DE1764603B2 - Verfahren zum automatischen kompensieren von auf loeschvorgaengen beruhenden spektralen verschiebungen bei einem fluessigkeitsszintillationszaehler - Google Patents
Verfahren zum automatischen kompensieren von auf loeschvorgaengen beruhenden spektralen verschiebungen bei einem fluessigkeitsszintillationszaehlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Bei der Messung in einem Flüssigkeitsszintillationszähler
befindet sich das zu untersuchende radioaktive Isotop in einer Szintillatorlösung, in der sich Leuchtstoffmoleküle
befinden, die von den ausgesandten Bestandteilchen zur Lichtemission angeregt werden.
Das den Probenbehälter verlassende Lichtsignal wird in einen elektrischen Impuls umgewandelt, dessen Höhe
proportional zur Energie des die Emissionsvorgänge auslösenden Betateilchens ist. Durch Zwischenschaltung
eines Impulshöhenanalysators können selektiv Zählungen in bestimmten Bereichen des Betaspektrums
durchgeführt werden.
Der Lichtaustritt aus dem Probenbehälter wird häufig durch sogenannte Löschvorgänge herabgesetzt, etwa
aufgrund der aud Lichtabsorption berührenden Farblöschung oder aufgrund von chemischer Löschung, und
die dadurch bewirkte Schwächung der den Probenbehälter verlassenden Lichtsignale führt zu einer Energieverringerung
des beobachteten Betaspektrums. Dadurch ergeben sich in der Regel auch Änderungen der in
den einzelnen Zählfenstern erhaltenen Zählergebnisse.
Zur Korrektur der erhaltenen Zählergebnisse in bezug auf die Löscheffekte sind mehrere Methoden
bekannt, wie die Methode des internen Standards, die Methode des externen Standards, die Methode des
Kanalverhältnisses und die Ausgleichspunktmethode (US-PS 31 88 468). Während bei den beiden erstgenannten
Methoden jeweils ein Maß für den Probenlöschgrad ermittelt und der Löschgrad selbst dann aus vorher
erstellten Eichkurven entnommen wird, um den mit der Probe erhaltenen Zählwert korrigieren zu können, wird
bei der letztgenannten Methode das Spektrum in bezug auf das Zählfenster so positioniert, daß die Zählrate ein
Maximum hat, wodurch auf spektralen Verschiebungen beruhende Änderungen der Zählrate gering gehalten
werden.
Derartige Verschiebungen des beobachteten Spektrums können auch auf Änderungen der Systemverstärkung
beruhen, und die erwähnte Ausgleichspunkteinstellung sowie auch die weiteren erwähnten Korrekturmethoden
sind auch insofern wirksam (US-PS 31 88 468, GB-PS 10 26 168).
Es ist ferner bekannt (»Nuclear Instruments and Methods«. Bd. 37. 1965. Nr. 1. S. 125-134). die
Systemverstärkung eines Szintillationsspektrometers
mit Hilfe einer Standardquelle dadurch zu stabilisieren, daß ein Peak des von der Standardquelle ausgesandten
Bezugsspektrums symmetrisch zu zwei aneinander angrenzenden Zählfenstern gehalten wird. Die Standardquelle
wird mittels einer Drehblende intermittierend zur Einwirkung auf den Szintillator gebracht, und
die von der Standardquelle herrührenden Zählimpulse werden von einem an das Strahlungsmeßsystem
angeschlossenen Rechenwerk automatisch ständig ermittelt, derart, daß eine Verschiebung des Bezugspeaks
aufgrund der dann unterschiedlichen Anzahl von Bezugsimpulsen in den beiden Fenstern zur Berechnung
eines Korrekturwertes führt, der über einen Digital-Analog-Umsetzer ruf die Verstärkung der Fotomultiplierröhre
einwirkt, bis der Bezugspeak wieder symmetrisch zu den beiden Fenstern liegt.
Bei einem aus der BE-PS 6 83 094 bekannten, dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Verfahren
wird ebenfalls eine Standardquelle verwendet, nämlich eine zeitweise zur Einwirkung auf die jeweilige Probe
gebrachte Gammastrahlenquelle. Als Bezugsprobe geringen Löschgrades dient zum Beispiel eine aus reiner
Lösung bestehende Probe. Mittels zweier außerhalb der an sich interessierenden Energiebereiche liegender
Zählfenster und daran jeweils angeschlossener Impulsratenmesser und eines Differenzialverstärkers wird ein
Spannungswert gebildet, der das Verhältnis der Zählraten der Bezugsprobe in den beiden Zählfenstern
darstellt, und wird als Bezugslöschwert an dem Bezugseingang der Vergleichsstufe eingestellt. Es wird
dann zur Messung der einen unbekannten Löschgr^d aufweisenden Proben übergegangen, wobei jeweils
zuerst in der genannten Weise das Verhältnis der von der Gammaquelle herrührenden Zählraten in den
beiden Fenstern gebildet wird und dem Probeneingang der Vergleichsstufe zugeführt wird, deren Ausgangssignal
dann so lange auf den Systemparameter, in diesem Fall die Hochspannung der Fotomultiplierröhre, einwirkt,
bis das genannte Verhältnis der Zählraten gleich dem Bezugslöschwert geworden ist, woraufhin die
Regelschleife abgeschaltet wird und die eigentliche Zählung der Probe bei der so gewonnenen Einstellung
des Systemparameters durchgeführt wird. Die Vergleichsstufe wirkt ferner auf ein Dämpfungsglied ein,
welches außerhalb des eben beschriebenen Regelkreises liegt und den Zählfenstern zur Zählung der Intensität
der Probe selbst vorgeschaltet ist. Dadurch kann eine Kompensation zweiter Ordnung, nämlich eine Überoder
Unterkompensation, erreicht" werden, die bei einem großen Meßbereich dem eventuellen Unterschied
zwischen den Verstellungen des Systemparameters Rechnung tragen sollen, die für die Wiederherstellung
des Standardquellenspektrums bzw. des Probenspektrums erforderlich sind. Die Anordnung kann dabei
so getroffen werden, daß der Prozentsatz der Überoder Unterkompensation eine Funktion des Löschgrades
der Probe ist.
Bei diesem bekannten Verfahren ist es bei jeder Probe unbekannten Löschgrades erneut erforderlich,
den Regelvorgang zur Ermittlung der zur Löschkompensation nötigen Verstellung des Systemparameters
ablaufen zu lassen, wozu relativ viel Zeit benötigt wird, was besonders bei der Verarbei'ung einer großen
Anzahl von Proben in einer automatisch arbeitenden μ Apparatur ins Gewicht fällt. Um dem Unterschied
zwischen der Wiederherstellung des Standardspektrums und der Wiederherstellung des Probenspektrums
Rechnung zu tragen, ist zusätzlich zu der Kompensation erster Ordnung die erwähnte Kompensation zweiter
Ordnung erforderlich, was zu einer relativ komplizierten Verfahrensweise führt.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art zu
schaffen, bei der der Einfluß der Löscheffekte auf die Zählausbeute möglichst eng auf die Wiederherstellung
des Probenspektrums selbst abgestellt wird, ohne daß hierzu ein übermäßiger Aufwand erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Maßnahmen gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht erforderlich, vor der Zählung jeder Probe einen
Regelvorgang zur Ermittlung der erforderlichen Verstelluüg des Systemparameters durchzuführen; vielmehr
genügt es, nachdem die Anordnung mittels der beiden Bezugsproben zunächst auf die zu zählende Probenart
geeicht ist, vor der eigentlichen Zählung jeder Probe den Löschwert dieser Probe in einem einzigen
Meßvorgang zu ermitteln, woraufhin dann unmittelbar die zur Löschkompensation erforderliche Einstellung
des Systemparanieters vorgenommen wird, ohne daß es hierzu eines zeitraubenden Regelvorganges bedarf. Der
Eichvorgang ist direkt auf das Probenspektrum selbst, nämlich auf dessen Energieendpunkt, abgestellt, und
daher erübrigen sich eine Korrektur zweiter Ordnung sowie eine damit verbundene Verstellung eines
weiteren Systemparameters. Zur Ermittlung der den Löschgrad der Probe darstellenden Löschwerte sind
grundsätzlich alle bekannten Methoden zur Ermittlung des Löschgrades anwendbar, also etwa das Verfahren
des externen Standards, des Kanalverhältnisses oder des Kanalverhältnisses mit externem Standard, so daß
das Verfahren in flexibler Weise auf den jeweiligen Anwendungsfall abstimmbar ist. Beim Übergang zu
einer anderen Probenart muß lediglich eine erneute Eichung mittels zweier Bezugsproben dieser neuen
Probenart durchgeführt werden. Bei dem Systemparameter kann es sich um die Verstärkung der Fotovervielfacherröhre,
die Verstärkung eines zwischen der Fotovervielfacherröhre und den Diskriminatoren liegenden
Verstärkergliedes oder um das dem Spektrumenergieendpunkt zugeordnete Diskriminatorniveau des
Zählfensters handeln.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 das Betaspeklrum von H3 und C14 für eine
keinen Löschvorgängen unterworfene Probe, wobei Zählimpulse pro Minute in logarithmischem Maßstab in
Abhängigkeit von der Diskriminatoreinstellung aufgetragen sind,
F i g. 2 eine Darstellung, die die Wirkung der Löschvorgänge auf das in F i g. 1 gezeigte Spektrum
zeigt,
Fig.3 eine Darstellung, die die Wirkung der Kompensation der Löschvorgänge auf das in Fig. 2
gezeigte Spektrum zeigt,,
Fig. 4 eine Darstellung der Zählausbeute in °/o in
Abhängigkeit von dem Kanalverhältnis mit externem Standard, und zwar für C14 in dem Zählfenster über dem
H3-ZäMfenster, für C14 in dem HJ-Zählfenster und für H1
in dem H3-Zählfenster, jeweils mit und ohne Löschkompensation,
Fig. 5 ein Spektrum von C14 sowie des Untergrunds
bei einer keinen Löschvorgängen unterworfenen Probe,
Fig.6 eine Darstellung, die die Wirkung der Löschvorgänge auf die in Fig.5 gezeigten Spektren
zeigt,
Fig. 7 eine Darstellung, die die Wirkung der Löschkompensation auf die Spektren von F i g. 6 zeigt,
Fig.8 zwei Kurvenscharen, wobei die untere
Kurvenschar die gemessenen Zählimpulse pro Minute in den verschiedenen Fenstern mit und ohne Löschkompensation
und die obere Kurvenschar die Gütezahl E2/B mit und ohne Löschkompensation jeweils in Abhängigkeit
von dem Kanalverhältnis mit externem Standard darstellt, wobei die Gütezahl das Quadrat der
Zählausbeute in %, dividiert durch die Untergrundzählrate in Zählimpulsen pro Minute, ist,
Fig.9 und 10 Darstellungen, die die zur Löschkompensation
erforderliche Variation der Verstärkung in Abhängigkeit von dem Kanalverhältnis mit externem
Standard zeigen, wobei es sich um Proben bekannter Löschgrade handelt,
Fig. II Spektren von C14 und H3 bei optimierten
Zählfenstern für Zweifachzählungen, wobei keine Löschvorgänge stattfinden,
Fig. 12 eine Darstellung, die die Wirkung von Löschvorgängen auf die in F i g. 11 gezeigten Spektren
zeigt,
Fig. 13 eine Darstellung, die die Wirkung der Löschkompensation auf die Spektren von Fig. 12 zeigt,
Fig. 14 ein Blockschaltbild einer Anordnung zur Ausführung des Verfahrens zur Löschkompensation,
Fig. 15 eine Darstellung, die die Amplitude der Ausgangsspannung der Summiervorrichtung 39 von
Fig. 14 in Abhängigkeit von dem Kanalverhältnis mit externem Standard zeigt,
Fig. 16 das Schaltbild eines in der Anordnung von Fig. 14 verwendbaren nichtlinearen Verstärkungsteils
und
F i g. 17 eine Darstellung der zur Löschkompensation
vorgesehenen Verstärkung in Abhängigkeit von dem Kanalverhältnis mit externem Standard, wobei die
obere Kurve durch Messung ermittelte Optimalwerte darstellt, während die untere Kurve durch automatische
Löschkompensation mit dem Verstärkungsteil von F i g. 16 erhalten wurde.
Die Spektren von F i g. 1 wurden an mit Argon umspülten, also einen minimalen Löschgrad aufweisenden
Standardproben aufgenommen. Die Diskriminatorniveaus sind so gewählt, daß das obere Diskriminatomiveau
des H3-Kanals sich am Energieendpunkt des H3-Spektrums befindet und sich der ganze Cl4-Kanal bis
zum Energieendpunkt des Cl4-Spektrums erstreckt. Die
ungefähren Zählausbeuten in den verschiedenen Kanälen sind in F i g. 1 in % angegeben.
Die Wirkung der Zugabe von 0,5 ml Chloroform (CHCl3) zu jeder Probe ist in Fig. 2 gezeigt. Die
H3-Ausbeute ist auf 15% reduziert, und die C14-Ausbeute
im H3-Kanal ist auf 67% gestiegen. Es wäre unmöglich, die H3-Aktivität in einem Isotopengemisch
unter diesen Bedingungen zu bestimmen, da bei der Berechnung des Übergreifens des Cl4-lsotops in den
H'-Kanal ein extremer Fehler auftreten würde und da eine äußerst geringe Ausbeute des Cl4-lsotops im
Cl4-Kanal, hier nämlich 5%, zu verzeichnen wäre.
In Wirklichkeit ist die ursprüngliche Beziehung zwischen der Energie und der Diskriminatoreinstellung
hier nicht mehr gültig. Der H3-Endpunkt von 18keV
befindet sich nicht mehr bei 200 Abszisseneinheiten, sondern ist auf 100 Einheiten zurückgegangen. In
ähnlicher Weise hat sich der C14-Endpunkt von ungefähr
570 auf 250 Einheiten zurückbewegt.
Das System kann nun dadurch kompensiert werden, daß man die Verstärkung des Szintillationszählers so
vergrößert, daß die Energie von 18 keV wieder bei 200 Einheiten liegt, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Hier ergeben
sich zwar immer noch nur 15% H3-Ausbeute, aber das Übergreifen des Kohlenstoffs in den H3-Kanal ist auf
27% gesunken, und, was noch entscheidender ist, es erscheinen 44% Cl4-Ausbeute im Cl4-/H3-Kanal.
Die Kurven von Fig. 4 wurden mit Proben verschiedenen Löschgrads erhalten, wobei die mit
Kreuzen gezeichneten Kurven die Ausbeuten mit Löschkompensation, also mit Wiederherstellung der
Energieendpunkte, und die mit Punkten gezeichneten Kurven die Ausbeuten ohne Löschkompensation
zeigen. Macht man einen Vergleich in Vertikalrichtung bei einem Kanalverhältnis mit externem Standard von
0,650, so beträgt die H3-Ausbeute im H3-Kanal 57,5%.
Die Ausbeute des C14 im H3-Kanal beträgt 19% und des
C14 im Cl4/H3-Kanal 69,5%. Bei einem Kanalverhältnis
mit externem Standard von 0,300 beträgt mit Kompensation die C14-Ausbeute im Cl4/H3-Kanal 49% und die
C14-Ausbeute im H3-Kanal 26,5%. Ohne Löschkompensation
betragen diese Werte 17,5% bzw. 59,5%. Dies zeigt die bedeutende durch die Löschkompensation
erreichte Verbesserung.
Die F i g. 5, 6 und 7 veranschaulichen den Einfluß der Löschkompensation auf das Verhältnis zwischen Probenzählrate
und Untergrund. In F i g. 5 ist das Spektrum von C14 als Strichlinie und der Untergrund als Vollinie
dargestellt. Es handelt sich um eine mit Argon gespülte Probe. In Fig. 6 sind 0,5 ml CHCI3 zugefügt worden,
woraus sich Löschvorgänge für das C14-Spektrum
ergeben. Infolgedessen macht der Untergrund im Cl4/H3-Kanal den größten Teil des Zählergebnisses aus.
F i g. 7 zeigt dasselbe System mit Löschkompensation, wodurch das Cl4-Spektrum so weit wiederhergestellt ist,
daß es im Cl4/H3-Kanal den größeren Prozentsatz zum
Gesamtergebnis liefert.
In F i g. 8 sind die mit Kreuzen gezeichneten Kurven die mit Löschkompensation und die mit Punkten
gezeichneten Kurven die ohne Löschkompensation. Die mit umkreisten Kreuzen gezeichneten Kurven sind
solche mit Löschkompensation, wobei jedoch die Löschkompensation auf die Wiederherstellung des
Cl4-Energieendpunkts anstatt auf die des H3-Energieendpunkts
gerichtet ist.
Wie zu erwarten war, ergibt sich ohne Löschkompensation ein Anstieg des Untergrunds im H3-Kanal mit
ansteigenden Löschvorgängen, d. h. mit abfallendem Kanalverhältnis mit externem Standard, sowie ein
leichter Abfall des Cl4/H3-Untergrunds. Mit Löschkompensation
wird der Untergrund im H3-Kanal bei ansteigenden Löschvorgängen herabgesetzt, ebenso
wie die Ausbeute im H3-Kanal herabgesetzt wird.
Die unterschiedlichen Ergebnisse bei einer Löschkompensation mit Wiederherstellung des H3-Energieendpunks
und des Cl4-Energieendpunkts beruhen auf folgendem: Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist,
hi) verschiebt sich aufgrund der Löschvorgänge das
H3-Spektrum nicht so schnell wie das C14-Spektrum.
Dies beruht auf dem Vorherrschen von Ereignissen von 2 — 4 Photonen im H3-Spektrum. Wenn ein Ereignis
einmal durch Löschvorgänge unter 2 Photonen gebracht wird, kann es in einem Koinzidenzsystem nicht
mehr gezählt werden. Das H3-Spektrum erreicht daher bei zunehmenden Löschvorgängen bald eine nicht
weiter hcrabsetzbare minimale Energie, die durch zwei
Photoelektronen dargestellt wild. Weiteres Zunehmen der Löschvorgänge vermindert die Zählrate, reduziert
aber nicht die angezeigte H'-Energie. Das Cl4-Spcktrum
wird jedoch zunächst noch weiter schrumpfen, da seine Ereignisse jeweils auf einer höheren Anzahl von
Photonen beruhen. Dieser nichtlineare Effekt muß beim Bau eines eine automatische Löschkompensation
bewirkenden Verstärkers berücksichtigt werden, um eine Überkompensation des KP-Spektrums zu vermeiden.
Wenn andererseits aufgrund der Löschkompensation der H3-Energieendpunkt wiederhergestellt ist, ist
aufgrund des oben Gesagten der Energieendpunkt von C14 noch etwas von der vollständigen Wiederherstellung
entfernt. Trotzdem ist E2/B für C'4 im Cl4/H3-Kanal
gegenüber den Werten ohne Löschkompensation schon wesentlich verbessert, wie die mit Kreuzen gezeichnete
Kurve von F i g. 8 zeigt. Eine weitere Verbesserung wird erreicht, wenn die automatische Löschkompensation
auf Wiederherstellung des C'4-Endpunkts eingestellt wird, wie die mit eingekreisten Kreuzen gezeichnete
Kurve zeigt.
Das oben Gesagte zeigt, daß mit automatischer Löschkompensation bessere Ergebnisse bei Zweifachzählungen
erhalten werden, da das Übergreifen von einem Kanal in den anderen herabgesetzt wird, die
Zählausbeuten für die Isotope höherer Energie erhöht werden und der Wert E2/B verbessert wird.
Die Fig. 9 bzw. 10 zeigen für das H1- bzw. das
C14-Spektrum die für die jeweilige Wiederherstellung
des Energieendpunkts erforderliche Verstärkung. Wie ersichtlich ist, ergibt sich ein konvexer Kurvenverlauf,
was auf den oben erwähnten nichtlinearcn Effekten beruht. Ferner ist ersichtlich, daß alle Kurven unabhängig
davon, ob sie für C'4 oder H! gelten, und unabhängig
von dem löschend wirkenden Stoff dieselbe Form haben, was beim Bau einer Anordnung zur automatischen
Löschkompensation berücksichtigt werden kann.
Fig. 11 zeigt eine für eine Zweifachzählung geeignete
Stellung der Zählfenster, wobei das eine Zählfenster die unteren 75% des H »-Spektrums umfaßt und das
obere Zählfcnster das Cl4-Spektrum oberhalb des
H'-Endpunkts umfaßt. Die Probe ist ohne Löschvorgänge, und die gezeigten Prozentangaben sind die
ungefähren Zählausbeuten. Es ist darauf hinzuweisen, daß etwa '/iodesC14-Spekirums in den H'-Kanal fäll (.in
den 3/a des HJ-Spektrums fallen, so daß sich eine
H'-Ausbeute von 45% und eine C14-Ausbeute von 7%
ergibt.
Fig. 12 zeigt, was geschieht, wenn dieselbe Probe in
starkem Maß gelöscht wird. Dabei ist zu bemerken, daß sich das gesamte H'-Spektrum und fast die Hälfte des
C14-Spektrums in dem schmalen H'-Kanal befinden.
Ferner verbleiben für C14 in dessen Kanal lediglich 5%
der Zählausbcute. Unter diesen Bedingungen ist es praktisch unmöglich, zuverlässige Werte für die
! I '-Aktivität zu erhalten.
I·' i g. 13 zeigt die Wirkungen der l.öschkompensation
bei diesem Beispiel. Der Ausgleich ist dadurch hergestellt worden, daß 'S.Wo I I'-Auslieute geopfert
wurden, die von 15% aiii 11,5% gefallen ist. Die
(''''-Ausbeute im IP-Kaniil isi um das Fünffache auf
ihren ursprünglichen Wert reduziert worden, nämlich von 4O1Vd auf 8%, und, was noch wichtiger ist, die
C'l4-Ausbcutc im C1VH'-Kanal im um das Neunfache
gestiegen, nämlich von 5% auf 45%. 1λ im mm möglich,
das C'14 im 11'-Kanal genau /u bestimmen. Durch
IlL'niit/iini! der Lösclikomncnsalinn wird also die
Trennung der C'4- und 11 '-Spektren voneinander immer
optimal sein.
Die Anordnung von Fig. 14 zur automatischen Durchführung der Löschkompensation hat zwei Fotomultiplierröhrcn
20, die auf eine in einem Probenfläschchen 21 enthaltene Probe gerichtet sind.
Eine Hochspannungsqucllc 22 liefert die erforderliche Hochspannung für die Fotomultiplicrröhrcn. Die
Ausgänge der Fotomultiplierröhren 20 sind über Leitungen 23 mit einem Impulssummiernetzwerk 24
verbunden. Dieses Netzwerk spricht auf Koinzidenzen in den Ausgängen der Fotomultiplierröhren 20 an und
läßt nur diejenigen Impulse durch, die in beiden Fotomultiplierröhren beobachtet worden sind.
Die Strichlinic 25 enthält den Teil des Systems, der
einem für sich bekannten von der Anmelderin hergestellten Gerät entspricht. Die Fotomultiplierröhren
20 sprechen in logarithmischer Weise an, so daß eine logarithmische Verarbeitung bei der nachfolgenden
Schaltung nicht erforderlich ist, um praktikable Diskriminatorniveaus einzustellen. Ein Potentiometer
26 dient zum Einstellen der Grundverstärkung des Systems, und ein Diskriminatornetzwerk 27 definiert die
Zählkanäle und gibt die Impulse an Zähler 28 zum Zählen in jedem der Kanäle. Die Ausgänge der Zähler
28 sind mit einem Rechenwerk 29 verbunden, das u. a. dafür programmiert ist, die Zählimpulse pro Minute in
jedem Kanal und das Kanalverhältnis des externen Standards zu berechnen.
Der Ausgang des Impulssummiernetzwerks 24 ist mit dem Eingang des Diskriminatornetzwcrks 27 über einen
Entkoppclungskondensator 30, ein variables Impedanzelement 31 und einen zweiten Entkopplungskondensator
32 verbunden. Der Ausgang des Rechenwerks 29 ist mit dem Eingang eines Speichers 33 verbunden, der den
Probencingang zu einem Digital-Analog-Umsetzer 34 darstellt, dessen anderer Eingang 35 von einer Anzahl
von Schaltern mit Stellknopf gebildet ist, deren andere Seite geerdet ist. Der Ausgang des Digital-Analog-Umsct/.ers
34 führt über eine Leitung 41 zu einem Eingang eines Verstärkers 36, der eine parallel liegende variable
Impedanz 37 zur Einstellung seiner Verstärkung enthält und somit eine variable Verstärkervorrichtung darstellt.
Der Abgriff des Potcntiomerers 26 ist über eine Impedanz 38 mit dem einen Eingang einer Summiervorrichtung
39 verbunden, deren anderer Eingang über einen Widerstand 40 mit dem Ausgang des Verstärkers
36 verbunden ist. Der Ausgang der Summiervorrichtung 39 ist mit dem variablen Impedanzclement 31 zur
Steuerung von dessen Impedanz verbunden.
Die automatische Löschkompensalion wird wie folgt durchgeführt. Die Grundvcrstärkung des Systems wird
erst an Hand einer möglichst wenig Löschvorgängcn unterworfenen, zwischen die Fotomultiplierröhren 20
gebrachten Bezugsprobe der zu zählenden Probenart mil Hilfe des Potentiometers 26 eingestellt, wobei aucli
im Diskriminatornetzwerk 27 die Zählkanäle geeignet eingestellt werden, so daß der Knergicendpunkt des
Be/.ugsprobenspcktrums im wesentlichen mit tlcni
oberen Diskriminatorniveau des ausgewählten Kanal? übereinstimmt. Bei dieser Grundverstärkung wird danr
das Kanalverhällnis der externen Standards für diese Bezugsprobe ermittelt. Dieses Kanalverhällnis er
scheint am Ausgang des Rechenwerks 29 und wird in
M Speicher 33 gespeichert. Als nächstes wird dieser Wen
in den Bezugseingang 35 des Digital-Analog-Umscl/en
34 eingeführt, um einen Be/ugsmel.lwerl für der
l.öschgiad zu bilden.
Als nächstes wird eine in hohem Maß Lösehvorgängen unterworlene Be/.ugsprobe der zu zählenden
Probenart vor die Fotomultiplierröhren 20 gebracht, und wieder wird bei der Grundverstärkung das
Kanalverhältnis des externen Standards ermittelt, das als Ausgangswert des Rechenwerks 29 erscheint und im
Speicher 33 gespeichert wird. Dann wird die Impedanz 37 zum Steuern der Verstärkung des Verstärkers 36 so
eingestellt, daß der Energieendpunkt des Spektrums der zweiten Bezugsprobe mit dem genannten Diskriminatorniveau
des ausgewählten Kanals übereinstimmt. Dies kann dadurch geschehen, daß die variable Impedanz 37
so eingestellt wird, bis ein vorgegebener geringer Prozentsatz von Zählimpulsen in den nächsthöheren
Kanal übergreift. Der Digital-Analog-Umsetzer 34 erzeugt dabei an seinem Ausgang 41 eine Spannung, die
ein relatives Maß für den Löschgrad gegenüber der ersten Bezugsprobe darstellt. Diese Spannung wird über
den Verstärker 36 in den Eingang der Summiervorrichtung 39 eingeführt, an deren anderem Eingang die
Grundverstärkung liegt, so daß der Ausgang der Summiervorrichtung die gesamte zur automatischen
Löschkompensation erforderliche Verstärkung darstellt und die erforderliche Einstellung des variablen Impedanzelements
31 bewirkt. Die Größe des Impedanzelements 31 wird dementsprechend die Amplitude des vom
Impulssummiernetzwerk 24 zur Diskriminatornetzwerk 27 laufenden Impulses beeinflussen und wird für die
gewünschte automatische Löschkompensation sorgen.
Bei den dann zu messenden Proben wird stets zuerst das Kanalverhältnis des externen Standards bei der
Grundverstärkung ermittelt und in den Probeneingang 33 des Digital-Analog-Umsetzers eingeführt, so daß in
der erläuterten Weise eine geeignete Einstellung des variablen Impedanzeleinents 31 erfolgt. Erst dann wird
die eigentliche Probenzählung durchgeführt.
In Fig. 15 sind die oben erläuterten Verhältnisse in
Form eines Diagramms gezeigt. Am Ausgang der Summiervorrichtung 39 ergibt sich die Kurve 44' als
Summe der Grundversiarkung 42 und des Ausgangssignals 43 des Verstärkers 36.
Gemäß Fig. 16 wird das Ausgangssignal des Digital-Analog-Umsetzers 34 von Fig. 14 einer Eingangsleitung
41 des Verstärkers 36 zugeführt, an dessen anderem Eingang z. B. +3 V liegen und dessen Ein- und
Ausgang durch das variable Impedanzelement 37 miteinander verbunden sind. Die Summiervorrichtung
39 von Fig. 14 wird in der Schaltung von Fig. 16 dadurch gebildet, daß das Potentiometer 26 zum
Steuern der Grundverstärkung, das aus einem 2000-ii-Potentiometer
bestehen kann, in folgender Weise in einen Serienkreis geschaltet ist: 8 V werden durch einen
Widerstand 44 von 316 Ω mit einem Anschluß des Potentiometers 26 verbunden, dessen anderer Anschluß
über einen Widerstand 45 von 147 Ω mit einer 4-V-.Spannungsquelle verbunden ist, die ihrerseits mit
dem Ausgang des Verstärkers 36 verbunden ist. Das Ausgangssignal des Summiernetzwerks wird am Abgriff
to des Potentiometers 26 abgenommen, der mit der Basis eines Transistors 46 verbunden ist, der eine Seite eines
Differentialverstärkers darstellt, dessen andere Seite ein Transistor 47 ist. Die Emitter der Transistoren 46 und 47
sind miteinander und über einen Widerstand 48 von 43 000 Ω mit + 25 V verbunden.
Der Kollektor des Transistors 46 ist geerdet, und der Kollektor des Transistors 47 ist über einen Verstärker
49 mit einer variablen Lichtquelle 50 reihengeschaltet und an +10V angelegt. Ein zweites Reihennetzwerk
verbindet +8 V über einen Widerstand 51 von 100 Ω, einen Fotowiderstand 52 und einen zweiten Widerstand
53 von 511 Ω mit +4V. Der Punkt zwischen den
Widerständen 52 und 53 ist mit der Basis des Transistors 47 und über den Kondensator 32 mit dem Ausgangsimpuls
verbunden, der zum Diskriminator 27 von Fig. 14
führt. Der Punkt zwischen den Widerständen 51 und 52 ist mit dem Kondensator 30 verbunden, dessen andere
Seite mit dem Impulssummiernetzwerk 24 von Fig. 14
verbunden ist. Die Schaltung gemäß Fig. 16 ist dafür
geeignet, die für eine automatische Löschkonipensation erwünschte nichtlineare Kennlinie zu liefern, wobei die
Form der Kennlinie durch geeignete Wahl der Impedanzen 44,45,51 und 53 änderbar ist.
Fig. 17 enthält Meßwerte an mit CHCh gelöschten
J5 Proben, wobei ersichtlich ist. daß die untere durch
automatische Löschkonipensation gewonnene Kurve der oberen durch Einzeknismessung gewonnenen
Kurve sehr eng folgt und die nichtlineare Kennlinie in guter Näherung darstellt.
In Fig. 14 führt die Strichlinie 54 vom Ausgang der
Summiervorrichtung 39 zum Diskriminatornetzwerk 27 und zur Hochspannungsquelle 22 für die Fotomultiplierröhren.
Diese Verbindungen stellen eine Alternative dar, um anuere Systemparameter wie der Hochspannung
der Fotomultiplierröhren oder die Diskriminatorniveaus zum Zweck der Einstellung des Energieendpunkts
des Probenspektrums auf das ausgewählte Diskriminatorniveau zu modifizieren.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum automatischen Kompensieren von auf Löschvorgängen beruhenden spektralen s
Verschiebungen bei einem Flüssigkeitsszintillationszähler, wobei zunächst ein Eichvorgang durchgeführt
wird, bei dem an einer einen geringen Löschgrad aufweisenden ersten Bezugsprobe in
einem Rechenwerk ein Bezugslöschwert ermittelt und in den Bezugseingang einer Vergleichsstufe
eingeführt wird, und wobei vor der eigentlichen Zählung jeder unbekannten Probe in dem Rechenwerk
ein vom Löschgrad der Probe abhängiger Wert ermittelt und in den Probeneingang der
Vergleichsstufe eingeführt wird, worauf die Vergleichsstufe einen spannungsgesteuerten Systemparameter,
von dem die Lage des Fnergieendpunktes eines Isotopenspektrums relativ zu den Diskriminatorniveaus
eines Zählfensters abhängt, automatisch derart einstellt, daß während der dann folgenden
eigentlichen Zählung der unbekannten Probe die Löschvorgänge im wesentlichen kompensiert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß als erste einen geringen Löschgrad aufweisende Bezugsprobe
eine Probe verwendet wird, die von der zu zählenden Probenart ist, und daß vor der Ermittlung
des Bezugslöschwertes der Systemparameter auf einen Grundwert eingestellt wird derart, daß der
Energieendpunkt des ersten Bezugsprobenspektrums im wesentlichen mit dem einen Diskriminatorniveau
eines ausgewählten Zählfensters übereinstimmt, daß bei der dann bei dem genannten
Grundwert des Systemparameters erfolgenden Messung der Löschung der ersten Bezugsprobe in
dem Rechenwerk ein ein Maß für den Löschgrad der ersten Bezugsprobe bildender Löschwert berechnet
wird und in dem Bezugseingang der Vergleichsstufe eingestellt wird, daß die Löschung einer zweiten
Bezugsprobe, die von der zu zählenden Probenart ist und einen hohen Löschgrad aufweist, bei dem
Grundwert des Systemparameters gemessen wird, daß in dem Rechenwerk ein ein Maß für den
Löschgrad der zweiten Bezugsprobe bildender Löschwert berechnet und in dem Probeneingang der
Vergleichsstufe eingestellt wird, deren Ausgangssignal der Differenz der ihren beiden Eingängen
eingegebenen gespeicherten Werten proportional ist, daß dann die Ansprechempfindlichkeit des
Systemparameters auf das Ausgangssignal der Vergleichsstufe so eingestellt wird, daß durch die
Einwirkung des Ausgangssignals der Vergleichsstufe auf den Systemparameter der Energieendpunkt des
Spektrums der zweiten Bezugsprobe mit dem genannten einen Diskriminatorniveau des Zählfensters
im wesentlichen zusammengebracht wird, und daß dann bei der bei dem Grundwert des
Systemparameters erfolgenden Messung der Löschung jeder eine unbekannte Löschung aufweisenden
Probe in dem Rechenwerk ein ein Maß für den Löschgrad der Probe bildender Löschwert berechnet
wird und in den Probeneingang der Vergleichsstufe eingeführt wird, so daß das Ausgangssignal der
Vergleichsstufe automatisch eine der Differenz der im Proben- und Bezugseingang gespeicherten Werte h·;
entsprechende Einstellung des Systemparameiers für die dann folgende eigentliche Zählung der Probe
bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Einstellung des Systemparameters derart, daß der Energieendpunkt des
ersten Bezugsprobenspektrums im wesentlichen mit dem genannten einen Diskriminatorniveau übereinstimmt,
durch eine entsprechende Einstellung eines die Grundverstärkung des Systems bestimmenden
Signals und durch Zuführung dieses Signals zu dem einen Eingang einer Summiervorrichtung erfolgt,
deren anderem Eingang das Ausgangssignal der Vergleichsstufe zugeführt wird und deren Ausgang
die Gesamtverstärkung des Systems steuert, und daß die genannte Einstellung der Ansprechempfindlichkeit
des Systemparameters dadurch erfolgt, daß die Verstärkung einer variablen Verstärkervorrichtung,
welche das Ausgangssignal der Vergleichsstufe dem anderen Eingang der Summiervorrichtung zuführt,
entsprechend eingestellt wird.
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