DE1667294C3 - Verfahren zur Rückgewinnung von bei industriellen Herstellungsverfahren anfallenden Feinstoffen - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung von bei industriellen Herstellungsverfahren anfallenden FeinstoffenInfo
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- DE1667294C3 DE1667294C3 DE1967ST026628 DEST026628A DE1667294C3 DE 1667294 C3 DE1667294 C3 DE 1667294C3 DE 1967ST026628 DE1967ST026628 DE 1967ST026628 DE ST026628 A DEST026628 A DE ST026628A DE 1667294 C3 DE1667294 C3 DE 1667294C3
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2/00—Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
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Description
.'ο
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung bei industriellen Herstellungsverfahren anfallenden
Feinstoffen, bei welchem die Feinstoffe in einem ersten Verfahrensschritt angefeuchtet und pelletisiert
sowie in anschließenden Verfahrensschritten getrocknet und bei einer Temperatur von über 1015° C einer
Flammbehandluii^ unterworfen werden.
Bei der Erzeugung von f.oheist , in einem Hochofen
ist es bekannt (Chemie-Ing. Techn. 36, Jahrgang 1964,
Nr. 10, Seiten 1011-1027), feinförrige Eisenerze zur Reduzierung des Gichtstaubes und zur Vermeidung von
Verlusten bei der Roheisenherstellung dem Hochofen nicht direkt zuzuführen, sondern aus dem Feinerz zuerst
Pellets herzustellen, die dann dem Hochofen zugeführt werden. Für diesen Zweck werden aus dem Feinerz ggf.
unter Verwendung von Zuschlag- bzw. Bindestoffen zunächst sog. »Grünpellets« hergestellt, die dann je
nach Erzart bei einer Temperatur von 1000-14000C einer Flammbehandlung unterworfen werden. Nach
dieser Flammbehandlung werden die erhaltenen Pellets vor einer weiteren Verwendung bzw. vor dem
Transport zum Hochofen abgekühlt.
Weiterhin ist es bei Granulierprozessen an sich üblich, die vom hergestellten Gutkorn abgetrennten Feinanteile
wieder in die Granulierstufe zurückzuführen. Speziell bei Verfahren zum Pelletisieren von Feinerzen
wurde dies jedoch bisher nicht vorgeschlagen.
Bei vielen industriellen Herstellungsverfahren wird eine beachtliche Menge von Feinstoff in Gestalt von
feinem, staubartigem Material erhalten, wobei es bisher in der Regel nicht möglich war, diese Feinstoffe, die
beispielsweise in Abscheidern oder Staubsammlern einer industriellen Anlage anfallen und Metall- bzw.
Eisenstaub enthalten, mit einem wirtschaftlich vertretbaren Kostenaufwand einer weiteren Verwertung
zuzuführen. Die Feinststoffe wurden daher in der Regel abgelagert, wodurch sich in kurzer Zeit groDvolumige,
schnell wachsende Ablagerungen ergaben, die die Umwelt belasten und hohe Kosten verursachen.
Es hatte sich herausgestellt, daß die bisher störenden
Feinststoffe bzw. Nebenprodukte in wertvollen brauchbaren Stoff umgewandelt werden können und daß es
möglich ist, solche Feinststoffe, z. B. Ferromangan-Blas-Ofen-Abgasstaub,
basischen Frischofenstaub, Rohzunder, Phosphat-Steinstaub, Bauxit, Chrom- und Eisenerz-Feinststoffe, Eisenkonzentrate, gewisse
keramische Feinststoffe, Kupferfeinststoffe, Chrom- und Nickelfeinststoffe, farbloser Stahlschmirgelstaub,
Eisensulfat, Glasschmirgelstaub, Kohlenkericht, Schiefer, Lehm, Schlackenteile, Flugasche, Eisenkonzentrate
aus Flugasche, nicht magnetische Fraktion von Flugasche und viele andere Einzelstoffe in nützliche
Erzeugnisse umzuwandeln.
Gewisse Feinstoffe, wie z. B. die obenerwähnten, enthalten wertvolle Bestandteile, z. B. der aus einem
Ferromangan-Blasofen erhaltene Staub kann bis zu 11% Eisen und 40% Mangan zusätzlich zu anderen
wertvollen Bestandteilen enthalten.
Dieser Staub wäre an sich so wertvoll wie das Erz, welches im Ferromangan-Blasofen verwendet wird,
wenn der Staub als Ersatz für ein solches Erz verwendbar wäre. Die Schwierigkeit, derartige Feinstoffe
zu verwenden, besteht jedoch in ihrer sehr geringen Teilchengröße, da beispielsweise für die
Verwendung in Hochöfen od. dgl. Metall- bzw. Erzklumpen verhältnismäßig große Abmessungen
(3 — 26 mm) besitzen müssen, um eine lose Packung im Ofen zu erhalten und den Gasen während des
Schmelzvorgangs den Durchtritt durch das Material zu gestatten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs geschilderten Art dahingehend
zu verbessern, daß mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand eine Rückgewinnung der genannten, bei
industriellen Herstellungsverfahren anfallenden Feinstoffe möglich ist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein
Verfahren der eingangs geschilderten Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die flammbehandelten
Pellets im heißem Zustand gebrochen und gesiebt und der hierbei anfallende Feinanteil in noch
heißem Zustand zum ersten Verfahrensschritt zurückgeführt werden.
Hierdurch läßt sich der für die Durchführung des Verfahrens zur Rückgewinnung von Feinstoffen benötigte
Energieaufwand ganz erheblich reduzieren und außerdem werden durch die erfindungsgemäße Rückführung
des erhitzten Feinanteils nach der Flammbehandlung an den ersten Verfahrensschritt die
Pelletisierung des Materials sowie die Eigenschaften des Endprodukts ganz erheblich verbessert.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es zunächst sinnvoll sein, die Feinststoffe
einer Einrichtung zuzuführen, in der unerwünschte Anteile aus dem zugeführten Material entfernt werden.
Wenn z. B. die Feinststoffe Anteile von hohem Eisengehalt und andere von geringem Eisengehalt
enthalten, so kann die entsprechende Einrichtung ein magnetischer Abscheider sein. Wenn die Feinststoffe
Teilchen verschiedener Größe und Zusammensetzung enthalten, kann als aufbereitende Einrichtung im
einfachsten Fall ein Gitterrost oder Sieb verwendet werden, um eine Trennung der Teilchen entsprechend
ihrer Größe vorzunehmen. Weiterhin ist es auch möglich, eine aufbereitende Einrichtung in Form eines
eine Flüssigkeit enthaltenden Tanks vorzusehen, in welchem dann lösliche Verunreinigungen entfernt
werden.
Bei Feinststoffen in Form von Flugasche, welche sowohl magnetische als auch nichtmagnetische Anteile
enthält, empfiehlt sich vor Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Trennung beider
Anteile, was beispielsweise dadurch geschehen kann,
daß die Flugasche eine magnetische Trennvorrichtung durchläuft, in der dann die magnetischen und die
nichtmagnetischen Anteile getrennt gespeichert werden.
Gegebenenfalls kann es auch notwendig sein, die Flugasche zwei- oder mehrmals durch die magnetische
Trennvorrichtung hindurciizuführen, um ein hochgradiges magnetisches Konzentrat zu erhalten. Wenn
die Flugasche in magnetische und nichtmagnetische Anteile getrennt ist, kann jeder Anteil getrennt mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden, um auf diese Weise hochwertige Endprodukte zu erhalten.
Die so aufbereiteten Feinststoffe werden dann einem geeigneten Förderer zugeführt, welcher den Durchfluß
mißt, um Übereinstimmung mit der benötigten Menge zu erzielen. Ein aufzeichnendes Rechengerät ist dem
Förderer zugeordnet, um die Menge des geförderten Materials aufzuzeigen.
Die Feinststoffe werden dann einer Befeuchtungstrommel zugeführt, wo die Feinststoffe bzw. das
aufbereitete Material bis zu einem festgelegten Feuchtigkeitsgrad benetzt werden. Der Anteil des der
Benetzungstrommel zugeführten Wassers wiiii dabei
beispielsweise durch einen an sich bekannten Durchflußmesser überwacht, der entsprechend der Menge der
zugeführten Feinststoffe gesteuert wird.
Die angefeuchteten Feinststoffe werden dann beispielsweise von der Befeuchtungstrommel zu einer
kugelbildenden Trommel geführt, in welcher die Feinststoffe vorerhitzt und zu Pellets geformt werden.
Die Pellets werden getrocknet, weitererhitzt und im Anschluß daran gleichmäßig auf einer Sinterstrecke
abgelagert, auf der die Rammbehandlung evfolgt. Die Pellets werden auf der Sinterstrecke einer starken
Erhitzung unterworfen und der bei der Flammbehandlung auftretende Sintervorgang wird dann durch
Hindurchführen von Luft durch die gitterrostartige Sinterstrecke vervollständigt. Die heißen Gase werden
nach ihrem Durchgang durch die gesinterten Pellets sowie durch die gitterrostartige Sinterstrecke durch
einen Staubsammler hindurchgeführt.
Die Lebensdauer der Sinterstrecke kann durch Einhaltung geringster Temperaturschwankungen beachtlich
verlängert werden. Ebenfalls können durch Einhaltung geringster Temperati'-änderung bzw.
-Schwankungen die Betriebskosten wesentlich gesenkt werden. Dies wird erzielt durch eine Vorerhitzung des
der Sinterstrecke zugeführten Pellets sowie durch eine Entnahme der Pellets von der Sinterstrecke ohne
wesentliche Abkühlung. Die Wirksamkeit dieser Maßnahme kann weitergesteigert werden durch eine
kühlungsfreie Rückführung der zur Ablagerung der Pellets dienende Herdschicht an die Sinterstrecke.
Die heiße Herds:hicht wirkt dadurch als eine Art Puffer zwischen den im verhältnismäßig kalten Zustand
zugeführten Pellets und dem heißen, die Sinterstrecke bildenden Gitterrost.
Das gesamte, der Sinterstrecke zugeführte Material sollte eine Temperatur von mehr als 100° C aufweisen,
vorzugsweise eine Temperatur von 160-450° C. Wenn
die Pellets nach der Flammbehandlung die Sinteristrecke verlassen, besitzen sie eine Temperatur von 540°C,
wobei keine Kühlung angewendet wird. Der die Sinterstrecke bildende Gitterrost wird dadurch heiß
zum Zuführungsende zurückgeführt, wo dann die Pellets im warmen Zustand abgelagert werden. Da der die
Sinterstrecke bildende Gitterrost sowie das der Sinterstrecke zugeführte Material auf einer entsprechend
hohen Temperatur gehalten werden, ergeben sich die folgendsn zusätzlichen Vorteile:
Verringerte Betriebskosten, längere Lebensdauer sowie eine beachtliche Einsparung an Heizkosten, da
der die Sinterstrecke bildende Gitterrost nicht während jedes Durchgangs erneut aufgeheizt werden muli.
Um die Hitze bzw. Wärme des Gitterrostes noch besser aufrechtzuerhalten, kann es wünschenswert sein,
den unteren Teil der Sinterstrecke bzw. des Gitterrostes in den Wärmeaustauschkreis mit einzubeziehen, um
dadurch Wärmeverluste möglichst klein zu halten.
Die bei dem Verfahren anfallenden Feinanteile bzw. Staubpartikel werden durch einen Abscheider geführt,
der vorzugsweise auf der Grundlage arbeitet, daß das zu reinigende Gas durch eine oder mehrere Wasserkaskaden
geführt wird. Das Wasser wird dann von dem Abscheider zur Befeuchtungstrommel zurückgeführt,
wodurch die feuchten Feinanteile aus dem Abscheider mit den Feinststoffen, die der Befeuchtungstrommel als
Ausgangsmaterial zugeführt werden, kombiniert werden. Hierdurch wird nicht nur das Gas vo.i Feinanteilen
bzw. Staubpartikeln gereinigt und eine Rückgewinnung wertvoller, im Gas enthaltener Anteile erzielt, sondern
gleichzeitig auch ein Großteil der in den Feinanteilen enthaltenen Wärmeenergie zurückgewonnen.
Die Pellets werden nach der Flammbehandlung ohne Kühlung von der Sinterstrecke entfernt, gebrochen, und
im Anschluß daran einem heißen Vibrationssieb od. dgl. zugeführt und im Anschluß daran mit einer geeigneten
Einrichtung, z. B. einem Drahtmaschenförderband gekühlt. Die zum Brechen der gesinterten Pellets dienende
Einrichtung (z. B. Rollbrecher) ist dabei vorzugsweise so eingerichtet, daß eine gewünschte Höchstgröße bei der
Zerkleinerung des gesinterten Materials vor dem Sieben eingestellt werden kann.
Das heiße Vibrationssieb enthält vorzugsweise zwei Abschnitte, einen kleineren Siebabschnitt mit einer
Maschengröße entsprechend einer festgelegten Mindestgröße, welche beispielsweise 3-6 mm betragen
kann und einen größeren Abschnitt für die Herdschicht, wekner z. B. eine Maschengröße von etwa 9 mm
besitzen kann. Das größere Sieb kann auch weggelassen werden, wenn keine Herdschicht verwendet wird. Der
heiße Feinanteil tritt durch den engmaschigen Teil des Vibrationssiebes und wird auf einem besonderen, mit
Silikon imprägnierten Drahtmaschenförderband zu der die Pellets bildenden Trommel zurückgeführt, wo dieser
heiße Feinanteil nach wenigen Umdrehungen der die Pellets bildenden Trommel bzw. Pelletisiereinrichtung
Teil der hergestellten Pellets bildet und diese vorwärmen.
Durch Rückführung des Feinanteils im heißen Zi'sta;· J wird nicht nur die erforderliche Wärmeenergie
erheblich reduziert, sondern es werden auch besondere Siebe eingespart. Weiterhin hat sich herausgestellt, daß
durch diese Rückführung des Feinanteils und die dadurch erzielte Vorerhitzung des Materials in der
Pelletisiereinrichtung eine Erhöhung bei der Herstellung des gesinterten Materials um 10 — 20% ergibt.
Das heiße, auf die Zwischengröße gebrochene Material wird ohne Kühlung mit Hilfe eines besoiideren
Förderbandes bestehend aus mit Silikon getränkten Drahtmaschen zur Sinterstrecke zwecks Verwendung
als Herdschicht zurürkgeführL Es ist auch möglich, auf
eine spezielle Größenauswahl für die Herdschicht zu verzichten und stattdessen einen Teil des hergestellten,
gesinterten Endprodukts als Herdschicht zu verwenden.
Das nach dem Brechen der Pellets erhaltene Material
mit großen Abmessungen wird als Endprodukt mit Hilfe
des Drahtmaschenförderbandes abgeführt, welches gleichzeitig zur Kühlung dieses Endprodukts dient. Eine
Haube ist über dem Entnahmeencle der Sinterstrecke, der Einrichtung zum Brechen der gesinterten Pellets ·
und dem Drahtmaschenförderband angeordnet, wobei durch geeignete Mittel, z. B. durch ein Gebläse, durch
eine Druckdifferenz in der Haube erzeugt wird. Durch Jas Gebläse wird kalte Luft nach oben durch das
gesinterte Endprodukt zu dessen Kühlung nach oben m hindurchgedrückt. Zugleich werden sämtliche Staubpartikel
bzw. Feinanteile auf diesem Teil der Anlage aufwärts durch die Haube abgeführt. Der Strom der
heißen, mit Staubpartikeln behafteten Luft wird in zwei Teile aufgeteilt, von denen ein Teil an eine erwärmte ■
Haube eines Förderbandes zum Beschicken der Sinterstrecke und der andere Teil an den Brennofen
geleitet werden.
Manchmal kann es notwendig sein, ein unabhängiges Gebläse für den Brennofen zu verwenden, um eine .'·■
bessere Steuerung der Verbrennung zu erzielen. Demgemäß können zwei Ventilatoren notwendig sein,
wenn es wichtig ist, die Verbrennung innerhalb genauer Grenzen zu halten.
In diesem Fall wird dann ein Gebläse für die λ
Verbrennungsluft und das andere Gebläse zum Vortrocknen der Förderbänder verwendet. Re::!; Gebläse
saugen die heiße, trockene Luft von der zum Kühlen dienenden Einrichtung am Entnahmeende der Sinterstrecke
an, wobei die heißeste Luft vom Entnahmeende >■ bzw. von der zur Kühlung dienenden Einrichtung zur
Vorheizung der Verbrennungsluft und zum Trocknen bzw. Vorerhitzen der Rohmischung benutzt wird. Das
Förderband zum Beschicken der Sinterstrecke wird von einem Drahtmaschenband gebildet und ist vorzugsweise
der Länge nach in zwei Abschnitte unterteilt. Ein erster Abschnitt dient zur Aufnahme der Herdschicht und ein
zweiter, stromabwärts liegender Abschnitt zur Aufnahme der Pellets. Es ist natürlich auch möglich, ein
ungeteiltes Förderband allein für die Pellets zu "· verwenden, wobei in diesem Falle die Herdschicht, falls
eine solche gewünscht wird, der Sinterstrecke unmittelbar zugeführt wird.
Das Förderband zum Beschicken der Sinterstrecke ist senkrecht zur Bewegungsrichtung dieser Sinterstrecke ;
angeordnet und bewegt sich hin und her, um über die ganze Breite der Sinterstrecke zu fördern. Die
Herdschicht wird dabei stromaufwärts auf die Sinterstrecke aufgebracht, so daß sich die Pellets oben auf der
Herdschicht ablagern.
Die Erfindung wird an Hand der Figur, die eine isometrische Ansicht einer Einrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt, näher erläutert
Bei der dargestellten Vorrichtung werden Feinst- ■"
stoffe, z. B. aus dem Abscheider einer industriellen Anlage erhaltene Flugasche, von einer nicht dargestellten
Quelle mit Hilfe eines Förderbandes 4 zu einer Aufbereitungsanlage 6 gefördert, welche im Falle von
Flugasche ein magnetischer Abscheider ist. Die ·■"
Flugasche wird dort in einen magnetischen und einen nichtmagnetischen Anteil getrennt, wobei dann beide
Anteile in Behältern 8a und Sb gespeichert werden.
Ein Teil der Flugasche wird getrennt bzw. ausgewählt vom Behälter 8a oder %b auf dem Förderband 10 "■
abgelagert, welches das Material in einen Behälter 12 eines geeigneten Meßförderers 14 liefert. Eine handelsübliche
Steuereinrichtung, wie z. B. eine Meßeinrichtung 61, kann vorgesehen werden, um laufend die vom
Meßförderer 14 zum Förderband 15 gelieferte Materialmenge aufzuzeichnen.
Das Förderband 15 fördert das trockene Material an eine Rutsche 17, welche dann die Befeuchtungstrommel
19 speist.
Wasser wird über die Tülle 57 der Leitung 59 in einer Menge zugeführt, die durch den Durchflußmesser 63
gesteuert wird, welcher das Ventil 65 in der Leitung 19
in Abhängigkeit von Signalen der Steuereinrichtung 61 betätigt, um Änderungen in der Menge des dem
Förderband 15 zugeführten Materials auszugleichen. Vorteilhafterweise ist die Steuer- bzw. Meßeinrich?u"g
61 und/oder der Duichflußmesser 63 mit einem
Vcr/ögeningskreis versehen, um die Zeit auszugleichen,
welche für das Material benötigt, wird, um den Abstand /wischen der Meßeinrichtung fi' und der Befeuchturigatrommel
19 zu überbrücken.
Die Feinststoffe werden in der Befeuchtungs'rommel
19 bis zr "inem für die betreffenden Feinststoffe genau
festgelegten Feuchtigkeitsgrad angefeuchtet. Der Feuchtigkeitsgrad kann zwischen etwa 5 bis 22
Gewichtsprozenten schwanken. Die Befeuchtungstrommel befeuchtet nicht nur die Feinststoffe, sondern
formt gleichzeitig auch saatkornähnliche Teilchen, aus dcr^n dann die Felletisiereinrichtung leichter Pellets
bilden kann. Das Vorbenetzen der Feinststoffe vermindert darüber hinaus auch die beim Beschicken der
Pelletisiereinrichtung auftretende Staubbildung.
Die vorbenetzten bzw. befeucVirn.n Feinststoffe
werden dann mit Hilfe des Förderbandes 16 von der Befeuchtungstrommel 19 zur Pelletisiereinrichtung 18
geführt, in welcher die befeuchteten Feinststoffe vorerhitzt und in Pellets umgewandelt werden, die vom
Förderband 20 dem Förderband 22 zugeführt werden. Das Förderband 22 kann durch eine Platte 24 der Länge
nach in zwei Abschnitte 26 und 28 unterteilt sein. Die Pellets werden dem Abschnitt 26 zugeführt und laufen
unter einer Haube 30 hindurch, wo sie auf eine Temperatur zwischen 100 und 540°C vorerhitzt werden.
Ein Gebläse (nicht dargestellt) ist unter dem Förderband 22 vorgesehen, um eine Saugwirkung zu erzeugen und
heiße Gase durch das Band hindurch von der Haube 30 abzuziehen.
Das Förderband 22 ist beispielsweise ein Schüttelband, welches durch Rollen 33 und 34 getragen wird,
wobei das Band antriebsmäßig mit einer nicht dargestellten Riemenscheibe verbunden ist, wobei bei
Betätigung der Riemenscheibe das Förderband 22 über die Breite der Sinterstrecke bewegt und im Anschluß
daran wieder in die dargestellte Lage zurückgezogen wird. Da sich das Förderband 22 in gerader Linie schwer
zu dem die Sinterstrecke bildenden Gitterrost 42 hin- und herbewegt, werden die Pellets gleichmäßig durch
das Förderband 22 gefördert und in einer Linie vor und zurück quer zum Gitterrost 42 abgelagert, wenn sich
letzterer bewegt. Die Vor- und Zurückbewegung des Förderbandes 22 hat die Wirkung, Pellets in gleichmäßiger
Höhe unmittelbar unter dem Förderband 22 auf dem Gitterrost 42 abzulagern. Der Gitterrost 42 ist mit
Seitenelementen 44 und 46 versehen, welche das Material auf dem Gitterrost festhalten.
Die Pellets auf dem bandförmigen Gitterrost 42 werden durch den Brennofen 48 hindurchgefördert, wo
sie einer starken Erhitzung zwischen 1040—15400C
unterworfen werden. Wenn die Temperatur nicht in diesem Bereich gehalten wird, werden die Pellets nicht
richtig hitzegehärtet bzw. gesintert. Im allgemeinen
wird für die meisten Stoffe eine Temperatur von etwa
1375°C gewählt.
Luft wird abwärts durch die von den Pellets gebildete Schicht, die Herdschicht sowie durch den Gitterrost 42
hindurch durch Windkästen 50, Leitungen 52, 54 und Staubsammler 56 mit Hilfe eines Ventilators bzw.
Gebläses 58 hindurchgesogen, wobei das Gebläse durch Leitungen 60 an den Staubsammler 56 angeschlossen ist.
Die starke, im Brennofen 48 gebildete Hitze bewirkt zusammen mit der durch die Pelletschicht hindurchtretenden
Luft eine Sinterung bzw. HitzehärUing derselben. Die durch die Windkästen 50, Leitungen 52, 54 und
in Staubsammler % hindurchtretende Luft wird mit HiIIp des Gebläses 58 durch einen Schornstein 62 nach
außen abgeführt.
Wenn das zu den Pellets geformte Material einen hohen Gehalt an festem Brennstoff aufweist, sintern die
Pellets zu einem Schmelzkuchen zusammen, der durch /' 'trümmern und Sieben auf richtige Teilchengröße
gebracht "·>- i. Wenn jedoch das Pelletmaterial einen
geringen Betrag an festem Brennstoff, z. B. Kohle, enthält, wird es nicht ordnungsgemäß schmelzen bzw.
zusammenbacken. Ein Erhitzen, bei dem die Pellets nicht zusammenbacken bzw. zusammenschmelzen, ist
als Hitzehärtung bekannt.
Das gesinterte Material wird am Ende der vom Gitterrost 42 gebildeten Sinterstrecke entfernt und
durch die Brechrolle 64 in einzelne Teilchen gebrochen bzw. zertrümmert. Die Brechrolle 64 ist einstellbar,
woduich sich die gewünschte Höchstgröße der Teilchen für die weitere Aufbereitung des gesinterten Materials
mit Hilfe von Sieben einstellen läßt. Das gebrochene, gesinterte Material wird dann um einen Vibrations- bzw.
Rüttelsieb 66 abgelagert, welches aus zwei Abschnitten 68 und 70 besteht.
Der Abschnitt 68 des Vibrationssiebes 66 läßt den vorhandenen Feinanteil hindurch, wobei der durch den
Abschnitt 68 hindurchtretende heiße Feinanteil vom Förderband 72 zur Pelletisiereinrichtung 18 zurückgeführt
wird. Der Abschnitt 70 des Vibrationssiebes 66 läßt gesintertes gebrochenes Material mit einer Zwischengröße
hindurch, welches dann vom Förderband 74 an den Abschnitt 28 des Förderbandes 22 geliefert wird
und durch letzteres auf dem Gitterrost 42 als Herdstrecke abgelagert wird.
Dasjenige Material, welches weder durch den Abschnitt 68 noch durch den Abschnitt 70 des
Vibrationssiebes 66 hindurchtritt, wird dem Förderband 76 zugeführt und durch das Förderband 78 aus der
Anlage entfernt. Das Förderband 76 ist als Drahtmaschenförderband ausgebildet und wird durch Kühlluft
gekühlt, welche durch den Windkasten 80 und das Förderband 76 mit Hilfe des Gebläses 82 sowie
unterstützt durch die vom Gebläse 58 erzeugte Saugwirkung hindurchtritL
Eine gemeinsame Haube 84 ist über dem Förderband 76, dem heißen Vibrationssieb 66 und dem Entnahmeende
des die Sinterstrecke bildenden Gitterrostes 42 vorgesehen. Das Gebläse 58 erzeugt eine Saugwirkung
unter der Haube 84, welche den Durchtritt von Kühlluft durch das gesinterte Material unterstützt Etwa
vorhandener Staub wird durch die Haube 84 sowie durch die Leitung 88 über die Leitung 90 zum Brennofen
48 gefördert Ein Teil der heißen Luft kann über die Leitung 92 zur Haube 30 gelangen, während ein anderer
Teil über Leitungen 93 in den Raum oberhalb des Gitterrostes 42 gebracht wird. Die Leitung 88 ist der
einfacheren Darstellung wegen so gezeichnet, als ob sie oberhalb des Entlade- bzw. Entnahmeendes des
Gitterrostes 42 angeschlossen wäre, jedoch ist dieser Anschluß vorzugsweise oberhalb der Brechrolle 64
vorgesehen. In dieser Weise kann der Gitterrost 42 5 ohne wesentliche Kühlung zum Ladeende zurückkehren,
wodurch eine nachteilige wiederholte Kühlung und Erwärmung des Gitterrostes 42 verhindert wird.
Die dargestellte Vorrichtung arbeitet praktisch staubfrei. Dies ist teilweise zurückzuführen auf die
κι Kombination von Hauben über dem größeren Teil der
Anlage zum Sammeln von Luft, welche andernfalls Wolken von fein verteilten Schwebeteilchen bilden
würde. So wird die für gewöhnlich staubbeladene Luft
vom Entnahmeende der Sinterstrecke, von der Brechts rolle 64 und den Windkästen zum Staubsammler 56
geleitet. Frischwasser wird dem Staubsammler 56 über Leitungen 66a zugeführt. Die mit Staubpartikeln
angereicherte Luft tritt durch ein nicht dargesteiites umlaufendes zylindrisch ausgebildetes cheramisches
Glied hindurch, dessen Bodenteil in ein Wasserbad eintaucht. Die staubbeladene Luft wird dabei in eine
große Anzahl von kleinen Strömen unterteilt, welche gezwungen sind, ständig ihre Richtung zu ändern. Auf
diese Weise werden die Staubpartikel entfernt und die gekühlte, gereinigte Luft tritt über die Leitung 60 und
den Schornstein 62 in die Atmosphäre aus.
Das Wasser aus dem Staubsammler 56 mit dem darin gesammelten Staubpartikeln bzw. Feinststoffen wird
vorzugsweise durch die Leitung 59 zur weiteren
jo Verwendung der Befeuchtungstrommel 19 zugeführt. Auf diese Weise wären dann auch diese Feinststoffe der
Vorrichtung wieder zugeführt und dadurch die Ausbeute der Vorrichtung erhöht. Falls erforderlich ist, kann
ergänzendes Wasser der Leitung 59 über die Leitung 59a zugeführt werden. Bei einer abgewandelten
Einrichtung der Erfindung können die im Staubsammler 56 gesammelten Feinststoffe vom Wasser getrennt und
dann der Pelletisiereinrichtung 18 zugeführt werden.
Die gesamte Einrichtung ist so ausgeführt, daß eine
«ο Steuerplattform 94 zentral angeordnet werden kann.
Bei dieser Lage der Steuerplattform ist es möglich, alle wesentlichen Punkte der Anlage zu beobachten und
dadurch eine bessere Steuerung des Verfahrens zu erzielen. Dank der zentralen Lage der Steuerplattform
94 ist es auch möglich, von dieser Stelle aus alle Veränderlichen bzw. Größen des Verfahrens, z. B. die
Fördermenge (Steuerung des Förderbandes 14), die Pelletisiereinrichtung (die die Pellets bildende Wirkung
kann sorgfältig gesteuert werden, um eine günstige
■>o Beschaffenheit und Größe der Pellets aufrechtzuerhalten),
die Windkastensteuerung (der Durchbrand kann beständig aufrechterhalten werden in dem letzten
Windkasten), Beschaffenheit (Steigerung oder Verminderung der Brenntemperatur je nach Erfordernis)
und andere Veränderliche, wie z. B. Staubsteuerung, Gebläsegeschwindigkeit und so weiter zu betätigen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist äußerst anpassungsfähig, wie an Hand der nachfolgenden
Beispiele noch näher dargelegt wird.
Aus einem Ferromangan-Hochofen anfallender Staub wurde mit aus einem Ferromangan-Hochofen stammenden
Gichtstaub gemischt Diese Stoffe hatten die in den folgenden Tabellen I und II enthaltenen Zusammensetzungen:
Chemische Analyse von Abscheiderstaub
Gewichts | |
pro/.ente | |
Eisen | 7.40 |
Phosphor | 0,11 |
Mangan | 15,87 |
Schwefel | 1,64 |
Silicium | 8,59 |
Aluminium | 2,62 |
CaO | 9,98 |
MgO | 4,52 |
Kohlenstoff | 6.78 |
Na2O | 2,10 |
K2O | 15,75 |
Li2O | 0,15 |
Vermischtes | 1,16 |
Beabsichtigter Feuchtigkeitszuschlag | 23,33 |
Gesamt: | 100.00 |
Tabellen | |
Chemische Analyse von Gichtgasstaub | |
Gewichts | |
Prozente | |
Eisen | 9,91 |
Phosphor | 0,18 |
Mangan | 37,50 |
Schwefel | 3,20 |
Silicium | 10,36 |
Aluminium | 5.86 |
CaO | 3.00 |
MgO | 3.83 |
Kohlenstoff | 19,53 |
Na2O | 0,50 |
K2O | 4,24 |
Li2O | 0,04 |
Vermischtes | 1,85 |
Gesamt:
100,00
Eine halbe Tonne von Feinststoffen, bestehend aus einer Mischung von 50% Ausfällstaub und 50%
Gichtgasstaub, wurde unmittelbar dem Behälter Sb zugeführt, da eine Vorbehandlung der Feinststoffe nicht
notwendig war. In gewissen Fällen ist es jedoch wünschenswert, unerwünschte Salze aus den Feinststoffen
bzw. aus dem Ferromanganstaub auszulaugen, wobei dann ein mit einer entsprechenden Flüssigkeit
versehener Tank oder eine andere entsprechende Aufbereitungsanlage 6 verwendet wird. Die Mischung
wird stetig vom Behälter 8b an das Förderband 14
abgegeben und dann durch das Förderband 15 der Befeuchtungstrommel 19 zugeführt, wo eine, durch die
Vorrichtung selbsttätig bestimmte Wassermenge hinzugefügt wurde. Das befeuchtete Material bzw. die
befeuchteten Feinststoffe wurden dann der Pelletisiereinrichtung 18 zugeführt, wo Pellets geformt und
vorerhitzt wurden. Die Pellets werden durch das Förderband 20 zum Abschnitt 26 des Förderbandes 22
gebracht. Die Pellets wurden getrocknet und unter der Haube 30 auf eine Temperatur von etwa 2100C
vorerhitzt und im Anschluß daran auf dem die Sinterstrecke bildenden Gitterrost 42 abgelagert.
Nach einem anfänglichen Durchlauf WvTde die
Herdschicht gebildet und durch das Förderband 74 sowie den Abschnitt 28 des Förderbandes 22 zur
Sinterstrecke zu ückgeleitet, wodurch dann die auf die Sinterstrecke abgelagerten Pellets über der Herdschicht
zu liegen kommen. Die Pellets auf dem die Sinterstrecke bildenden Gitterrost 42 wurden einer Flammbehandlung
im Brennofen 48 bei einer Temperatur von 1375° C unterworfen. Heißluft von dem zum Kühlen dienenden
Förderband 76 wurde dann durch die Sinterstrecke sowie durch die auf dieser Sinterstrecke liegenden
Pellets hindurchgesaugt, um ein Sintern der Pellets auf
ίο der Sinterstrecke zu bewirken. Die Luft wurde dann
durch den Staubsammler 56 geführt, wo in der Luft vorhandene Staubpartikel entfernt wurden. Das Wasser
aus dem Staubsammler 56 wurde dann über die Leitung 59 an die Befeuchtungstrommel 19 zurückgeführt. Das
gesinterte Material gelangte dann von der Sinterstrecke an den Rollbrecher 64, der die Teilchengröße des
gesinterten Materials nach dem Brechen bestimmt.
Der Feinanteil aus dem Rollbrecher 64 trat durch das Vibrationssieb b8 und wurde im heißen Zustand an die
Pelletisiereinrichtung 18 bzw. an eine Stelle dieser Einrichtung zurückgeführt, an der der Feinanteil nur
wenigen Umdrehungen der Pelletisiereinrichtung 18 unterworfen wurde.
Der Feinanteil wurde dadurch im noch heißen Zustand mit den die Pellets bildenden Feinststoffen
kombiniert, wodurch die erzeugten Pellets vorerhitzt und dann im vorerhitzten Zustand der Sinterstrecke
zugeführt wurden. Das gebrochene gesinterte Material mit Zwischengröße wurde vom Abschnitt 28 des
Förderbandes 22 als Herdschicht zurückgeführt, während das gebrochene, gesinterte Material mit der
größten Teilchengröße auf dem Förderband 76 gekühlt und dann ganz abgeführt wurde. Es stellt sich dabei
heraus, daß im Durchschnitt 2.5 t des gemischten
J5 Eingangsmaterials bzw. der der Vorrichtung zugeführten
Feinststoffe je 930 cm2 Siebfläche in einem einzigen Tag verarbeitet werden konnten.
Das obige Verfahren ergab ein gehärtetes, nach
Größe selektiertes gesintertes Endprodukt von hoher
•»o Eignung für die weitere Verwendung in Hochöfen. Das
beschriebene Verfahren arbeitet ebenfaL· gut mit anderen Feinststoffen, z. B. mit Flugasche aus Dampferzeugungsanlagen
oder Staubkohle.
Das folgende Beispiel erläutert die Vorteile der
«5 Aufbereitung von Feinststoffen vor der Durchführung
des eigentlichen Verfahrens, so daß die Qualität und damit auch der Wert des Endproduktes wesentlich
erhöht wird und in vielen Fällen eine unerwartete höhere Durchsetzung erzielt wird. Bei Flugasche läßt
sich grundsätzlich ein besseres Ergebnis bzw. Endprodukt bei Aufbereitung der Feinststoffe vor dem
Sintervorgang erzielen, da es wegen der feinen Verteilung der Partikel leicht und mit geringem
Aufwand bzw. geringen Kosten möglich ist, unerwünschte Anteile zu entfernen. Wenn das Ausgangsmaterial
nicht in fein verteilter Form bzw. in Form von Feinststoffen vorliegt, z. B. bei Schlacke, ist es
vorteilhaft, das Ausgangsmaterial zu mahlen, um somit die Möglichkeit zu einer Vorbehandlung zu erhalten.
Flugasche aus einem Abscheider einer Dampferzeugungsanlage wurde in ähnlicher Weise wie beim
Beispiel I behandelt Die Flugasche wurde \i>. der
Aufbereitungsanlage 6 vorbehandelt, um die Feinststoffe magnetisch in zwei Anteile zu trennen. Die
Entfernung des hohen Eisengehalt besitzenden Anteile ergab ein besseres Ergebnis beim Sinter Vorgang für die
Leichtgewichtsanteile, weil das Endprodukt sowohl im
Gewicht erleichtert als auch in der Farbe aufgehest wurde.
Zum Zwecke der Trennung von magnetischen und nichtmagnetischen Anteilen enthielt die Aufbereitungsanlage
6 einen magnetischen Abscheider mit einer Troinmd hoher Drehzahl und einer weiteren langsamer
drehenden Trommel. Durch Verwendung einer Reihe von Trommeln in Tandemanordnung und durch
Veränderung der Drehzahlen kor,i,ien Ergebnisse mit veränderbarer Beschaffenheit erhalten werden.
Die folgenden Tabellen III und IV zeigen die
Zusammensetzung der Eisen enthaltenden Anteile, die durch den magnetischen Abscheider abgeschieden
wurden:
Physikalische Analyse
aschenfraktion
aschenfraktion
einer eisenhpladrnen Fliip-
Spezifiscnes Gewicht
Spezifische Blasenoberfläche
Brennverlust (%)
Tyler-Sieb-Maschengröße
Spezifische Blasenoberfläche
Brennverlust (%)
Tyler-Sieb-Maschengröße
+ 325
-325
3,73
1461,00
0,30
14,70
85,30
85,30
SiO2
AI2O3
Fe2O3
CaO
MgO
SOi
P2O5
TiO2
Na2O
K2O
Gesamt:
Gewichts-
prozente
15,37
4,36
74,41
74,41
1,40
0,52
2,40
1,10
0,12
0,17
0,15
100.00
io
25
Chemische Analyse einer eisenbeladenen Flugaschenfraktion
J0
35
40
Wenn ein besonders hochwertiges Endprodukt gewünscht wird, kann der eisenenthaltende Anteil noch
weiter aufbereitet werden, durch Hinzufügen einer magnetischen Behandlung, und zwar bis zu einer
Konzentration von 90 oder mehr Prozent an rnagne- so
tischem Material und einem spezifischen Gewicht von etwa 4,0. Bei einer Aufbereitung bis zu diesem Ausmaß
ist der Eisen enthaltende Anteil praktisch ein Eisenkonzentrat von annähernd 60% reinem Eisenanteil.
Der nicht magnetische Anteil der Flugasche wurde in der Trommel 19 bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von
ungefähr 18% benetzt und dann in der Pelletisiereinrichtung 18 zusammen mit dem rückgeführten heißen
Feinanteil zu Pellets verarbeitet Die Pellets wurden dann an das Förderband 22 übertragen, wo die Pellets
getrocknet und dann dem die Sinterstrecke bildenden Gitterrost 42 zugeführt wurden.
Die Pellets wurden dann im Brsnnofen 48 einer Flammbehandlung bei einer Temperatur von etwa
12800C unterworfen. Durch die Windkästen 50 und die
Pellets wurde Luft gesogen, wodurch die Pellets hitzegehärtet wurden. Nach dem Brechen, Sieben und
Abkühlen ergab sich ein Endprodukt (Pellets) mit hoher Qualität und mit einer guten Eignung f!s Leichtgewichtsmasse.
Der schwerere Anteil des abgeschiedenen Materials wurde in ein schweres Sinterprodukt übergeführt,
welches für viele Zwecke, z. B. als Beschickungsmaterial für einen Blas- bzw. Hochofen, für einen offenen
Herdofen bzw. Martinofen oder aber für einen basischen Martinofen brauchbar ist. Der eisencnthaltcne
Anteil kann, falls erwünscht ist, auch in Verfahren verwendet werden, bei denen feines Pulver
erforderlich ist, wie z. B. in Waschanlagen, ?ls Thermoschweißmaterial, in der Pulvermetallurgie und
so weiter. Die hauptsächliche Verwendung für den Eisen enthaltenen Anteil besteht jedoch in der Stahlherstellung,
nachdem dieser Anteil wärmebehandeit wurde, um ein gesintertes Endprodukt in hochwertiger Form
und mit festgelegter Größe bzw. hitzegehärtete Pellets bestimmter Größe zu bilden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ergibt sich aus der Beschreibung des folgenden Beispiels,
welche die Nützlichkeit des Verfahrens bei der Behandlung bzw. Aufbereitung von Abfallprodukten bei
Stahlwerken zeigt.
Anfallende Schlacke wurde in ähnlicher Weise, wie im Beispiel I beschrieben, behandelt. Das Ausgangsmaterial
wurde dann vor dem eigentlichen Verfahren mit Hilfe der Aufbereitungsanlage 6 aufbereitet, um den
Eisengehalt des Ausgangsmaterials zu erhöhen, während der Anteil von SiO2 und anderer unerwünschter
Stoffe verringert wurde. Der Eisengehalt wurde auf etwa 62% erhöht, bevor das eigentliche Verfahren
begann. Die Feinststoffe wurden dann in der Befeuchtungstrommel bis zu einer.t Feuchtigkeitsgehalt von
etwa 2% benetzt und in der Pelletisiereinrichtung mit den im heißen Zustand rückgeführten Feinanteilen
gemischt. Die erzeugten Pellets wurden dann bei einer Temperatur von etwa 10400C fünf Minuten lan; einer
Flammbehandlung ausgesetzt. Die niederige Temperatur und die verhältnismäßig lange Dauer für die
Flammbehandlung waren ausreichend für den Beginn einer exothermischen Reaktion. Ein großer Anteil der
Hitze für das Zusammenbacken bzw. -Schweißen wurde dadurch aus der Oxydation der Eisen- und Metallanteile
der Schlacke erhalten. Im allgemeinen sollte für eine genügende exotherme Wärmeentwicklung der Gesamteisengehalt
des verwendeten Ausgangsmaterials mindestens 50% betragen.
Das gesinterte Material wurde dann von dem die Sinterstrecke bildenden Gitterrost 42 an den RcH-brecher
64 geleitet, welcher so eingestellt war, daß ein Endprodukt mit einer Größenabmessung von 52 mm
gebildet wurde. Die dabei anfallenden kleineren Anteile bzw. der dabei anfallende Feinanteil wurde weiter
gebrochen und ohne Kühlung der Einrichtung wieder zugeführt Das erhaltene Endprodukt wurde gekühlt
und analysiert, wobei sich ein Eisengehalt von ungefähr 72% ergab. Das Endprodukt erwies sich als ausgezeichneter
Ausgangsstoff für die Herstellung von Stahl.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspnich:Verfahren zur Rückgewinnung von bei industrieilen Herstellungsverfahren anfallenden Feinstoffen, bei welchem die Feinstoffe in einem ersten Verfahrensschritt angefeuchtet und pelletisiert sowie in anschließenden Verfahrensschritten getrocknet und bei einer Temperatur von über 10150C einer Flammbehandlung unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die flammbehandelten Pellets im heißen Zustand gebrochen und gesiebt und der hierbei anfallende Feinanteil in noch heißem Zustand zum ersten Verfahrensschritt zurückgeführt ι > werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967ST026628 DE1667294C3 (de) | 1967-03-16 | 1967-03-16 | Verfahren zur Rückgewinnung von bei industriellen Herstellungsverfahren anfallenden Feinstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967ST026628 DE1667294C3 (de) | 1967-03-16 | 1967-03-16 | Verfahren zur Rückgewinnung von bei industriellen Herstellungsverfahren anfallenden Feinstoffen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1667294A1 DE1667294A1 (de) | 1971-06-09 |
DE1667294B2 DE1667294B2 (de) | 1979-01-11 |
DE1667294C3 true DE1667294C3 (de) | 1979-09-06 |
Family
ID=7461059
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1967ST026628 Expired DE1667294C3 (de) | 1967-03-16 | 1967-03-16 | Verfahren zur Rückgewinnung von bei industriellen Herstellungsverfahren anfallenden Feinstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1667294C3 (de) |
-
1967
- 1967-03-16 DE DE1967ST026628 patent/DE1667294C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1667294B2 (de) | 1979-01-11 |
DE1667294A1 (de) | 1971-06-09 |
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Legal Events
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