DE1758597B1 - Vorrichtung zum Giessen schwerer Schmiedebloecke aus Stahl im steigenden Guss mit Innenflaechen aus Sillimanit aufweisendem,feuerfestem Trichter- und Kanalsystem - Google Patents
Vorrichtung zum Giessen schwerer Schmiedebloecke aus Stahl im steigenden Guss mit Innenflaechen aus Sillimanit aufweisendem,feuerfestem Trichter- und KanalsystemInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
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- B22D9/006—Machines or plants for casting ingots for bottom casting
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Gänze aus Sillimanit bestehen, d. h. neben Kiezum
Gießen schwerer Schmiedeblöcke aus Stahl, seisäure einen Tonerdegehalt von etwa 60% an aufinsbesondere
von Blöcken mit über 50 Tonnen Ge- weisen.
wicht, im steigenden Guß, bei welcher das feuerfeste Beim steigenden Gießen mit der erfindungs-
Trichter- und Kanalsystem Innenflächen aus Sillima- 5 gemäßen Vorrichtung hat es sich gezeigt, daß trotz
nit aufweist. einer extrem langen Gießzeit von rund 2 Stunden
Es ist bekannt, schwere Schmiedeblöcke in Ko- saubere Blöcke hergestellt werden können und keine
killen im sogenannten fallenden Guß zu vergießen, Auswaschungen im Trichter- und Kanalsystem erbei
welchem die Kokille durch den aus der Gieß- folgen. Es wurde außerdem festgestellt, daß sich bei
pfanne austretenden flüssigen Stahl von oben gefüllt io der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf der Innenwird.
Diese Art des Gießens bringt erhebliche Miß- seite der Steine in nicht erwarteter Weise eine gehelligkeiten
mit sich, z. B. durch Gasaufnahme, das schlossene Haut aus festem Stahl nach Art eines
Entstehen von Spritzern mit seinen Nachteilen, Stahlrohres bildet, welches bis zum Ende des Gusschlechte
Reinheitsgrade in der Blockachse und ses erhalten bleibt und so den flüssigen Stahl vor
großen verlorenen Kopfabfall. 15 der Berührung mit dem feuerfesten Material voll-
Dem Gießen schwerer Schmiedeblöcke im steigen- kommen schützt. Die Steine weisen sowohl eine
den Guß steht die relativ geringe Feuerfestigkeit und hinreichende Festigkeit bei hohen Temperaturen als
Verschleißfestigkeit der bekannten Untergußsteine auch eine ausreichende Temperaturwechselbestänentgegen,
welche im hohen Maße der Erosion unter- digkeit auf.
liegen und bei welchen der Gehalt des Stahls an 20 Zweckmäßig beträgt die durch Zusammensetzung
Oxyden lösend auf die Substanz der Untergußsteine und wesentlich durch die Porosität bedingte Wärmemit
der Folge von erheblichen Verunreinigungen des leitfähigkeit der Kanalsteine über 0,9 Kcal/m, h. grd.
Stahls wirkt. Eine hohe Affinität der Legierungs- bei 1000° C. Die Wärmeableitung durch diese Steine
elemente des Stahls zum Sauerstoff führt zu vermehr- ist groß genug, damit auch bei kleineren Temperaturten
Mengen von Metalloxyden, die ihrerseits zer- 25 gradienten an der inneren Steinoberfläche genügend
störend auf das feuerfeste Material der Unterguß- Wärme abgeführt wird, so daß der vorbeiströmende
steine einwirken. Zur Behebung dieses Übelstandes Stahl die anfänglich gebildete Stahlhaut auf dem
ist es vorgeschlagen worden, die mit dem Stahl in feuerfesten Material nicht auflöst.
Berührung kommenden Flächen der Untergußsteine Vorteilhaft weist der den Stahl von unten in
Berührung kommenden Flächen der Untergußsteine Vorteilhaft weist der den Stahl von unten in
aus einer Schicht bzw. einem Futter zu bilden, 30 senkrechter Richtung in die Blockform einleitende
welches eine größere Feuerfestigkeit aufweist als der Steigerkanal auf seine ganze Länge im Innendurchäußere
Steinkörper. Hierbei wurde auch vorgesehen, messer des übrigen Kanalsystems etwas vergrößert,
daß das Futter der Untergußsteine aus einem feuer- eine Länge der fünf- und mehrfachen Größe des
festen Stoff mit einem Tonerdegehalt von über 60% Innendurchmessers des übrigen Kanalsystems auf
besteht. Solche Stoffe sind unter anderem Bauxit, 35 und schließt sich an den Kanal ein sich konisch nach
Korund, kalzinierte Tonerde oder Sillimanit. Der dem Forminnern erweiterndes Versenk von einer
das Futter bildende Überzug soll eine Stärke von Länge an, die etwa zwei Drittel der Abstandsstrecke
0,5 bis 1 mm haben. Die Steine selbst bestehen aus des Steigerkanalendes von der größten unteren Ko-Schamotte.
Durch die Überzüge sollen die Kanal- killenfläche beträgt. Außerdem geht das Versenk in
steine eine glatte, nicht angreifbare Oberfläche unter 40 eine nach dem Steiger zu sich konisch erweiternde
Wahrung der Wärmeisolierung durch den Schamotte- Schale über, welche sich bis auf eine Flächengröße
stein erhalten. von etwas geringerer Größe als die bodenseitige
Die Vorstellung durch die Ausrüstung eines feuer- Größtfläche der Blockform erweitert. Die Wirkung
festen, wärmeisolierenden Steines mit einem Überzug hiervon ist, daß der Strahl gerichtet mit verringerter
aus Stoffen mit einem Tonerdegehalt von über 60% 45 Geschwindigkeit bei Vorhandensein einer für die
einen Schutz erzielen zu können, führt zu keinem Ausscheidung von Desoxydationsprodukten ergeeigneten
Mittel, um schwere Schmiedestücke aus wünschten Turbulenz aus dem Steiger austritt, wobei
Stahl von über 50 Tonnen Gewicht ohne uner- der turbulente Zustand im Versenk abklingt und sich
wünschte Einschlüsse und mit einem Mindestgehalt weiter in den Schalenteil verringert.
an gelösten Gasen sowie ohne Oberflächenschädigung 50 Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein im steigenden Guß zu gießen. Bei dem Überzug muß Ausführungsbeispiel der Erfindung im Aufriß,
mit stellenweisen Schädigungen und einer zu weiten Ein schwerer Schmiedeblock 1 wird aus einer
an gelösten Gasen sowie ohne Oberflächenschädigung 50 Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein im steigenden Guß zu gießen. Bei dem Überzug muß Ausführungsbeispiel der Erfindung im Aufriß,
mit stellenweisen Schädigungen und einer zu weiten Ein schwerer Schmiedeblock 1 wird aus einer
Auflösung gerechnet werden, was unzuträgliche Gießpfanne 2 über ein Trichter-3 und Kanalstein-Folgen
hat, wenn es sich darum handelt, schwere system 4 im steigenden Guß in eine Kokille 5 ver-Schmiedeblöcke
aus Stahl mit einem Gewicht von 55 gössen. Die Steine des Trichter- und Kanalsteinüber
50 Tonnen zu gießen. Auch wäre nach den systems 3 und 4 bestehen aus Sillimanit mit einem
bisherigen Erkenntnissen mit größeren Verunreini- Tonerdegehalt von etwa 60% an. Beim Anguß bilgungen
zu rechnen gewesen. det sich auf der Innenfläche der Systeme 3 und 4
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, eine ein fester Stahlmantel 8, der während des ganzen
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaf- 60 Gusses nicht aufschmilzt und die Einbringung von
fen, die es zuläßt, schwere Schmiedestücke aus Stahl oxydischen Verunreinigungen aus dem Kanalsteinmit
einem Gewicht von über 50 Tonnen ohne uner- system in den Block verhindert. Die Länge des Steiwünschte
nichtmetallische Einschlüsse und mit einem gers 7, der den Stahl vor seinem Eintritt in die Ko-Mindestgehalt
an gelösten Gasen auch bei langen kille 5 in die senkrechte Richtung leitet, ist fünfmal
Gießzeiten ohne Oberflächenschädigungen und da- 65 so groß wie der Durchmesser d des Kanalsystems 4.
durch auch sehr wirtschaftlich zu gießen. Der Innendurchmesser D des senkrechten Teils des
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß Steigers 7 ist größer als der Innendurchmesser d des
die das Trichter- und Kanalsystem bildenden Steine übrigen Kanalsystems. Hierdurch wird der Stahl
senkrecht und langsam in Richtung des Pfeiles 9 in die Kokille geleitet, so daß Auswaschungen an
deren Wänden nicht eintreten können.
Außerdem mündet das Steigrohr in dem Versenk 10 in der Grundplatte 11 der Kokille aus. Das Versenk,
welches eine verhältnismäßig große Querschnittsfläche gegenüber dem Steigrohr aufweist, erweitert
sich auf etwa zwei Drittel seiner Länge zur Kokille gemessen konisch und geht dann in eine
etwas konische Schale 12 über, deren Fläche etwas geringer als die untere Innenfläche der Kokille ist.
Die Oberfläche 13 des Blockes 1 ist beim Gießen mit einem wärmedämmenden Pulver 14, welches
aus einem Gemisch von Asche und Kohlepapier bestehen kann, abgedeckt.
Der Ausgußstein 15 der Gießpfanne ist nach unten verlängert und ragt mit geringem Luftspalt 16 in den
Trichterhut 17. Mittels des Ringrohres 18 und der umgebenden Blechschürze 19 wird Argon oder ein
anderes inertes Gas zum Luftspalt 16 geleitet, so daß eine Oxydation des Gießstrahles vollständig ausgeschlossen
ist.
Ein Stahlblock von etwa 200 Tonnen Gewicht wird mit einer Gießgeschwindigkeit von 2 t/min, in
rund 100 Minuten vergossen.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Gießen schwerer Schmiedeblöcke aus Stahl, insbesondere von
Blöcken mit über 50 Tonnen Gewicht im steigenden Guß, bei welcher das feuerfeste Trichter-
und Kanalsystem Innenflächen aus Sillimanit aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die das Trichter- und Kanalsystem bildenden
Steine zur Gänze aus Sillimanit bestehen, d. h. neben Kieselsäure einen Tonerdegehalt von
etwa 60 °/o an aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Zusammensetzung
und wesentlich durch die Porösität bedingte Wärmeleitfähigkeit der Kanalsteine über
0,9 Kcal/m, h. grd. bei 1000° C beträgt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den
Stahl von unten in senkrechter Richtung in die Blockform einleitende Steigerkanal (7) auf seine
ganze Länge im Innendurchmesser über den Innendurchmesser des übrigen Kanalsystems
etwas vergrößert, eine Länge der fünf- und mehrfachen Größe des Innendurchmessers des übrigen
Kanalsystems aufweist, und daß sich an den Kanal (7) ein sich konisch nach dem Forminnern
erweiterndes Versenk (10) von einer Länge, die etwa zwei Drittel der Abstandsstrecke
des Steigerkanalendes von der größten unteren Kokillenfläche beträgt, anschließt und daß das
Versenk in eine nach dem Steiger zu sich konisch erweiternde Schale (12) übergeht, welche sich
bis auf eine Flächengröße von etwas geringerer Größe als die bodenseitige Größtfläche der Blockform
erweitert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681758597 DE1758597B1 (de) | 1968-07-03 | 1968-07-03 | Vorrichtung zum Giessen schwerer Schmiedebloecke aus Stahl im steigenden Guss mit Innenflaechen aus Sillimanit aufweisendem,feuerfestem Trichter- und Kanalsystem |
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GB3364069A GB1280343A (en) | 1968-07-03 | 1969-07-03 | Improvements in or relating to casting of heavy steel blooms by bottom pouring into moulds |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE1758597B1 true DE1758597B1 (de) | 1971-12-09 |
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ID=5695128
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19681758597 Pending DE1758597B1 (de) | 1968-07-03 | 1968-07-03 | Vorrichtung zum Giessen schwerer Schmiedebloecke aus Stahl im steigenden Guss mit Innenflaechen aus Sillimanit aufweisendem,feuerfestem Trichter- und Kanalsystem |
Country Status (3)
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FR (1) | FR2012256A1 (de) |
GB (1) | GB1280343A (de) |
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DE1124191B (de) * | 1955-11-05 | 1962-02-22 | Silika Und Schamotte Fabriken | Untergusssteine zum Vergiessen von Stahl, insbesondere von beruhigtem Stahl, und Verfahren zu ihrer Herstellung |
FR1349435A (fr) * | 1962-12-07 | 1964-01-17 | Perfectionnements à la réalisation des masselottes en fonderie | |
DE1164605B (de) * | 1959-09-16 | 1964-03-05 | Union Carbide Corp | Verfahren und Vorrichtung zum fallenden Giessen von Metall |
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1968
- 1968-07-03 DE DE19681758597 patent/DE1758597B1/de active Pending
-
1969
- 1969-07-03 GB GB3364069A patent/GB1280343A/en not_active Expired
- 1969-07-03 FR FR6922578A patent/FR2012256A1/fr not_active Withdrawn
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AT237208B (de) * | 1963-08-12 | 1964-12-10 | Andritz Ag Maschf | Bodensteine für Gußformen aus feuerfestem Werkstoff |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2012256A1 (de) | 1970-03-13 |
GB1280343A (en) | 1972-07-05 |
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