schicht kann jedoch zu einem größeren Unterschied, in den Wärmeausdehnungskoeffizienten
führen. Daher wird der pyrolytische Kohlenstoff vorzugsweise direkt auf den Trägerteil abgelagert, wodurch das Erfordernis
nach einer derartigen Zwischenschicht beseitigt ist. Auf einem Trägerteil kann die gewünschten Eigenschaften besitzender
pyrolytischer Kohlenstoff abgelagert werden, der einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
im Bereich zwischen etwa 3 und etwa 6 · 10" /0C besitzb. Demgemäß werden die Trägerteilmaterialien
so gewählt, daß sie die oben erwähnte Stabilität bei hohen
108834/0523 bad οπκ
Temperaturen und innerhalb des gerade angegebenen Bereiches liegende Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzen. Geeignete
Trägerteilmaterialien enthalten z.B. künstlichen Graphit, Borkarbid, Siliziumkarbid, Tantal, holybd-sn, Wolfram und
verschiedene Keramiken, wie fiullit.
Der überzug aus pyrolytischem Kohlenstoff wird auf das Trägerteil mit Hilfe einer für diesen Zweck jreeif-neten Vorrichtung
aufgebracht. Dabei wird vorzugsweise eine Vorrichtung verwendet, die das Trägerteil in Bewegung hält, während
der Überziehprozess ausgeführt wird. Dadurch ist dann sichergestellt, daß der Überzug auf den gewünschten Flächen des
Trägerteils gleichmäßig aufgebracht wird. Eine sich drehende Trommel-Überzieheinrichtung oder eine Vibrationstisch-überzieheinrichtung
können in diesem Zusammenhang; angewendet
v/erden. Wenn die zu überziehenden Trägerteile klein genug sind, um in einen nach oben gerichteten Gasstrom zum Schweben
gebracht werden zu können, kann vorzugsweise ein Wirbels.chiehtgerät
verwendet werden. Werden Trägerteile auf diese V/eise überzogen, so Kann die gewünschte Glattheit der Kohlenstoffoberfläche
erreicht werden.
Wie in dem oben angegebenen US-tatent näher ausgeführt, Können
die !eigenschaften des auf das ,"jeweilige Trägerteil abgelagerten
Kohlenstoffs durch Ändern der Bedingungen, unter denen die pyrolyse ausgeführt wird, verändert v/erden. So beeinflussen
109834/0523 bad
in einen WirbelseliicbS-uberziehverfahren, in welchem eine
hißchuiii-· aus einem Kohlenwasserstoffes, wie he than, und
einem iidelrcas, wie Helium oder Argon, verwendet wird, Abv:eichunr::en
aes Volumenorozentsatzes des Methan, der gesamten
iitrouun-iüiiien^e aes wirbelnden Gasstromes und die Temperatur,
bei der die pyrolyse ausgeführt wird, insgesamt die Eigenschaften
des auf einem Trägerteil ab pe lagerten pyrolytisehen
Kohlenstoffes. Die Steuerung dieser verschiedenen Betriebsparameter ermöglicht nicht nur allein die Ablagerung von
pyrolytischem Kohlenstoff mit der gewünschten Dichte, scheinbaren Kristallgröße und Isotropie, sondern ermöglicht ferner
eine Regulierung des bezüglich des pyrolytischen Kohlenstoffes
erwünschten Wärmeausdehnungskoeffizienten. Jj'e^.^er wird durch
niese Steuerung eine "Stufung" eines Überzugs erreicht, der —
zufolge eine Vielzahl von Außenflächen ersielbar ist. Wenn
z.B. für gewisse Anwendungsfälle ein ausgerichteter überzug erforderlich ist, könnte zunächst ein isotroper "uberzu" mit
einem BA-l'aktor von 1,5 oder niedriger abgelagert werden,
v/ährena als letzter Überzug eine ausgerichtete dünne Außenschicht
auf dem betreffenden Trägerteil abgelagert v/erden könnte.
Wie oben ausgeführt, wird ein Trägerteilmaterial verwendet,
dessen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen etwa 5 und
etwa 6 · 1Ü~°/°G liegt. Die Bedingungen, unter denen die
Ablagerung des Kohlenstoffs auf dem Trauerteil erfolgt, werden
109834/0523 BAD 0Ri3iNAL
so reguliert, daß der pyrolytische Kohlenstoff einen innerhalb
desselben Bereiches liegenden Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzt. Wird der pyrolytische Kohlenstoff unmittelbar
auf der Oberfläche des Trägerteilmaterials abgelagert, so werden die Bedingungen, unter denen die Pyrolyse erfolgt,
derart gesteuert, daß der abgelagerte pyrolytische Kohlenstoff einen Ausdehnungskoeffizienten besi^^ier innerhalb
eines Bereiches von plus oder minus 50$ des Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Trägerteilmaterials liegt; vorzugsweise v/erden die erwähnten Bedingungen jedoch so gesteuert, daß
der Wärmeausdehnungskoeffizient des pyrolytischen Kohlenstoffs innerhalb eines Bereichs von etwa plus oder minus 20$ des
Wärmeausdehnungskoeffizienten des Trägerteilmaterials liegt. Da der pyrolytische Kohlenstoff in dem Fall, daß er einer
Druckbelastung ausgesetzt wird, eine höhere Festigkeit besitzt als in dem Fall, daß er einer Spannungsbelastung ausgesetzt
ist, wird der Wärmeausdehnungskoeffizient des pyrolytischen Kohlenstoffes meistens vorzugsweise etwa gleich dem
als
oder niedriger/der Wärmeausdehnungskoeffizient des Trägerteilmaterials
gewählt. Unter diesen Bedingungen wird eine gute Haftfähigkeit des pyrolytischen Kohlenstoffs an dem
Tränerteilmaterial erzielt; die gute Haftfähigkeit bleibt dabei während der Lebensdauer eines das betreffende Trägerteilmatorial
und den pyrolytischen Kohlenstoff enthaltenen künstlichen Gliedes erhalten. Mit liücksicht darauf, daß viele
üerartipe Glieder bzw. Organe in einem menschlichen Körper
109834/0523 bad
eingesetzt werden können, ist es äußerst wichtig, daß eine lange Lebensdauer des jeweiligen Gliedes bzw. Organes sichergestellt
ist, ohne daß eine Veränderung des betreffenden Gliedes oder Organes erfolgt.
Pyrolytischer Kohlenstoff mit den zuvor erwähnten physikalischen
Eigenschaften dürfte als Substanz für die Oberfläche eines künstlichen Gliedes bzw. Organes deshalb besonders
vorteilhaft sein, weil er antithrombogen und gegenüber
Stoffwechselvorgängen, Enzymen und anderen in Lebewesen enthaltenen Flüssigkeiten unempfindlich ist. Bezüglich der Antithrombogen-Eigenschaften
von pyrolytischem Kohlenstoff wird angenommen, daß diese Eigenschaften auf die Sterilität des
Kohlenstoffes und auf die Beseitigung sämtlichen Sauerstoffs
aus diesem Kohlenstoff zurückzuführen sein dürften. Vor Verwendung kann das Jeweilige künstliche Glied bzw. Organ
sterilisiert werden, z.B. in einer ÄthylenoxydathmoSphäre
während einer Dauer von etwa 6 Stunden bei einer Temperatur von etwa 55°C mit anschließender Entgasung während einer
hinreichend langen Zeitspanne, z.B. v/ährend einer Dauer von 24- Stunden bei einem Druck von etwa O,Or/ afc bei einer Temperatur
von etwa 580G.
Im Unterschied zu der zuvor erwähnten Sterilisation und Entgasung können die künstlichen Glieder bzw. Organe auch
alt einem geeigneten Anti-Gerinnungsmittel behandelt werden,
109834/0523 bad
das einen Schutz vor auftretenden Thrombosen bewirkt. Als
Anti-Gerinnungsinittel -kann Heparin verwendet werden. Hierzu
kann das jeweilige künstliche Glied bzw. Organ einfach in eine Heparin-Lösung eingetaucht werden. Mine :;eeirmete
Keparin-Losung kann dadurch hergestellt werden, da£ 2 cm^
Heparin mit ^U cm^ wässriger ITatriumchloridlö sung vermischt
werden. Die Absorption des Heparin durch dio oyrolytische
Kohlenstoffoberfläche kann noch durch eine Vorbehandlung mit einem kationischen^Oberflächen aktivierenden Agenz, wie einer
wässrigen Lösung aus Zephirol (Warenzeichen) gesteigert werden.
Das sterilisierte oder sonstwie behandelte künstliche Glied ist nunmehr für seinen Anwendungszweck fertig, üs kann nunmehr
z.B. als Teil einer Vorrichtung verwendet werden, die außerhalb des Körpers eines Lebewesens arbeitet. Das betreffende
künstliche Glied kann aber auch in den Körper eines Lebewesens eingesetzt werden, um einen intravaskularen
Schaden zu beheben. Bekannte Verfahren zur Sicherung des mit pyrolytischem Kohlenstoff überzogenen künstlichen Gliedes in
der jeweils richtigen Lage innerhalb des Körpers können angewandt werden; so kann ein künstliches Glied z.B. mit Üacron-Gewebe
(Warenzeichen) befestigt und durch Anwendung normaler Nähverfahren festgenäht werden.
Anhand von Beispielen werden verschiedene Verfahren zur
Herstellung von künstlichen Gliedern bzw. Organen mit die verschiedenen Vorteile der vorliegenden Erfindung mit sich
109834/0823 bad
bringenden Oberflächen aus pyrolytischem Kohlenstoff erläutert
. Diese Beispiele geben zwar die beste Art und Weise an, in der die vorliegende Erfindung ausgeführt werden kann;
ea sei jedoch bemerkt, daß diese Beispiele nur zur Erläuterung der Erfindung dienen sollen und daß die Erfindung auf diese
Beispiele nicht beschränkt ist, sondern ohne Abweichung vom Erfindungsgedanken noch modifiziert v/erden kann.
Es werden jeweils 9 mm lange, einen Innendurchmesser von
7 mm und eine Wandungsdicke von 0,5 mm besitzende kurze
Höhren aus künstlichem Graphit hergestellt. Der verwendete künstliche Graphit besitzt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von etwa 4- · 1O~ /0C bei einer Temperatur von 5O0C Die
'kurzen Röhren werden in einer Wirbelschicht-Überziehvorrichtung
mit pyrolytischem Kohlenstoff überzogen. Die Wirbelschichtvorrichtung
enthält ein Reaktionsrohr mit einem Durchmesser von ewa 3,ε cm, das auf eine Temperatur von etwa 155O0G
erwärmt ist. Ein Heliumgasstrom wird in die Vorrichtung nach oben gerichtet, so daß die relativ kleinen Röhrchen im
Schwebezustand gehalten werden. Die kleinen, kurzen Röhrchen werden dann mit etwa 50 g vorüberzogenen Thoriumcarbidparöüteln
überzogen, \felche einen rartikelaurchmesser im
Bereich von etwa 150 bis 250 Kikrön besitzen. Die Partikel
v/erden auf der: kurzen Röhrchen abgelagert, um Ablagerung s-
109834/05 2 3 woiag„*
flächenbereiche getünchten Ausmaßes bezogen auf die Größe
des Bereiches des Reaktionsrohres zu erzielen, in welchem die Pyrolyse erfolgt, da die relative Größe des verfügbaren
Oberflächenbereichs ein weiterer i'aktor ist, der die Eigenschaften
des sich ergebenden pyrolytischen Kohlenstoffs beeinflußt.
Wenn die '-Temperatur der in'dem Reaktionsrohr schwebenden
Artikel etwa 135O0C erreicht, wird mit dem Helium vermischtes
Propan abgegeben, um einen nach oben gerichteten Gasstrom zu erhalten, dessen Gesamt-Strömungsgeschwindigkeit etwa
6000 cm /Minute bei einem 'feildruck des Propan von etwa 0,4 at beträgt. Das Propan löst sich unter diesen Bedingungen
auf und lagert einen Überzug aus dichtem isotropen pyrolytischen
Kohlenstoff auf sämtlichen in der Wirbelschicht befindlichen Artikeln ab. Unter diesen Überzugsbedingungen beträgt
die Kohlenstoff-Ablagerungsgeschwindigkeit etwa 1 Mikron pro Minute. Die Propangasströmung wird aufrechterhalten bis ein
etwa 200 Mikron dicker Überzug aus isotropem pyrolytischen
Kohlenstoff auf der Außenseite der Röhrchen abgelagert äst.
Zu diesem Zeitpunkt wird der Propangasstrom unterbrochen; die überzogenen Artikel werden dann ziemlich langsam in dem
Heliumgas abgekühlt und anschließend aus der Reaktionsrohrüberzugsvorrichtung
herausgeführt.
109834/0523 bad o»NAL
Die kurzen Röhrchen werden nunmehr untersucht und geprüft. Die Dicke des aus pyrolytischem Kohlenstoff bestehenden Überzugs
auf der Innenseite der Röhrchen beträgt etwa'200 Mikron. Die Dichte des isotropen Kohlenstoffs beträgt gleichmäßig
etwa 2,0 g/cm?. Der ΒΑ-Faktor beträgt etwa 1,1. Als schein-
bare Kristallgröße wurd ein Wert zwischen 30 und 40 A gemessen.
Ferner wurden die überzogenen kurzen Röhrchen mechanisch untersucht, um ihre Festigkeit im Vergleich zu
nicht überzogenen Graphitröhrchen zu bestimmen. Die Bruchbelastung der nicht überzogenen Graphitröhrchen bei parallel
zum Durchmesser erfolgender Belastung wurde mit etwa 4 Pfund ermittelt. Die Bruchbelastung der überzogenen Röhrchen betrug
etwa 25 Pfund; sie ist damit sechsmal höher als die Bruchbelastung der nicht überzogenen Graphitröhrchen. Ein
überzogenes Röhrchen wurde durch Erwärmen auf eine Temperatur von etwa 1000°0 im Vakuum und anschließender, etwa
15 Minuten lang vorgenommener Tränkung in einer Verdünnungslösung aus Benzalkoniumchlorid (ein Teil auf hundert Teile
Wasser) sterilisiert. Das überzogene Rohr wurde dann herausgezogen, abgespült und 15 Minuten lang in einer Heparin-Lösung
getränkt, die aus 2 em-5 Heparin und 30 cirr Salzlösung
hergestellt wurde. Nach dem Herausziehen des überzogenen Röhrchens aus der lieparin-Lösung wurde das Röhrchen zehnmal
mit destilliertem Wasser abgespült und dann mit Blut getestet. ^1 Nach Berührung mit Blut während einer Dauer von etwa 24 Stunden
zeigte sich kein Anzeichen einer Gerinnung; eine Gerinnung
108834/0623
tritt normalerweise innerhalb von Minuten auf. Die mit pyrolytischem Kohlenstoff überzogenen, einen Graphitträger
enthaltenen Artikel sind somit ausgezeichnet als im menschlichen Körper anzuwendende künstliche Glieder bzw. Organe
verwendbar.
Eine' Anzahl von kurzen Röhrchen, die dieselben Abmessungen
besitzen wie die im Beispiel 1 angegebenen Röhrchen, jedoch aus Tantal bestehen, v/erden hier verwendet. Tantal besitzt
einen V/ärmeausdehnungsko effizient en von etwa 6,5 · 10"" /0C
bei einer Temperatur von 200C. Die kurzen Röhrchen werden
in dem im Beispiel I bereits verwendeten Wirbelschicht-Reaktionsrohr überzogen. Um den Wärmeausdehnungskoeffizienten
des pyrolytischen Kohlenstoffes an den Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Tantal-Trägerteils anzugleichen, erfolgt der Überziehvorgang bei einer Temperatur von 16000C bei
einem 15$ Propan und 35$ Helium enthaltenden Gasstrom, dessen
Strömungsgeschwindigkeit etwa 6000 cm pro Minute beträgt. Die kurzen Röhrchen werden zusammen mit 50 g Thoriumkarbid-Partikeln
im Schwebezustand gehalten. Die Ablagerung von pyrolytischem Kohlenstoff erfolgt während einer Dauer von
20 Minuten. Danach ist die Außenfläche jed.es Röhrchens mit
einer etwa 150 Mikron dicken Schicht aus isotropem pyrolytischen
Kohlenstoff überzogen. Am Ende der genannten Zeitspanne wird der Propangasstrom eingestellt; die überzogenen
109834/0523
BAD 0·"*ί<--μ
Röhrchen werden abgekühlt und aus dem Reaktionsrohr herausgeführt
.
Eine überprüfung und Untersuchung von in der vorstehend
angegebenen Weise überzogenen Röhrchen läßt erkennen, daß die Dichte des abgelagerten isotropen pyrolytischen Kohlen-Stoffs
etwa 1,6 [:/cm beträgt. Der BA-IFaktor beträgt etwa 1,0.
ο Die scheinbare Kristallgröße liegt zwischen etwa 50 und 60 A.
Der Warmeausdehnungskoeffizient des pyrolytischen Kohlenstoffs
beträgt etwa 5 · 10~ /0C bei einer Temperatur von
etwa 200C. Eine mechanische überorüfung der überzogenen
Röhrchen zeigt, daß die Festigkeit und Verschleißfestigkeit annähmbar sind und daß der Überzug an dem jeweiligen Trägerteil
fest haftet.
Eines der überzogenen kurzen Röhrchen wurde sterilisiert und in
der im Beispiel I angegebenen Weise mit Benzalkoniumchlorid und Heöarin behandelt und anschließend mit Blut getestet.
Auch hierbei zeigte sich kein Anzeichen einer Gerinnung des Blutes während einer ^ '-stündigen Kontaktzeit.
Die mit 05rr0l.ytiscb.en Kohlenstoff übe:?ao~enen i'c.ntalartiLel
siiia damit ebenfalls ausgezeichnet als 'Heile eines künstlichen
Gliedes bzw. Organes für den Einsatz in menschlichen Körpesp geeignet.
109834/0523
Hierbei wurde eine Anzahl von aus Wolfram bestehenden kurzen
Rohrchen mit denselben Abmessungen wie die im Beispiel I angegebenen
verwendet. Wolfram besitzt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 4·, 4· . 10" /0C bei einer Temperatur
von 27°G. Die kurzen Röhrchen wurden in dem im Beispiel I bereits verwendeten Wirbelschicht-Reaktionsrohr überzogen.
Um den Wärmeausdehnungskoeffizienten des pyrolytischen Kohlenstoffs an den des Wolframträgerteils anzugleichen,
erfolgte der Überzug bei einer Temperatur von 16000G in
einem 15$ Propan und 85$ Helium enthaltendem Gasstrom, dessen
Strömungsgeschwindigkeit etwa 6000 cnr/inin betrug. Die kurzen
Röhrchen wurden zusammen mit 50 g Thoriumkarbidpartikeln in
dem Reaktionsrohr im Schwebezustand gehalten. Die Ablagerung von pyrolytischem Kohlenstoff erfolgte während einer Dauer
, von etwa 20 Hinuten. Während dieser Zeitspanne lagerte sich
auf der Außenfläche jedes der Röhrchen eine etwa I50 Mikron
dicke Schicht aus isotropem pyrolytischen Kohlenstoff ab. Der Propanstrom wurde dann unterbrochen, und die überzogenen
Röhrchen wurden abgekühlt und aus dem Reaktionsrohr herausgeführt.
Eine überprüfung und Untersuchung derart überzogener Röhrchen
zeigte, daß die Dichte des abgelagerten isotropen pyrolytischen Kohlenstoffs etwa 1,6 g/cm^ beträgt. Der
109834/0523
BA-]?aktor beträgt etwa 1,0. Die scheinbare Kristallgröße
beträgt etwa 50 bis 60 A. Der Wärmeausdehnungskoeffizient
des pyrolytischen Kohlenstoffs betrug etwa 5 · 10 /0C bei
einer Temperatur von etwa 200G. Eine mechanische Überprüfung
der überzogenen Röhrchen zeigte, daß die Festigkeit und Verschleißfestigkeit annehmbar sind, und daß der Überzug
an dem jeweiligen Trägerteil fest anhaftet.
Eines der in der vorstehend beschriebenen Weise überzogenen kurzen Röhrchen wurde sterilisiert und in der im Beispiel I
angegebenen Weise mit Benzalkoniumchlorid und Heparin behandelt. Sodann erfolgte eine Blutuntersuchung. Dabei zeigte
sich auch während einer 24—stündigen Kontaktzeit mit dem
Blut kein Anzeichen einer Gerinnung. Die mit pyrolytischen Kohlenstoff überzogenen Wolframartikel sind somit ebenfalls
ausgezeichnet als Teile eines in einen menschlichen Körper einzusetzenden künstlichen Gliedes bzw. Organes geeignet.
Eine Anzahl von aus Molybdän bestehenden kurzen Röhrchen mit
denselben Abmessungen wie die im Beispiel I angegebenen wird hier,verwendet. Molybdän besitzt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von etwa 5»5 · 10" /0G bei einer Temperatur
von 200O. Die kurzen Röhrchen wurden in dem in Beispiel I
bereits verwendeten Wirbelschicht-Reaktorrohr überzogen.
109834/0523
Um den Wärmeausdehnungskoeffizienten des pyrolytischen
Kohlenstoffs an den Wärmeausdehnungskoeffizienten aes Molybdünträgerteiles anzugleichen, erfolgt der überziehvorgang
bei einer Temperatur von 155O0G in einem 5O;6 Pro
und r/Oyo Helium enthaltenden Gasstrom, dessen Strömungsgeschwindigkeit
etwa 5500 cnr/min beträgt. Die kurzen Röhrchen
werden zusammen mit 50 g Thoriumkarbid?artikeln in dem
Reaktionsröhrchen in der Schwebe gehalten. Die Ablagerung
von pyrolytischem Kohlenstoff a?folgt während einer Zeitspanne von 50 Minuten, wonach sich auf der Außenfläche ,jedes
Röhrchens eine etwa 100 Mikron dicke Schicht aus isotropen pyrolytischen Kohlenstoff abgelagert hat. Am Ende dieses uberziehvorgangs
wird der Propanstrom abgeschaltet; die überzogenen Röhrchen werden dann abgekühlt und aus dem Reaktionsrohr
herausgeführt.
Eine überprüfung und Untersuchung derart überzogener Röhrchen zeigt, daß die Dichte des abgelagerten isotropen
pyrolytischen Kohlenstoffs etwa 2,0 g/car beträgt..Der
BA-3?aktor beträgt etwa 1,1. Die scheinbare Kristallgröße liegt zwischen etwa 50 und 40 A. Der Wärmeausdehnungskoeffizient
des pyrolytischen Kohlenstoffs beträgt ebwa 5 . 10" /0C bei einer Temperatur von etwa 200G. Eine
mechanische überprüfung der überzogenen Röhrchen läßt erkennen, daß die Festigkeit und Abriebfestigkeit annehmbar
sind, und daß der pyrolytische Kohlenstoffüberzug: fest an dem ,jeweiligen Trägerteil haftet.
108834/0623 BAD original
Eines der in der oben "beschriebenen Weise überzogenen
kurzen Röhrchen wird sterilisiert und in der im Beispiel I angegebenen Jeise mit Benzalkoniunichlorid und Heparin behandelt.
Anschließend erfolgt eine Untersuchung mit Blut. Dabei zeigt sich während einer 24—stündigen kontaktzeit
des Bluts kein Anzeichen einer Gerinnung. Die mit pyrolytischem
kohlenstoff überzogenen kurzen Molybdänröhrchen sind
somit ausgezeichnet als Teile eines in einen menschlichen körper einzusetzenden künstlichen Gliedes bzw. Organes geeignet.
In den vorstehenden Beispielen wurde das überziehen und die
Verwendung von kurzen Höhrchen beschrieben; es sei jedoch
bemerkt, daß dies nur zum Zwecke der Erläuterung der Erfindung diente und daß irgendwelche geeignet geformten Elemente zur
Herstellung künstlicher Glieder bzw. Organe überzogen v/erden können. Insbesondere sei darauf hingewiesen, daß die Ablagerung
von pyrolytischem kohlenstoff in einem Wirbelschichtverfahren
ausgeseicnet für die Erzielung eines glatten Überzugs
geeignet ist, und zwar auch bei den kompliziertesten Formen.
Den obigen Ausführungen dürfte entnehmbar sein, daß durch die vorliegende Erfindung künstliche Glieder bzw. Organe
geschaffen worden sind, die eine ausgezeichnete Beständigkeit
109834/0623 oalG(NAU
gegenüber Veränderungen im Körper eines Lebewesens besitzen
und die damit ausgezeichnet gut als künstliche
Glieder bzw. Organe geeignet sind, die.ständig im Körper eines lebenden Menschen eingesetzt bleiben. Mit pyrolyti-
Glieder bzw. Organe geeignet sind, die.ständig im Körper eines lebenden Menschen eingesetzt bleiben. Mit pyrolyti-
schem Kohlenstoff überzogene 'Drägerteile, die radioaktive
Isotope zur inneren Behandlung von Krankheiten, wie Krebs oder fJ?umoren, enthalten, sind ein weiteres Beispiel dafür,
in v/elcher Weise erfindungsgemäße künstliche Glieder bzw. Organe angewendet werden können.
109834/0523
Claims (12)
1. Künstliches Glied bzw. Organ für Lebewesen, gekennzeichnet durch ein eine gewünschte Form und Größe
besitzendes Trägerteil, dessen Oberfläche zumindest teilweise mit einem Überzug aus dichtem pyrolytischen
Kohlenstoff überzogen ist, der eine Dichte von wenigstens
■z
etwa 1,5 g/cnr besitzt.
2. Künstliches Glied bzw. Organ nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der pyrolytische Kohlenstoff eine
ο scheinbare Kristallgröße unter etwa 200 A besitzt.
3. Künstliches Glied bzw. Organ nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der pyrolytische Kohlenstoff einen BA-Faktor besitzt, der nicht größer als
etwa 1,3 ist.
4-. Künstliches Glied bzw. Organ nach einem der Ansprüche
biß 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Überzugs aus pyrolytischein Kohlenstoff wenigstens etwa 50 Mikron
beträgt.
5. Künstliches Glied bzw. Organ nach einem der Ansprüche bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pyrolytische
Kohlenstoff einen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen
109834/0523
etwa 3 und 6 · 10" / C bei einer temperatur von
etwa 200G besitzt.
6. Künstliches Glied bzw. Organ nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägerteil aus einem Material besteht, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient zwischen
etwa 3 und 6 · 10"* / C bei einer Temperatur von etwa
Ä 200C liegt.
7. Künstliches Glied bzw. Organ nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der pyrolytische Kohlenstoff einen
Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzt, der in einem Bereich von plus oder minus 50$ des Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Materials des Trägerteils liegt.
6. Künstliches Glied bzw. Organ nach Anspruch r/, dadurch
gekennzeichnet, daß der pyrolytische Kohlenstoff einen
Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzt, der gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizienten des Materials des. Trägerteils
ist oder der innerhalb eines diesen Wert bis zu etwa 20jo unterschreitenden Bereiches liegt.
9. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen Gliedes bzv/. Organes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Trägerteil aus einem Material gebildet wird,das bei Temperaturen von zumindest etwa 10000C beständig ist,
109834/0523
und daß dieses l'rägerteil mit einer Schicht aus dichtem
pyrolytischen Kohlenstoff überzogen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9} dadurch gekennzeichnet, darauf
das Trägerteil ein überzug aus pyrolytischem Kohlenstoff
mit einer Dichte von wenigst-ens etwa 1,5 g/cnr , einer scheinbaren Kristallgröße von nicht mehr als
ο
etwa 200 A , einem BA-J?aktor von nicht mehr als etwa 1,5 und in einer Dicke von wenigstens etwa 50 Mikron aufgebracht wird.
etwa 200 A , einem BA-J?aktor von nicht mehr als etwa 1,5 und in einer Dicke von wenigstens etwa 50 Mikron aufgebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Trägerteil ein Überzug aus pyrolytischem Kohlenstoff
mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten aufgebracht
. wird, der innerhalb eines Bereiches von plus oder minus 5O5t>
des Wärmeausdehnungskoeffizienten des Materials des Trägerteiles liegt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige künstliche Glied bzw.
Organ vor seiner Anwendung einer solchen Behandlung unterzogen wird, daß es antithrombogen ist.
109834/0823
BAD Ür
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US64981167A | 1967-06-29 | 1967-06-29 | |
US64981167 | 1967-06-29 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1766653A1 true DE1766653A1 (de) | 1971-08-19 |
DE1766653B2 DE1766653B2 (de) | 1977-04-07 |
DE1766653C3 DE1766653C3 (de) | 1977-11-24 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2455828A1 (de) * | 1974-11-26 | 1976-08-12 | Grafelmann Hans | Blattimplantat aus metall zur befestigung von zahnprothesen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2455828A1 (de) * | 1974-11-26 | 1976-08-12 | Grafelmann Hans | Blattimplantat aus metall zur befestigung von zahnprothesen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1226833A (de) | 1971-03-31 |
CH486880A (de) | 1970-03-15 |
US3526005A (en) | 1970-09-01 |
FR1571184A (de) | 1969-06-13 |
DE1766653B2 (de) | 1977-04-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2021320A1 (de) | Kuenstliches Glied bzw. Organ fuer Lebewesen | |
DE2755762C3 (de) | Verfahren zur Herstellung einer xrurgischen Prothese oder eines chirurgischen Implantats | |
EP0248247B1 (de) | Künstliche Gefässwand | |
DE60027595T2 (de) | Medizinische geräte mit polymer/anorganischem substratverbund | |
DE2508570C2 (de) | Gefäßprothese aus expandiertem und porösem Polytetrafluoräthylen | |
DE2149027A1 (de) | Blut- und gewebevertraegliche Oberflaeche bzw.Belag und Herstellungsverfahren | |
EP0248246B1 (de) | Künstliche Gefässwand | |
EP0897997B1 (de) | Verbundwerkstoff | |
DE2142820A1 (de) | Protheseglied | |
DE2020804C3 (de) | Herzklappe | |
DE19506188A1 (de) | Implantat | |
DE19916315A1 (de) | Verfahren zum Bilden einer dünnen keramikartigen Schicht auf einem Bioimplantat | |
DE2219640B2 (de) | Perkutan einpflanzbares geraet zur injektion von arzneimitteln in einen lebenden koerper | |
DE2139455B2 (de) | Verfahren zur herstellung eines implantats | |
DE3047573T1 (de) | Blood vessel prosthesis | |
DE2025714B2 (de) | Verfahren zum Erzeugen von heparinhaltigen, auf Blut antikoagulierend wirkenden Oberflächen auf Gegenständen aus Kunststoff, Glas und Metallen | |
EP3046492B1 (de) | Spannungsfeste, elektrisch isolierende beschichtungen | |
DE3101679A1 (de) | Alloplastische prothese und deren verwendung | |
DE2702513A1 (de) | Gefaessprothese und verfahren zu ihrer herstellung | |
EP2240546B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von mit Eisenoxidnanopartikel beschichtete Instrumente für die Invasivmedizin | |
DE1766653A1 (de) | Kuenstliches Glied bzw.Organ fuer Lebewesen und Verfahren zur Herstellung eines solchen Gliedes bzw.Organs | |
DE1766653C3 (de) | Künstliches Glied oder Organ für Lebewesen | |
DE202018006202U1 (de) | Medizinische Nadel | |
DE102009007667B4 (de) | Medizinisches Arbeitsmittel sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines derartigen medizinischen Arbeitsmittels | |
DE102015014912B4 (de) | Beschichtung für ein medizinisches Instrument, Verfahren zu dessen Beschichten und mit diesem Verfahren beschichtetes medizinisches Instrument |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
AG | Has addition no. |
Ref document number: 2021320 Country of ref document: DE |