DE1673638B2 - Verfahren zur Herstellung von Hemmungsankern für Uhrwerke sowie nach diesem Verfahren hergestellten Hemmungsanker - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Hemmungsankern für Uhrwerke sowie nach diesem Verfahren hergestellten HemmungsankerInfo
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Description
Die vorliegende Ei findung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hemmungsankern für Uhrwerke
mit auf dem Boden einer Ausnehmung des Ankerkörpers aufliegenden und an mindestens einer zu diesem
Boden senkrecht stehenden Fläche dieser Ausnehmung anliegenden Hebesteinen oder Paletten sowie
einem nach diesem Verfahren hergestellten Hemmungsanker.
Bei der Herstellung von Ankern für Hemmungen für Uhrwerke werden bisher allgemein Verfphren zur
Anbringung der Hebesteine oder Paletten oder auch
ίο Stifte am Änkerkörper angewendet, bei welchen jeder
Hebestein durch fremde Positionierungsmittel in einer Nut in seine genaue Lage gebracht werden
muß. In dieser Nut wird der Hebestein durch z. B. I ederwirkung. also Fremdmittel, gehalten, bis er mittels
eines thermoplastischen Klebemittels, z. B. Schellack, zum Festhaften gebracht worden ist. Bei diesen
Verfahren kann der Stein oder die Palette nachtraglich durch Erweichen (Erhitzen) des Schellacks verstellt
werden. Diese Verstellarbeit ist bei bekannten
ao Verfahren notwendig und bildet einen Teil der Fertig-Bearbeitung
und -Einstellung der Hemmung, dient also dazu, die Hemmung einwandfrei funktionsfähig
zu machen und zu diesem Zweck auch die von der Fabrikation herrührenden Unregelmäßigkeiten
des Ankers wie auch des ganzen Uhrwerks zu kompensieren. Es ist also bei den bekannten Verfahren
eine Retusche, d. h. eine nachträgliche Verbesserung durch Fremdmittel, notwendig.
In einer bekannten Ausführung handelt es sich
z. B. um einen Anker, bei welchem jeder Hebestein in einer Nut gehalten ist, die in der einen der zur
Drehachse des Ankers rechtwinkligen Ankerflächen, quer durch das freie Ende eines Ankerarmes, eingeschnitten
ist und die freien Enden der Ankerarme je eine zylindrische, zur Ankerdrehachse parallele
Bohrung aufweisen, deren Durchmesser größer ist als die Breite der Nut, welche Bohrungen derart angeordnet
sind, daß sie den Boden und die Seitenwände jeder Nut unterbrechen. Der hauptsächliche
Nachteil dieser Ausführung besteht in einer Positionierungsnut ohne genügende seitliche Anschläge, so
daß eine ganze Montage- und Haltevorrichtung, also Fremdmittel, notwendig ist, um während des Klebens
die Hebesteine zu positionieren und zu fixieren.
Außerdem fördert eine Bohrung in den Enden der Ankerarme keineswegs ein gutes Verkleben,
weil Klebstoff durch die Bohrungen entweichen kann.
Es gibt z. B. auch einen Anker mit zwei je einen von ebenen Flächen begrenzten Hebestein tragenden
Armen, bei dem an den äußersten Enden der Änkerarme je ein durch nur zwei ebene Flächen begrenzter
Sitz für die Hebesteine vorgesehen ist, wobei die zur Befestigung auf dem Anker vorgesehenen ebenen
Flächen der Hebesteine auf den ebenen Sitzflächen aufliegen.
Auch hier ist außer einer Fremdpositionierung eine ganze Montage- und Haltevorrichtung für die
Hebesteine während des Verklebens notwendig. Der Sitz für die Hebesteine wird gefräst, was mit Rücksicht
auf die Form der Arme besonders schwierig zu verwirklichen ist, weil zum Fräsen eine Haltevorrichtung
notwendig ist.
Beim ganzen Stand der Technik sind zur Positionierung und Anbringung der Hebesteine also fremde Hilfsmittel erforderlich.
Beim ganzen Stand der Technik sind zur Positionierung und Anbringung der Hebesteine also fremde Hilfsmittel erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche fremden Hilfsmittel zu vermeiden und eine komplette
Selbstpositionierung durch Maßnahmen am Anker selbst zu erreichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man durch eine nichtspanabhebende
Bearbeitung eine der Aufnahme der Hebesteine oder Paletten dienende Positionierungsfassung
herstellt, die außer dem Boden und zwei seitlichen Fühlungsflächen mindestens eine hintere Abstützfläche
aufweist, in welche Fassung in der genauen
Position in bezug auf den Ankerkörper der Hebestein oder die Palette eingesetzt und hierauf
in dieser genauen Position am Ankerkörper befestigt
Die erfindungsgemäße Fassung mit einem Boden, zwei seitlichen Führungsflächen und mindestens
einer hinteren Abstützfläche kann so genau hergestellt werden, daß der Hebestein, wenn er in die Fassung
eingelegt ist, schon sehr genau positioniert ist. eine Retusche unter Verwendung besonderer Hilfsmittel
somit nicht notwendig ist Da eifindungsgemäß das Fräsen der Fassung der Hebesteine durch eine
nichtspanabhebende Bearbeitung ersetzt ist, ist auch die bekannte Gefahr der Verbiegung der Fräswerkzeuge
und einer dadurch bedingten Nachbearbeitung ausgeschaltet. Die nichtspanabhebende Bearbeitung as
ergibt: eine so genaue, den Hebestein an mindestens vier Flächen haltende Fassung daß sie genau der
vorgeschriebenen Positionierung entspricht und der Hebestein also nur noch eingelegt und befestigt werden
muß. Der Hebestein wird somit beim Einlegen in die Fassung automatisch endgültig positioniert, was
eine rasche Montage hoher Präzision möglich macht. Es gelingt dank der Erfindung also eine endgültige,
genaue Eigenpositionierung allein durch Maßnahmen am Anker selbst.
Die Zeichnung dient der Erläuterung beispielsweir;r Durchführungsarten des erfindungsgemäßen Verfahrens.
F i g. 1 ist eine Draufsicht auf einen mit seinen beiden Paletten versehenen Anker;
F i g. 2 ist ein Querschnitt durch eine am Anker befestigte Palette;
F i g. 3 und 4 sind der F i g. 2 entsprechende Schnitte von zwei Varianten.
Der in der. F i g. 1 und 2 dargestellte Ankerkörper ist mit 1, seine Welle mit 2 und die Hebesteine oder
Paletten sind mit 3 bezeichnet. Zur Bildung oder Formung der Positionierungsmittel für die Paletten
führt man eine partielle Ausstanzung durch, d. h., man läßt den Stanzstempel auf einer Seitenilädv des
Ankerkörpers 1 nur in einen Teil der Dicke des Ankerkörpers
eindringen, so daß die entstehenden Späne, d. h. der verdrängte Werkstoff, rächt vom Anker
abgetrennt wird, sondern Führungsmittel bildet. So entstehen mindestens drei Abstützungen oder
Führungen (Kloben) 4.5 u 6 von z. B. rechteckiger Form. Da die Fläche des . ikerkörpers 1 vorher mit
Klebstoff. z.B. mit »Araldit«, bestrichen wurde, genügt
es, die Palette auf dieser Ankerfläche und zwischen den nur teilweise ausgestanzten Kloben 4 bis 6
abzustützen, um die korrekte, definitive Lage der Palette 3 zu sichern. Die Kloben 4 bis 6 könnten auch
durch Drücken oder Treiben hergestellt werden.
In einer ersten, nicht dargestellten Variante kann man die oben angeführte Verfahrensart verwenden.
aber dabei ein Materialstück partiell ausstanzen, das außerhalb des Bereiches der Hebungsfläche 9 genau
der Umrißform der Palette entspricht.
Bei der Durchführungsart gemäß F i g. 3 bildet man im Ankerkörper 1 ein Bett für die Palette 3
durch Herstellung einer Eindrückung oder Höhlung? mittels eines Prägestempels oder durch Tiefdrücken
oder Tiefziehen.
Bei der Variante ;mäß F i g. 4 erhält man eine Höhlung 8 auf einer Seitenfläche des Ankerkörpers 1
durch Materialentfernung auf chemischem oder elektronischem Wege oder durch Elektroerosion, z. P
nach der im Lichtdruck (Photogravüre) bekannten Technik.
Es ist erfindungsgemäß auch vorgesehen, permanente oder vorübergehende Positionierungs-Elemente
oder -Mittel durch galvanischen oder elektrolytischen Niederschlag oder durch Verwendung eines
Lackes zu bilden, wobei dann die freizuhaltenden Zonen während des Niederschlages durch Masken
oder Sch'rme geschützt oder gedeckt werden.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen die Hebesteine oder Paletten nicht mehr
in am Umfang offenen Kulissen, also nicht mehr :n der Ebene des Ankers, sondern außerhalb diesei
Ebene. Da die Dicke des Hemmungsrades beträchtlich kleiner ist als die Höhe der Hebesteine, befindet
sich auch dessen Ebene außerhalb der Ankerkörperebene. So ist es also in gewissen erfindungsgemäßen
Ausführungsformen wenn auch möglich, so doch nicht mehr notwendig, da3 das Arbeitsende der Palette
(Hebungsfläche 9) außerhalb der Umrißlinie des Ankerkörpers 1 liegt, wie die punktierte Linie in
F i g. 1 es darstellt. Dies erleichtert insbesondere die Verwendung eines Teils der oben beschriebenen Mittel.
Die erfindungsgemäßen Positionierungs-Mittel gestatten also eine genaue Bestimmung der Lage der
Hebesteine oder Paletten. Retuschearbeit ist vermieden. Es genügt während der Dauer des Abbindens
des Klebstoffes oder während des Lötens oder Sch-veißens zur Sicherstdlung der Wirksamkeit und
Genauigkeit des Zusammenhalts ein Druck auf die äußere Fläche der Palette durch einfache Mittel ohne
besondere Präzision.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Hemmungsankern für Uhrwerke mit auf dem Boden einer
Ausnehmung des Ankerkörpers aufliegenden und an mindestens einer zu diesem Boden senkrecht
stehenden Fläche dieser Ausnehmung anliegenden Hebesteinen oder Paletten, dadurch gekennzeichnet,
daß man durch eine nichtspanabhebende Bearbeitung eine der Aufnahme der Hebesteine oder Paletten (3) dienende Positionierungsfassung
herstellt, die außer durch den Boden und zwei seitlichen Führungsflächen (4. 5)
mindestens eine hintere Abstützfläche (6) aufweist,
in welche Fassung in der genauen Position in bezug auf den Ankerkörper (1) der Hebestein
oder die Pa)~ te (3) eingesetzt und hierauf in dieser
genauen Position am Ankerkörper (1) befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch die Fassung
genau positionierten Hebesteine (3) mittels thermohärtendem Klebstoff am Ankerkörper (1) befestigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch die Fassung
genau positionierten Hebesteine (3) durch Löten oder Schweißtn am Ankerkörper (1) befestigt.
4. Verfahren nach eine -. der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Positionierungsfassung
begrenzend ·η Teile als Kloben (4, 5, 6) aus einer Seitenfläche des Ankerkörpers
(1) ausgestanzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Positionierungsfassung
begrenzenden Teile als Kloben (4, 5, 6) aus einer Seitenfläche des Ankerkörpers
(1) herausgedrückt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man an einer
Seitenfläche des Ankerkörpers (1) durch Prägung, Drücken, chemische oder elektrochemische
Einwirkung, Elektroerosion, galvanischen Niederschlag oder durch Lackauftrag eins der
Form der Hebesteine (3) genau entsprechend, die Fassung bildende Höhlung (7 oder 8) herstellt.
7. Hemmungsanker, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hebesteine (3) an einer Seiten- oder Stirnfläche des Ankerkörpers
(1) befestigt sind.
8. Hemmungsanker, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1, 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hebesteine (3) zwischen seitlich vom Ankerkörper (1) vorstehenden,
die Positionierungsfassung bildenden Kloben (4, 5, 6) liegen.
9. Hemmungsanker, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Positionierungsfassung eine Höhlung (7 oder 8) bildet.
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