DE1720704A1 - Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Polymere - Google Patents
Verfahren zur Herstellung hochmolekularer PolymereInfo
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- C08C19/44—Addition of a reagent which reacts with a hetero atom or a group containing hetero atoms of the macromolecule reacting with metals or metal-containing groups of polymers containing metal atoms exclusively at one or both ends of the skeleton
Description
IPhe !Firestone [Dire & Rubber Company
Akron, Ohio, USA
Verfahren zur Herstellung hochmolekularer Polymerer
Die Erfindung betrifft neue verzweigte Polymere und ein neues Verfahren zu ihrer Herstellung.
Plastische und/oder kautschukartige Polymere von Vinylidenmonomeren
sind oft schwer zu brauchbaren Gegenständen und technisch verwendbaren Produkten zu verarbeiten oder es fehlen
ihnen die für solche Gegenstände oder Produkte erwünschten physikalischen Eigenschaften· Solche Polymeren umfassen
Polystyrol, Polyvinylchlorid, Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Copolymere, Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymere, Polyäthylen,
Polypropylen, Äthylen-Vinylacetat-Copolymere, Äthylen-Buten-1-Copolymere,
Isobutylen-Isopren-Copolymere (ζβΒβ Butylkautschuk),
Butadienpolymere und -copolymere (z»B. BR, SBE, ABR,
NBR), Isoprenpolymere und -copolymere (z.Be IR, ISR, AIR, NIR,
BIR, BISR), Chloroprenpolymere und -copolymere (z„B. CR, CIR,
CBR) und Naturkautschuke. Die sogenannten Stereokautschuke sind in den letzten Jahren von großem Interesse gewesen, aber
die Eigenschaften der meisten dieser Synthesekautschuke sind
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nicht völlig zufriedenstellend für alle Verwendungszwecke
gewesen, wie die weitverbreitete Praxis des Vermischens dieser Kautschuke mit Naturkautschuk oder Emulsions-SBR beweist·
Die Stereokautschuke werden durch Polymerisation eines Butadien-1,3
mittels eines Katalysators auf lithiumgrundlage oder
eines Mischkatalysators hergestellt· Bevorzugte lineare, kautschukartige Polymere von Vinylidenmonomeren werden durch PoIymerisation
eines konjugierten Diolefins mittels eines Katalysators auf Lithiumgrundlage in Abwesenheit des gewöhnlichen
Aktivators vom Äthertyp, von Luft und Feuchtigkeit hergestellt Copolymere des Butadiens und Isoprens oder eines oder beider
solcher Diolefine mit Styrol oder Methylstyrol werden nach demselben
Verfahren hergestellt· Solche Polymeren und Verfahren zu ihrer Herstellung sind in den britischen Patentschriften
814 676, 826 918, 813 198, 817 693, 817 695, 972 258 und 994 726 beschrieben. Solche kautschukartigen, linearen PoIymere
sind durch hohen 1,4-Gehalt (85-95 Ί» Polymer , das von
Butadien oder Isopren stammt), hohe Linearität und enge Molekulargewichtsverteilung
gekennzeichnet. Die Vulkanisate solcher Polymere zeichnen sich durch ausgezeichnete physikalische
Eigenschaften aus einschließlich hoher Rückprallelastizität, niedriger Hysterese, ausgezeichneter Abriebfestigkeit,
niedriger Lauftemperaturen und ausgezeichneter Biegsamkeit und Beibehaltung anderer guter physikalischer Eigenschaften
bei extrem niedrigen Temperaturen, die typisch für die Arktis
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im Winter sind, verglichen mit Standardemulsionspolymerisaten,
wie handelsübliches SBR0 Jedoch sind solche Mthiumpolymeren
in Standardkautschukvorrichtungen, wie Banbury-Misehern,
Mischwalzwerken und Trommelmischern (tubers), im Vergleich zu Naturkautschuk und SBR schwieriger zu verarbeiten, so daß
sie gewöhnlich für die technische Verwendung mit Naturkautschuk und/oder SBR gemischt werden· Gewisse solcher Polymeren,
die durch lithiumkatalysatoren hergestellt werden, besitzen
auch unerwünschte Kaltflußeigenschaften·
Es werden auch kautschukartige Polymere durch Polymerisation von Butadien und/oder Isopren mittels Mischkatalysatoren,
insbesondere Katalysatoren des Ziegler-Typs, wie sie beispielsweise in der britischen Patentschrift 827 365 offenbart
sind, hergestellte
Erfindungsgemäß werden die Nachteile solcher Polymerer von Vinylidenmonomeren vermieden, und es werden neue verzweigte
Polymere hohen Molekulargewichts geschaffen, welche unerwartet verbesserte Eigenschaften haben sowie ein neues Verfahren
zu ihrer Herstellung vorgesehen·
Gemäß der Erfindung wird ein Polymer eineβ Vinylidenmonomeren,
das ein verhältnismäßig niedriges Molekulargewicht hat, in Gegenwart einer sehr starken Base mit einer aliphatischen
oder cycloaliphatischen organischen Verbindung, welche mindestens ein reaktionsfähiges Halogenatom enthält, umgesetzt·
1 0 9 8 2 8 /-1 S kl
Das Halogen kann Fluor, Chlor, Brom und/oder Jod sein, wobei
Chlor und/oder Brom bevorzugt werden· Das Halogen (oder die Halogene) ist an ein einziges Kohlenstoffatom gebunden, oder
es sind zwei öder mehr Halogene an benachbarte Kohlenetoffatome oder an Kohlenstoffatome, die in einem einzigen Molekül
durch zwei oder mehr Kohlenstoffatome getrennt sind, gebunden.
Das Kohlenstoffatom, an welches das Halogen (oder die Halogene) gebunden ist, kann an ein oder mehrere Wasserstoffatome
oder an ein oder mehrere Kohlenwasserstoffradikale gebunden sein, kann durch doppelte Valenz an Sauerstoff oder
Schwefel (wie in einer Carbonyl- oder Thiocarbonylgruppe) gebunden
sein oder kann 'durch doppelte oder dreifache Bindungen
an ein anderes Kohlenstoffatom gebunden sein· Die Verbindung, welche Halogen enthält, kann eine niedrigmolekulare Verbindung
(z.B. Kohlenstofftetrachlorid oder Phosgen) oder eine hochmolekulare Verbindung (ζ·Β· Neopren) sein. Weitere Beispiele
sind Kohlenstofftetrabromid, Kohlenstofftetrajodid, Bromochlorodijodomethan,
Chloroform, Bromoform, Iodoform, Bromdichlorfluormethan, Trichlorfluormethan, Methylendichlorid, Methylbromid,
ÄthylChlorid, Äthylbromid, Hexachloräthan, Trichloräthylen,
Äthylendibromid, Propylbromid, Isopropylchlorid, 1-Jodpropan, Formylchlorid, Formyljodid, Acetylbromid, sek·-
Butylchlorid, tert.-Butylchlorid, tert.-Amylbromid, tt-Octylchlorid,
1,5-Dichlorpentan und 1,5-Dibrompentan·
Die starke Base, die bei dem erfindungsgemäfien Verfahren verwendet
wird, ist eine Base von der Stärke des Lithiums, Na-
- 4 - ■
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triums oder Kaliums, ihrer Hydride, ihrer Kohlenwasserstoffderivate
und ihrer Alkoxide· Vorzugsweise ist die starke Base in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Pentan, Hexan,
Benzol oder ähnliche Lösungsmittel löslich, welches zur Bildung
einer Lösung oder eines Klebstoffes des Polymers eines Vinylidenmonomers, das gemäß der Erfindung umgesetzt werden
soll, brauchbar ist. Es ist jeder der gewöhnlichen Polymerisationskatalysatoren aus Alkyl- oder Aryllithium oder PoIylithiumkohlenwasserstoff,
die in den britischen Patentschriften 815 198 und 817 693 beschrieben sind, brauchbar und wird %
bevorzugte Von den Alkalimetallalkoxiden wird terto Butoxid
des Lithiums wegen seiner Löslichkeit bevorzugt. Die Alkalimetalle, ihre Amide und Verbindungen des Natriums und Kaliums
können mit gewissen Schwierigkeiten verwendet werden, weil sie im Verhältnis nicht genügend in den Kohlenwasserstofflöaungsmitteln,
die als Reaktionsmedien für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt werden, löslich sind.
Die starke Base, die bei der Erfindung verwendet wird, kann ä
auch ein sogenanntes "lebendes" Polymer eines Vinylidenmonomeren sein. Solches Polymer enthält mindestens ein endständiges
Alkalimetall, und das Polymer wird in typischer Weise durch Polymerisation eines Vinylidenmonomeren oder mehrerer mittels
eines Alkalimetalls oder eines 0rganoderivat3 eines solchen hergestellt. Ein solchea wachsendes Polymer enthält mindestens
endständigen Lithium-, Natrium-, Kalium-, Rubidium- oder
1098^:8/ 1 S 4 2
Cäsiumatom pro Molekül, Das bevorzugte Alkalimetall ist Lithium, wie es in wachsenden Polymeren, die durch Polymerisationen
des Lithiumtyps, wie sie beispielsweise in der ersten Gruppe der oben erwähnten britischen Patentschriften offenbart
sind, gebildet sind, vorhanden iste Lithiumpolymerisationen neigen auch dazu, Polymere zu erzeugen, welche größere
Gehalte an wachsenden Polymeren haben als einfach durch Verwendung von Natrium- oder Kaliumpolymerisationskatalysatoren
hergestellt werden können. Wenn ein lebendes Polymer für die Reaktion gemäß der Erfindung nicht erforderlich oder erwünscht
ist, erhält man das übliche "tote" Polymer durch Neutralisation
eines wachsenden Polymers durch Reaktion mit einer sauren Substanz, Wasser, einem Alkohol, einem Amin, einem Stoppmittel,
einem Antioxidationsmittel oder einem Polymerstabilisator, wie in der Kautschuktechnik bekannt ist.
Die Polymeren der Vinylidenmonomeren umfassen die weite Klasse,
die oben beschrieben wurde. Eine bevorzugte Klasse sind Polymere jener Monomeren, welche verwendet worden sind, um
die in der Technik bekannten synthetischen Dienkautschuke herzustellen. Die bevorzugten Monomeren sind die konjugierten
Diene, welche 4 bis 12 Kohlenstoffatome, und vorzugsweise
4 bis 8 Kohlenstoffatome, pro Molekül enthalten. Beispiele
dieser Verbindungen sind die folgenden: 1,3-Butadien, Isopren, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien, 1,3-Pentadien (Piperylen),
2-Methyl-3-äthyl-1,3-butadien, 3-Methyl-1,3-pentadien,
2-Methyl-3-äthyl-1,3-pentadien, 2-A'thyl-1,3-pentadien,
- 6 109828/1542
1,3-Hexadien, 2-Methyl-1,3~Hexadien, 1,3-Heptadien, 3-Methyl-1,3-heptadien,
1,3-Octadien, 3-Butyl-1,3-octadien, 3,4-Dimethyl-1,3-hexadien, 3-n-Propyl-1,3-pentadien, 4,5-Diäthyl-1,3-octadien,
Phenyl-1,3-butadien, 213-Biäthyl-1,3-butadien,
2,3-Di-n-propyl-i,3-butadien, 2-Methyl-3-isopropyl-1,3-butadien
u. dgl. Es können auch konjugierte Diene, welche Halogen und Alkoxysubstituenten, wie Chloropren, Fluoropren,
2-Methoxy-1,3-butadien, 2-1thoxy-3-äthyl-i,3-butadien und
2-Äthoxy-3-methyl-1,3~hexadien, in der Kette enthalten, verwendet werden. Konjugierte Diene können allein oder im Gemisch
miteinander polymerisiert werden, um Copolymere oder Blockcopolymere zu bilden. Blockcopolymere können aus zwei
oder mehr konjugierten Dienen hergestellt werden, indem man anfangs eine Verbindung einfüllt, sie polymerisieren läßt,
und dann ein zweites konjugiertes Dien zusetzt und es polymerisieren läßtβ Vorzugsweise werden konjugierte Diolefine
verwendet, und bevorzugte Monomere sind Butadien, Isopren und Piperylene
Zusätzlich zu den konjugierten Dienen können andere Monomere, welche eine CHp=CK Gruppe enthalten, wie die vinylsubstituierten
aromatischen Verbindungen, verwendet werdeno Die vinylsubstituierten aromatischen Verbindungen umfassen Styrol,
1-Vinylnaphthalin, 2-Vinylnaphthalin, und deren Alkyl-,
Cycloalkyl-f Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Arloxy- und
Dialkylaminoderivate, in welchen die Gesamtzahl an Kohlenstoff atomen in den kombinierten Substituenten im allgemeinen nicht
- 7 -109828/1542
größer als 12 ist· Beispiele dieser aromatischen Monomeren sind:
3-Methylstyrol (3-Vinyltoluol)
3,5-Mäthylstyrol
4-n-Propylstyrol
2t4t6-Trimethylstyrol
4-Dodecylstyrol
3-Methyl-5-n-hexylstyrol
4-Cyclohexylstyrol
4-Phenylstyrol
2-Äthyl-4-l>
enzyl s tyrol
4-p-Tolylstyrol
315-Diphenyls tyrol
2,4,6-Tri-tert.-butylstyrol
2»3,4,5-Tetramethylstyrol
4-(4-Phenyl-n-butyl)-styrol
3-(4-n-Hexylphenyl)-styrol
4-Methoxystyrol
3»5-Diphenoxys tyrol
3-Decoxystyrol .
2,6-Dime thyl-4-hexoxys tyrol
4-Dime thylamino s tyrol
3f5-Diäthylaminostyrol
4-Me thoxy-6-di-n-propylaminoetyrol
415-Dimethyl-1-vinylnaphthalin
3-Xthyl-1-vinylnaphthalin
6 Isopropyl-1-vinylnaphthalin
- 8 -109828/ 1 5^2
2,4-Biisopropyl-1 -vinylnaphthalin
316-Di-p-tolyl-1-vinylnaphthalin
6-Cyclohexyl-1 -vinylnaphthalin
4 f 5-Diäthyl-8-o etyl-1 -vinylnaphthalin
3 j 4»5»6-Ietramethyl-1-vinylnaphthalin
3,6-Di-n-hexyl-1-vinylnaphthalin
8-Phenyl-1-vinylnaphthalin
5-(2,4,6-Trime thylphenyl)-1-vinylnaphthalin
3,6-Diäthyl-2-vinylnaphthalin
7-Dodecyl-2-vinylnaphthalin 4-n-Propyl-5-n-butyl-2-v.inylnaphthalin
6-Benzyl-2-vinylnaphthalin
3-Methyl-5,6-diäthyl-8-n-propyl-2-vinylnaphthalin
4-o-Tolyl-2-vinylnaphthalin 5-(3-Phenyl-n-propyl)-2-vinylnaphthalin
4-Methoxy-1-vinylnaphthalin
6-Phenoxy-1-vinylnaphthalin 3,6-Mme thylamino-1 -vinylnaphthalin
7-Dihexoxy-2-vinylnaphthalin %
u. dgl. Dieae vinylsubstituierten, aromatischen Verbindungen
können verwendet werden, tun Homopolymere oder Copolymere, einschließlich Blockcopolymere, miteinander oder mit konjugierten
Dienen zu bilden» Bevorzugte Polymere zur Verwendung bei der Erfindung enthalten etwas äthylenische Unaättigung«
Oftmals sind die erfindungsgemäß verwendeten Polymeren Flüssigkeiten
(welche Molekulargewichte von 1000 bis 30 000 haben)
1 0 9 H 2 3 / 1 b 4 2
oder Weichkautschuke (welche Durchschnittsmolekulargewichte bis herauf zu etwa 300 000 haben), aber es werden brauchbare
Resultate mit Polymeren mit höheren Molekulargewichten (so . hohen wie etwa 2 000 000) erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt Reaktionen eines oder mehrerer solcher Polymerer, von denen jedes ein wachsendes
sein kann, mit einer oder mehreren der halogenhaltigen Ver-
^ bindungen in Gegenwart einer starken Base. Das erfindungsgemäße;
Verfahren wird bei irgendeiner Temperatur ausgeführt, bei welcher nennenswerte Reaktion eintritt, im allgemeinen
in dem Bereich von -75 bis 2750C, und vorzugsweise in dem
Bereich von 0 bis 1500C0 Die Reaktion kann unter reduziertem
Druck, bei atmosphärischem Druck oder bei überatmosphärischen Drücken ausgeführt werden. Insbesondere, wenn die Reaktion in
einem flüchtigen Lösungsmittel oder in einem Lösungsmittelgemisch, welches eine flüchtige Fraktion enthält, durchgeführt
wird, sind überatmosphärische Drücke zweckmäßig, um die An-
™ wendung von Reaktionstemperaturen zu erlauben, welche oberhalb
derjenigen liegen, auf welche die Reaktion bei Atmosphärendruck beschränkt wäre. Die Reaktionstemperaturen, die
bei Verwendung eines wachsenden Polymers als der alleinigen starken Base (oder irgendeiner anderen derartigen Base, welche
weniger reaktionsfähig als beispielsweise n-Butyllithium ist) erforderlich sind, sind im allgemeinen höher innerhalb
des obigen Bereiches als Temperaturen, welche bei Verwendung der bevorzugten niederen Alkyllithiumverbindungen benötigt
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werden, insbesondere wenn die verwendete halogenhaltige Verbindung
nur ein einziges Halogenatom im Molekül enthält oder Fluor als das einzige Halogen enthalte Bei der Eeaktion nach
der Erfindung wird normalerweise genügend starke Base verwendet, um 0,1 bis 1,0 Äquivalente Alkalimetall pro Halogenatom
in der halogenhaltigen Verbindung zu liefern. Der Mechanismus, durch welchen die Reaktion nach der Erfindung die Molekulargewichte
der Polymeren erhöht, ist nicht bekannt, aber kann die Bildung zweiwertiger Kohlenstoffverbindungen aus j
den halogenhaltigen Verbindungen als Zwischenprodukte einschließen.
Die neuen Polymeren, die erfindungsgemäß hergestellt werden, sind durch verbesserte Verarbeitungseigenschaften im Vergleich
mit Polymeren, welche nicht gemäß der Erfindung umgesetzt worden sind, oder im Vergleich mit ähnlichen Polymeren,
welche Molekulargewichte haben, die mit denen der neuen Polymeren vergleichbar sind, gekennzeichnet. Wenn die neuen Polymeren
kautschukartig sind, verhalten sie sich in Kautschuk- { mischwerken, Banbury-Misehern und Strangpressen ebenso zufriedenstellend
wie es Emulsionspolymere der üblichen SBR Typen tun. Die neuen kautschukartigen Polymeren werden gern in praktischen
Kautschukkompounds ohne Beimischung von Naturkautschuk oder üblichem SBR verwendet, obgleich solche anderen
Kautschuke gewünschtenfalls mit den neuen Polymeren gemischt
werden können.
- 11 -
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Die neuen Polymeren haben höhere Durchschnittsmolekulargewichte, normalerweise im Durchschnitt 20 96 bis zu mehreren
100 i» höher als das Durchschnittsmolekulargewicht des Polymers
vor Reaktion gemäß der Erfindung. Die neuen Polymeren sind gewöhnlich weniger linear als die Ausgangspolymeren
und sind oft in hohem Maße verzweigt« Die neuen Polymeren
sind Peststoffe mit reduzierter (oder keiner) Neigung zu Kaltfluß und bieten keine Verpackungs- oder Vernandschwierigkeiten.
Die neuen kautschukartigen Polymeren können in ausgedehntem Maße mit Öl gestreckt werden (beispielsweise mit
37,5 !Peilen öl auf 100 Teile Polymer) ohne nachteiligen Kaltfluß
und ohne Verlust der guten Verarbeitungseigenschaften der nichtgestreckten neuen Polymeren.
Die neuen kautschukartigen Polymeren liefern Vulkanisate, welche höhere Moduli haben als vergleichbare Vulkanisate vergleichbarer
bekannter Polymerere Diese Eigenschaft erhöht den Wert der neuen Polymeren für viele industrielle Zwecke und
insbesondere für Mischungen für Reifenlaufflächen und Karkasseh· Sie ermöglicht auch die Verwendung größerer Mengen
Streckungsöle, wodurch ein sparsamerer Gebrauch von Kautschukmischungen möglich wird, während gleiche Eigenschaften oder
bessere erzielt werden als die Eigenschaften der Mischungen, die aus vergleichbaren bekannten Polymeren hergestellt sind.
Überraschend besitzen auch die neuen Polymeren, die aus synthetischen
Stereokautschuken hergestellt sind, die hohe Rück-
- 12 -
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prallelastizität, hohe Leistungsfähigkeit, niedrige Lauftemperatur,
den hohen dynamischen Modul und geringe innere Reibung, Eigenschaften, welche die Ausgangspolymeren kennzeichnen.,
Daher sind sie in dieser Hinsicht Vulkanisaten der üblichen Emulsionspolymeren weit überlegen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die Molekulargewichte der Polymeren erhöht und die Linearität reduziert,
indem Verzweigung und Vernetzung hervorgerufen wird«, Es kann
angewandt werden, um gewünschtenfalls ein Polymer bis zu ei- ™
nem Stadium zu vernetzen, wo das neue Polymer Vulkanisateigenschaften
zeigte Solche neuen "Vulkanisate" haben Vorteile,
weil die Vernetzungen in ihren Strukturen keine Schwefeloder Sauerstoffbindungen sondern Kohlenstoff-Kohlenstoff Querbindungen
in sich schließen,,
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Dabei sind alle Teile Gewichtsteile, wenn nichts
anderes angegeben ist« |
Es wurden 5 Getränkeflaschen aus Glas als Druckreaktionsgefäße
verwendet. Jede Flasche wurde mit 200 ml einer Hexanlösung, welche 30 g Butadien-1,3 enthielt, gefüllt. Zu jeder
Flasche wurden 4,0 ml einer n-Butyllithiumlösung in Hexan,
welche 0,005 g kohlenstoffgebundenes Lithium pro ml Lösung
enthielt, augesetzt. Jede Flasche wurde fest verschlossen
- 13 1 09828/1542
und 2 Stunden in ein Polymerisationswasserbad gestellt, das bei 5O0C gehalten wurde. Der Inhalt jeder Flasche wurde
durch Bewegung der Flaschen in dem Bad in üblicher Weise umgewälztο Die Flaschen wurden aus dem Bad von 5O0C genommen,
und es wurden variierende Mengen einer Hexanlösung, welche 0,002 g Kohlenstofftetrachlorid pro ml lösung enthielt,
zu den Flaschen zugesetzt. Dann wurden die Flaschen in ein Wasserbad, das bei 700C gehalten wurde,.!gesetzt und darin
in üblicher Weise 16 Stunden lang bewegt,1 um die Reaktion zwischen dem wachsenden Polymer und Kohlenstofftetrachlorid
zu ermöglichen. Der Inhalt jeder Flasche wurde in Methanol koaguliert, in jedem Falle wurde das kautschukartige Polymer
abgetrennt und getrocknet, und dann wurden an jedem Polymer
Plastizitätsmessungen nach Williams gemacht. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 1,
. »Williams Plastizität
ml CCl. Höhe in mm Höhe in mm 1,0 Min. Erholung
Polymer Lösung^ nach 3 Min, nach 7i5 Min, nach 7t5 Min.Belaste,
0,01 0,36 0,48 0,84 2,27
Tabelle 1 zeigt, daß die erhaltenen Polymeren mit zunehmendem
Kohlenstofftetrachlorid steigende Werte für die Williame
U | 0 | 2,97 | 2,50 |
1B | 0,4 | 3,26 | 2,76 |
1C | 0,8 | . 3,71 | 3,25 |
1D | 1,2 | 4,00 | 3,43 |
1E | 1,6 | 5,07 | 4,33 |
* s. S. 15
-H-
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Plastizität und scharf ansteigende Erholungswerte zeigten,
ein Zeichen, daß die Molekulargewichte der Produkte erheblich erhöht waren im Vergleich mit dem Ausgangspolymer0
* von So 14
Gemäß ASTM Bestimmung:
D 926-56, veröffentlicht in ASTM Standards on Rubber Products
Seite 472-4-74 (1957), mit dem Unterschied, daß die Tests bei Raumtemperatur (etwa 230C) gemacht wurden, kein
Talkum verwendet wurde und die Erholungswerte tatsächliche Messungen in mm sindo
Ein Autoklav von annähernd 1,9 Liter Passungsvermögen wurde
mit 1322 g einer Hexanlösung, welche 25 i° Butadien-1,3 enthielt,
beschickte Die Lösung wurde in dem Autoklaven gerührt und dann zwei 100 ml Proben (122 g insgesamt) zur Bestimmung
von Verunreinigungen, die mit Butyllithium reagieren, entnommen. Es wurde gefunden, daß der Verunreinigungspegel für
den Reaktor, welcher die 1200 g Butadien-Hexan-Lösung enthielt, 0,852 Millimol Butyllithium entspräche Darauf wurden
58,6 ml einer n-Butyllithiumlösung in Hexan, w'elche 0,073
Millimol Butyllithium pro ml Lösung enthielt, zu dem Autoklaven zugesetzte Damit standen 3,426 Millimol Butyllithium
für die Polymerisation der 300 g Butadien in dem Autoklaven zusätzlich zu den 0,852 Millimol, die benötigt wurden, um
die Verunreinigungen zu neutralisieren, zur Verfügung. Die
- 15 109828/1542
Reaktionstemperatur wurde 3 Stunden lang bei annähernd 40 bis 7O0C gehalten. In der Zeit hatte eine nahezu 100 # Umsetzung
des Butadiens in Polybutadien stattgefunden, wie sich durch die Tatsache, daß die Reaktionslösung 25 $ Gesamtfeststoffe
enthielt, zeigte. Es wurde eine Kontrollprobe der Polymerlösung (25 # des Re ak ti ons gemisches) aus dem Autoklaven
entnommen und in Methanol koaguliert. Es wurden dann vier Anteile einer Hexanlösung, welche 0,05 Millimol Kohlenstofftetrachlorid
pro ml Lösung enthielt, in Intervallen von 15 Minuten zu dem Autoklaven zugesetzt. Es wurde eine Probe des
Reaktionsgemisches unmittelbar vor jedem Zusatz der chlorhaltigen
Verbindung aus dem Autoklaven entnommen. Ein erster derartiger Anteil, 3,2 ml, wurde unmittelbar nach Entnahme
der 25 $> Probe (Kontrollprobe) zugesetzt, und die Reaktionstemperatur dann von 63 bis 420C variiert. Dann wurde eine
zu/
zweite Probe genommen und wie vor koaguliert, und es wurde ein zweiter Anteil von 2,76 ml der Chloridlösung zu dem verbleibenden Reaktionsgemisch (64,6 # des ursprünglichen) zugesetzt. Es wurde eine dritte Probe genommen und wie zuvor koaguliert, und ein dritter Anteil von 1,90 ml der Chloridlösung wurde zu dem verbleibenden Reaktionsgemisch (44,5 # des ursprünglichen) zugesetzt. Es wurde eine vierte Probe entnommen und wie zuvor koaguliert, und der vierte Anteil (1,05 ml der Chloridlösung) wurde zu dem verbleibenden Reaktionsgemisch (24,4 i» des ursprünglichen) zugesetzt. Die Reaktionstemperatur variierte zwischen 52 und 570C nach dem zweiten anteiligen Chloridzusatz, und dieser selbe Bereich der
zweite Probe genommen und wie vor koaguliert, und es wurde ein zweiter Anteil von 2,76 ml der Chloridlösung zu dem verbleibenden Reaktionsgemisch (64,6 # des ursprünglichen) zugesetzt. Es wurde eine dritte Probe genommen und wie zuvor koaguliert, und ein dritter Anteil von 1,90 ml der Chloridlösung wurde zu dem verbleibenden Reaktionsgemisch (44,5 # des ursprünglichen) zugesetzt. Es wurde eine vierte Probe entnommen und wie zuvor koaguliert, und der vierte Anteil (1,05 ml der Chloridlösung) wurde zu dem verbleibenden Reaktionsgemisch (24,4 i» des ursprünglichen) zugesetzt. Die Reaktionstemperatur variierte zwischen 52 und 570C nach dem zweiten anteiligen Chloridzusatz, und dieser selbe Bereich der
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Reaktionstemperatur wurde über Nacht während zusätzlicher
15 Stunden beibehaltene Das verbleibende Reaktionsgemisch wurde als die fünfte Probe entnommen, und es wurde wie zuvor
in Methanol koaguliert. Tabelle 2 zeigt die Eigenschaften der fünf Probeno
Verdünnte Lösung, Viskosität |
Tabelle | 2 | Williams Plastizität bei 2$b | in mm 3 Mi- L |
1 Minute Erho lung nach 3 Min· Belastung |
|
1,61 | Höhe nach nuten |
97 | 0,11 | |||
♦Polymer | 1,88 | Mooney Wert (ML/4/10( |
D°C) | 1, | 54 | 0,41 |
2A | 2,20 | 13 | 2, | 78 | 0,88 | |
2B | 2,69 | *♦ | 5, | 83 | 3,12 | |
2G | 2,55 | 46 | 4, | 57 | 3,50 | |
2D | der Proben | 69 | 5, | |||
2E | bestimmt | 95 | ||||
* Keine | enthielt | Gel | ||||
** Nicht | ||||||
Beispiel | 3 | |||||
Butadien wurde nach dem Verfahren des Beispiels 2 polymerisiert β Es wurde gefunden, daß der Verunreinigungspegel für
den Reaktor und Inhalt (1190 g) 1,134 Millimol Butyllithium
äquivalent war. Es wurde insgesamt 2,9 ml einer 1,57 molaren Lösung (in Hexan) von n-Butyllithium zu dem Autoklaven zugesetzte
Dabei ergaben sich 3,419 Millimol Katalysator für die Polymerisation« Nach etwas weniger als drei Stunden bei einer
- 17 -
Reaktionstemperatur von 46 bis 570C enthielt die Reaktionslösung 25 i» Gesamtfeststoffe, ein Zeichen für eine 100 jfeige
Umsetzung zu Polybutadien. Es wurden in Intervallen von 30 Minuten Proben von dem Reaktionsgemisch entnommen und Anteile
von Kohlenstofftetrachlorid diesem zugesetzt. Die Daten sind
in Tabelle 3 dargestellt·
Poly- Zeit Gramm der Poly- Ji verbliebe- zugesetzte ml an
mer- (Std·) merprobe, ent- nes Reak- 0,05 molarer Ghlo—
probe nommene Lösung tionsge- ridlösung
misch
3A | 0 | 0 | 250 | 79,0 | 0 |
3B | 0, | -0,5 | 236 | 59,2 | 7,55 |
30 | 1t | 5-1,0 | 224 | 40,3 | •4,50 |
3D | 2, | 0-2,5 | 240 | 20,2 | 1,73 |
3B | 5-17 | 240 | «. | 0,87 | |
Jede Probe der Polymerlösung wurde in Methanol koaguliert und das feste Polymer getrocknet» Es wurden für die fünf Polymerproben
Molekulargewichtsverteilungskurven (MWD) erhalten. Die * MWD Kurve für die Kontrolle, Probe 3A, zeigte eine scharfe
Spitze, ein Zeichen, daß nahezu alles Material Molekulargewichte
zwischen etwa 75 000 und 250 000 hatte, wobei die Spitze bei etwa 115 000 kam. Die Spitze in der MWD Kurve für
die Probe 3 B kam bei etwa 120 000, aber die Kurve zeigte eine größere Menge verhältnismäßig hochmolekulares Polymer
in dem Bereich von etwa 200 000 bis etwa 800 000. Die Spitze in der MWD Kurve für Probe 3C erschien bei etwa 200 000 mit
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nennenswertem Polymer in dem Molekulargewiehtsbereieh von
etwa 500 000 Ms etwa 1 000 000· Die Eorm der MWD Kurve für
die Probe 3D war nicht sehr verschieden von der Form der Kurve für 30 mit der Ausnahme, daß die Spitze bei dem Molekulargewicht
von etwa 220 000 höher war, ein Zeichen, daß das Durchschnittsmolekulargewicht von 3D höher war als das von
3Oo Die MWD Kurve für Probe 3E enthielt wieder die Spitze bei
etwa 220 000, aber die Kurve war breiter, ein Zeichen für größere Mengen Polymer in dem Molekulargewichtsbereich von
500 000 bis etwa 1 500 000. *
Es wurde eine im wesentlichen konstante Zusammensetzung eines Copolymers aus Butadien und Styrol, welche annähernd 18 $>
Styrol enthielt, in einem 189 Liter fassenden Autoklaven nach dem Verfahren der britischen Patentschrift 994 726 unter Verwendung
von n-Butyllithium als Polymerisationskatalysator und Hexan als Lösungsmittel hergestellte Der Mooney-Wert (ML/4/
1000C) des Copolymers (Probe 4A) war 16„ Es wurde Kohlenstoff- d
tetrachlorid, das genügte, um ein Chloratom für jedes Lithiumatom in dem Butyllithiumpolymerisationskatalysator zu liefern,
in Hexanlösung hergestellt und zu der Copolymerlösung in dem Autoklaven in fünf Anteilen zugesetzt, ein Drittel als der
erste Anteil, anschließend vier Anteile jeweils von etwa ein Sechstel der Chloridlösung„ Die Reaktionstemperatur lag während
des Zusatzes der Chloridlösungsanteile und bis zur VoIl-
- 19 -
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Ιϋ
endung der Reaktion in dem Bereich von 60 bis 72°C· Das Reaktionsgemisch
wurde eine Stunde lang nach Zusatz des ersten Anteiles gerührt und dann ein Teil als Probe 4-B aus dem Autoklaven
entnommen, in Methanol koaguliert und getrocknet; der Mooney-Wert (Ml/4/i000C) von 4B war 38. Dann wurde der
zweite Anteil der Chloridlösung zugesetzt, das Reaktionsgemisch eine weitere Stunde gerührt und ein Teil als Probe 4C
entnommenj der Mooney-Wert (ML/4/i00°C) von 40 war 43· Dann
wurde der dritte Anteil der Chloridlösung zugesetzt, das Reaktionsgemisch
eine weitere Stunde gerührt, und ein Teil als Probe 4D entnommen} der Mooney-Wert (MIi/4/i00°C) von 4D war
54. Es wurde der vierte Anteil der Chloridlösung zugesetzt, das Reaktionsgemisch 70 Minuten lang gerührt und ein Teil als
Probe 4E entnommen? der Mooney-Wert (ML/4/i00°C) von 4E war
65. Dann wurde der fünfte und letzte Anteil der Chloridlösung zugesetzt, das Reaktionsgemisch eine Stunde gerührt und ein
Teil als Probe 4P entnommen; der Mooney-Wert (Ml/4/1OO°C) von
4P war 77ο Die MWD Kurve für Probe 4A (die Kontrolle) zeigte
eine Spitze bei Molekulargewicht 125 000 und nur eine kleine Stoffmenge in dem Molekulargewichtsbereich von 250 000 bis
500 000. Jedoch war die MWD Kurve für Probe 4P eine viel breitere Kurve mit einer Spitze bei einem Molekulargewicht von etwa
140 000, und ein beträchtlicher Teil Polymer trat in dem Molekulargewichtsbereich von etwa 250 000 bis 3 000 000 auf.
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Beispiel 4 wurde im wesentlichen wiederholt, um eine im wesentlichen
konstante Zusammensetzung eines Copolymers aus Butadien und Styrol herzustellen, die ebenfalls etwa 18 $>
Styrol enthielt· Hach Zusatz der ersten drei der geplanten
Anteile Kohlenstofftetrachloridlösung (in Hexan), berechnet,
um ein Chloratom auf jedes Idthiumatom in dem Butyllithiumpolymerisationskatalysator
zu liefern, ergab ein Teil des Reaktionsgemisches Probe 5B mit einem Mooney-Wert (Mt/4-/
1000C) von 76, der als genügend hoch für die Bewertung des ™
Polymers angesehen wurde. Probe 5A, das Kontrollcopolymer, das nicht mit der Chloridlösung umgesetzt worden war, lieferte
eine MWD Kurve, die der Kurve für Probe 4A iumelte, mit
dem Unterschied, daß die Spitze bei einem Molekulargewicht von 140 000 auftrat. Die MWD Kurve für Probe 5B war breit,
ähnlich der Kurve für Probe 4? mit dem Unterschied, daß die
Spitze etwas höher war; es lag wieder ein beträchtlicher Teil des Polymers in dem Molekulargewichtsbereich von etwa
250 000 bis 3 000 000. (
Probe 4P des Beispiels 4 und Probe 5B des Beispiels 5 wurden als Rohpolymere mit 37,5 Teilen auf 100 Teile Polymer eines
technischen aromatischen Streckungsöles gestreckt und in einer Reifenlaufflächenmischung, welche 70 Teile auf 100 Teile
Polymer eines intermediären superabriebfesten Ofenrußes und
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übliche Anteile Zinkoxyd, Stearinsäure, Antioxidationsmittel, Veredelungsöl, Schwefel und Beschleuniger des SuIfenamidtyps
enthielt, geprüft· Die Reifenmischungen enthielten dieselben Gesamtmengen Streckungsöl, gleichgültig ob zugesetzt,
um das Polymer vor dem Kompoundieren mit öl zu strekken,
oder erst während des Kompoundierens zugesetzte Die Möoney-Werte sind in Tabelle 6A angegeben·
MlAZiOO0C .
polymer laufflachenmischung
Probe 4P (ungestreckt) 77 64
» » (ölgestreckt) 33 54
Probe 5B (ungestreckt) 76 34
» » (ölgestreckt) 34 60
Die Werte der Williams Plastizität für die in Tabelle 6A angeführten
Polymeren sind in Tabelle 6B mit gleichen Werten für die Kontrolle H, eine im wesentlichen konstante Zusammensetzung
eines Butadien-Styrol-Copolymers verglichen, welches 18 $>
Styrol enthielt, das gemäß der britischen Patentschrift 994 726 hergestellt ist und mit den Proben 4A und 5A vergleichbar
war mit Ausnahme seines höheren Molekulargewichte (50 Ml/
4/1000O) sowie für die Kontrolle N, die ebenfalle mit den Proben
4A und 5A vergleichbar war, ausgenommen ein viel höheres Molekulargewicht (75 ML/4/100oC) und die Tatsache, daß es mit
37,5 Teilen auf 100 Teile Polymer mit demselben technischen aromatischen öl gestreckt war, das zum Strecken der Proben 4P
und 5B verwendet wurde.
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to Tabelle 6B |
Williams | Plastizität bei 23°0 | |
Höhe in mm nach 3 Min„ |
1 Minute Erholung nach 3 Minuten |
||
Polymer | 5,51 | 3,12 · | |
Probe 4P | (ungestreckt) | 3,78 | 1,40 |
It Il | (ölgestreckt) | 5,18 | 2,87 |
Probe 5B | (ungeatreckt) | 3,86 | 1,45 |
it η | (ölgestreckt) | 4,23 | 1,13 |
Kontrolle | M | 4,12 | 0,8 |
Kontrolle | H | ||
Die ölgestreckten Proben 4P und 5B zeigten keine unerwünscht %
ten Kaltflußeigenschaften, und die daraus hergestellten Reifenlaufflächenmischungen
ließen sich sehr zufriedenstellend in einem Kautschukmischwerk und einer Strangpresse verarbeiten.
Dagegen zeigte die Kontrolle N unerwünschte Kaltflußeigenschaften und lieferte eine Reifenlaufflächenmischung
(derselbe Ansatz wie "er für die Proben 4P und 5B verwendet
wurde), welche unbefriedigende Verarbeitungscharakteristiken in einem Kautschukmischwerk und einer Strangpresse hatte„ Die
Vulkanisate von iaufflächenmischungen, die aus den in Tabel- *
Ie 6B angeführten Polymeren hergestellt waren, zeigten alle ausgezeichnete physikalische Eigenschaften, die mit den Eigenschaften,
welche in der britischen Patentschrift 994 726 für im wesentlichen konstante Zusammensetzung von Copolymeren
aus Butadien und Styrol dargestellt sind, vergleichbar sind«
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1 0 9,8 2 8 / 1 5 4 2
Es wurde eine Reihe von Polybutadienen in Flaschen nach dem Verfahren des Beispiels 1 hergestellt mit dem Unterschied,
daß 0,61 Millimol Butyllithium zu jeder Flasche zugesetzt wurden, um Verunreinigungen zu neutralisieren und die Polymerisation
zu katalysieren. Die Flaschen wurden aus dem Polymerisationsbad entfernt, und es wurden gewisse Zusätze gemacht·
Bine Flasche wurde verschlossen gelassen als Probe des Ausgangspolybutadiens · Zu einer zweiten Flasche wurden 0,84 Millimol
zusätzliches Butyllithium zugesetzt und die Flasche wurde wieder verschlossene Zu den verbleibenden Flaschen wurden
steigende Mengen zusätzliches Butyllithium und variierende Mengen sekundäres Butylchlorid als die halogenhaltige Verbindung
nach der Erfindung zugesetzt· Die Daten zeigt Tabelle 7·
Polymer Millimol Butyllithium Millimol Butylchlorid 7A kein kein
7B 0,84 kein
70 1,68 0,05
7D 2,20 0,10
7E 2,52 0,15
7F 3,36 0,50
7G 4,2 1,0
Die sieben Flaschen wurden dann vier bis sieben Stunden lang in ein Bad von 700O gestellt und darin in üblicher Weise bewegt
- 24 109828/1542
Is-
Die Flaschen wurden aus dem Bad genommen und geöffnet. Es wurde der Inhalt jeder Flasche in der üblichen Weise in Methanol
koaguliert, und jedes Koagel wurde getrocknet. Die erhaltenen Polymeren 7A und 7B waren beide weich und gummiartig,
die Polymeren 7C bis 7 G waren zunehmend zäher und kräftiger,
ein Zeichen, daß die Molekulargewichte dieser fünf Polymeren durch Reaktion mit dem zusätzlichen n-Butyllithium und dem
sekundären Butylchlorid wesentlich erhöht worden waren.
Bs wurde eine Reihe von Polyisoprenen in analoger Weise wie die Ausgangspolybutadienpolymeren des Beispiel* 7 hergestellt,
wobei eine gereinigte lösung von Isopren in Hexan verwendet wurde, und insgesamt nur 0,24 Millimol n-Butyllithium in jeder
Flasche gebraucht wurden. ÜTach Vollendung der Polymerisation
wurde eine Flasche als Probe des Ausgangspolyisoprens für das Beispiel zurückbehalten» Zu den verbleibenden Flaschen
wurde zusätzliches Butyllithium zugesetzte Eine der Flaschen wurde dann verschlossen, um als Kontrolle zu dienen. Zu zwei
Flaschen wurden ebenfalls varit" arende Mengen sekundäres Butylchlorid
zugesetzt. Die Daten sind in Tabelle 8 angegeben.
ü'laachen Millimol Butyllithium Millimol Butylchlorid
8A kein kein
8B 4,2 kein
8C 4,2 0,5
8D 2,1 0,25
- 25 -109828/1542
Die Flaschen wurden in ein Bad von 7O0C Tier bis sechs
Stunden lang gestellt und darin in üblicher Weise bewegt· Die Flaschen wurden aus dem Bad genommen und geöffnet. Der
Inhalt der Flaschen 8A und 8B wurde in Methanol koaguliert und getrocknet; die getrockneten Polymeren waren weiche,
gummiartige Kautschuke. Der Inhalt der beiden Flaschen 80 und 8D bildete ein Gel, ein Zeichen, daß sich aus der Reaktion
des Polyisoprene mit Butyllithium (als einer starken Base) sowie mit sekundärem Butylchlorid (als einer halogen-
|f haltigen Verbindung) beträchtlich Vernetzung oder Verzweigung
ergeben hatte.
Die neuen Polymeren können mit anderen bekannten Polymeren gemischt werden, um brauchbare technische Mischungen zur Verarbeitung
in nützliche Formkörper und Gegenstände zu liefern. Die neuen kautschukartigen Polymeren werden vorteilhafterweise
mit bekannten Kautschuken (z.B. Naturkautschuk, SBR, BE,
IH, HH, CH, ISH) mit Streckungsölen oder ohne vermischt, um
fc Vulkanisate von großer technischer Bedeutung zu bilden. Die neuen kautschukartigen Polymeren werden vorteilhafterweise
mit den bekannten Verstärkungsrußen kompoundiert, um nützliche
kommerzielle Werkstoffe zu erzeugen, welche ebenfalls ein zusätzliches kautschukartiges Polymer oder mehrere enthalten
können, und welche auch 5 bis 100 phr (Teile auf 100 Teile des Kautschuks) Streckungsöl oder Weichmacher enthalten können.
Schwefel und andere bekannte Vulkanisiermittel für Na-
- 26 -
1 09828/1542
turkautsch.uk und die kommerziellen Synthesekautschuk sind
brauchbar, um vulkanisierbare Werkstoffe zu bilden, die ein
neues Polymer nach der Erfindung enthalten» Die bekannten Antioxydationsmittel, Stabilisatoren und Antiozonierungsmittel
für Naturkautschuk und kommerzielle Synthesekautschuke finden in Mischungen, welche die neuen Polymeren nach der
Erfindung enthalten, in ähnlicher Weise Verwendung. Es sind die bekannten Methoden des Mischens, Yerformens, Verarbeitens
und Härtens von Naturkautschuk und kommerziellen Synthesekautschuken bei den Mischungen, welche die neuen Polymeren
nach der Erfindung enthalten, ebenfalls anwendbar und nützliche Die neuen Polymeren nach der Erfindung sind in Mischungen
für Luftreifenlaufflächen, Seitenwände und Karkassenbesonders
nützlich, und die Ausführungen in diesem Absatz beziehen sich insbesondere auf die Verwendung der neuen Polymeren
in Reifen.
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Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Herstellung verhältnismäßig hochmolekularer Polymerer, dadurch gekennzeichnet» daß man ein verhältnismäßig niedrigmolekularee Polymer eines Vinjrlidenmonomeren in Gegenwart einer starken Base mit finer aliphatischen oder cycloaliphatische]! organischen Verbindung» welche mindestens ein reaktionsfähiges Halogenatom enthält» umsetzt.2· Verfahren nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet» daß das Monomer ein Butadien enthält·3, Verfahren nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet» daß das Monomer Butadien und Styrol enthält·4· Verfahren nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet» daß dasMonomer Isopren enthält·5. Verfahren nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet» daß das Monomer Isopren und Styrol enthält·6. Verfahren nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet» daß das Monomer Isopren und Butadien enthält·7. Verfahren nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet» daß das Monomer Butadien» Isopren und Styrol enthält·-.28.-109828/15428. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die starke Base ein niedrigeres Alkyllithium enthält.9· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das niedrigmolekulare Polymer ein wachsendes Polymer ist.1Oe Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung Kohlenstofftetrachlorid ist.11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung Chloroform ist.12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung Kohlenstofftetrabromid ist.13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung sekundäres Butylchlorid ist.14· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung Trichloräthylen ist.15o Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung Garbonylchlorid ist.16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung Hexachloräthan ist.17o Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung tertiäres Butylchlorid ist.!Ου 828
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OHN | Withdrawal |