DE2641775C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Szintillationskamera nach dem
Überbegriff des Anspruches 1 sowie des Anspruches 3 (beispielsweise
eine Anger-Gamma-Kamera), wie sie im US-Patent
3 011 057 beschrieben ist.
Eine übliche Anger-Gamma-Kamera besteht aus einem Szintillationskristall,
der auf Strahlungswechselwirkung zur Erzeugung
von Lichtvorgängen an räumlichen Stellen anspricht, die den
Stellen entsprechen, an denen die Strahlungswechselwirkung
mit dem Szintillationskristall zusammenwirkt. Außerdem
besitzt die Kamera eine Vielzahl von Fotodetektoren, die in
einer vorgegebenen Gruppierung in bezug auf den Kristall
angeordnet sind und die Ausgangssignale in Abhängigkeit von
den im Szintillationskristall erzeugten Lichtsignalen
erzeugen.
Eine Anger-Gamma-Kamera weist eine Signalverarbeitungseinrichtung
auf, die auf Ausgangssignale anspricht, um ein
Energiesignal zu erzeugen, das der gesamten Energie der
Szintillation entpsicht, die die Ausgangssignale erzeugt.
Die Signalverarbeitungseinrichtung besitzt ferner eine
Koordinatenberechnungsschaltung, die auf die Fotodetektor-
Ausgangssignale anspricht, welche bei Auftreten einer
Szintillation im Szintillationskristall erzeugt werden, um
die Ortskoordinaten der Szintillation festzulegen.
Anger-Gamma-Kameras der vorbeschriebenen Art sind an sich
bekannt und werden in der Nuklear-Medizin in großem Umfang
verwendet, um Abbildungen über die Verteilung von Radioaktivität
in einem zu untersuchenden Objekt, z. B. in einem Organ
eines menschlichen Körpers zu erhalten, das eine für diagnostische
Zwecke bestimmte radioaktive Quelle enthält. In
Abhängigkeit von der Art der verwendeten Quelle besitzt die
gesamte direkte Strahlung, die im Organ erzeugt wird, einen
vorgegebenen Energiepegel, z. B. 120 KeV.
Zusätzlich zu dieser direkten Strahlung, die auf den Szintillationskristall
mit einem Energiepegel auftrifft, der dem
verwendeten radioaktiven Element in dem zu untersuchenden
Organ entspricht, können auch andere Szintillationen auf den
Kristall auftreffen und mit diesem zusammenwirken. Dies gilt
beispielsweise für die Hintergrundstrahlung, die sich vor
allen aus der kosmischen Strahlung ergibt. Zusätzlich können
weitere Szintillationen von einer Streuung der direkten
Szintillationen, die von dem Element erzeugt werden, herrühren,
wobei diese Streustrahlung ebenfalls auf den Szintillationskristall
auftrifft. Diese Streustrahlungswechselwirkungen
beinhalten auch die sogenannten Comptonprodukte, die von
einem Zusammenwirken der direkten Strahlungswechselwirkung
mit weichen Geweben im menschlichen Körper herrühren.
Da die direkte Strahlungswechselwirkung
mit vorbestimmter Energie auftritt, können die
Streustrahlungswechselwirkungen von den direkten Strahlungswechselwirkungen
unterschieden werden, indem das Energiesignal,
das durch die mit der Szintillationskamera verbundene
Signalverarbeitungseinrichtung erzeugt wird, durch einen
Ein-Kanal-Analysator hindurchgeschickt wird, der ein Energiefenster
besitzt, das das Energieniveau des verwendeten
radioaktiven Elementes erfaßt. Wegen der statistischen
Änderungen der Anzahl der Photonen, die bei einer Szintillation
erzeugt werden, kann die Größe des Energiefensters etwa 20%
des bekannten Energieniveaus des verwendeten Elementes
betragen, damit eine brauchbare Anzahl von Szintillationen
erfaßt wird. Normalerweise ist jedoch das Fenster so groß,
daß sogenannte Streustrahlungswechselwirkungen, die mit dem
Szintillationskristall zusammenwirken, ebenfalls erfaßt und
so gewertet werden, als wenn diese Szintillationen durch
direkte Strahlungswechselwirkungen erzeugt würden. Dies ist
teilweise für die Nicht-Linearität von Gamm-Kameras verantwortlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Szintillationskamera der
gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß die Homogenität der
örtlichen Empfindlichkeit verbessert wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des
Kennzeichens des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 3 gelöst.
Da die Koordinaten einer Szintillation, die aufgrund der von
den Fotodetektoren gelieferten Ausgangssignale durch die
Signalverarbeitungseinrichtung ermittelt wurden, nur dann der
weiteren Auswertung zugeführt werden, wenn die Darstellung
der Gesamtenergie der Szintillation innerhalb des Energiefensters
liegt, das funktionell mit den Koordinaten der Szintillation
im Szintillationskristall in Beziehung steht, werden
ausschließlich direkte, ungestreute Strahlungswechselwirkungen,
die mit dem Szintillationskristall zusammenwirken,
erfaßt und unerwünschte, indirekte oder Streustrahlungswechselwirkungen,
die mit dem Szintillationskristall zusammenwirken,
ausgeschieden.
Die Menge an Licht, die von den fotoempfindlichen Oberflächen
von Fotodetektoren in einer Anordnung der Gruppe aufgenommen
wird, wenn eine Strahlungswechselwirkung mit einer festen
Energie mit dem Szintillationskristall zusammenwirkt, ändert
sich in Abhängigkeit von der Lage der Szintillation in der
Ebene des Szintillationskristalls. Wenn beispielsweise eine
Szintillation direkt in der Projektion der fotoempfindlichen
Oberfläche des Fotodetektors auf den Szintillatiobnskristall
auftrifft, wird die Anzahl der von dem Fotodetektor aufgenommenen
Photonen üblicherweise unterschiedlich von der Anzahl
der Photonen sein, die dann vom Fotodetektor aufgenommen
werden, wenn die Szintillation in einem Ringbereich um die
Projektion der fotoempfindlichen Schicht auf den Szintillationskristall
erfolgt. Bei Szintillationen der letzteren Art
wird der größte Teil der Photonen entweder aus dem Szintillationskristall
austreten oder aber innerhalb des Szintillationskristalls
absorbiert, ohne daß diese Photonen einen
Beitrag zu den Ausgangssignalen der Fotodetektoren liefern.
Die Veränderung der Anzahl der Photonen, die von einem
Fotodetektor erfaßt werden, ist somit eine Funktion der Lage
der Szintillation bezogen auf den Fotodetektor und bewirkt,
daß das Energiesignal, das an sich die Gesamtenergie der
Szintillation repräsentieren soll, funktionell von der
Position der Szintillation in der Ebene der Szintillation
abhängt. Diese funktionelle Abhängigkeit der Energiesignale
von der Lage der Szintillationen in der Szintillationskristallebene
führt dazu, daß der Ein-Kanal-Analysator fälschlicherweise
Lichtvorgänge aufnimmt bzw. zurückweist, wodurch
die Wiedergabetreue des Bildes leidet, das am Ausgang der
Koordinatenberechnungsschaltung erhalten wird.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche 2 und 4.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung
anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Teil einer herkömmlichen
Gamma-Kamera zur Erläuterung des Einflusses der
örtlichen Lage einer Szintillation in der Szintillationskristallebene
auf die Menge des von einem
Fotodetektor aufgenommenen Lichtes,
Fig. 2 eine Aufsicht auf eine Gruppe von Fotovervielfachern
einer herkömmlichen Gamma-Kamera,
Fig. 3 die Wahrscheinlichkeitsdichte-Funktion für das
Auftreten von Szintillationen an verschiedenen Stellen
innerhalb des Szintillationskristalls bezogen auf
einen Fotodetektor,
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Signalverarbeitungseinrichtung
zur Auswertung der errechneten
Koordinaten,
Fig. 5 eine Ausführungsform einer Kompensationseinrichtung,
und
Fig. 6 eine zweite Ausführungsform der Kompensationseinrichtung.
In Fig. 1 ist mit 10 eine herkömmliche Szintillationskamera
in Form einer Anger-Gamma-Kamera dargestellt, deren wesentliche
Bestandteile, soweit sie hier von Interesse sind, ein
Szintillationskristall 11 und eine Anzahl von Fotodetektoren
12 sind. Bei einer praktischen Ausführung ist ein hier nicht
näher dargestellter Kollimator der Oberfläche 13 des Szintillationskristalls
11 benachbart angeordnet. Des weiteren sind
nicht dargestellte Lichtleiter vorgesehen, die zwischen dem
Szintillationskristall und den Fotokathoden 14 der Fotodetektoren 12 angeordnet sind. Diese Lichtleiter bestehen in an
sich bekannter Weise aus einer Glasabdeckung für den Szintillationskristall
und aus darüber angeordneten Kunststoff-
Lichtleitern, um das Licht vom Szintillationskristall an die
Fotodetektoren 12 zu leiten.
Die Strahlen 15 A und 15 B stammen beispielsweise von einem menschlichen Organ, das ein in seiner Stärke
für diagnostische Zwecke ausreichendes radioaktives Element
enthält, welches beispielsweise bei 16 schematisch dargestellt
ist; sie verlaufen
senkrecht zur Oberfläche der Ebene 13 und treten in den
Szintillationskristall 11 ein. Hier wirken sie
mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem
Szintillationskristall zusammen, um Szintillationen 17 A, 17 B
zu erzeugen, die dann die gleiche örtliche Beziehung zueinander
aufweisen wie die Punkte im Organ 16, von dem die
Szintillationen ausgegangen sind. Normalerweise besteht eine
begrenzte Zeitdifferenz zwischen dem Auftreten der Szintillationen
17 A und 17 B. Der einfacheren Darstellung wegen sind
jedoch beide Szintillationen in der Zeichnung dargestellt.
In Fig. 1 sind lediglich zwei Fotodetektoren gezeigt; in der
Praxis werden jedoch 19 dieser Fotodetektoren verwendet, die
in einem 3-4-5-4-3-Hexagonal-Schema so angeordnet sind, daß
die Fotokathoden der Fotodektektoren auf den Szintillationskristall
hin gerichtet sind und somit die im Szintillationskristall
auftretenden Szintillationen erfassen. Die Fotodetektoren
haben einander überlappende Betrachtungsfelder, so
daß Szintillationen, die an einer beliebigen Stelle im
Szintillationskristall auftreten, durch sämtliche Fotodetektorröhren
erfaßt werden, die Ausgangssignale erzeugen. Jedes
Ausgangssignal wird integriert, um einen Meß- bzw. Mittelwert
der von einem Fotodetektor aufgenommenen Energie entsprechend
einer Szintillation zu liefern. Die Verarbeitung der Ausgangssignale,
die z. B. in der im US-Patent 3 011 057 beschriebenen
Weise vorgenommen werden kann, liefert die
Koordinaten der Szintillation. Die direkte Strahlungswechselwirkung
vom Organ, z. B. eine direkte Szintillation,
die vom radioaktiven Element herrührt, kommt mit einem Energiepegel
an, der im wesentlichen durch die Art des verwendeten
Elementes bestimmt ist. Als Strahlungsquelle wird beispielsweise
ein Element verwendet, das eine Strahlung von 120 KeV
erzeugt. Zusätzlich zu den direkten Szintillationen des
Szintillationselementes nimmt der Szintillationskristall 11
auch Hintergrundstrahlungswechselwirkungen, die auf kosmische
Strahlung zurückzuführen sind, sowie sogenannte Compton-Produkte,
die auf Streuwirkungen zurückzuführen sind, welche
beim Auftreffen der Strahlungswechselwirkungen des radioaktiven
Elementes auf das Ortgan 16 umgebendes weiches Gewebe und
anderes Material entstehen. Auch diese Wechselwirkungen
beaufschlagen den Szintillationskristall und erzeugen
Szintillationen. Es ist bekannt, daß Szintillationen, die auf
Hintergrundwechselwirkungen sowie auf die Compton-Produkte
zurückzuführen sind, von Szintillationen unterschieden werden
können, die auf die direkten Wechelwirkungen vom Element
zurückzuführen sind, und zwar vor allem aufgrund der Energie
der Szintillationen. Diese Unterscheidung wird durch einen
Ein-Kanal-Analysator (EKA) in der Signalverarbeitungseinrichtung
durchgeführt, die mit der Szintillationskamera verbunden
ist. Im Idealfall würde der EKA nur solche Szintillationen
wirksam machen, deren Energie mit dem verwendeten radioaktiven
Element übereinstimmt.
Aus Gründen, auf die nachstehend noch näher eingegangen wird,
muß der EKA ein Energiefenster für die gültigen bzw. ausgewerteten
Szintillationen aufweisen, deren Energie innerhalb
eines Fensters liegt, dessen Größe in etwa 20 bis 25% der
Energie entspricht, die dem verwendeten radioaktiven Element
zugeordnet ist. Ein Fenster ist wegen der Statistischen Änderungen
der Anzahl von Photonen notwendig, die von den Szintillationen
bei gleicher Energie der Strahlen
ausgesandt werden.
Das gesamte Licht, d. h. die gesamte Energie, die von den
Fotodetektoren bei einer Szintillation aufgenommen wird,
welche auf eine Wechselwirkung mit vorgegebener Energie
zurückzuführen ist, ist abhängig von der Ortskoordinatenlage
der Szintillation innerhalb des Szintillationskristalls. Aus
diesem Grunde muß das Energiefenster des EKA breit genug
sein, um Energieänderungen Rechnung zu tragen, die darauf
zurückzuführen sind, daß die Stärke des von der Fotodetektoranordnung
empfangenen Lichtes abhängig ist von der räumlichen
Anordnung der Szintillationen im Szintillationskristall.
Wegen der Fenstergröße werden auch Streustrahlungswechselwirkungen,
deren Energie innerhalb des Fensters liegt, durch die
Signalverarbeitungseinrichtung wie Strahlungswechselwirkungen
behandelt, die direkt aus dem zu untersuchenden Organ
stammen. Es ist auch nicht mit noch so großem Aufwand für die
Ausbildung der Lichtübertragungseinrichtung oder die Korrektur
der einzelnen Ausgangssignale auf der Grundlage der
räumlichen Lage der Szintillation eine Korrektur oder
Kompensation fürt Szintillationen zu erzielen, die von einer
Streustrahlunbg herrühren und als Szintillationen einer direkten Strahlung betrachtet werden. Dieses Problem ist vor
allen Dingen deshalb kompliziert, weil sich die Art des
Streuphänomens vom Patient zu Patient und auch von Organ zu
Organ ändert.
Die Abhängigkeit der von den Fotodetektoren empfangenen bzw.
aufgenommenen Energie von der Koordinatenlage ist in Fig. 1
dargestellt. Die Szintillation 17 A tritt zentral in bezug auf
die Fotokathode 14 des Fotodetektors 12 A innerhalb der
volumetrischen Abbildung der Fotokathode auf dem Szintillationskristall
auf, so daß die gesamte Strahlung innerhalb des
konischen Winkelkegels α auf die Fotokathode auftrifft. Die
Strahlung innerhalb des ringförmigen Winkelkegels β trifft
auf einen Ringabschnitt 18 zwischen benachbarten Fotodetektoren
auf; diese Strahlung wird in den Szintillationskristall
zurückreflektiert und dort absorbiert. Reflektierte Strahlung
wird durch die anderen Fotodetektoren, die entfernt von dem
Szintillationsvorgang angeordnet sind, empfangen, wodurch die
Wirksamkeit der Ausgangssignale in bezug auf die Genauigkeit
der Auswertung verringert wird.
Die Szintillation 17 B tritt in etwa zwischen zwei benachbarten
Fotodetektoren auf, wobei die gesamte Strahlung innerhalb
des konischen Winkels bzw. innerhalb des Kegels γ auf den
Bereich des Szintillationskristalls zwischen zwei benachbarten
Fotodetektoren auftrifft, und geht aus diesem Grunde für
genaue Auswertergebnisse verloren.
Außerdem sind Ungleichförmigkeiten in den
gegen Strahlung empfindlichen Oberflächen der Fotodetektoren
vorhanden. Alle diese Faktoren tragen zu der lokalen Abhängigkeit
der Empfindlichkeit im Bezug auf die Anzahl von
Photonen bei, die durch die Fotodetektoranordnung bei einer
Szintillation mit vorgegebener Energie aufgenommen werden.
Wenn eine große Anzahl (N) von Strahlungswechselwirkungen mit
vorgegebener Energie E₀ auf den Szintillationskristall im Punkt A auftreffen (Fig. 2), wobei der Punkt A auf der
optischen Achse des Fotodetektors 12 A liegt, und wenn das
Ausgangssignal dieses Fotodetektors integriert wird, um ein
Maß für die Energie jeder Szintillation zu erhalten, der
durch die Strahlungswechselwirkung erzeugt würde, stellt sich
heraus, daß die additive Verteilung von Szintillationen eine
Funktion der Energie ist. Die Spitze dieser Verteilungskurve
liegt dann in der Nähe der festen Energie E₀. Die Wahrscheinlichkeitsdichte
dN/dE hat dann einen Verlauf, wie er durch
die mit einer Spitze versehene Kurve 20 der Fig. 3 dargestellt
ist, die symmetrisch zu E₀ angeordnet ist. Grob
gesprochen bestimmt die Ordinate dN/dE der Kurve bei jedem
Energiewert E die Wahrscheinlichkeit, daß eine Szintillation
mit dieser Energie auftritt.
Wenn nun die gleichen Vorgnge für andere Punkte durchgeführt
werden, die örtlich gegenüber dem Punkt A versetzt sind,
beispielsweise für die Punkte B und C im ringförmigen Bereich
des Kristalls, der den Fotodetektor 12 A umgiebt, wird eine
andere Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung erhalten. Generell
weist jede dieser Kurven ein Maximum auf, das niedriger ist
als das der Energie E₀. Die Kurven 21 und 22 zeigen zwei
weitere typische Dichteverteilungen. Bei der Kurve 22 ist das
Maximum gegenüber dem Maximum der Kurve 20 verschoben, wobei
diese Verschiebung durch eine Energie W m bestimmt ist, und
wobei die Kurve 22 auf Strahlungswechselwirkungen basiert,
die in einem bestimmten Abstand und in einem bestimmten
Winkel bzw. Azimuth zum A auftreten.
Die Kurve 21 gibt eine Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung
wieder, die zwischen den Kurven 20 und 22 liegt. Eine
derartige Kurve wird normalerweise von einer Strahlung
erhalten, die auf den Szintillationskristall an einer Stelle x, y (d. h. an der Stelle B) auftritt. Das Maximum der Kurve
21 ist gegenüber dem Maximum der Kurve 20 um die Energie W ÿ
verschoben.
Die symmetrischen Kurven 20, 21 und 22 können mit Hilfe einer
Meßmethode ermittelt werden, die ein Gerät benutzt, wie es
beispielsweise in US-PS 3 745 345 beschrieben ist. Hierbei
wird eine mit einer Öffnung versehene Maske in unmittelbarer
Nähe des Szintillationskristalls zur Lokalisierung des
Einfalls einer Strahlungswechselwirkung auf den Szillationskristall
angeordnet. Da die Koordinaten jeder Öffnung
bekannt sind, können die errechneten Koordinaten der Szintillationen mit den tatsächlichen Koordinaten verglichen werden
und es kann daher eine Korrekturliste aufgestellt werden, um
auf diese Weise eine Kompensation für die nichtlineare,
örtliche Anzeige der Kamera zu erhalten.
Auf ähnliche Weise
können die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen an verschiedenen
Stellen des Szintillationskristalls erhalten werden,
wird, d. h. ein Analysator, der die Szintillationen nach ihrer
Energie auswählt. Aus diesen Daten kann dann der Wert W ÿ für
jede Stelle am Szintillationskristall und auch der Maximalwert
W m ermittelt werden.
Das Energiefenster eines der Signalverarbeitungseinrichtung
zugeordneten EKA für die Gamma-Kamera weist somit eine Breite
von W m + Δ E, was etwa 20 bis 25% von E₀ entspricht, auf, um
den Szintillationen Rechnung zu tragen, die in allen möglichen
Koordinatenpositionen im Szintillationskristall auftreten.
Die Folgen eines derart großen Energiefensters
stellen sich bei Berücksichtigung des Einflusses der während
der tatsächlichen Verwendung auftretenden Compton-Produkte
auf die Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung unterschiedlich
von der Verwendung der Gamma-Kamera im geeichten Zustand oder
aber unter Meßbedingungen dar. In Fig. 3 zeigen die Verlängerungen
20 A, 21 A und 22 A der Kurven 20, 21 und 22 den
Einfluß der Streustrahlungswechselwirkungen. Wenn daher die
an einen Fotodetektor gelieferte Energie den Wert
E₁ = E₀-W m +Δ E
hätte, d.h. am unteren Ende des Fensters läge, würde
eine Szintillation, die den Fotodetektor veranlaßt, Energie
aufzunehmen, als gültiger Vorgang betrachtet und würde zu der
von der Szintillationskamera erzeugten Bilddarstellung einen
Beitrag liefern. Unabhängig davon, wo die Szintillation
aufgetreten ist, würde sie von der Signalverarbeitungseinrichtung
als gültig angesehen werden.
Aus Fig. 3 ergibt sich, daß die Wahrscheinlichkeit sehr
gering ist, daß ein Energiesignal E₁ aufgrund einer Szintillation
am Punkt A erhalten wird (Fig. 2). Diese Wahrscheinlichkeit
ist am Punkt 23 in Fig. 3 angezeigt. Die höchste
Wahrscheinlichkeit, die am Punkt 24 angezeigt ist, besteht
darin, daß die Szintillation am Pnkt C auftritt. Unter der
Annahme, daß die Koordinatenberechnungsschaltung der Signalverarbeitungseinrichtung
der Szintillationskamera festgestellt
hat, daß eine Szintillation mit der Energie E₁ am
Punkt A aufgetreten ist, besteht eine größere Wahrscheinlichkeit,
daß die Szintillation das Ergebnis einer Streustrahlungswechselwirkung
anstatt das Ergebnis einer direkten
Strahlungswechselwirkung ist (vergl. in Fig. 3 die Punkte 25
und 23). Mit anderen Worten heißt dies, daß wahrscheinlich
ist, daß die Szintillation nicht in die Bilddarstellung
aufgenommen werden sollte.
Fehler der vorbeschriebenen Art können eliminiert bzw.
wesentlich reduziert werden, indem eine Szintillation nur dann Gültigkeit erhält, d. h., eine Szintillation nur dann als
Ergebnis einer direkten Strahlung anerkannt wird, die sich
von der Streustrahlung unterscheidet, wenn die Energie der
von dem Fotodetektor gemessenen Szintillation innerhalb des
Energiefensters liegt, und zwar in funktioneller Abhängigkeit
von den Koordinaten der Szintillation. Wenn beispielsweise
die Koordinatenberechnungsschaltung ergibt, daß eine Szintillation
am Punkt A (Fig. 2) aufgetreten ist, muß die gemessene
Energie der Szintillatzion, die nachstehend mit E n bezeichnet
wird, folgender Bedingung genügen:
E₀ - (Δ E)/2 E n E₀ + (Δ E)/2.
Falls E n den Wert E₁ hat, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist,
d. h. eine Energie besitzt, für die die Wahrscheinlichkeit
besteht, daß eine Szintillation an der Stelle A aus einer
Streustrahlungswechselwirkung resultiert, wird diese Szintillation
als eine solche Szintillation eingestuft, die aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht durch eine direkte Strahlungswechselwirkung
erzeugt worden ist.
Wenn andererseits E n einer Szintillation einen Wert E₁ hat
und die berechneten Koordinaten diese Szintillation der
Position C (Fig. 2) zuordnen, würde diese Szintillation
gültig gemacht, da E n die Bedingung erfüllt:
E₀ - W m - (Δ₃/2) E n E₀ - W m + (Δ E)/2.
Auf diese Weise kann die Gültigkeitsaussage einer Koordinatenberechnung
Szintillation um Szintillation unter Verwendung
der Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung, die durch den
beschriebenen Eichvorgang erhalten wird, ausgeführt werden.
Fig. 4 zeigt eine Signalverarbeitungseinrichtung 300 für die
Verwendung bei einer Szintillationskamera in Form einer
üblichen Anger-Kamera 301. Die Signalverarbeitungseinrichtung
300 besitzt eine Koordinatenberechnungsschaltung 302 zur
Berechnung der Koordinaten von Szintillationen aufgrund der
von der Szintillationskamera 301 gelieferten Ausgangssignale.
Eine derartige Koordinatenberechnungsschaltung kann beliebig
aufgebaut sein. Die Signalverarbeitungseinrichtung 300
besitzt ferner einen breitbandigen Einkanal-Analysator 303,
dem die Summe aller Ausgangssignale der Fotodetektoren der
Szintillationskamera 301, d. h. E n , zugeführt wird. Das
Fenster des Einkanal-Analysators (EKA) 303 ist entsprechend
den Eichergebnissen festgelegt und reicht von
E₀ - W m - (Δ E)/2 bis E₀ + (Δ E)/2
und weist somit eine Fensteröffnung von W m +Δ E auf. Wenn E n
durch dieses Fenster in den EKA 303 gelangt, verwendet die
Koordinatenberechnungsschaltung 302 die Energie eines
Lichtvorganges, um die Koordinaten x, y der Szintillation zu
berechnen. Sowohl E n der Szintillation als auch die Koordinaten
dieser Szintillation werden einer einkanaligen Kompensationseinrichtung
(304) zugeführt, die dann festlegt, ob E n
die folgende Bedingung erfüllt:
E₀ - W ÿ - (Δ E)/2 E n E₀ - W ÿ + (Δ E)/2. (1)
Dabei ist W ÿ ein Parameter, der einer Szintillation bei den
Koordinaten x, y zugeordnet ist und der beim Eichvorgang erhalten wurde. W ÿ stellt einen durch Interpolation gewonnenen
Wert für solche Werte von x, y dar, die nicht den beim
Eichvorgang gewonnenen Werten entsprechen.
In Fig. 5 ist mit 304 a eine Ausführungsform einer einkanaligen
Kompensationseinrichtung bezeichnet. Die Kompensationseinrichtung
304 a besitzt einen digitalen Speicher 403, der
den jeweiligen Wert W ÿ für jeden Eichpunkt des Szintillationskristalls
enthält. Ein digitaler Rechner 404 erhält die
errechneten Koordinaten x, y von der Koordinatenberechnungsschaltung
302 und entnimmt dem Speicher 403 die Informationen,
die benötigt werden, um den Wert W ÿ für die errechneten
Koordinaten festzulegen.
Dem Rechner 404 wird von einem Analog-Digital-Wandler 402 ein
der Energie E n entsprechendes digitales Signal zugeführt, das
im Verstärker 401 verstärkt wird, bevor es in den Analog-
Digital-Wandler 402 gelangt. Aufgrund von E n der Szintillation
sowie aufgrund von W ÿ der Koordinaten x, y wird dann im
Rechner 404 berechnet, ob die obige Ungleichheitsbedingung
(1) erfüllt ist. Ist die Bedingung erfüllt, erzeugt der
Rechner 404 eine Gültigkeitssignal auf der Leitung 405, das
verwendet wird, um die mit der Signalverarbeitungseinrichtung
300 verbundene Auswerteinrichtung 305 zu steuern, die
beispielsweise eine Kathodenstrahlröhre sein kann, wobei die
Leitung 405 dann dazu verwendet wird, um den Elektronenstrahl
aufzutasten. Die Auswerteinrichtung 305 kann jedoch auch eine
Speichereinrichtung sein, wobei das Gültigmachungssignal in
der Leitung 405 dazu benutzt wird, die Übertragung der
Koordinaten aus der Koordinatenberechnungsschaltung 302 in
die Speichereinrichtung zu ermöglichen.
Fig. 6 zeigt eine zweite Ausführungsform 304 B der Kompensationseinrichtung
304. Hierbei enthält der Speicher 504 die
Korrekturgrößen als eine Funktion von x, y. Jede Korrekturgröße wandelt dann, wenn sie auf E n angewandt wird, E n in E n ′
um. Die Korrektur kann entweder durch einen Faktor, der zu E n
hinzuaddiert wird, oder durch einen Faktor, mit dem E n
multipliziert wird, erfolgen. Ist beispielsweise ein weiterer
Korrekturvorgang vorgesehen, ist der Korrekturfaktor für eine
Szintillation bei x, y W ÿ . Dieser Faktor wird einem
Digital-Analog-Wandler 503 zugeführt und E n wird im Addierer
501 hinzuaddiert. Das Ausgangssignal des Addierers 501 wird
dann dem EKA 502 zugeführt, wenn das Energiefenster so
festgelegt ist, daß es Signale im Bereich zwischen
E₀ - (Δ E)/2 und E₀ + (Δ E)/2
durchläßt. Nur wenn E n den für die Koordinaten der Szintillation
geeigneten Wert aufweist, wird der EKA 502 ein
Gültigkeitssignal an die Leitung 505 geben.
Die Kompensationseinrichtung 304 A und 304 B zeigen Analog-
und Digital-Hybrid-Schaltungen, sie können jedoch auch
ausschließlich mit Digital- oder ausschließlich mit Analogtechnik
arbeiten.
Claims (4)
1. Szintillationskamera mit einem Szintillationskristall,
mit einer Vielzahl von Fotodektoren, die in einer
vorbestimmten Gruppierung in bezug auf den Szintillationskristall
angeordnet sind und Ausgangssignale in
Abhängigkeit von jeder Szintillation erzeugen, mit einer
Signalverarbeitungseinrichtung, die auf die Ausgangssignale
anspricht, um ein Energiesignal zu erzeugen, das
der gesamten Energie der die Ausgangssignale erzeugenden
Szintillation entpsircht, mit einer Koordinatenberechnungsschaltung,
die auf die beim Auftreten einerSzintillation
erzeugten Ausgangssignale zur Berechnung der
Ortskoordinaten (x, y) anspricht, und mit einer Einrichtung,
die die berechneten Ortskoordinaten nur dann einer
weiteren Auswertung zuführt, wenn das Energiesignal
innerhalb eines vorgegebenen Energiefensters liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kompensationseinrichtung
(304) vorgesehen ist, die das Energiefenster um eine
Korrektorgröße (Wi j) verschiebt, die von den Ortskoordinaten
(x, y) abhängig ist, wobei eine Anordnung (403)
vorgesehen ist, der die Korrekturgrößen entnehmbar sind.
2. Szintillationskamera nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch einen Einkanal-Analysator (303), der
auf das Energiesignal anspricht, um die Koordinatenberechnungsschaltung
(302) in der Weise zu steuern, daß die
Ortskoordinaten (x, y) aufgrund der Ausgangssignale der
Fotodektektoren (12) nur dann berechnet werden, wenn das
Energiesignal innerhalb eines weiteren, im Vergleich zum
vorgegebenen Energiefenster relativ breiten, vorbestimmten
Energiefensters liegt.
3. Szintillationskamera mit einem Szintillationskristall,
mit einer Vielzahl von Fotodetektoren, die in einer
vorbestimmten Gruppierung in bezug auf den Szintillationskristall
angeordnet sind und Ausgangssignale in
Abhängigkeit von jeder Szintillation erzeugen, mit einer
Signalverarbeitungseinrichtung, die auf die Ausgangssignale
anspricht, um ein Energiesignal zu erzeugen, das der
gesamten Energie der die Ausgangssignale erzeugenden
Szintillation entspricht, mit einer Koordinatenberechnungsschaltung,
die auf die beim Auftreten einer Szintillation
erzeugten Ausgangssignale zur Berechnung der
Ortskoordinaten (x, y) anspricht, und mit einem ersten
Einkanal-Analysator, der die berechneten Ortskoordinaten
(x, y) nur dann einer weiteren Auswertung zuführt, wenn ein
Energiesignal innerhalb eines festen vorgegebenen
Energiefensters liegt, gekennzeichnet durch einen Speicher (504) zur Speicherung
von von den Ortskoordinaten abhängigen Korrekturgrößen
(Wÿ), eine Anordnung, um in Abhängigkeit von den
Ortskoordinaten dem Speicher (504) die von den Ortskoordinaten
abhängigen Korrekturgrößen (Wÿ) zu entnehmen,
und eine Einrichtung (501), um das Energiesignal mit der
zugehörigen Korrekturgröße (Wÿ) zu beaufschlagen, damit
ein korrigiertes Energiesignal erzeugt wird, welches dem
ersten Einkanal-Analysator (502) zugeführt wird.
4. Szintillationskamera nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch einen zweiten Einkanal-Analysator
(303), der auf das Energiesignal anspricht, um die
Koordinatenberechnungsschaltung (302) in der Weise zu
steuern, daß die Ortskoordinaten (x, y) aufgrund der
Ausgangssignale der Fotodetektoren (12) nur dann berechnet
werden, wenn das Energiesignal innerhalb eines
zweiten, im Vergleich zum Fenster des ersten Einkanal-
Analysators (502) relativ breiten, vorbestimmten Energiefensters
liegt.
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