DE174340C

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Publication number: DE174340C
Application number: DENDAT174340D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Einfache Berechnungen und Versuche lehren, daß bei einschnittigen Nieten die Kantung des Nietes einen Druck A (Fig. i) senkrecht zu den Blechen zwischen Nietkopf und Blech entstehen läßt und damit einen Reibungswiderstand' sowohl zwischen Nietkopf und Blech als auch zwischen den Blechen hervorruft. Füllt z. B. der Niet das Nietloch nicht aus, und sieht man von der Reibung zwischen ίο den Blechen selbst ab, so muß, damit kein Gleiten der Bleche eintritt, das Verhältnis des Nietkopfdurchmessers κ zur Nietlänge δ zwischen den Köpfen der Beziehung genügen:

= 2 ^κ

wenn μ der Reibungswert zwischen Nietkopf und Blech ist. Bei der Ableitung dieser Beziehung wird der Grenzfall eingeführt, daß der Niet nur in den zwei Punkten M und N die Bleche berührt. Ist diese Beziehung erfüllt, so ist die Verbindung selbstsperrend.

Ähnliche Bedingungen lassen sich für die zweischnittigen Nietverbindungen ableiten, wenn der Niet nur das Loch des mittleren Bleches ausfüllt. Durch Verbiegung der Niete und Andrückung der Nietkopf kanten an die Bleche werden Drücke senkrecht zu den Blechen und damit auch Reibungswiderstände erzeugt. Wenn nun auch zweischnittige Nietverbindungen nicht selbstsperrend gemacht werden können, so ist doch bei ihnen ebenso wie bei den einschnittigen Nietverbindungen der Reibungswert zwischen Nietkopf und Blech ausschlaggebend für die Festigkeit der Verbindung. So erklärt es sich, daß der Gleitwiderstand einer Nietverbindung durch Verstemmen der Nietköpfe und Bleche bedeutend erhöht wird.

Die erwähnte Beziehung ist bei den gewohnlichen Nietverbindungen mit einem Reibungswerte von ungefähr 0,4 bis 0,5 schwer zu erfüllen, wenn man den Nietdurchmesser nicht sehr schwach machen will, was für die Festigkeit des Nietes nicht empfehlenswert ist. Aus der Betrachtung ersieht man auch, daß bei Erschütterungen, welche Schwingungen der Nietköpfe gegeneinander erzeugen, der Reibungswiderstand der üblichen Nietverbindungen aussetzen und die Verbindung locker werden muß.

Um nun den Gleitwiderstand sowohl einschnittiger als auch mehrschnittiger Verbin-. düngen ohne das schwierige, und teure Verstemmen zu erhöhen und andererseits auch den .Gleitwiderstand gegen Erschütterungen zu sichern, sind gemäß der Erfindung unter den Nietköpfen Vertiefungen r (Fig. 2) in den vernieteten Teilen angeordnet, von verschiedener Form, je nach dem besonderen Zweck, z. B. ringförmig mit keilförmigem Querschnitt (Fig. 4) für Vernietungen, die zugleich hohe Dichtigkeit besitzen müssen. Diese Vertiefungen unter dem Setzkopf werden durch eine entsprechende Erhöhung des Setzkopfes ausgefüllt, oder der Setzkopf wird in ein vollständig versenktes Loch eingelassen. Die Vertiefung unter dem Schließkopf wird beim Nieten durch den Schließkopf ausgefüllt. Bei mehrschnittigen Nietverbindungen von gerader Ordnungszahl, z. B. 2, wird das Nietloch der Zwischen-

bleche möglichst gut anschließend, in den äußeren Blechen mit einem größeren Spielraum ausgeführt.

Bei dieser beschriebenen Nietverbindung ist ein Gleiten zwischen Nietkopf und Blech unmöglich gemacht. Wird die Belastung der Bleche erhöht, so erhöhen sich die Normaldrücke zwischen den Blechen und den Nietköpfen und ebenso die Reibungswiderstände zwischen den Blechen.

Ferner kann bei Schwingungen der Nietköpfe gegeneinander der Reibungswiderstand nicht vollständig aussetzen, weil die Berührung zwischen Nietkopf und Blech nicht aufhören kann.

Schließlich bietet die eben beschriebene Vernietung noch den Vorteil, eine bedeutend größere Dichtigkeit der Verbindung zu erzeugen, namentlich bei keilförmigem Querschnitt der Vertiefung, weil die Keilwirkung eine innigere Berührung zwischen Nietköpf und Unterlage und der stets wirksame Normaldruck A einen dichten Schluß der verbundenen Teile bewirkt.

Für die Herstellung der Nietlöcher der neuen Vernietung sieht die Erfindung ein Werkzeug vor, mit dem zugleich das Nietloch, die A^ersenkung des Kopfes und die Vertiefung der Unterlage für die Erhöhungen der Nietköpfe ausgeführt wird. Die einzelnen Teile des Werkzeuges (Fig. 5, 6 und 7), ein Bohrer α und zwei' Fräser b und c, sind an sich bekannt, neu ist aber deren Vereinigung zu dem vorliegenden Werkzeug, welches die ebengenannten Arbeiten zusammen bewirkt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Nietverbindung mit erhöhtem und "gesichertem Gleitwiderstand, dadurch gekennzeichnet, daß rings um das Nietloch (p) an den Außenflächen der Bleche fm, η) Ringnuten oder einzelne Vertiefungen (r) angeordnet sind, in welche einerseits entsprechende Erhöhungen des Setzkopfes eingesetzt werden, andererseits der Schließkopf eingepreßt wird, zum Zwecke, den Gleitwiderstand und die Dichtigkeit zu erhöhen und zu sichern.

2. Werkzeug zur Herstellung der Nietlöcher für die Nietverbindung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß außer der Bohrung (p) für den Nietbolzen (0) und der kegelförmigen Versenkung (q) für den Nietkopf mittels des Bohrers (a) und des Fräsers (b) in bekannter' Weise durch dasselbe Werkzeug mittels eines am Ende der Bohrnut angeordneten zweiten Fräsers (c) auch die Ringnut (r) zu gleicher Zeit hergestellt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.