DE1729168C3 - Verwendung einer dünnen Metallfolie zum Herstellen von aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Gegenständen mit reliefartigen, aus der Metallfolie bestehenden Oberflächen - Google Patents

Verwendung einer dünnen Metallfolie zum Herstellen von aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Gegenständen mit reliefartigen, aus der Metallfolie bestehenden Oberflächen

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DE1729168C3
DE1729168C3 DE19671729168 DE1729168A DE1729168C3 DE 1729168 C3 DE1729168 C3 DE 1729168C3 DE 19671729168 DE19671729168 DE 19671729168 DE 1729168 A DE1729168 A DE 1729168A DE 1729168 C3 DE1729168 C3 DE 1729168C3
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DE19671729168
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Kurt 7218 Trossingen Held
Original Assignee
Adolf Held Kg, 7218 Trossingen
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Description

In der Massenfertigung haben Kunststoffe weitgehend die bisher gebräuchlichen Materialien, insbesondere auch Metalle, verdrängt Metall wird in der Regel nur noch dort verwendet, wo der Einsatz von Kunststoffen aus technologischen oder geschmacklichen Gründen unmöglicii ist Auch auf diese Fälle läßt sich das Anwendungsgebiet der Kunststoffe zumindest teilweise dadurch erweitern, daß es möglich ist Kunststoffteile mit einem metallischen Überzug zu kaschieren. Schwierigkeiten treten jedoch in der Verbindung zwischen dem Kunststoff und dem metallischen Überzug insbesondere dann auf, wenn die Oberfläche reliefartig strukturiert ist
Es besteht zwar die Möglichkeit, solche reliefartigen Oberflächen galvanisch mit einem metallischen Überzug zu versehen, dieses Verfahren ist jedoch verhältnismäßig aufwendig und damit in der Regel zu kostspielig.
Wird eine Metallfolie mit der reliefartigen Oberfläche eines im Spirtzgießverfahren hergestellten Kunststoffkörpers verbunden, so waren nach dem Stand der Technik zusätzliche Maßnahmen notwendig, die eine dauerhafte Verbindung zwischen Kunststoff und Metall gewährleisteten. Gemäß der DE-Gbm-Schrift 19 04 625 wird zu diesem Zweck die Metallfolie an geeigneten Stellen mit Durchbrüchen versehen, in welche der plastifizierte Kunststoff beim Spritzgießverfahren eintritt, so daß sich nach dem Erstarren des Kunststoffes eine mechanische Verankerung von Kunststoff und Metall ergibt Diese mechanische Verankerung hält die Metallfolie auf der Kunststoffoberfläche fest, auch wenn infolge unterschiedlicher Maßschwindung oder -schrumpfung sich die flächige Verbindung zwischen Kunststoff und Metallfolie löst. Nachteilig ist dabei, daß einerseits die notwendigen Durchbrüche der Metallfolie die Herstellung aufwendiger machen und vor allem der Kunststoff durch diese Durchbrüche sichtbar wird, so daß eine vollständige Oberflächenkaschierung nicht möglich ist
Aus der GB-PS 7 13634 ist es bekannt Metallfolien und Kunststoffolien durch Wärmeeinwirkung miteinander zu verbinden. Durch die Wärmeeinwirkung wird S dabei ein dauerhaftes flächiges Haften der Kunststoffolie und der Metallfolie ohne zusätzliche Klebemittel bewirkt Nach dieser Patentschrift ist es jedoch nur bekannt, Folien aus Kunststoff und Metall flächig miteinander zu verbinden. Bei der Kaschierung einer reliefartigen Kunststoff oberfläche mit einer Metallfolie treten jedoch wesentlich andere Probleme auf, da insbesondere an den Vorsprüngen und Kanten der Reliefoberfläche starke Verformungen der Metallfolie und starke Maßänderungen des Kunststoffs auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die reliefartige Oberfläche von Kunststoffkörpern, die im Spritzgießverfahren hergestellt werden, während des Spritzgießvorgangs gleichzeitig mit einer Metallfolie in einer dauerhaften Verbindung zu kaschieren, ohne daß zusätzliche Maßnahmen, wie mechanische Verbindungsmittel oder Klebemittel notwendig sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung einer dünnen Metallfolie mit einem Schmelzpunkt geringfügig oberhalb des Schmelzpunktes eines thermoplastischen Kunststoffes zum Herstellen von aus dem thermoplastischen Kunststoff bestehenden Gegenständen mit reliefartigen, aus der Metallfolie bestehenden Oberflächen durch Anpressen der in eine Spritzgießform eingelegten Metallfolie unter Einwirkung des Druckes des in die Spritzgießform eingespritzten, thermoplastischen Kunststoffes gegen reliefartige Oberflächen des Formhohlraumes der Spritzgießform und gleichzeitiges Verbinden der Metallfolie mit dem thermoplastischen Kunststoff.
Erfindungsgemäß wird die dünne Metallfolie an den reliefartigen Oberflächen des Formhohlraumes der Spritzgießform angebracht und während des Spritzgießvorganges durch den unter Druck in die Spritzgießform eingespritzten thermoplastischen Kunststoff ge-
gen diese Oberfläche gepreßt Überraschenderweise treten dabei trotz der hohen spezifischen Drücke und der starken Dehnung der Metallfolie insbesondere an scharfen Profilkanten der reliefartigen Oberfläche keine Risse der Metallfolie auf. Versuche haben gezeigt, daß das Folienmaterial dabei weit über seine Kaltstreckgrenze hinaus ohne Rißbildung verformt werden kann.
Weiter verbindet sich die Metallfolie erfindungsgemäß über die gesamte Berührungsfläche oberflächlich mit dem Kunststoffmaterial in dauerhafter und auch mechanisch fester Weise. Es wird vermutet daß diese erfindungsgemäßen Vorteile darauf beruhen, daß sich in dem Temperaturbereich, auf den die Metallfolie durch den eingespritzten thermoplastischen Kunststoff erwärmt wird, das kristalline Gefüge der Metallfolie
SS bereits verändert. Diese Änderung des kristallinen Gefüges verursacht vermutlich sowohl die hohe Verformbarkeit der Metallfolie ohne Rißbildung als auch eine oberflächliche Vereinigung des Kristallgefüges mit dem plastifizierten Kunststoff, die einer Ablösung durch die Kunststoffschrumpfung verhindert. Als Material für die Metallfolie erweist sich erfindungsgemäß Zinn, Blei, eine Zinn- oder Bleilegierung als besonders geeignet.
Die besten Verformungseigenschaften werden erfindungsgemäß erhalten, wenn die Metallfolie eine Dicke von 0,1—0,5 mm aufweist
Als thermoplastischer Kunststoff wird cfindungsgemäß vorzugsweise ein Kunststoff mit einem Schmelz-
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punkt von 260° bis 270° C verwendet verwendet werden, welche zwei Formhälften und eine
j Die Erfindung ermöglicht eine preiswerte, dauerhafte Düse zum Einspritzen des plastifizierten Kunststoffes
und gut aussehende Kaschierung reliefartiger Oberflä- aufweist. An der reliefartigen Oberfläche des Formhoh!-
ϊ chen von Kunstststoffgegenständen. Insbesondere eig- raumes wird die dünne Metallfolie eingelegt Es können
net sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herste!- 5 auch zwei solche Metallfolien eingelegt werden, wenn
lung von platten- oder schilderförmigen Gegenständen zwei reliefartige Oberflächen vorgesehen sind, wobei
mit reliefartiger Oberfläche, z.B. von Zifferblättern, der pJastifizierte Kunststoff zwischen diese Folien
welchen ein metallisches Aussehen verliehen werden eingespritzt wird,
soll. Es kann eine übliche Spritzgießvorrichtung

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verwendung einer dünnen Metallfolie mit einem Schmelzpunkt geringfügig oberhalb des Schmelzpunktes eines thermoplastischen Kunststoffes zum Herstellen von aus dem thermoplastischen Kunststoff bestehenden Gegenständen mit reliefartigen, aus der Metallfolie bestehenden Oberflächen durch Anpressen der in eine Spritzgießform eingelegten Metallfolie unter Einwirkung des Drukkes des in die Spritzgießform eingespritzten, thermoplastischen Kunststoffes gegen reliefartige Oberflächen des Formhohlraumes der Spritzgießform und gleichzeitiges Verbinden der Metallfolie mit dem thermoplastischen Kunststoff.
2. Metallfolie zur Durchführung der Verwendung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Metallfolie Zinn, Blei eine Zinn- oder Bleilegierung verwendet wird.
3. Metallfolie nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolie eine Dicke von 0,1 bis 0,5 mm aufweist
4. Thermoplastischer Kunststoff zur Durchführung der Verwendung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß thermoplastischer Kunststoff mit einem Schmelzpunkt von 260° bis 2700C verwendet wird.
DE19671729168 1967-05-13 1967-05-13 Verwendung einer dünnen Metallfolie zum Herstellen von aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Gegenständen mit reliefartigen, aus der Metallfolie bestehenden Oberflächen Expired DE1729168C3 (de)

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DEH0062737 1967-05-13

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102004006487A1 (de) * 2004-02-10 2005-09-08 Lisa Dräxlmaier GmbH Verfahren zur Herstellung von Zierteilen und Zierteil
DE102007023532A1 (de) * 2007-05-18 2008-11-20 Murrplastik Systemtechnik Gmbh Kennzeichnungsschild

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DE102004006487B4 (de) * 2004-02-10 2015-03-12 Lisa Dräxlmaier GmbH Verfahren zur Herstellung von Zierteilen und Zierteil
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