Verfahren zur Herstellung von Laminaten Die Herstellung von Folien-Laminaten
ist insbesondere in der Verpackungsindustrir# von Interesse. Besonders die Kombination
von Polyolefin-Folien miteinander oder mit Zellglasfolien oder Polyterephthalsäureester-Folien
findet ihrer Transparenz, Flexibilität, Heißsiegelfähigkeit und geringen Wasserdampfdurchlässigkeit
wegen Interesse. Im Falle der Polyterephthalsäureester-Folie tritt noch eine hohe
mechanische Festigkeit und Gasdichte des Folienverbundes hinzu. Um seine Undurchläs:sigkeit
noch weiter zu-steigern, kann zwischen die bel,deiz genannten Außenfolien noch eine
Metallfolie eingeschaltet werden. Die Schwierigkeit bei der Herstellung'dieser Folien
liegt im Mangel an geeigneten Bindemitteln, die zwar dauernd und fest haften sollen,
auf der anderen Seite aber auch die Flexibilität der Folie ebensowenig beeinträchtigen
wie gegebenenfalls die Transparenz oder die Einsa-tzbereiche der Folie etwa in der
Lebensmittelverpackung. Man hat dazu bereits Polyur6thane als Bindemittel herangezogen.
So ist es bekannt, Polyester aus Alkandiearbonsäuren und Alkanpolyolen in-Verbindung
mit Polyisoeyanaten zum Kleben von Kunststoffen miteinander -oder-mit anderen Werkstotfen
zu verwenden.
Solche Klebungen zeigen meist neben hoher Festigkeit
und Beständigkeit, vornehmlich auch bei Belastung in der Wärme, eine ausgezeichnete
Transparenz und eine geringe Neigung zum Vergilben. Nachteilig bei diesen bisher
in-der Praxis verwendeten Klebstoffen ist oftmals jedoch eine zu geringe Flexibilität
und Elastizität der Klebschichten, insbesondere,- wenn dünne Kunststoff-Folien,
wie sie zum Verpacken von Lebensmitteln oder anderen Gütern eingesetzt werden, miteinander
oder mit dünnen Folien aus anderen Werkstoffen, z. B. aus Aluminium, zu verbinden
sind. Nachteilig ist weiterhin eine für die Bedü#rfnisse'der Praxis unzureichende
Adhäsion der bisher verwendeten Klebstoffe an häufig eingesetzten Folien-Materialien,
z. B. aus Polyterephthalsäureestern und eine unbefriedigende Beständigkeit der Klebungen
in feuchter Wärme, z. B. unter den Bedingungen der Sterilisation von Lebensmitteln
in überhitztem Dampf, wie sie von Verbundfolien in der Praxis häufig gefordert wird.
Als Kle.bstoff allgemein hat man weiterhin Mischungen von Polyalky-lenätherpolyolen
und Polyisoeyanaten vorgeschlagen. Die Fähigkeit dieser Produkte bei normaler Raumtemperatur,
insbesondere in dünnen Schichten, miteinander zu reagieren und gleichmäßig vernetzte
Klebschichten zu bilden, wird jedoch.den
generellen Bedürfnissen
der Praxis nicht gerecht. Man hat daher versucht, diesen Nachteil durch Katalysatorzusätze
zu beheben. Damit ergab sich zwar eine gewisse Reaktionsbeschleunigung, nicht aber
eine wirklich gleichmäßige und gründliche Vernetzung der Klebschichten als Voraussetzung
für Klebungen dünner Folien mit höchster Festigkeit, Elastizität und, Beständigkeit.
Die Erfindung schafft hier Abhilfe und betrifft ein verbessertes Bindemittel bei
der Herstellung von Laminaten aus Polyolefin-Folien miteinander oder Polyolefin-Folien
mit Zellglas- oder Polyterephthalat-Folien, die, gegebenenfalls über eine zwischengeschaltete
Metall-Folie, mittels Bindemittel vereint werden. Erfindungsgemäß werden als Bindemittel
freie NCO-Gruppen aufweisende Umsetzungsprodukte aus Hydroxyl-Polyäthern und Polyisoeyanaten,
gegebenenfalls zusammen mit'weiteren polyfunktionellen.Verbin-. dungen mit reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen, verwendet. Polyolefin-Folien, die erfindungsgemäß eingesetzt
werden sollen, sind insbesondere solche aus Polyäthylen, aber auch aus anderen Glefin-Kunststoffen
wie Polypropylen, Polybutylen und deren Mischpolymerisaten. Besonders zu erwähnen
sind auch Laminateaus Polyäthylen-Folien in Kombination mit Polypropylen-Folien.
Sie werden zweckmäßig in an sich bekannter Weise zuvor durch elektrische Entladung
vorbehandelt. Als zweite Folien im Verbund dienen weitere Polyolefin-Folien oder
Folien.aus Zellglas oder., Terephthalsäure-Polyestern.
Es ist möglich,
in der Verbund-Folie eine dritte mittlere Folie vorzusehen, nämlich eine Metall-Folie
vorzugsweise aus Aluminium oder seinen Legierungen. Die freien NCO-Gruppezi aufweisenden
Umsetzungsprodukte.aus Hydroxyl-P olyäthern und Polyis-oeyanaten werden in an sie.h#
bekannter Weiße durch Umsetzen eines Palyäthers mit einem# Überschuß an P'olyisocy-anaten
erhalten-. Als Pal#.yä.ther- sind sowohl lineare, als auch verzweigte Polymerisationsprodukte
von Alk:yl-änoxyden, oder AdditIonsprodukte dieser, z. Bi Propylenoxyd oder Tetrahydrafuran,
an Startkomponenten mit Hydroxylgruppen zu nennen. Die Polyäther haben zweckmäßig
ein Molekulargewicht zwischen etwa 450 und 4000.-Bevorzugt sind solche Poly,#a-lkylenätherpolyole,
die wie die Polypropylenglykolätherpalyole in flUssiger.. möglichst niedrig-viskoser"Form-vorliegen.
Als Diisoeyanate können die bekannten, techni
. sch leicht zugänglichen Isoeyanate
eingesetzt werden,- z. B. Hexamethylen-
Pbenylenallsocyanat |
dilsocyanat,'#'f'f-oluylendiisoeyanat oder 4,4-DiphenjIrh'ethandiiso- |
cyanat. Zu nennen sind auch polyfunktionelle Isoeyanate wie das Umsetzungsprodukt
von drei Mol Toluylendiisoeyanat mitetwMöl Trime-thyloiproPan. Zur Umsetzung wählt
man ein'NCO/OH-Verhältnis vo n mehr als
1, vorzugsweise von mehr als 4, Sie
erfolgt beispielsweise bei etwa drei Stunden.im bevorzugten Temperaturbereich von
60 1200, Anschließend wird überschüssiges
freies Po.1-yisotyanat
in ge.eigneter Weise z. B. durch Lösungsmittel-Extraktion oder vorzugsweize d-urch
Destillation, insbesondere nach dem Dünnschicht-Verfahren,abgetrennt. Bevorzugt
sind Umsetzungsprodukte aus Hydroxyl-Poljäthern und Polyisocyanaten "mit einem Molekulargewicht
nicht über
50-00, die wie etwa-das Um.setzungsprod-ukt aus Polypropylenätherglykolpoly-olen
und T-ol#uylendiisoeyanat auch noch nach dem Abtrennen des nicht umgesetzten Isocyanat-Überschusses-flUssig
vorliegen. Es Ist möglIcjh, zur Endvernetzung der Bindemittelmischung noch weitere
polyf-unktionelle Verbindungen mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen zuzusetzen.
Zu erwähnen sind dazu die bei Isoeyanatpolyadditionsreaktionen üblichen Polyamine,
Aminoalkohole, Wasser und insbesondeie auch bi- oder höherfunktionelle Glykole mit
- DiprQpylenglykol |
einem Molekulargewicht von weniger als 250, z. B. Butandf-61-y'oder |
Trimethylolpropan. Es ist möglich..-als solche zusätzlichen Verbindungen in der
Bindemittel"Mischung auch bereits höhermolekulare lineare oder verzweigte Polyäther
mit freien Hydroxylgruppen einzusetzen und auch Poly4t
- herure thane, etwa.solche,
die sich aus den oben genannten,freie NCO-Gruppen aufweisenden Umsetzungsprodukten
aus Hydroxylpolyäthern und Polyisooyanaten durch weitere Umsetzung mit Hydroxylpol-y,4thernbevorzugt
im-Temperaturbereich
,0 |
von 70 bis 100',und erforderlichenfalls In GegenWart
geringerer |
Mengen Löaungsmittel wie Meth 1.ät-hylketon, oder Äth
e t |
hy |
erhalten labeenf, |
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen-Verfahrens wird das Bindemittel,
d. h. das-freie NCO-Gruppen aufweisende Umsetzungsprodukt aus Hydroxylpolyäthern
und Polyisoeyanaten-, gegebenenfalls zusammen mit weiteren polyfunktionellen Verbindungen
mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen,
- erforderlichenfalls durch Zugabe
von Lösungsmitteln
- auf eine geeignete Viskosität eingestellt. Dabei können
auch Produkte zugesetzt werden, die bei der Klebstoff-Herstellung zur Erzielung
besonderer Effekte gebräuchlich sind, z. B. natürliche oder synthetische Harze,
modifizierte Naturstoffe wie -Nitrozellulase.'lm Fall der Mitverw.endunr, weiterer
polyfunktioneller Verbindungen kann deren Menge so gewählt werden, daß Äquivalenz
zwischen den freien NCO-Gruppen und den weiteren reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
besteht, Es ist indessen auch möglich, etwa bei weniger klebefreudigen Folien einen
Überschuß an NCO-Gruppen zu belassen oder, wenn z.. B. eine extrem flexible Klebschicht
erwünscht ist, einen Überschuß-an reaktionsfähigen Wasgerstoffatomen vorzusehen,
wobei eine Weichmacher-Wirkung eintritt.
Die BindeMittel-MIschung wird mit einer gä@igneten Vqr
-o |
r#cht-un,_g" z, B. einer Walze öder einem Rakel in möglichst |
gle4d4mUJ1ger ßrtiIght 4uf die zu verbindenden Folien gebracht. |
Mei-@t #genUg#t bere14 ein -Auftrag- auf eine der zu
verbindenden |
Folien. Um erforderlichenfalls die Klebstoff-Schicht möglichst
weitgehend von darin enthaltenen Lösungsmitteln zu befreien, wird diese offen gelagert
oder einer Trocknung durch Wärme oder Infrarot-Bestrahlung unterworfen. Anschließend
werden die zu verbindenden Folienmateriallen vereinigt, wobei ein geringer Druck,
z. B. durch Anpreßwalgen aus Gummi, ausgeübt wird. Bis zur, ErreJ2hung einer für
die Weiterverarbeitung ausreichenden Festigkeit wird das Verbund-Material gelagert.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise verleiht selbst schwer klebbaren Folien, z.
B. Terephthalsäurepolyester-Folien oder Aluminium-Folien,neben der erst nach einiger
Zeit erreichbaren Endfestigkeit auch eine Festigkeit des Folien-Verbundes sofort
nach dem Verbinden. Das vermeidet Delaminierungserscheinungen bei der Weiterverarbeitung
und Lagerung des Laminates. Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich dünne,
vorzugsweise transparente Folien, insbesondere für Lebensmittelverpackungen, so
verbinden, daß die Klebungen in Festigkeit, Flexibilität, Elastizität und Beständigkeit
solche nach bisher
CD
bekannten Verfahren hergestellte erheblich übertreffen.
CD
Das Verfahren erhält einen'besonderen Wert dadurch, daß die
Bindemittel
in gewerbehygienischer Hinsicht völlig.einwandfrei sind und in einfachster Weise
ohne aufwendige Schutzvorrichtung verarbeitet werden können. Selbst zur Lebensmittelverpackung
lassen sie sich ohne weiteres verwenden, da keine durch Hydrolyse von Isoeyanaten
entstehenden niedrig-molekularen Amine auf das FUllgut übergehen können.
Herstellung
der Bindemittel Zu
313 Gewichtsteilen Toluylendlisoeyanat-werden un ter
0
Rühren bei
50 C 300 Gewichtsteile Polypropylenätherglykol (OH-Zahl
112) in dem Maße gegeben, daß die Reaktionstemperatur
60 0 C nicht übersteigt.
Anschließend wird das Reaktionsgemisch noch drei Stunden bei
80 bis
90 0 C gerührt. Es besitzt dann
19,1 % NCO. Das nicht umgesetzte
T,oluylendiisoeyanat wird-anschließend abgetrenntjk indem man das Reaktionsgemisch
bei 1-Torr und
160 bis
180 0 C langsam über einen Dünnschichtverdampfer
destilliert. Dabei fallen
19.5 Gewichtsteile unverändertes Toluylendiisoeyanat
und 415 Gewichtsteile Addukt an* Das Addukt-bildet eine gelbliche Flüssigkeit einer
Viskosität von
350 Poise/20
0 C und besitzt'be.i einem NCO-Gehalt
von 6,6% einen Gehalt an freiem Toluylendiisoeyanat von weniger als 0,2%.
100 Gewichtsteile des so erhaltenen Birldem!UEI's)Zer"dden
mit 23,1 Ge- |
wichtsteilen Polypropylenäthertriol (OH-Zahl
380) gemischt. Das erforderliche
Addukt wird aus
2610 Gewichtsteilen Toluylendiisoeyanat und 4820 GewIchtsteIlen
Polypropylenätherglykol (OH-Zahl
56) in gleicher Weise wie das Addukt für
Bindemittel hergestellt. Das Reaktionsgem-isch besitzt einen NCO-Gehalt von 14,3
%, Bei der Dünnschichtdestillation fallen
5870 Gewichtsteile
Addukt
einer Viskosität von
86 Poise/200C mit einem NCÖ-Gehalt von 4,2%.und einem
Gehalt an freiem Toluylendiisoeyanat von 0,2% an, während 1545 Gewichtsteile Toluylendiis-oeyanat
wiedergewonnen werden. IV)
100 Gewichtsteile dieses Bindemittels III werden
mit 14,7 Gewichtsteilen Polypropylenäthertriol '(OH-Zahl
.380) gemischt.