DE1758446C - Verfahren und Anordnung zum Verhindern des Auslaufens von Schmelze beim Stranggießen von Metallen, ins besondere von Stahl - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Verhindern des Auslaufens von Schmelze beim Stranggießen von Metallen, ins besondere von StahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verhindem des Auslaufens von durch eine Verformungswirkung
entgegen der Stranglaufrichtung verdrängter, im Strangkern befindlicher Schmelze beim Stranggießen
von Metallen, insbesondere von Stahl.
Beim Slranggießen von Stahl wird der erkaltete Strang in einzelne Abschnitte aufgeteilt, und diese Abschnitte
können der Weiterverarbeitung nur im erneut erwärmten Zustand auf Verformungstemperatur zugeführt
werden. Andere Verhältnisse ergeben sich neuerdings dadurch, daß der Strang nicht mehr bis
zum völligen Erkalten gebracht wird, sondern ein direktes Verformen aus der Gießhitze heraus ohne wesentliches
Aufheizen erfolgt. Man geht dabei so weit, bereits Verformungskräfte an den Strang zu setzen,
wenn dessen Kern noch flüssig ist, sich also nur die Strangschale im Warmverformbarkeitsbereich befindet.
Solange der flüssige Kern vorhanden ist, verhält sich dieser Teil des Querschnitts wie eine Metallsäule
entsprechender Ausdehnung. Auf die Strangschale wirkt demnach der jeder Höhe zukommende ferrostatische
Druck. Zwar vermag diese Strangschale den Metall-Flüssigkeitsdruck zu ertragen, jedoch befindet
sich zumindest der Teil bis zur völligen Durcherstarrung in einem gefährdeten Zustand. Die in der Vergangenheit
hin und wieder aufgetretenen Durchhrüchc ließen sich zwischenzeitlich auf seltene Fälle
reduzieren, so daß bei ordnungsgemäßer Beachtung der gewonnenen Erkenntnisse diese Schwierigkeiten
im wesentlichen als beseitigt gelten dürfen.
Gegen Ende des Gießvorganges, wenn der Gießspiegel in der Kokille abzusinken beginnt, entsteht jedoch
ein neues Problem. Durch den Verformimgsvorgang wird im Innern der Strangschale schmelzflüssiges
Metall verdrängt, so daß gewissermaßen der Stranggießkokille in geringem Umfang Metall von unten
zugeführt wird. Bei fortschreitendem Transportieren des Stranges aus der Stranggießkokille braucht
sich deshalb der Schmelzbadspiegel gegen Ende des Abgießens nicht zu erhöhen, jedoch entsteht beim
Austreten des Gießstrangendes eine riskante Situation. Entsprechend den getroffenen Voraussetzungen
über den Verformungsgrad, d.h. die prozentuale Ouerschnittsabnahme, drängt mehr oder weniger flüssiges
Metall zum Ausgang am Strangende. In der Regel hält der Abkühlungs- bzw. Erstarrungsvorgang
mit dem Verformungsvorgang insofern nicht Schritt, als im Strangkern genügend Wärme vorhanden ist.
den Querschnitt des Strangendes größeren Teils flüssig zu erhalten. Die eintretenden Folgen führen zum
Ausfließen des überflüssigen Metalls aus dem Sirangende, wobei sich dieses über Anlagenteile ergießt
und solche in extremen Fällen zerstört. Handelt es sich um geringere Mengen, so erstarren diese in unregelmäßiger
Form an den Anlagenteilen. Die Stranggießvorrichtung muß danach mühevoll und unter
Zeit- und Kostenaufwand von diesen Rückständen befreit weiden, bs versteht sich, daß ein derartiger
Zustand nicht haltbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen, d.h. sowohl die
Frage der Sicherheit zu lösen, als auch jeglicher Verschlechterung des Arbeitsergebnisses entgegenzutreten.
Ziel der Erfindung ist es deshalb, ein sicheres Absenken von Metallgießsträngen auch in Anbetracht
der Verformung aus der Gießhitze heraus zu gewährleisten.
Die gestellte Aufgabe, die Schmelze bei Beendigung des Gießvorganges am Strangende vor dem Auslaufen
zu bewahren, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die verdrängte Schmelze bei Beendigen des
Gießvorganges in einen Behälter abgeleitet wird. Das Metall geht bei dieser Verfahrensweise weder verloren,
noch kann es irgendwelche Anlagenteile beschädigen. Es ist durchaus möglich, daß der Behälter stark verformt
oder sogar zerstört wird, was aber im vorliegenden Fall deshalb von untergeordneter Bedeutung ist,
weil das Strangende ohnehin abgetrennt werden muß und als Schrottstück gilt.
Die Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gestaltet sich nunmehr durch einen auf den in der
Stranggießkokille abgesunkenen Schmelzbadspiegel aufsetzbaren Behälter in Form eines einfachen Rohrstückes.
In diesem Rohrstück kann die Schmelze beliebig hoch steigen, so daß das erforderliche Verdrängungsvolumen
beliebig zur Verfugung gestellt werden kann.
Man ist bestrebt, die Stranggießkokille, die sehr teuer ist, keinesfalls einer Beschädigung auszusetzen,
etwa dadurch, daß das aufsetzbare Rohrstück mit Wandungsteilen der Form verschweißt wird. Nach der
weiteren Erfindung ist deshalb vorgesehen, daß das Rohrstück im Durchmesser derart bemessen ist, daß
zur Wandung der Stranggießkokille hin ein Spalt besteht.
Ein Austreten des Schmelzbad^, aus der Stranggießkokille
bei besonders hoher Verformung des Stranges und einer damit verbundenen großen Diffcrenzschmclzmenge
kann dadurch vermieden werden, daß das Rohrstück aus der Stranggießkokille ragt. Die
Verlängerung des Rohrstückes ergibt gleichzeitig die Begünstigung einer besseren Handhabung und vor allen
Dingen eines kalten Teils, der von der Bedienungsmannschaft leicht in ein entsprechendes Werkzeug
eingeführt werden kann, mit dessen Hilfe dann das Rohrstück in etwa zentrische Lage zur Kokille zu
bringen ist.
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Der Erfindungsgegenstand !äßi sich in der
Zeichnung erläutern, und insbesondere sind dort die einzelnen Phasen des Abgießvorganges erkennbar.
Die einzige Figur der Zeichnung stellt einen vereinfachten
vertikalen Schnitt durch das Beispiel einer Bogengießanlage dar.
In der Darstellung ist der Abgießvorgang soeben /u Ende geführt, so daß eine etwa verwendete Vercilerrinne
bereits über der Stranggießkokille 1 entiernt wurde. Der aus dieser Form austretende Gießstrang
2 durchläuft in diesem Stadium noch die Ver-•ormungswalzen3
und4 und tritt mit seinem EndquerschnittS
in weiter nicht dargestellte Behandlungsstationen ein. Der Gießstrang 2 ist in seinem Innern
immer noch flüssig, und dieser flüsrge Kern 6 mit seiner in Richtung auf die Verformungswalzen 3,4
abnehmenden Kerndicke 6 α reicht bis unter das Profil Jer Verfermungswalzen, so daß in diesem Bereich ge-
!listete Verformungsarbeit einen Druck auf den flüssi- so
iien Kern 6 ausübt und dieses flüssige Material 7 zurück in die Stranggießkokille 1 drängt. Bei abgesunkenem
Badspiegelniveau 8 führt man nunmehr das Rohrstück 9 ein und setzt dieses so auf den Strang ab,
daß allseitig zur Stranggießkokille 1 etwa der gleichmäßige Spalt 10 entsteht. Im Rohrstück 9 kann das
flüssige Material? ohne weiteres eine gewisse Hohe
erreichen wobei während dieses Vorgangs der Oestrane
2 weiterhin die Stranggießkokille I verlaßt so daß der gezeichnete Zustand keinesfaüs derart über
schritten wird, daß etwa flüssiges Metall aus dem Rohrstück 9 austreten könnte od-.r dieses unangenehm
lang gewählt werden müßte. Im weiteren Ve1-lauf
sinkt deshalb auch das Rohrstuck 9 zusammen mit dem Gießstrang 2 ab, wobei dessen Inneres weiterhin
erstarrt. Bei Verlassen des Ausganges 11 dei Stranggießkokille 1 besteht demnach keine Gefahr
mehr, daß schmelzflüssiges Material 7 aus dem End, des Gießstranges 2 austreten könnte. Der Gießstrang
2 wandert vielmehr mit ausreichend gebildetes Strangschale auch an der Stirnseite, d. h. im Innern
des Rohrstückes 9 versehen weiter in Richtung auf die
Verformungswalzen 3 und 4, wobei er diese ohne jegliche Beschädigung auch mit seinem Ende passieren
kann, da das Rohrstück 9 einen verminderten Querschnitt gegenüber dem eigentlichen Gießstrang 2 besitzt
Auf dieser Strecke ist der Gießstrang 2 im übrigen duTh weiter nicht gezeigte Rollen einer Stutzwalzenvorrichtung
geführt. Bei Verlassen des Ausganges 11 gelangt das Ende des Gießstranges2, d.h. das
Rohrstück 9 in den Bereich der Sekundärkuhlzone und wird entsprechend gekühlt, d. h. erstarrt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Verhindern des Auslaufens von durch eine Verformungswirkung entgegen der
Stranglaufrichtung verdrängter, im Strangkern befindlicher Schmelze beim Stranggießen von Metallen,
insbesondere von Stahl, dadurch gekennzeichnet,
daß die verdrängte Schmelze bei Beendigen des Gießvorgangs in einen Behälter abgeleitet wird.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein
auf den in der Stranggießkokille (1) abgesunkenen Schmelzbadspiegel (8) aufsetzbares Rohrstück
(9).
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück (9) im Durchmesser
derart bemessen ist, daß zur Wandung der Stranggießkokille (1) ein Spalt (10) entsteht.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück (9)
aus der Stranggießkokille (1) ragt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681758446 DE1758446C (de) | 1968-06-01 | Verfahren und Anordnung zum Verhindern des Auslaufens von Schmelze beim Stranggießen von Metallen, ins besondere von Stahl |
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DE19681758446 DE1758446C (de) | 1968-06-01 | Verfahren und Anordnung zum Verhindern des Auslaufens von Schmelze beim Stranggießen von Metallen, ins besondere von Stahl |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1758446A1 DE1758446A1 (de) | 1971-01-28 |
DE1758446C true DE1758446C (de) | 1973-06-07 |
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