-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transportieren und Aufstellen
einer Wohnzelle unter Verwendung eines innen fertig ausgestatteten, monolithischen
Stahlbetonkastens, dessen Breite größer als seine Höhe ist und der mit einer Hebevorrichtung
auf einen Tieflader aufgeladen, mit diesem zum Aufstellungsort transportiert und
dort wieder abgeladen wird.
-
Die im Rahmen der Erfindung zu transportierende Wohnzelle kann insofern
schlüsselfertig ausgestattet sein, als sie bereits Installationen, d. h. alle elektrischen
Leitungen, Rohre für Gas, Wasser und Heizung, insbesondere auch sanitäre und Kücheneinrichtungen,
enthält und im übrigen in ihrem Inneren auch schon fertig tapeziert und gemalt sein
kann. Solche Wohnzellen lassen sich einzeln als Wochenend- oder Jagdhäuser verwenden,
sie können aber auch übereinander und/oder nebeneinander aufgestellt werden, um
derart zu größeren Wohneinheiten zusammengefaßt zu werden.
-
Es ist bereits bekannt, monolithische Stahlbetonkästen, die als Fertiggaragen,
Fertigtransformatorenstationen od. dgl. dienen, nach Art eines Wagenkastens auf
einem Lkw zu transportieren, der eine Hebevorrichtung aufweist. Zu diesem Zweck
sind im Boden des Stahlbetonkastens Ausnehmungen für die Räder und die Achsen des
Fahrzeuges vorgesehen. Der Lkw fährt rückwärts in den Kasten ein, bis die Räder
in den Ausnehmungen stehen. Dann wird die auf dem Lkw befindliche Hebevorrichtung
in Tätigkeit gesetzt, welche den Stahlbetonkasten anhebt. Im angehobenen Zustand
des Stahlbetonkastens wird dieser transportiert.
-
Wegen der Notwendigkeit, im Boden des Stahlbetonkastens eine Ausnehmung
vorzusehen, können dieses Transportverfahren bzw. die zu seiner Durchführung vorgesehene
Vorrichtungen beim Transport von schlüsselfertigen Wohnzellen nicht angewandt werden.
Denn bei schlüsselfertigen Wohnzellen wird bereits in der Fabrik ein hochwertiger
Fußboden in die Wohnzelle eingebaut. Ein weiteres Hindernis für die Anwendung des
bekannten Verfahrens stellen die Abmessungen der Wohnzelle dar. Da die Grundfläche
des Stahlbetonkastens die Breite des Transportfahrzeuges bestimmt, diese Grundfläche
in der Regel aber größer als die zulässige Breite des Transportfahrzeuges sein soll,
ergeben sich Schwierigkeiten.
-
Es ist jedoch bekannt, solche Wohnzellen auf Tiefladern zu transportieren.
Allerdings beschränkt auch die Verwendung von Tiefladern die Wohnzellen auf Grundflächen,
welche die Abmessungen der Ladefläche des Tiefladers nicht überschreiten. Wohnzellen
mit erheblich größeren Grundflächen besitzen aber außerdem noch ein erheblich gesteigertes
Gesamtgewicht, zu dessen Aufnahme die Tragfähigkeit der Tieflader nicht ausreicht.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, schlüsselfertige Wohnzellen,
die infolge großer Grundflächen für den Transport auf normalen Tiefladern zu breit
und zu schwer sind, auf der Straße transportieren zu können.
-
Verfahrensmäßig löst die Erfindung diese Aufgabe dadurch, daß der
Stahlbetonkasten auf eine seiner Seitenwände geschwenkt und in dieser Lage auf dem
Tieflader abgesetzt wird und daß der Stahlbetonkasten, nachdem er am Aufstellungsort
auf seine Grundfläche zurückgeschwenkt worden ist, mit Fassadenelementen vervollständigt
wird. Nach der Erfindung wird einerseits die Wohnzelle auf eine ihrer Seitenwände
auf dem Tieflader stehend transportiert, wodurch alle Beschränkungen umgangen werden,
die sich aus zu großen Abmessungen der Grundfläche der Wohnzelle ergeben. Andererseits
wird der die Wohnzelle bildende Stahlbetonkasten ohne Beeinträchtigung seiner fertigen
Innenausstattung in seinem Gewicht durch eine Verminderung der Wandstärke erleichtert.
Die Wände der Wohnzelle sind zwar so stark bemessen, daß sie die Transportbeanspruchungen
des Stahlbetonkastens aufzunehmen vermögen. Sie besitzen jedoch noch nicht die notwendigen
Isoliereigenschaften, die erforderlich sind, um die Wohnzelle bewohnbar zu machen.
Diese werden erst am Aufstellungsort nach Anbringung der Fassadenelemente erreicht.
-
Bei einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgestellten Wohnzelle
weist der Stahlbetonkasten eine flache Dachfläche auf, die von einem Traufenrand
umgeben ist; der Stahlbetonkasten hat in seinen Wänden Buchsen zur Aufnahme von
Abstandhaltern. Die Fassadenelemente sind ihrerseits mit einem Gesimsrand versehen,
dessen innere untere Fläche eine Ausnehmung zur wenigstens teilweisen Umfassung
des Traufenrandes aufweist. Diese Fassadenelemente werden auf die ihnen zugeordneten
Traufenränder gehängt sowie mit Hilfe der Abstandhalter unter Bildung eines Zwischenraumes,
in dem eine Wandisolierung untergebracht ist, im Abstand von der Wand des Stahlbetonkastens
gehalten.
-
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
oben beschriebenen Transportverfahrens. Dabei handelt es sich um eine Hebevorrichtung,
welche eine Halterung aufweist, die den Stahlbetonkasten an den zwei Dachlängskanten
und an der Bodenkante der Längswand, mit der der Stahlbetonkasten auf der Ladefläche
des Tiefladers aufruhen soll, umfaßt; weiterhin gehört zu dieser Vorrichtung ein
Antrieb, der das Verschwenken der Halterung und des von ihr aufgenommenen Kastens
über einen Bogenwinkel von wenigstens 90° ermöglicht.
-
Die Halterung weist vorzugsweise über die Längswand des Stahlbetonkastens
reichende Stützen auf, die an ihrem der Bodenlängskante zugekehrten Bereich an einer
Längsseite des Tiefladers angelenkt sind, während ihr der Dachlängskante zugeordneter
Bereich ein Anschlußgelenk für wenigstens einen mit seinem anderen Ende an der gegenüberliegenden
Seite des Tiefladers angelenkten Hubzylinder aufweist. Der Tieflader hat außerdem
an den Enden seiner Ladefläche quer zu dieser ausfahrbare Seitenstützen sowie Bremsvorrichtungen,
die- die Längswand des Stahlbetonkastens abstützen, bis diese auf der Ladefläche
des Tiefladers aufruht.
-
Die Halterung kann in einem fahrbaren Gerüst aufgehängt sein, welches
aus wenigstens zwei Portalen besteht. Die Portale weisen dabei Teleskopbeine auf.
Die Aufhängung der Halterung im Gerüst umfaßt den am Gerüst festen Antrieb der Halterung
und an die Halterung feste Kreissegmente, die über den Antrieb im Gerüst gedreht
werden.
-
Der Abstand der Portale kann veränderlich sein, so daß durch Einfahren
der Teleskopbeine und Zusammenfahren der Portale die Vorrichtung in ihre Transportstellung
gelangt.
-
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 in zwei Seitenansichten und in einer
zu diesen rechtwinkligen Schnittansicht eine schlüsselfertige WohnzelIe gemäß der
Erfindung, F i g. 2 einen Horizontalschnitt durch die Wohnzelle nach F i g. 1, F
i g. 3 einen Schnitt durch eine Seitenwand der Wohnzelle in vergrößerter Darstellung,
F i g. 4 einen Horizontalschnitt durch zwei Seitenwände im Eckbereich, F i g. 5
in vier Phasen das Aufladen eines Stahlbetonkastens mit einer Hebevorrichtung in
einer ersten Ausführungsform, F i g. 6 eine Seitenansicht des in dieser Weise beladenen
Tiefladers, F i g. 7 in fünf Phasen das Aufladen eines Stahlbetonkastens mit einer
Hebevorrichtung in einer zweiten Ausführungsform und F i g. 8 eine Seitenansicht
dieser Einrichtung mit dem von ihr zu manipulierenden Stahlbetonkasten. Ein monolithischer
Stahlbetonkasten 1 besitzt sechs Seiten, von denen die Seite 2 bei der Aufstellung
des Stahlbetonkastens innen den Boden 3 trägt und außen auf Ortbetonfundamenten
4 abgesetzt wird. Die ihr gegenüberliegende Seite 5 ist mit einem Dachbelag 6 versehen.
Die restlichen vier Seiten bilden Wände. Eine Längswand 7 besitzt eine Eingangstür
19, die, wie F i g. 2 erkennen läßt, in einen Vorraum 9 führt. Die der Längswand
7 gegenüberliegende Längswand 8 hat ein kleines Küchenfenster 10 und ein großes
Wohn- bzw. Schlafraumfenster 11. Eine Querwand 12 ist mit einem großen Fenster 13
sowie mit einer neben diesem angeordneten Tür 15 versehen. Die ihr gegenüberliegende
Querwand 16 besitzt ein kleines Fenster 17, das der Entlüftung des Bades 18 dient.
-
Der Stahlbetonkasten ist im Inneren schlüsselfertig eingerichtet.
Das heißt, sämtliche Leitungen, von denen eine bei 14 in der Schnittansicht der
F i g. 1 zu sehen ist, sowie alle sanitären Einrichtungen im Bad und gegebenenfalls
die Küche einschließlich von Einbauschränken u. dgl. werden in der Fabrik eingebaut.
Außerdem sind die Malerarbeiten fertiggestellt, so daß die Wohnzelle beziehbar ist.
Lediglich die Längswände 7 und 8 sowie die Querwände 12 und 16 werden in der Fabrik
nicht in ihren endgültigen Zustand gebracht. Der Grund hierfür besteht darin, daß
das Gewicht der Wohnzelle niedrig gehalten werden soll und daß im übrigen eine Längswand
der Wohnzelle, wie nachfolgend näher erläutert wird, bei straßengängiger Anordnung
der Wohnzelle auf einem Tieflader auf der Ladefläche dieses Tiefladers aufruht.
-
Erst am Aufstellungsort werden die Wände der Wohnzeile durch Anbringen
von Fassadenelementen 20, 21, 22 und 23 in ihren endgültigen Zustand gebracht, d.
h., es wird sowohl der fertige Außenputz als auch die notwendige Isolierung der
Wände durch diese Elemente vorgenommen. Diese Fassadenelemente sind durchgehend,
d. h. einteilig für jede Wand ausgebildet. Da die Wände der Wohnzelle unterschiedlich
ausgebildet sind, werden insgesamt vier verschiedene Fassadenelemente
20, 21, 22 und 23 erforderlich, wie sich aus F i g. 2 ergibt. Die Fassadenelemente
besitzen im übrigen Durchbrechungen an den Stellen, an denen sich in den Betonwänden
des monolithischen Kastens Durchbrechungen für Türen oder Fenster befinden. Sie
besitzen ferner Ansätze 20a, 20b, 21a, 22a und 23a, welche die Leibungen
der Fenster bzw. Türen bilden. Die einteilige Ausbildung der Fassadenelemente ermöglicht
die rationellste Fertigstellung der Wohnzelle am Aufstellungsort. Deshalb sind mehrteilige
Ausführungen der Fassadenelemente zwar möglich, im allgemeinen aber nicht erwünscht.
-
Die Einzelheiten der Fassadenelemente und ihrer Anbringung an der
Wohnzelle ergeben sich aus der Darstellung der F i g. 3 und 4.
-
Wie F i g. 3 erkennen läßt, besitzt der die Wohnzelle bildende monolithische
Stahlbetonkasten 1.
einen seine flache Dachfläche 31 allseitig umgebenden
Traufenrand 32. Die Dachfläche ist schon in der Fabrik mit einer Dampfsperre 33
in Gestalt einer Bitumenpappe, einer Isolationsschicht 34 und einer darauf liegenden
weiteren Bitumenschicht 35 versehen worden. Dagegen tragen die Traufenränder außen
ein aufgekantetes Zinkblech 36, das eine Abdichtung bildet. In den Wänden
des Kastens (hier Längswand 8) befinden sich Gewindebuchsen 38 zum Einschrauben
von mit Gewinde versehenen Enden 39 von Schrauben 40, die zusammen mit ihren verbreiterten
Köpfen 41 Abstandhalter bilden. Die Gewindebuchsen 38 bilden die bereits in der
Fabrik eingebauten Anbringungsmöglichkeiten für die Abstandhalter, die erst an Ort
und Stelle in die Buchsen eingeschraubt werden.
-
Das Fassadenelement 20 besitzt einen an seinem oberen Ende vorkragenden
Gesimsrand 43. Dieser Gesimsrand hat eine innere untere Fläche 44, an der eine Ausnehmung
45 vorgesehen ist, welche hinsichtlich zweier ihrer Flächen, nämlich der Flächen
46 und 47, den entsprechenden Flächen 48 bzw. 49 des Traufenrandes 32 bzw. des aufgekanteten
Zinkbleches 36 entspricht. Das Fassadenelement 20 wird auf den Traufenrand
32 in der aus F i g. 3 ersichtlichen Lage aufgehängt und umfaßt dann mit
seinen Flächen 46 und 47 teilweise den Traufenrand 32. Es stützt sich mit seinen
unteren Bereichen auf die in hinreichender Anzahl vorgesehenen Abstandhalter in
Form der Schrauben 40 mit den Köpfen 41 ab. Diese Schrauben 40 sind nur so weit
in die Gewindebuchsen 38 eingedreht, daß ein Zwischenraum 50 gebildet wird. In diesem
Zwischenraum ist eine Dämmschicht 51 auf der Außenseite des Stahlbetonkastens 1
verlegt, und zwischen der Außenseite der Dämmschicht 51 sowie der Innenseite 52
des Fassadenelementes 20 befindet sich eine Luftschicht 53. Diese Luftschicht 53
sowie die mit ihr hinsichtlich der zu erzielenden Isolation zusammenwirkende Dämmschicht
51 können an den Fensterleibungen 54 beispielsweise durch Leichtmetall-Fensterbänke
55 gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Kunststoffdichtung 56 abgedeckt
werden.
-
In einem Eckbereich der Wohnzelle stoßen die Fassadenelemente 21 und
23 nicht unmittelbar aufeinander. Daher befinden sich an den inneren Endseiten dieser
Fassadenelemente durchgehende, im Querschnitt etwa dreieckförmige Ausnehmungen 60
bzw. 61, in die ein der Dämmung dienender Dichtstreifen 63 aus einem geeigneten
Kunststoff eingelegt wird.
-
Es empfiehlt sich, die Außenwände des monolithischen Stahlbetonkastens,
wie in F i g. 4 am Beispiel der Längswand 7 und der Querwand 12 zu sehen, mit durchgehenden
Rippen 65 und 66 zu versehen, so daß sich Vertiefungen 67 und 68 ergeben. Diese
Vertiefungen haben eine zusätzliche, erwünschte
Isolationswirkung,
und außerdem können die sie bildenden Rippen als Versteifungen betrachtet werden.
-
Insgesamt gesehen ist im transportierbaren Zustand der monolithische
Stahlbetonkasten verhältnismäßig leicht, weil er nur einen Bruchteil seiner endgültigen
Wanddicke aufweist.
-
Ein solcher Stahlbetonkasten besitzt bei seiner Verwendung als schlüsselfertige
Wohnzelle jedoch, wie die bisher beschriebenen Figuren ohne weiteres erkennen lassen,
eine ungewöhnlich große Grundfläche, so daß beim Transport auf der Straße dieser
Kasten das übliche Profil überschreiten wird. Andererseits ist die Abmessung seiner
Wände jedenfalls wegen der unabhängig von der Größe der Wohnzelle einzuhaltenden
Höhe des Wohnraumes so gering, daß sie der Breite des üblichen Straßenprofils entspricht.
-
Aus diesem Grunde wird die Wohnzelle auf einer ihrer Längswände liegend
transportiert. Um dies zu ermöglichen, wird der Tieflader 73 beispielsweise nach
den F i g. 5 und 6 ausgerüstet. Er besitzt dann eine Halterung, die zwei miteinander
zusammenwirkende Gerüstteile 70 und 71 aufweist, die identisch ausgebildet sind,
so daß nachfolgend nur das Gerüstteil 70 zu beschreiben ist.
-
Das Gerüstteil 70 besitzt eine über die Längswand 8, mit der später
der Stahlbetonkasten 1 auf der Ladefläche 72 des Tiefladers 73 aufruhen soll, durchgehende,
in Ausgangsstellung lotrecht stehende Stütze 74. Die Stütze 74 besitzt
an ihrem unteren Ende einen Ansatz 75 und ist an ihrem oberen Ende mit einer über
die Dachfläche des Stahlbetonkastens verlaufenden weiteren Stütze 76 verbunden,
an deren freiem Ende ein Ansatz 77 angeordnet ist. Es ergibt sich also, daß die
Halterung die beiden Dachlängskanten und die Bodenlängskante des Stahlbetonkastens
umfaßt, die an die Längsseite 8 anschließt, welche später auf die Ladefläche 72
des Tiefladers 73 abgesetzt werden soll.
-
Diese Halterung ist an der Längsseite 79 des Tiefladers 73
dadurch angelenkt, daß die über die Längswand des Stahlbetonkastens reichenden Stützen
74 an ihrem der Bodenlängskante des Kastens näheren Bereich ein Anschlußgelenk 80
besitzen. An ihrem der Dachlängskante näheren Bereich besitzen die Stützen
74 ein weiteres Anschlußgelenk 81 für den Anschluß von Hubzylindern
82. Das Kolbenstangenende ist mit Hilfe eines Anschlußgelenkes 83 an der der Längsseite
79 gegenüberliegenden Seite 84 des Tiefladers 73 angelenkt.
-
Der Tieflader weist ferner eine Bremsvorrichtung auf. Diese Bremsvorrichtung
besteht aus einer Stütze 85 und einem Druckmittelzylinder 86, der bei belasteter
Stütze langsam einfährt. Die Bremsvorrichtung kann sich mit der Stütze 85 der Längswand
8 des Stahlbetonkastens anlegen.
-
Der Tieflader 73 weist ferner an seinen beiden Enden, an denen die
Fahrwerke 90 bzw. 91 angebracht sind, frei ausfahrbare Seitenstützen 93 und 94 auf,
welche einen waagerechten Teil 95 und an dessen freiem Ende einen lotrecht verlaufenden,
sich auf den Boden abstützenden Teil 96 mit einem verbreiterten Fuß 97 aufweisen.
-
Das Beladen des Tiefladers geschieht in folgender Weise: Zunächst
wird der Tieflader mit seiner Ladefläche 72 parallel zu einer Seitenwand des Stahlbetonkastens
1 aufgestellt, wie die erste Darstellung der F i g. 5 erkennen läßt. Sodann werden
die Ansätze 75 und 77 um die zugehörigen Längskanten gelegt. Der Stahlbetonkasten
ist dann in der Halterung festgelegt. Hierauf werden die Seitenstützen 93 und 94
ausgefahren und nehmen die in der zweiten Darstellung der F i g. 5 ersichtliche
Stellung ein. Wird nunmehr der Hubzylinder 82 in einfahrendem Sinne seiner Kolbenstange
beaufschlagt, so ergibt sich eine Bewegung in Richtung des Pfeiles 98 am Hubzylinder
und eine Schwenkbewegung in Richtung der Pfeile 99 der dritten Darstellung in F
i g. 5. Sobald der Schwerpunkt des Stahlbetonkastens 1 die durch die Längsseite
79 der Ladefläche 72 gegebene Unterstützungslinie nach rechts überschritten hat,
wird die Bremsvorrichtung 85, 86 betätigt, so daß die Seitenwand 8 schließlich sanft
auf die Ladefläche 72 des Tiefladers abgesetzt wird, wie die letzte Darstellung
der F i g. 5 erkennen läßt. Das Abladen des Stahlbetonkastens am Aufstellungsort
der schlüsselfertigen Wohnzelle geschieht in der umgekehrten Weise.
-
Bei der in den F i g. 7 und 8 dargestellten weiteren Ausführungsform
der Hebevorrichtung zum Auf- und Abladen des Stahlbetonkastens 1 auf den Tieflader
ist die Halterung 74, 75, 76, 77 (vgl. die linke Darstellung der F i g. 7) in einem
fahrbaren Gerüst 100 aufgehängt. Dieses fahrbare Gerüst besteht aus zwei Portalen
101 und 102, die an den Seiten mit Hilfe von zwei sich kreuzenden Streben 104 und
105 und im oberen Bereich an Knotenblechen 106 und 107 durch eine Traverse 108 miteinander
verbunden sind. Die Traverse 108 trägt einen Antriebsmotor 109, der über ein Getriebe
110 eine horizontale Welle betreibt, welche an ihren Enden Ritzel111 und 112 trägt
(F i g. 8).
-
über Verstrebungen 120, 121 und 122 ist die Stütze 74 an ein Kreissegment
123 angeschlossen, an dem über Verstrebungen 124 und 125 auch die Stütze 76 befestigt
ist. Dieses Kreissegment 123 besitzt einen gezahnten Bereich 127, in den das Ritzel
112 bzw. 111 eingreifen kann.
-
Jedes Portal ist mit ausfahrbaren Teleskopbeinen 130 und 131 versehen,
an deren freien Enden zusammen ein Fahrwerk bildende Rollen oder Räder 134 angebracht
sind.
-
Der Abstand der Portale 101 und 102 kann veränderlich sein, so daß
durch Einfahren der Teleskopbeine und Zusammenfahren der Portale die gesamte Einrichtung
in ihren Abmessungen wesentlich verkleinert werden kann und dann nach 90°-Drehung
transportfähig ist.
-
Der Vorgang beim Auf- und Abladen eines monolithischen Stahlbetonkastens,
der schlüsselfertig im Inneren eingerichtet ist, ist in F i g. 7 in fünf Phasen
dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
-
Zunächst wird das Gerüst 100 über den Stahlbetonkasten 1 gefahren.
Sodann wird, wie dies im Zusammenhang mit F i g. 5 erläutert wurde, die Halterung
74, 75, 76, 77 an dem Stahlbetonkasten 1 angeschlossen. Nunmehr wird durch Ausfahren
der Teleskopbeine 130 und 131 der Stahlbetonkasten 1 so hoch angehoben, daß er sich
über eine Bodenkante, die in dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 7 mit 140 bezeichnet
ist, schwenken läßt. Das Schwenken erfolgt durch Antrieb der Ritzelwelle und demzufolge
Abwälzen der Ritzel auf den gezahnten Bereichen 127 der Kreissegmente 123, wodurch
der Stahlbetonkasten über die in der dritten Darstellung
der F i
g. 7 wiedergegebene Zwischenstellung in eine Lage verbracht wird, in der seine Längswand
7 parallel zur Erdoberfläche 141 liegt. Die Höhe der Längswand über die Erdoberfläche
141 ist dabei so gewählt, daß der Tieflader 73 unter den Stahlbetonkasten
1 gefahren werden kann. Durch Betätigen der Teleskopbeine 131 und 130 im absenkenden
Sinne läßt sich der Stahlbetonkasten 1 mit seiner Längswand 7 auf die Ladefläche
des Tiefladers 73 absenken, wie dies aus der letzten Darstellung der F i g. 7 zu
ersehen ist. Dann läßt sich die gesamte Einrichtung vom Kasten lösen, und der Kasten
wird auf dem Tieflader bis zum Aufstellungsort gebracht. Die beschriebene Einrichtung
kann, wenn sie entsprechend verkleinert worden ist, an den Tieflader angehängt werden.
-
Unter dem Begriff »Wohnzelle« sind z. B. auch Pavillons, Verkaufsstände,
Büroräume, Lagerräume od. dgl. zu verstehen.