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"Vorrichtung fur dite elektrische Heilbehandlung und Diagnose, insbesondere
für die medizinische Interferenzstrombehandlung" Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
für die elektrische Heilbehandlung und Diagnose, insbesondere für die medizinische
Interferenzstrombehandlung durch einen interferenzstromerzeugenden Generator, in
Verbindung mit mehreren, vorzugsweise vier, Elektroden zum Zuleiten und Ableiten
von Strömen zu bzw. von einer ausgewählten Stelle oder mehreren ausgewählten Stellen
des menschlichen Körpers.
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Durch Nemec ist bereits eine Vorrichtung zur Heilbehandlung durch
Interferenzströme bekanntgeworden. Beim Gebrauch dieser bekannten Vorrichtung werden
vier Elektroden am menschlichen Körper angelegt und zwei getrennte und gekreuzte
Mittelfrequenz-Strompfade gebildet, wobei die Frequenzen etwas voneinander abweichen.
Durch die Frequenzdifferenz, die bis zu 100 Hz betragen kann, sollen an den Kreuzungsstellen
Interferenzströme entstehen, die ähnliche biologische Wirkungen haben wie Ströme
mit Frequenzen unterhalb 100 Hzo Die durch Nemec bekanntgewordene Vorrichtung bietet
gegenüber der mit Gleichstrom oder mit Hochfrequenz arbeitenden
anderen
bekannten Anordnung den Vorteil der besseren Tiefenwirkung und der Vermeidung von
Schmerzausläsung an den Hautstellen, wo die Elektroden aufgesetzt sind. Beide Stromarten,
Gleichstrom und Hochfrequenzstrom, haben unterschiedliche Indikationen und Wirkungen.
Mit gleich-oder niederfrequenten Strom kann man in der Tiefe keine genügend starke
therapeutische Reizwirkung erzielen, weil dazu Stromstärken erforderlich wären,
die sonst an der Haut, der Stelle größten Ubergangswiderstandes und größter Stromdichte,
Schmerz auslösen würden. Bei Steigerung der Frequenz sinkt zwar der kapazitive Widerstand
der Haut, es sinkt aber auch der gewünschte starke spezifische Reiz (vgl0 H. Fiedler"Die
Interferenzstrombehandlung in Klinik und Praxis"ETZ-B Bd. 12, Heft 22 vom 31. X.
1960, Seite 549 und Elektromed. Bd. 5 (1960) Heft 1, Seite 4 bis 19).
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Bei einer bekannten Vorrichtung zur Interferenzstrombehandlung sind
zwei Mittelfrequenz-Generatoren zum Erzeugen von Strömen mit je etwa 400 Hz, Intensitätsregler,
Frequenzregler und Meßinstrumente vorhanden (vgl. ETZ-B Bd. 12, Heft 22, Seite 549,
rechte Spalte).
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Fernerhin ist bereits eine Vorrichtung zur Saugmassage und gleichzeitigen
Elektrisierung durch einen interferenzstromerzeugenden Generator mittels der hierfür
erforderlichen vier Elektroden bekanntgeworden. Diese Elektroden werden durch Saugglocken
gebildet, welche in ihrem Innern luftundurchlässige Elektroden haben (vgl. die deutsche
Patentschrift
1 224 847 Klasse 21g 23/01). Auch bei dieser bekannten
Vorrichtung entstehen die biologisch aktiven Niederfrequenzrize als Interferenzen
im Kreuzungsfeld zweier Mittelfrequenzkreise, wobei die gleichzeitige Anwendung
von niederfrequenten Strömen unter der sogenannten Vakuum-Massage die Leitfähigkeit
des Gewebes erhöht und beide Therapie-Formen zu noch größerer Wirksamkeit vereinigt
sind.
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Die Interferensströme wirken unmittelbar auf Muskulator, Nerven und
Zellstoffwechsel. Sie ermöglichen eine besonders gunstige Beeinflussung örtlich
gestörter Kreislaufverhältnisse und führen zur Anregung von Sekretion und Lymphabfluß.
Bei Anwendung der Saug-Massageelektroden bewirken Vakuum-Impulse zusätzlich eine
kräftige Durchblutung im peripheren Bereich. Arteriell erhalten die Gewebszellen
Nahrstoffe, venös werden Stoffwechselrückstände abtransportiert.
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Eine andere Anwendungsform enthält die bekannte Vorrichtung in Verbindung
mit Handflächenelektroden zur Elektro-Kinese.
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Die bisher bekanntgewordenen Geräte zur endogen wirksamen Interferenzstrombehandlung
erfordern die manuelle Einstellung einer gro#en Zahl von Parametern durch entsprechend
viele Drucktasten z. B. für die Einstellung des Gerätes nach einem umfangreichen
Indikationsregister, fernerhin für bestimmte Frequenzbereiche. Sie erfordern außerdem
die Einstellung eines Reglers für die Stärke des Behandlungsstromes sowieeines Reglers
fUr die Behandlungsdauer und für die Justierung des Gerätes auf. Die der Erfindung
zugrunde liegende
Aufgabe besteht nun darin, die bekannten Geräte
hinsichtlich ihrer Handhabung und Ingebrauchnabme zu verbessern und zu vereinfachen.
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Für eine Vorrichtung zur elektrischen Heilbehandlung und d Diagnose,
insbesondere für die medizinische Interferenzstrombehandlung durch einen interferenzstromerzeugenden
Generator, in Verbindung mit mehreren, vorzugsweise vier, Elektroden zum Zuleiten
und Ableiten von Strömen zu beziehungsweise von einer ausgewählten Stelle des menschlichen
Eörpers besteht danach die Erfindung darin, daß vom Wechselstromgenerator oder von
einem Stromimpulsgenerator den Körperelektroden aufgeprägte Spannungen oder Ströme
in ihrer Amplitude, Frequenz und Wirkungsdauer und/oder Phase, Modulation, Modulationsart,
bzw. Impulsanstieg und Impulsabfall und/oder mit einem Schwellwertpegel elektrischer
Großen entsprechend dem jeweils vorliegenden individuellen Behandlungsfall auf Grund
solcher Schaltvorgänge gebildet sind, die aus den Informationen eines austauschbaren
Festwertspeichers, insbesondere eines kartenförmigen Festwertspeichers, über mechanische
oder elektrische oder magnetische oder optische Abtastorgane auslösbar sind, der
in eine fest an der Vorrichtung g oder an dem Gehäuse der Vorrichtung eingebauten
Kassette einschiebbar ist, welche auf der nach außen weisenden Oberflächenseite
eine Darstellung des menschlichen Körpers oder Teile des menschlichen Körpers in
einem transparenten Bereich enthält, wo aus Eintragungen des darunter oder dahinter
liegenden Festwertspeichers Markierungen, insbesondere
optische
Markierungen, als Hinweis für die Elektrodenanbringstelle am menschlichen Körper
gebildet oder in bestimmte Bezirke der Darstellung abgebildet werden.
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Nach einer besonderen Ausfuhrungsform der Erfindung ist am Einschubende
des Festwertspeichers in der Kassette, und zwar quer zur Einschieberichtung, eine
Reihe von Mikroschaltern oder eine Reihe von Relaiskontaktsätzen fest angeordnet,
deren in derselben Reihe befindlichen Schaltstifte im Eingriffsbereich der Randzinken
liegen, die durch Randausstanzungen am kartenförmigen, einschiebbaren Festwertspeicher
hergestellt sind.
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Nach einer anderen Ausfuhrungsform ist derjenige Teil. des Festwertspeichers,
welcher der Auslösung von sich elektrodenseitig auswirkenden Schaltvorgängen dient,
über einer fest eingebauten Isolierstoffplatte einschiebbar, welche matrixartig
perforiert ist. Dabei ist in jedes Loch dieser Isolerstoffplatte ein Magnetringkern,
insbesondere Ferrit-Ringkerneingesetzt, dessen Verdrahtung zur Auslöseschaltung
der Vorrichtung zur elektrischen Heilbehandlung und Diagnose gehört.
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Dabei ist fernerhin über all den Ringkernen, wo der Festwertspeicher
an einer registrierten Indexstelle eine Lochung aufweist, in diese Lochung des einschiebbaren
Festwertspeichers ein stiftförmiger Dauermagnet, insbesondere Ferritkern, eingesetzt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist durch verschiedenfarbige
Lichtmarkierungen auf der Darstellung bzw. bildlichen
Andeutung
des menschlichen Körpers bzw. der Darstellung von Teilen des menschlichen Korpers
unterscheidbar gemacht, ob die anzuzeigende Elektrodenlage für die Vorderseite oder
fiir die Bückseite des menschlichen Körpers bzw.
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Seilles des menschlichen Körpers gilt. Auch kann in orteilhafter Weise
bei der Erfindung die durch den Festwertspeicher ausgewahlte Farbe der Lichtmarkierung
auf der Darstellung des menschlichen Körpers bzw. auf der Darstellung von Teilen
des menschlichen Eörpers zu einem Hinweis für die auszuwählende Elektrodenform gemacht
sein.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung enthält bei einer Ausfiihrungsform
eine Steuerung der medizinischen Behandlung bzw. des medizinischen Behandlungs-und
Diagnoseapparates mittels Programmspeichern, Se B. Lochkartensystem, Kernspeicher,
Magnetband oder Magnetplatte. Sie enthält z. B. eine karteikartenähnliche Einschubplatte.
An dieser Platte angebrachte Bohrungen, Noppen oder ahnliche Teile betätigen nach
Einbringung in das entsprechende elektromedizinische Gerät Schaltvorrichtungen.
Je nach dem Behandlungsfall, der auf der Karte (Festwertspeicher) entsprechend bezeichnet
ist, wird dieser oder jener Schalter betätigt, und dadurch werden jeweils Strom-Impulse
verschiedener Art gegeben, wie sie dem Behandlungsfall angepaBt sind.
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Auf der Schaltplatte sind außerdem durch Lochung oder durch andere
Verfahren anzubringende Markierungen vorhanden, welche gestatten, auf einer an dem
Gerät angebrachten transparenten
Patientenschematik Lichtpunkte
an den Stellen erscheinen zu lassen, wo die Behandlungs-Elektroden am Patienten
für den auf der Tarte verzeichneten Behandlungsfall anzubringen sind.
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Die Erfindung sei nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen
für eine beispielsweise und vorteilhafte Ausführungsform naher erläutert.
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In Fig. 1 ist die schematisch dargestellte Vorrichtung zur elektrischen
Heilbehandlung und Diagnose mit 1 bezeichneto Zum Gebrauch dieser Torrichtung dient
die als Datenträger eingerichtete Schaltplatte 2, im vorliegenden Fall,die auch
als Festwertspeicher bezeichnete werden kann, und welche in die gerätefeste Kassette
3 einschiebbar ist.
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Nach Fig. 2 enthält das Oberteil der Kassette 3t das am Oberteil des
Gerätes l eingebaut und von au#en sichtbar ist, eine transparente Patientenschematik
14 und die im vorliegenden Falle gerade angezeigten Markierungen 15, 16 und 17 als
Hinweis für die Anbringung der Elektroden auf der vorderen Seite des menschlichen
Körpers. Diese speziellen Markierungen 15, 16 17 17 sind durch die Wirkung der Informationskarte
2 optisch sichtbar gemacht, sie gelten beispielsweise fur eine Elektrodenanlage
im Falle der Leberbehandlung.
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Die mit Abstand darunterliegende Unterplatte der Kassette 3 enthält,
wie Fig. 3 erkennen läßt, eine Reihe von Relaissätzen 4, deren Lotanschlüsse mit
5 bezeichnet sind und deren
Schaltstifte an den Stellen 6, vertikal
zur Zeichenebene aufrecht stehen. In der Zeichnung sind der Einfachheit halber lediglich
acht Relaissätze mit ebensoviel Schaltstiften-Stellen angedeutet. Diese Relaissätze
4 sind ortsfest in die Kassette 3 eingebaut. la unteren Teil der Kassette 3 ist
der plattenförmige Festwertspeicher 2 zwischen seitlichen Fuhrungen einschiebbar,
die durch die Leisten 7 und 8 gebildet sind. Der Festwertspeicher 2 enthält auf
der linken Randseite (vgl. Fig. 3) Ausstanzungen 8 und 9t so daß die übrigbleibenden
Randteile Zinken 10 und 12 bilden, mit denen beim Einschieben der Karte nach links
die an den entsprechenden Stellen 6 vorgesehenen Schaltstifte gegen Federkraft anhebbar
sind, womit entsprechende KontaktschlieBungen in den betreffenden Relaissätzen 4
welche mit den Lötfahnen 5 an die Schaltungen des Gerätes 1 angeschlossen sind,
hergestellt werden. Welche der Kontaktsätze betätigt werden sollen, d. h. an welchen
Indexstellen der linken Randzone Einstanzungen beim Erstellen bzw. Ausfertigen der
Speicherkarte 2 vorzusehen sind, ist individuell auf den Behandlungsfall desjenigen
Patienten zugeschnitten, auf den die Speicherkarte, vorzugsweise als Karteikarte,
ausgestellt ist.
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Der Festwertspeicher 2 nach Fig. 3 enthält zudem noch eine aus Indexstellen
13 gebildete Matrix. Im Falle der Fig. 3 enthalt diese Matrix 2 Indexstellen in
sieben Spalten und in 3 Reihen. Die Erfindung ist natiirlich auf diese Anzahl
von
Indexstellen, die für die Beschreibung der Vorrichtung nach der Erfindung an sich
willkurlich gewahlt ist, nicht beschränkt. Welche dieser Indexstellen gelocht sind,
um einen Lichtstrahl auf die Darstellung 14 (Fig. 2) passieren zu lassen, hangt
davon ab, welche Elektrodenlage, z. B. 15' 16, 17, bei 14 durch einen Lichtpunkt
angezeigt werden soll.
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Wenn man das Indexstellennetz 13 entsprechend dicht macht, lassen
sich aus den entsprechend gesetzten Lochungen zusätzliche Daten und Informationen
ableiten. So kann z. B. eine bestimmte Farbgebung der optischen Markierung abgeleitet
werden und aus der Farbenverschiedenheit Hinweise dafur in der Darstellung 14 gemacht
werden, ob die Elektrode an dieser Stelle auf der Rückseite oder auf der Vorderseite
des menschlichen Körpers angesetzt werden soll.
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Bei der Anordnung nach Fig. 3 sind die Randausstanzungen bzw. die
Randzinken 10, 11 mechanisch, namlich durch den an jeder Stelle 6 sitzenden Relaisschaltstift,
abtastbar.
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Bestimmte Ausschnitte oder Felder der aus den Indexstellen 13 gebildeten
Matrix können im Bedarfsfalle auch für andere Zwecke als die der Elektrodenanzeige
bei 14 vorgesehen sein und gegebenenfalls weitere Operationen und Sonderfunktionen
des Gerätes 1 ausl5sen oder beenden. Diese Lochungen in der abgezweigten Matrix
sind dann in an sich bekannter Weise entweder mechanisch, oder elektrisch durch
Kontaktbursten, oder optisch oder lichtelektrisch oder magnetisch abtastbar eingerichtet.
Im
Falle der magnetischen Abtastung können diejeweils in den Indexstellen hergestellten
Lochungen durch kleine eingesteckte Ferritstifte ausgefüllt sein, die dann gegenüber
je einen ortsfest eingebauten kleinen Magnetkern wirksam werden kann.
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Das Material des Festwertspeichers kann aus Hartpapier, aus Kunststoff
oder Lochkartenpapier und dgl. bestehen.
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An Stelle der in Fig. 3 vorgesehenen Relaissätze kann man im Bedarfsfalle
eine gleiche oder entsprechende de Anzahl von berührungslosen Magnetschaltern an
sich bekannter Art einsetzen (vgl. z. B. ETZ-B Bd. 30 (1968), Heft 6, Seite 149
rechte Spalte). Sobald eine Eisenfahne den Luftspalt dieses Magnetschalters passiert
wird der Magnetfluß unterbrochen und ein Kontakt geöffnet oder umgeschaltet. Die
Eisenfahne ist dann bei der Erfindung durch einen entsprechenden metallischen Belag
der Randzone bzw. einer Zinke der Randzone des Festwertspeichers 3 gebildet, die
dann beim Einschieben in die Kassette in der Endlage in den Luftspalt des Magnetschalters
gelant.
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Patentansprüche