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Gebr. Sicher, Traktorenfabrik, Forstern (Oberbayern). Motorgetriebenes
Fahrzeug, insbesondere Lastfahrzeug.
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Der Zweck der Neuerung besteht darin, ein motorgetriebenes Mehrzweckefahrzeug
insbesondere für landwirtschaftliche Zwecke zu schaffen, welches sowohl als Zugmaschine,
wie beispielsweise als Schlepper, oder als Transport-oder Lastfahrzeug verwendet
werden kann, welches bei Verwendung als Transport-oder Lastfahrzeug vorn ein geräumiges
und nicht durch einen Motor behindertes Führerhaus hat, welches rahmenlos und geländegängig
ist und dessen Führerhaus sowohl frei von Gerüchen als auch von Motorgeräuschen
ist. Die Neuerung besteht darin, daß der Motor mit dem Schaltgetriebe, dem Ausgleichsgetriebe
und der ungefederten Hinterachse zu einem Block zusammengeflanscht, vorn der Vorder
achsbock mit Führerhaus, Lenkung und Vorderachse und an der für einen Schlepper
üblichen Stelle in der Nähe der Hinterachse eine Lenk-, Schalt-und Sitzvorrichtung
zur wahlweisen Betätigung vorgesehen ist. Durch die Verwendung eines Schlepperfahrgestelles
in Blockbauweise für einen Aufbau, der einem Transport-oder Lastfahrzeug entspricht,
wird ein kleines Lastfahrzeug ohne den bisher üblichen Rahmen geschaffen, welches
geländegängig ist und dabei Geschwindigkeiten bis zu 45km/h erreichen kann.
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Dadurch ferner, daß bei Verwendung eines Schlepperfahrgestelles in
Blockbauweise der Motor unmittelbar hinter dem Führerhaus angeordnet ist, ist das
Führerhaus frei von durch Einbau des Motors vorstehenden Teilen und infolgedessen
eine durchgehende Sitzbank mit einer bequemen Sitzmöglichkeit für mindestens drei
Personen möglich. Dadurch, daß der Motor hinter dem Führerhaus angeordnet ist, bleibt
dieses frei von Gerüchen und von störenden Geräuschen und Erschütterungen des Motors.
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Ferner soll gemäß der Neuerung die Ladefläche und-gegebenenfalls der
obere Teil des Führerhauses abnehmbar angeordnet sein und an der für einen Schlepper
üblichen Stelle eine Lenk-, Schalt-und Sitzvorrichtung vorgesehen sein, so daß man
dieses Fahrzeug sowohl von dem vorderen Sitz aus im Führerhaus als auch von dem
üblichen hinteren Schleppersitz aus lenken, schalten und überhaupt betätigen kann.
Zu diesem Zweck sollen die Lenk-und Schaltvorrichtungen auswechselbar oder ein-und
ausschaltbar sein, so daß man wahlweise die eine oder die andere Vorrichtung betätigen
kann. Lenkt man auf diese Weise das Fahrzeug von dem für Schlepper üblichen hinteren
Sitz, so kann man dieses Fahrzeug wie einen Schlepper als Zugmaschine benutzen und
kann dabei die angehängten landwirtschaftlichen Geräte wie von einem Schlepper gut
übersehen und beobachten. Benutzt man dagegen die vordere Lenk-und Schaltvorrichtung
im Führerhaus, so wird aus diesem Fahrzeug nach Aufbau der Ladefläche ein übliches
Transportfahrzeug, wobei dieses Fahrzeug darüberhinaus den Vorteil hat, daß es rahmenlos
und geländegängig ist.
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Zur Erzielung einer Federung bei dieser Blockbauweise soll die Radscheibe
mit dem Felgenkranz über Gummiblöcke verbunden sein. Auf der Zeichnung ist die Neuerung
in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt in Seitenansicht
das motorgetriebene Mehrzweckefahrzeug als Transport-oder Lastfahrzeug.
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Fig. 2 ist ein, Querschnitt durch ein-gefedertes Gummirad.
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Das Fahrgestell in Blockbauweise, wie es für Schlepper verwendet .
wird, weist einen Motor 1 mit den Motorzylindern 2, ein rückwärts angeflanschtes
Getriebe 3 und einen Vorderachsbock 4 auf, der mit dem Motor 1 fest verbunden ist.
Der Vorderachsbock 4 nützt sich in bekannter Weise auf die Achse der Vorderräder
5 ab, während die Achse der Hinterräder 6 durch das nach rückwärts ver-
längerte Getriebegehäuse oder einen rückwärtigen Ansatz an
dem |
9 |
Getriebegehäuse/ist. Motor 1, Getriebe 3 und Vorderachs- |
bock 4 sind in der Längsmitte des Fahrgestelles angeordnet
und |
dienen ohne einen weiteren Rahmen als Träger für die Ladefläche |
7 und das Führerhaus 8. Die Ladefläche 7 stützt sich über Abstützungen 9, die als
Schnellverschlüsse schnell und leicht mit dem Getriebegehäuse 3 verbunden werden
können, auf das Getriebe ab. Die nach vorn bis an das Führerhaus 8 vorgezogenen
Seitenflächen dienen als seitlicher Schutz für die Zylinder 2.
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Das Führerhaus 8 liegt mit seiner Rückwand an den Zylindern 2 und
dem Motor 1, so daß also Motor mit Zylindern hinter dem Führerhaus 8 liegt und der
Platz in dem Führerhaus durch diese Teile nicht mehr behindert wird. Infolgedessen
ist es möglich, einen durchgehenden Sitz 10 in dem Führerhaus anzuordnen, auf dem
bequem drei Personen Platz finden. In das Führerhaus können
nicht mehr die Gasgerüche des Motors eindringen, so daß es
als |
geruchfrei bezeichnet werden kann. Außerdem ist das Führerhaus |
den |
8 weitestgehend frei von/Motorgeräuschen. |
In dem Führerhaus sind in üblicher Weise eine Lenksäule 11
und |
ein Schalthebel und auch die weiteren Bedienung-und Anzeige- |
vorrichtungen vorgesehen. Der obere Teil 12 des Führerhauses ist zweckmäßig abnehmbar
ausgebildet, was ebenfalls durch Schnellverschlüsse erfolgen kann.
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Auch die Ladefläche 7 mit den Abstützungen 9 ist auf dem Getriebegehäuse
3 abnehmbar befestigt. An Stelle dieser Ladefläche 7 kann man den bei Schleppern
üblichen Sitz 13, Lenksäule 14 und Schalthebel 15 wahlweise befestigen, so daß man
das Fahrzeug auch von hinten aus lenken und steuern und somit als Zugmaschine und
Schlepper benutzen kann. Die Lenksäulen 11,14 und Schalthebel 15 können auswechselbar
oder umlegbar oder auf andere Weise ein-und ausschaltbar angeordnet sein, so daß
man das Fahrzeug wahlweise von vorn oder von hinten lenken kann. Will man aus einem
Transport-oder Lastfahrzeug, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, einen Schlepper oder
überhaupt eine Zugmaschine machen, so nimmt man die Ladefläche 7 und den oberen
Führerhausteil 12 ab, baut die vordere Lenksäule 11 und den vorderen Schalthebel
aus oder
legt sie um und baut die hintere Lenksäule 14 mit dem Schalthebel
15 und dem Sitz 13 auf. Dadurch erhält das Fahrzeug auch schon äußerlich das Aussehen
eines Schleppers. Der Motor 1 besteht zweckmäßig aus einem Dieselmotor, mit besonderem
Vorteil aus einem luftgekühlten Dieselmotor.
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Zur Abfederung sind die Hinterräder 6 in folgender Weise ausgebildet.
Ein an der Felge 16 befestigter Felgenkranz 17 trägt an Bolzen 18 Gummiblöcke 19,
die beispielsweise aus Silentgummi bestehen können. Diese Gummiblöcke 19 sind an
der Außenseite des Felgenkranzes 17 befestigt. Auf der anderen Seite der Gummiblöcke
19 ist eine Radscheibe 20 ebenfalls über Bolzen 21 befestigt, wobei sich die Bolzen
18 und 21 nicht berühren, sondern zweckmäßig zwischen sich Gummi haben. Auf dem
Radscheibenumfang sind eine ganze Menge derartiger Gummiblöcke 19 angeordnet.
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Durch diese Gummiblöcke 19 erhält das Fahrgestell die notwendige Federung.
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Das in ein Transport-oder Lastfahrzeug umgewandelte Fahrzeug ist genau
so wie der Schlepper rahmenlos, und der gesamte Aufbau wird von dem die Vorder-und
Hinterachse überbrückenden Motor, Getriebe und Vorderachsbock getragen.