DE1759617A1 - Verfahren zur Verbesserung und Sicherstellung der Funktion einer biologischen Reinigungsanlage - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung und Sicherstellung der Funktion einer biologischen ReinigungsanlageInfo
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Description
Patentanwälte
ptpg A. Grünste
Dr.-{ng. H. ■'- ■' ''~'-'
JOHAN RAGNAR LILJEGREN, Ingenieur/
Ulasgatan 4, 794 OQ ORSA,
■- - (Schweden),
VERFAHREN ZUR VERBESSERUNG UND SICHERSTELLUNG DER PUNKTION
EINERBIOLOGISCHENEEINIGUNGSANLAGE.
Es ist bekannt, dass die Temperatur von Abwasser und
der umgebenden Luft die Funktion einer biologischen Abwasser-Reinigungsanlage
stark beeinflusst. Praktische Versuche haben gezeigt, dass die wirksame Bakterienflora innerhalb eines
Wassertemperaturbereiches von zwischen 7° und 14°C am
stärksten-tätig ist.
Bei Reinigungsanlagen in solchen Ländern, wo die Temperatur in gewissen Monaten um oder unter O0C liegt, hat
es sich gezeigt, dass der erwünschte biologische Abbau der Bestandteile des Abwassers stark gebremst wird, wenn die
Temperatur des Wassers durch die von der Luft zustande gebrachte Abkühlung sinkt und sich dem Temperaturbereich
+2° - +4°C nähert, und bei Temperaturen von 00C praktisch
völlig aufhört. Zur Beseitigung dieses Problems hat man
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früher ein Erwärmen des Abwassers vorgeschlagen, aber eine
solche Lösung ist infolge der sehr grossen Wassermengen, um die es sich hier in den meisten Fällen handelt, aus Kostengründen
kaum zu rechtfertigen. Der Erfindung liegt die Entdeckung zugrunde, dass die Temperatur des Abwassers beim
Eintritt in die Reinigungsanlage unabhängig von der Jahreszeit annähernd konstant ist und in den meisten Fällen im
Bereich 7 - 14°C liegt, d.h. dass die Temperatur an sich ausreichend ist, um einen durchaus genehmigbaren, biologischen
Abbauprozess aufrechtzuerhalten. Wie erwähnt sinkt jedoch bei den bekannten Reinigungsanlagen die Abwassertemperatur
unter dem Einfluss der Lufttemperatur im Winter auf einen Temperaturbereich von unter 4° und oft auf ein oder zwei
Grad über 00C, was wie oben erwähnt zu einem Aufhören des
biologischen Prozesses führt. In der Praxis bedeutet dass bei den jetzigen Reinigungswerken, wo das Abwasser teils
bei mechanischem Lüften und teils in den Absetzbecken mit ihren grossen Wasserflächen mit der freien Luft in innige
Berührung kommt, im Winter keine nennenswerte biologische Wasserreinigung stattfindet. Bei solchen Reinigungsanlagen
dürfte es sich in erster Linie um eine rein mechanische Sedimentation handeln, und hieraus folgt, dass das Abwasser
im Winter praktisch ungereinigt dem Rezipienten zufliesst. Eine Losung dieser Probleme ist, die Reinigungsanlage in
einem von der Aussenluft isolierten Raum unterzubringen, aber es hat sich als ausserordentlich schwierig erwiesen,
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bei.so grossen Räumen und Wasserflächen für eine in
hygienischer und wirtschaftlicher Beziehung befriedigende
und einwandfrei arbeitende Lüftung zu sorgen. Die Erfindung
bezweckt, in einer wirtschaftlich zu rechtfertigenden Weise die von den TemperatürSchwankungen verursachte Beeinträchtigung
des biologischen Reinigungsprozesses zu beseitigen. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel zum Messen der Menge und Temperatur des der Reinigungsanlage zugeführten Wassers und Mittel für die Zufuhr zu dem
genannten Raum einer dem Bedarf des biologischen Prozesses und der Lüftung des Raumes angepassten Menge Luft mit einer
Temperatur vorgesehen sind, die mindestens ebenso hoch und vorzugsweise um einen oder mehrere Grade höher ist, als die
Temperatur des eintretenden Wassers, wobei die Luftmenge im VerhMlcnis zur Menge zugeführten Abwassers und die Lufttemperatur im Verhältnis zur Wassertemperatur geregelt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben, welche schematisch eine
nach dem erfindungsgemassen Verfahren arbeitende Reinigungsanlage zeigt.
Das Abwasser gelangt durch die Leitung 1 zu der gezeigten
Anlage. In der Leitung sind Mittel 2 zum Abscheiden
von festen Gegenständen und/oder zweckmässigerweise eine Zerkleinerungsvorrichtung 5 vorgesehen. Die Zerkleinerungsvorrichtung
ist derart ausgeführt, dass im Abwasser vorhandene Gegenstände zu einer Teilchengrösse von einigen
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_ Zj. -
Millimetern zerkleinert werden, und dies bedeutet, dass
solche Gegenstände - falls sie organischen Ursprungs sind von dem biologischen Abbauprozess beeinflusst werden und an
ihm teilnehmen. In der Einlaufleitung sind ein die Wassertemperatur
abfühlendes Glied 4 und ein Mengenmesser 5 vorgesehen, die wie im folgenden erklärt arbeiten. Vom Einlauf
strömt das Abwasser zu einem an sich bekannten LUftungsbecken 6, wo es auf mechanischem Wege durch Rührer oder
durch Einblasen von Luft gelüftet wird. Das gelüftete und somit mit Sauerstoff angereicherte Wasser wird dann zu einem
Absetz-, und/oder Plotationsbecken 7 geleitet, wo es eine gewisse Zeit verbleibt, während Schlamm und Flockengebilde
zum Boden absinken bzw. zur Oberfläche hochsteigen werden. Das Wasser von diesem Becken kann dem Rezipienten zugeführt
werden. Es kann aber auch in weiteren Stufen zur Beseitigung von Nährsalzen u.dgl. behandelt werden. Der im Absetz- und/
oder Flotationsbecken abgeschiedene Schlamm kann entweder zu einem Schlammbehälter 8 befördert oder zum Lüftungsbecken
t 6 zurückgeführt werden, um dort durch seinen während der Schlammabscheidung grosser gewordenen Bakteriengehalt das
eintretende Abwasser zu aktivieren. Der Schlamm im Schlammbehälter 8 wird zweckmässigerweise mechanisch entwässert,
wonach er in geeigneter Weise weiterbehandelt und vorzugsweise als Bestandteil in Bodenverbesserungsmittel ausgenützt
wird.
Die Neuheit der Erfindung ist darin zu erblicken, dass sowohl die Lüftungs- yle die Absetz- und/oder Flotationsbecken
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in einem von der Aussenluff isolierten Raum 9 vorgesehen
sind, welcher Mittel 10 für die geregelte Zufuhr von Luft
enthält. Wie eingangs erwähnt, lässt es sich wirtschaftlich nicht rechtfertigen, die Temperatur des Abwassers zu erhöhen.
Stattdessen wird hier die Temperatur der zugeführten Luft
beeinflusst. Die Lufttemperatur wird dabei von der Temperatur des eintretenden Abwassers bestimmt, und zwar mittels des
genannten Fühlgliedes 4, so dass die Luft auf einer Temperatur
gehalten wird, welche höher als die Wassertemperatur ist. Die Menge zugeführter Luft wird der Menge des eintretenden Abwassers so angepasst, dass die für den biologischen
Prozess und die Lüftung des Raumes erforderliche Luft von aussen her zugeführt wird. Auch falls die Aussentemperatur
niedrig ist und um oder unter O0C liegt, braucht
die Luft also nur so weit erwärmt werden, dass ihre Temperatur um einen oder wenige Grade höher ist als die Temperatur
des Abwassers. In der !Praxis bedeutet dies, dass die Lufttemperatur
des Raumes bei oder eben unter +100G gehalten wird. ■■'■■·
Durch das erfindungsgemässe Verfahren wird unabhängig
von der Jahreszeit eine wirksame Bakterienflora und eine befriedigende
Ausflockung der Verunreinigungen im. Wasser aufrechterhalten,
was eine hohe Leistung des biologischen Prozesses
ermöglicht, und demzufolge die biologische Reinigung
des Abwassers ausserordentlich gut wird. Dadurch, dass die
Lufttemperatur nicht unter die Wassertemperatur sinkt, ver-
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hindert man auch, dass sich über den Becken Dunst bildet.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene und in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsform beschränkt,
sondern kann in verschiedener Weise im Rahmen des Patentanspruchs abgeändert werden.
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Claims (1)
- PATENTANSPRUCHVerfahren zur Reinigung von Abwasser mittels aktiven Schlamms in einer Reinigungsanlage mit Lüftungs-, Absetz- und/oder Flotationsbecken, in denen die im Abwasser vorkommenden organischen Bestandteile unter der Einwirkung der im Schlamm vorhandenen Bakterienflora Schlamm und Flocken bilden, die vom Wasser abgeschieden werden, und wobei die Lüftungs-, Absetz- und/oder Flotationsbecken (6 bzw. 7) in einem von der Aussenluft isolierten Raum (9) untergebracht sind,■gekennzeichnet durch das Messen der Menge und der Temperatur des zur Reinigungsanlage geleiteten Wassers mittels Glieder>i(4 bzw, 5) und durch das Zuführen zu dem genannten Raum einer dem Bedarf des biologischen Prozesses und der Lüftung des Raumes angepassten Menge Luft von einer Temperatur, die mindestens ebenso hoch oder um einige. Grade höher ist als die Temperatur des einströmenden Wassers, wobei diese Zufuhr über Mittel (10) erfolgt und die Menge Luft im Verhältnis zu der zugeführten Abwassermenge und die Lufttemperatur im Verhältnis zu der genannten Wassertemperatur geregelt werden.109883/0360Leerseite
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