DE1719476A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Absorption von fluorwasserstoff- und/oder siliziumtetrafluoridhaltigen Abgasen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Absorption von fluorwasserstoff- und/oder siliziumtetrafluoridhaltigen Abgasen

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DE1719476A1
DE1719476A1 DE1968V0035328 DEV0035328A DE1719476A1 DE 1719476 A1 DE1719476 A1 DE 1719476A1 DE 1968V0035328 DE1968V0035328 DE 1968V0035328 DE V0035328 A DEV0035328 A DE V0035328A DE 1719476 A1 DE1719476 A1 DE 1719476A1
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absorption
hydrogen fluoride
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silicon tetrafluoride
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Wolfgang Dipl-Chem Koelling
Walter Schultheis
Walter Wolfrom
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/68Halogens or halogen compounds

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Absorption von fluorwasserstoff- und/oder siliziumtetrafluoridhaltigen Abgasen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Absorption von fluorwasertoff- und/oder siliziumtetrafluoridhaltigen Abgasen.
  • Bei der Herstellung von Phosphatdüngemitteln aus fluorhaltigen Rohyphosphaten fallen beim sauren oder thermischen Aufschluß große Menge an HF- und SiF4-haltigen Abgasen an, die darüber hinaus noch mit Phosphatstaub verunreinigt sind. Das Verhältnis von fLF : SiF4 in den Abgasen wird durch den SiO2-Anteil der Phosphate in der Aufschlußmischung bestimmt.
  • Erhebliche Fluormengen Wind weiterhin in den Abgasen der elektrolytischen Aluminiumherstellung enthalten, die sich in den kryolithhaltigen Elektrolysebädern entwickeln.
  • Diese Abgase müssen wegen ihrer toxischen Eigenschaften aus lufthygienischen Gründen quantitativ vom Fluoranteil befreit werden. Andererseits stellt das in den Abgasen enthaltene Fluor einen wertvollen Rohstoff anr, dessen Gewinnung bzw. Wiedergewinnung von erheblichem wirtschaftlichen Interesse ist.
  • Es ist beannt, SiF4-haltige Abgase in @asser zu Hexafluokieselsäure unter Ausscheidung von Kieselsäurehydrat entsprechend der folgenden Reaktionsgleichung zu absorbieren.
  • (1) 3 SiF4 + 4 H2O # 2 H2Si2F6 + Si(OH)4 Wegen der Abscheidung der sich dabei bildenden Kieselsäure lassen sich die sonst für die Abgasabsorption üblichen Füllkörpertärme nicht verwenden. Deshalb wurden in der Vergangenheit Sprühtürme und Sprühkammern für diesen speziellen Absorptionszweck entwickelt.
  • In diesen Systemen erfolgt die Verteilung der Absorptionsflüssigkeit mittels Sprühdüsen, Sprähkreisel oder Sprtihwalzen.
  • Jdeoch ist die Wirksamkeit dieser Sprüheinrichtungen nur begrenzt, wenn neben der Gasabsorption gleichzeitig die ewinnung einer technisch verwertbaren Hexafluokieselsäure (mindestens 10 % H2oiF6) erfolgen soll und hierzu die sich entsprechend der Reaktionsgleichung (1) bildende Absorptionssuspension zur Aufkonzentrierung im Kreislauf umgepumpt werden muß.
  • In diesem Falle kommt es durch die ausgeschiedene Kieselsäure in der Absorptionsflüssigkeit zu einer Verstopfung der Düsen, Versetzung der Sprühwalzen bzw. Sprühkreisel oder einem Anwachsen von Kieselsäureablagerungen in den Türmen bzw, Kammern. Dadurch wird innerhalb kurzer Zeit der Abscheidungsgrad des Fluors herabgesetzt und laufende Reinigungsarbeiten mit erheblichem manuellen Aufwand sind erforderlich, um die Systeme entsprechend den lufthygienischen vorschriften funktionstücktig zu erhalten. zu ähnlichen Erscheinungen kommt es auch bei der Absorption vorwiegend fluorwasserstoffhaltiger Abgase aus der @hosph@tentfluorierung bzw. aus den Aluminiumelektrolysezellen, da diese Gase naturgemäß sehr staubhaltig sind und der Staub in diesem Falle die störende Rolle des kiesels@urehydrates äbernimmt.
  • Es ist weiterhin bekannt, die Absorption fluorhaltiger Abgase mittels Venturi-Ejektionsabsorbern (Strahlabsorber) durchzuführen. Auch hier kommt es durch die abgeschiedene Kieselsäure bzw. durch den Staubgehalt der Gase zu Erosionserscheinungen der Däsen sowie zu Verstopfungen durch Kieselsäure und/oder Staub. Weiterhin ist es bekannt, die Absorption derartiger Abgase mittels Lochbodenabsorbern vorzunehmen, wobei die Lochplatten gasseitig durch Besprähung von der abgeschiedenen Kieselsäure bzw. vom Staub befreit werden. Die Nachteil dieser Verfahrensweise besteht darin, daß die umlaufende Absorptionslösung kontinuierlich vom staub bzw. von der Kieselsäure befreit werden muß, um eine Verstopfung oder eine Erosion der Düsen zu vermeiden.
  • Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Absorptionsverfahrens und einer Absorptionsvorrichtung, die es gestatten, ohne den Einsatz störanfälliger Sprühvorrichtungen fluorwasserstoff- und/oder siliziumtetrafluoridhaltiger Abgase praktisch quantitativ zu absorbieren, wobei eine Absorl tionssuspension resultiert, die eine für die Weiterverarbeitung ausreichend hohe II2SiF6-Konzentration besitzt, ohne daß es zu Anwachsungen von Ablagerungen aus Kieselsäurehydrat und/oder Staubteilchen in-der Absorptionsvorrichtung kommt.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß fluorhaltige Abgase, insbesondere aus der Phosphatdüngemittelproduktion, wie sie beim sauren Aufschluß von Phosphaten resultieren, quantitativ absorbiert werden können, ohne daß es zu Kieselsäureansätzen kommt, wenn man den Absorptionsvorgang in einer stabilen Sprudelschicht, die in einer Schlitzbodenkolonne gebildet wird, durchgeführt und die zur Absorption verwendeten Schlitzböden ein Verhältnis von Schlitzbreite zu Stegbreite von 1 : 0,5 bis 1 : 1,5, vorzugsweise 1 : 1, besitzen. Der durch die Schlitzbodenkolonne durchströmenden fluorhaltigen Abgasmenge fließt im Gegenstrom Wasser oder wäßrige liexafluokicselsä-.ure als Absorptionsflässigkeit entgegen, bei einer Mindestgeschwindigkeit der fluorhaltigen Abgase von 4 m/s bilden sich über den erfindungsgemäßen Schlitzböden stabile Sprudelschichten, in denen die fluorhaltigen Abgase absorbiert werden.
  • Durch das erfindungsgemäße Verhältnis von Schlitzbreite zu Stegbreite an den Schlitzböden wird unter den Bedingungen der erfindungsgemäßen Sprudelschicht eine selbstreinigende ZJirkung der Shlitzböden von mitgeführten Staubanteilen und/ oder Kieselsäurehydrat erzielt, und es kann somit eine störungsfreie kontinuierliche Absorption fluorhaltiger Abgase unter Anfall technisch verwertbarer Hexafluokieselsäure durchgeführt werden, ohne daß der Absorptionsvorgang zeitweise durch Reinigungsarbeiten unterbrochen werden muß.
  • Die Erfindung soll nachstehend and einem Ausführungs=-beispiel näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Absorptionsvorrichtung.
  • Ausführungsbeispiel: 400 m3/h fluorhaltige Abgase mit einem Gehalt von 10 g iJ?4/m3 treten bei 1 in dic einen lichten Durchmesser von 0,35 m besitzende und als Absorptionsvorrichtung dienende @chlitzbodenkolonne A ein, werden nacheinander durch vier Schlitzböden X, die ein Verhaltnis von Schlitzbreite zu Stegbreite von 1 : 1 aufweisen, geleitet und treten bei 2 aus der clllitzbodenkolonee.
  • Die Absorptionsflüssigkeit - wäßrige Hexafluokieselsäure mit einem Gehalt von 10 % H2SiF6 - gelangt in einer Menge von 4 m3/h aus der Vorlage C mittels ifreiselpumpe D bei 9 in den oberen Teil der Schlitzbodenkolonne A zur Aufgabe, fließt über die Verteilerplatte E nacheinander über die Schlitzböden nach unten ab untL gelangt bei 4 wieder zurück in die Vorlage C. Unter diesen Bedingungen bilden sich über den einzelnen Schlitzböden stabile Sprudelschnichten aus, in denen die SiF4- Absorption mit einem Absorptionsgrad von 99,9 % erfolgt. Der Fluorgehalt des auftretenden Gases beträgt nur noch 7 mg/m3. Die in der Vorlage C zurückgeflossene aufkonzentrierte Hexafluokieselsäure fließt bei 6 in einer Menge von 35 1/h ab. Zur Konstanthaltung der Säurekonzentration der Absorptionslösung werden bei 5 stündlich 35 1 Wasser wieder zugegeben.

Claims (2)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Absorption fluorwasserstoff-und/oder siliziumtetrafluoridhaltiger Abgase in Wasser oder wäßriger Hexafluokieselsäure, dadurch gekennzeichnet, daß der Absorptionsvorgang in einer stabilen Sprudelschicht ber Schlitzböden erfolgt.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchfahrung des Verfahrens zur Absorption fluorwasserstoff- und/oder siliziumtetrafluoridhaltiger Abgase in Wasser oder wä.ßriger Hexafluokieselsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die der Absorptionsdurchfährung dienende Schlitzbodenkolonne Schlitzböden enthält, die ein Verhältnis von Schlitzbreite zu Stegbreite von 1 : 0,5 bis 1 : 1,5, vorzugsweise 1 : 1, besitzen.
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E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
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