DE1643600A1 - Nitrierverfahren fuer alkylsubstituierte aromatische Verbindungen - Google Patents

Nitrierverfahren fuer alkylsubstituierte aromatische Verbindungen

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DE1643600A1 DE19671643600 DE1643600A DE1643600A1 DE 1643600 A1 DE1643600 A1 DE 1643600A1 DE 19671643600 DE19671643600 DE 19671643600 DE 1643600 A DE1643600 A DE 1643600A DE 1643600 A1 DE1643600 A1 DE 1643600A1
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    • C07C201/06Preparation of nitro compounds
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Description

DIPL-CHEM. DR. WERNER KOCH · DR.-ING. RICHARD GLAWE
DIPL-ING. KLAUS DELFS
HAMBURG · MÖNCHEN 16 43600
IHR ZEICHEN
BETRIFFT-
2000 Hamburg 52 · Walzstraße 12 · Ruf 8922 8000 München 22 ■ UebherrstraBe 20 · Ruf 226548
UNSER ZEICHEN
HAMBURG ρ 4627/67
ο/τ
HAMBURG, den
AKTIEBOLAGET BOPORS, Bofors/Schweden
Nitrierverfahren für alkylsubstituierte aromatische Verbindungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Nitrier— verfahren für alkylsubstituierte aromatische Verbindungen, insbesondere von Toluol, durch das ein höherer Anteil an p—Isomeren als bei bekannten Verfahren er— hai ten wird.
üblicherweise hat man bisher Nitrierungen von aromatischen Verbindungen unter Verwendung eines Gemisches aus Hai petersüure und Schwefelsäure durchgeführt uiid in den -«bildeten Mononitroverbindungen ist dabei der Anteil an o—Isomeren im allgemeinen der über— wie 'ende iiaweHun, iJo liefen beispielsweise bei der ii tr ifiruii" von Toluol dio Verhaltnisse zwischen o-, mp-Ni tro toi no I etwa bei 1JH, iJ/^, ü/!5/, O. Dieses Isomer-
1 0 9 a,2 J7 ^ 1 4 9 8
BAD ORIGINAL
verhältnis ist nahezu unabhängig von den Reaktionsbedingungen und gilt auch bei anderen, früher verwendeten Nitrierverfahren,
Während der letzten Jahre hat jedoch p-Nitrotoluol größere Bedeutung u.a. als Rohstoff für sogenannte optische Weißanlaufmittel bekommen,, Auch die p-Isomere anderer Mononitroalkylbenzole haben an Bedeutung gewonnen. So ist z.B. p—Nitroäthylbenzol ein wichtiger Rohstoff für das Antibiotikum Chloramphenikol geworden.
Aus diesem Grunde hat man sich für Wege interessiert, die Nitrierung von aromatischen Verbindungen in einer solchen Weise durchzuführen, daß eine erhöhte Menge p-Isoniere erhalten wird. Man hat u.a. vorgeschlagen, die Schwefelsäure durch einen sulfonierten Ionenaustauscher oder aromatische Sulfonsäuren zu ersetzen. Diese Verfahren haben auch zu erhöhter Ausbeute an p—Isomeren geführt, erwiesen sich jedoch in industrieller Größenordnung als unsicher in der Anwendung, was u.a. auf der Schwierigkeit beruht, die verhältnismäßig kostspieligen Hilfschemikalien ' zurückzugewinnen und erneut im Verfahren einzusetzen0
Ein anderer Vorschlag zur Erzielung einer höheren Ausbeute an p-Isomer betrifft die Nitrierung mit Alkylnitraten bei Anwesenheit von Polyphosphorsäure. Auch dieses Verfahren ist von keiner kommerziellen Bedeutung, da es zu teuer ist.
In diesem Zusammenhang sind auch Versuche unternommen worden. Toluol mit Salpetersäure bei Anwesenheit von Polyphosphorsäure zu nitrieren und dabei ist eine gewisse,
109827/1498
BAD ORIGINAL
wenn auch etwas kleinere Erhöhung der Ausbeute anp-Nitrotoluol beobachtet worden. Bei diesen Versuchen hat es sieh als am zweckmäßigsten erwiesen, die Poiyphasphorsäure in einer Konzentration entsprechend 83 $ Phosphorpentoxyd {PgO«) zu verwenden.
Die Erklärung für den Effekt der Polyphosphorsäure auf das Isomerverhältnis dürfte sein, daß der primäre Angriff bei der Nitrierung van einem Nitroniumion",.ausgeführt wird j das assoziiert mit einem Molekül eines Polymers
■ ■-■■-. " ■■ · ' "Ζ. '-,I . ■■ i Phosphorsäure vorliegt» Es ist angenommen wordeni daß der ~ große Raum, den ein derartiges Assoziationsprodukt benötigt, eine sterische Hemmung für die Nitrierung in o«Stellung zur Alkylgruppe mit sich bringt.
Die Verwendung von Polyphosphorsäuren entsprechend dem vorstehend Erwähnten führt nicht zu einem industriell anwendbaren Verfahren, da es u.a0 abhängig von der bei der Reaktion auftretenden unerwünschten Dinitrierung ist, die u.a. mit Schwierigkeiten zusammenhängt, ein wirk-· sames Umrühren zu erreichen* Ferner hat es sieh als i
schwierig erwiesen, die erhaltene Restsäure zurückzugewinnen, u.a. aufgrund unangenehmer Korrosionsver— hältnisse, die zur Folge hatten, daß eine sehr komplizierte und teuere Apparatur verwendet werden mußte.
Durch die vorliegende Erfindung ist" es nun möglich geworden, in einer technisch vorteilhaften Weise die Nitrierung von alkylsubstituierten aromatischen Verbindungen auszuführen, so daß eine größere Ausbeute an p-Isoraeren als bei früher verwendeten Verfahren erhalten wird*
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Durch das Verfahren nach vorliegender Erfindung kann man in einer einfachen und wirtschaftlich zufriedenstellenden Weise Nitrierungen der genannten Art durchführen, ohne daß unerwüneohte Mengen an Dinitroverbindungen auftreten und ohne daß die Rückgewinnung der Restsäure spezielle Schwierigkeiten bereitet. Es zeigte sich völlig unerwartet, daß die gewünschte Erhöhung der Ausbeute an p-Nitroalkylbenzol mit Phosphorsäuren von wesentlich niedrigerer Konzentration, als es bisher bekannt gewesen ist, erreicht werden kann, und der gewünschte Effekt kann bei P2O--Gehalten entsprechend reiner Orthophosphorsäure oder sogar verdünnter Orthophosphorsäure von gewöhnlicher Handelsqualität erzielt werden.
Gleichzeitig konnte ganz überraschend festgestellt werden, daß die gewünschte Erhöhung der Ausbeute an p-Isomeren erhalten bleibt, wenn die Nitrierung in Anwesenheit eines Gemisches aus Phosphorsäure und Schwefelsäure durchgeführt wird. Sowohl bei der Nitrierung in Gegenwart von Phosphorsäure als auch in Gegenwart von Schwefelsäure ist es die Zusammensetzung der erhaltenen Restsäure, die für das Ergebnis der Nitrierung entscheidend ist.
Als "PgOc-Gehalt in der Restsäure" ist im folgenden der P2O15-GeIIaIt der in der Restsäure vorhandenen Phosphorsäure bezeichnet worden (d.h. der Teil der Restsäure, der nicht aus Salpetersäure besteht), was der Ausdrucksweise entspricht, der man sich bei herkömmlicher Nitrierung in Anwesenheit von Schwefelsäure bedient.
1 09 8 27 /U98
sr
Das Verfahren zur Nitrierung von alkylsubstituierten aromatischen Verbindungen, vorzugsweise Toluol, in einer solchen Weise, daß ein höherer Anteil an p-Isonieren als bei früher verwendeten Methoden erhalten wird, ist erfindungs— gemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Nitrierung mit Salpetersäure in Anwesenheit von Phosphorsäure durchgeführt wird» deren Konzentration und Menge so gewählt wird, daß nach der Reaktion der PgO--Gehalt der Phosphorsäure bis maximal 82 fo beträgt.
Vorzugsweise sollte die Phosphorsäure so ausgewählt werden, daß der PO«—Gehalt nach der Reaktion 76 % nicht übersteigt und am besten kann er bis auf zwischen 62 und 76 % hinaufgehen.
Ferner kann es zweckmäßig sein, daß das für die Nitrierung verwendete Säuregeiuisch auch Schwefelsäure enthält, wobei die Schwefel säur einenge bis höchstens 80 $ der Phosphorsäuremenge betragen sollte.
Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen
erläutert: \
Beispiele 1 — ?;
In Beispiel 1 wurden 5,65 g Toluol im Verlauf von 15 Min, und unter intensiven) Umrühren 41,5 g Nitriersäure, bestehend aus >k g 99%iger Salpetersäure und 37,5 g Phosphorsäure, die 73 % Vo0r enthielt, zugesetzt. Das Umrühren wurde danach >tü Min, fortgesetzt, und die Temperatur wurde während
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des ganzen Versuches bei 3o£l°C gehalten. Das Reaktionsgemisch wurde anschließend auf 400 g Eis gegeben, worauf eine Extraktion mit 3 χ 20 ml Chloroform erfolgte. Die Chloroformphase wurde danach mit Wasser gewaschen und mit Gaschromatographie analysiert.
Das Ergebnis des Versuches geht aus der beigefügten Tabelle hervor, in der auch sechs andere in völlig gleichartiger Weise durchgeführte Versuche enthalten sind, wobei jedoch gewisse Variationen bezüglich des Molverhältnisses ™ zwischen Salpetersäure und Toluol und der Konzentration
der Phosphorsäure sowie der Reaktionstemperatur erfolgten.
In Beispiel i wird ein molekularer Überschuß von etwa 2 $ an Salpetersäure im Verhältnis zu Toluol verwendet, während bei den Versuchen 2—7 die Salpetersäure mit ca. 6 io Fehlmenge verwendet wird.
Wie aus der Tabelle hervorgeht, wurde bei Beispiel 1 ein wesentlich höherer Anteil an p—Isomeren als bei der herkömmlichen Nitrierung mit Salpetersäure und Schwefelsäure fe erhalten, bei der das Verhältnis p-Nitrotoluol (PNT) zum o-Nitrotoluol (ONT) ca, 0,63 $ ist, während das genannte Verhältnis bei Beispiel 1 i,il betrug.
In Beispiel 2 ist der F^Og-Gehalt der Restsäure 62,7 und sogar bei dieser niedrigen Konzentration ist auch die Verbesserung hinsichtlich einer erhöhten Ausbeute an p-Isomeren nachweisbar»
109827/149«
In Beispiel 3 ist der P^O^-Gehalt in der Restsäure auf 69,0 fo erhöht worden und hierdurch ist auch eine wesentliche Verbesserung der p~Isomerausbeute im Verhältnis zu Beispiel 2 erzielt worden.
Auch in Beispiel 4 hat die Erhöhung des P20_-Gehaltes in der Restsäure (auf 76,6) den Anteil an p-Isomer im Endprodukt erhöht, gleichzeitig ist aber eine gewisse, wenn auch verhältnismäßig geringe Menge Dinitrotoluol (DNT) gebildet worden.
Wenn, wie es in Beispiel 5 geschah, der PgO^-Gehalt " in der Restsäure bis auf 82,0 fo hinaufgehen darf, ist die Menge Dinitrotoluol augenfällig größer geworden und deshalb sollte der P20--Gehalt 82$ nicht übersteigen«,In Beispiel 5 ist die Menge p—Nitrotoluol im Verhältnis zur Menge o—Nitrotoluol noch größer geworden, aber dieses hängt damit zusammen, daß es bei der nicht gewünschten Dinitrierung in erster Linie das o—Nitrotoluol ist, das verbraucht wird.
Beispiel 6 zeigt einen Versuch, in dem die Reaktions- j temperatur auf 10 C gesenkt wurde, was das Verhältnis zwischen den Mengen p- und o-Isomeren nicht nennenswert beeinflußt zu haben scheint*
Und schließlich ist in Beispiel 7 die Reaktionstemperatur auf 700C erhöht worden, und ein Vergleich mit Beispiel 3 zeigt, daß die Verminderung des Verhältnisses von p-Isomer zu o*-Isomer verhältnismäßig unbedeutend ist.
·— 7 ·■*
109827/U98
Aus der Tabelle ergibt sich, daß der P^O^-Gehalt in der Restsäure höchstens 82 % betragen sollte, jedoch zweckmäßigerweise nicht höher als bei 76 C/O liegen sollte, damit die gewünschte Erhöhung der Menge an p-Nitrotoluol ohne allzu große Dinitrierung erreicht wird. Außerdem geht aus der Tabelle hervor, daß die Einwirkung der Reaktionstemperatur unwesentlich ist, wenn diese innerhalb angemessener Grenzen variiert wird. Auch scheint ein kleiner Überschuß bzw» eine kleine Fehlmenge an Salpetersäure das Ergebnis nicht merkbar zu beeinflussen.
Beispiel 8i
7,1 g Äthylbenzol wurden im Verlaufe von 15 Min. bei intensivem Umrühren 53 g Nitriersäure, bestehend aus 4 g Salpetersäure und 49 g Phosphorsäure mit 76,75 > ^2®^' zugesetzt. Daraus ergibt sich, daß das Molverhältnis zwischen der Salpetersäure und dem Äthyibenzol eine Fehlmenge an Salpetersäure von ungefähr 5 $ aufweist» Nach dem Einbringen wurde das Umrühren 40 Minuten fortgesetzt und unterdessen, wie auch während des ganzen Versuchest wurde die Temperatur bei 3O0C gehalten. In gleicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben worden ist* wurde danach das Reaktionsgemisch auf Eis aufgegeben und mit Chloroform extrahiert, wonach die Chloroforsaphase axt Wasser gewaschen und saij; GaschroiHatograjahie analysiert wurde. Diese Analyse hatte folgendes Ergebnis»
BAD OBSGiNAL.
o-Nitroäthylbenzol 40,6 %.
m-Nitroäthylbenzol 3,7 $
p~Nitroäthylbenzol 55,7 %.
Das Verhältnis p-/o-Isomere wurde mithin 1,37, was wesentlich besser ist als das Ergebnis, das bei einer Nitrierung in herkömmlicher Weise mit Salpetersäure und Schwefelsäure erhalten worden ist, bei der das genannte Verhältnis bei ca. 1,08 liegt.
Der PgOe-Gehalt in der Restsäure betrug 75,0 $.
Beispiel 9:
7,1 g Isopropylbenzol wurden in Verlauf von 45 Min. und unter intensivem Umrühren 53 g Nitriersäure der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 8 zugesetzt, wonach das Umrühren 10 Min0 bei 35 — 4O°C fortgesetzt wurde. Während des eigentlichen Einbringens lag die Temperatur bei ca. 50°C. Die Gasehromatographie ergab in diesem Fall ein Verhältnis zwischen p—/o—Isomeren von 3»03, was wesentlich höher ist als der gleiche Wert 2,08 für j
entsprechende konventionelle Nitrierung mit Salpeter- und Schwefelsäure.
Bei diesem Versuch wurden 10 % Überschuß an Salpetersäure verwendet und der P20_-Gehalt in der itestsäure betrug 76,3 io.
ORIGINAL INSPECTED Beispiel IQi
Zu 0,2 g Toluol wurden im Verlauf von 15 Min. bei intensivem Umrühren 53 g einer aus 4 g Salpetersäure und 49 g Phosphorsäure mit 82 fo P2 0C bestehenden Nitriersäure zugesetzt. Aus diesem Einsatz ergibt sich, daß zu jedem Mol Toluol etwa 29 Mol Salpetersäure zugesetzt wurden. Nach dem Zusetzen wurde das Umrühren 1 Stunde fortgesetzt und während des
ganzen Versuches wurde die Temperatur bei 30 C gehalten. Der P„O--Gehalt in der Restsäure betrug 81,45 %. Durch
Gaschroaatographie erhielt man folgende Produktzusammensetzung:
2,6-Dinitrotoluol (2,6-DNT) 9,6 # 2,4-Dinitrotoluol (2,4-DNT) 86,4 #
übrige Dinitrotoluole 4,0 %,
Durch den großen Überschuß an Salpetersäure fand in diesem Versuch eine Dinitrierung des Toluole statt, und
hierbei wurde die Ausbeute an 2,4 DNT im Verhältnis
zu der entsprechenden konventionellen Nitrierung mit
Salpeter— und Schwefelsäure wesentlich verbessert, bei
der man ungefähr folgende Zusammensetzung zu erhalten
pflegt:
2,6-DNT 20 %
2,4-DNT 76 fo
übrige Dinitrotoluole 4 fo,
- 10 -
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Beispiel lit
5 g o-Nitrotoluol wurden im Laufe von 15 Min. und unter intensivem Umrühren 53»6 g einer aus 4,6 g Salpetersäure und 49 g Phosphorsäure mit 82,2 °/o P2 0C bestehenden Nitriersäure zugesetzt. Aus diesem Einsatz ergibt sich, daß jedem Mol o—Nitrotoluol 2 Mole Salpetersäure zugesetzt wurden. Nach dem Zusetzen wurde das Umrühren i Stunde fortgesetzt, und während des ganzen Versuches wurde die Temperatur bei 30°C gehalten. Der P20--Gehalt in der Restsäure war 81 %, Die Analyse mit Gaschromatpgraphie gab folgendes Ergebnis:
2,4-DNT 72,9 %
2,6-DNT 27,1 %,
Bei herkömmlicher Nitrierung mit Salpeter- und Schwefelsäure erhält »atf: *
2,4-PN? - 67 #
2,6-B^T 33 *.■
Der Anteil 2,4-DNT ist mithin bei dem hier beschriebenen Versuch im Verhältnis zur Ausbeute bei herkömmlicher Nitrierung verbessert worden,
Beispiel 12:
5 g m-Nitrotoluol, bestehend aus 93 % MNT
2 % ONT
5 % FNT
wurden la yerlauf von 15 ijiin, uh4 unter intensiv«» Umrühren
All
BADOHiQlNAL
53,6 g einer Nitriersäure der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 11 zugesetzt. Hieraus folgert, daß jedem Mol m-Nitrotoluol 2 Mole Salpetersäure zugesetzt wurden. Das Umrühren wurde nach dem Zusetzen 1 Stunde fortgesetzt, und die Temperatur wurde während des ganzen Versuches bei 5O°C gehalten. Die Gaschromatographie ergab folgende Zusammensetzung:
3,4—DNT 64,0 %
2,3-DNT - 24,3 fo, -
2,5-ÖNT Ii,7 %. - _,■'-:
Bei entsprechender Nitrierung, durchgeführt mit konventioneller, aus Salpeter- und Schwefelsäure bestehender Nitriersäure, wird folgendes Ergebnis erhalten:
3,4-DNT 49,9 fo "■;.-, .·■.-.. . -
2,3-DNT 38,0 % '-'■■ ■■·:--:;.. .,-.: -:-ί· ·
2,5-DNT 12,0 #.
Vergleicht »an die beiden ProduktzusamiBensetzungen, zeigt" sich deutlich, daß sieh die Menge 3,4-DKT auf Kosten von 2,3-DNT erhöht hat. Der Öehalt an Po0C: i;t¥ der; Restsäure betrug 81tö ^.
Beispiel 13t
12 g Toluol wurden ia Verlaufe von 15 Min. und unter intensiven ttarühren 57,9 g einer aus 4 g Salpetersäure, 49g Phoephorsäure »it 7814 is V^e una 4,9 g Schwefelsäure (96,5 $ig) bestehenien Nitriersäure zugesetzt. Dieser Einsatz zeigt» daß auf jedes Molekül Toluol ca· 0>5 Mol
~ 42 -
109827/nSf;
Salpetersäure kommen. Nach dem Zusetzen wurde das Umrühren 40 Min. fortgesetzt. Während des ganzen Versuches wurde die Temperatur bei 3O°C gehalten. Durch Gaschromatographie wurde die Produktzusammensetzung festgelegt auf:
ONT 40,4 fo
MNT 4,3 %
PNT 51,6 %
DNT 3,7 1o.
Daraus ergibt sich, daß das Verhältnis PNT - ONT 1,28 oder etwas höher als in Beispiel 4 ist, in dem der P20_-Gehalt \ der Restsäure praktisch genommen der gleiche wie bei diesem Versuch war, wo er 76,4 % betrug. Demnach hat ein Zusatz von Schwefelsäure entsprechend 10 $ der Phosphorsäure die Isomer~ verteilung nicht nachteilig beeinflußt, obgleich sich eine kleine Erhöhungfler Menge an DNT zeigte,
Beispiel 14;
6,15 g Toluol wurden im Verlaufe von 15 Min. unter
intensivem Umrühren 92,2 g einer aus 4 g Salpetersäure, 49 g Phosphorsäure mit 75,2 % po°5 und ^9,2 g Schwefelsäure (96,5 %ig) bestehenden Nitriersäure zugesetzt. Bei diesem Einsatz lag mithin die Salpetersäure mit ca. 6 % Fehlmenge im Verhältnis zum Toluol vor. Das Umrühren wurde 40 Min« foiigesetzt; die Temperatur war 300C und der Gehalt an PgO- in der Restsäure 71,4 %. Die vorgenommene Gas-Chromatographie ergab folgende Produktzusammensetzung:
- 13 -
ONT 4i,O %
MNT 3,0 °/ο
PNT 45,1 %
DNT 10,9 %.
Das Verhältnis PNT - ONT war demnach 1,10 oder prafctisoh genonnaen das gleiche wie bei Versuch 6, bei dem der P2O--Gehalt der Restsäure ungefähr der gleiche war. Allerdings war eine verhältnismäßig bedeutende Bildung von Dinitrotoluol erfolgt, und der Schwefelsäurezusatz entsprechend 80 % der Phosphorsäure sollte deshalb zweckmäßigerweise nicht viel höher getrieben werden
Ein Zusatz an Schwefelsäure, wie er in den beiden zuletzt dargelegten Versuchen beschrieben worden ist, kann vorteilhaft sein, da er die Kristallisation der Phosphorsäure verhindert, die sonst technische Probleme insbesondere bei PgOe-Gehalten zwischen 78 - 82 % bereiten kann.
Aus den vorstehend beschriebenen Versuchen geht hervor, daß, auch wenn das vorliegende Verfahren seine größte Bedeutung bei Toluol hat, es aber auch mit Vorteil bei anderen alkyl— substituierten aromatischen Verbindungen, wie z.B. Äthylbenzol und Isopropylbenzol verwendet werden kann, wobei eine erhöhte Ausbeute des p—Isomers im Verhältnis zum Ergebnis bei herkömmlicher Nitrierung mit Salpeter- und Schwefelsäure erhalten wird.
Wird die Reaktion so durchgeführt, daß eine Dinitrierung erfolgt, wird eine erhöhte Ausbeute an 2,4-DNT erhalten und falls o-Nitrotoluol bzw. m-Nitrotoluol nach der Erfindung nitriert werden, erhöhen sich die Mengen an 2,4- bzw. 3,4-DNT.
109827/1498
ar
In sämtlichen Fällen setzt daher die Nitrierung in p-Stellung in größerem Ausmaß ein als bei der herkömmlichen Nitrierung.
Die Nitrierung nach der Erfindung kann vorteilhaft in kontinuierlicher Weise geschehen, und es hat sich 2.B. als möglich erwiesen, für eine kontinuierliche Mono—Nitrierung von Toluol eine Apparatur zu verwenden, die ursprünglich für eine herkömmliche Nitrierung mit Salpeter— und Schwefelsäure konstruiert worden war.
Die Rückgewinnung von Phosphorsäure in der Restsäure kann im Prinzip in gleicher Weise wie bei Schwefelsäure erfolgen, d.h. mittels Erhitzung und Ausscheidung des Wassers» χ1ΐϊβ1 ? !
Alle Versueirtä^werden so ausgeführt, daß die Nitriersäure der zu nitrierenden VerbliiatiMEg zugesetzt wurde.
ΪΓ ;. t.
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Toluol Re atc- % P2 0. in Rest
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Phosphor
säure
4,0 5,65 tlons-
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Phosphor
säure
70,8 MNT 45,1 50,2 0,0 Toluol
%
PNT/ONT
Ol 37,5 4,0 6,15 30 73,0 62,7 4,3 55,6 39,9 0,0 99,6 1,11
I
3
66,0 4,0 6,15 30 63,5 69,0 4,5 47,9 46,3 0,0 56,0 0,72
49,0 4,0 6,15 30 70,4 76,6 5,6 42,5 52,2 1,3 86,7 0,97
ί
5
49,0 4,0 6,15 30 78,4 82,0 4,0 31,5 47,8 17,0 96,0 1,23
6 49,0 4,0 6,15 30 83,9 71,5 3,7 44,8 50,6 0,4 95,0 1,52
7 49,0 4,0 6,15 10 . 73,0 70,4 4,2 48,1 46,1 0,0 90,0 1,13
49,0 70 . 72,0 5,8 95,0 0,96
JlN CaJ) CD O

Claims (5)

Patentansprüche
1.) Nitrierverfahren von alkylsubstituierten aromatischen Verbindungen, vorzugsweise Toluol, mittels eines Salpetersäure und Phosphorsäure enthaltenden Gemisches, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration und Menge der Phosphorsäure so gewählt wird, daß nach der Reaktion der PpO--Gehalt der Phosphorsäure höchstens 82 % beträgt.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ™
daß der P^O^-Gehalt der Restphosphorsäure maximal 76 % beträgt.
3.) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der P20r-Gehalt zwischen 62 und 76 ejo liegt.
4.) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Nitrierung verblendete Säuregemisoh auch Schwefelsäure enthält.
5.) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das für die Nitrierung verwendete Säuregemisch Schwefelsäure ^ in einer Menge entsprechend höchstens 80 */o der Phosphorsäuremenge enthält.
- 17 -
1Q9827/U9Ö*
ORIGINAL INSPECTED
DE1643600A 1966-10-20 1967-10-17 Verfahren zur Nitrierung von alkylsubstituierten aromatischen Verbindungen Expired DE1643600C3 (de)

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DE1643600B2 DE1643600B2 (de) 1973-05-24
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GB1207384A (en) 1970-09-30
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