DE1642016B - Verfahren zum Sterilisieren eines für chirurgische Zwecke geeigneten Klebstoffs - Google Patents

Verfahren zum Sterilisieren eines für chirurgische Zwecke geeigneten Klebstoffs

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DE1642016B
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DE
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sulfur dioxide
cyanoacrylate
adhesive
monomers
sterilization
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English (en)
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Thomas Brown; Hawkins Gary Fred; Kingsport Tenn. Rice (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Eastman Kodak Co
Original Assignee
Eastman Kodak Co

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Description

CN O
worin R ein gegebenenfalls substituierter Alkylrest mit 1 bis 16 Kohlenstoffatomen, ein Cyclohexylrest, ein Phenylrest oder ein Alkenylrest mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen ist, dadurchgekennzeichnet, daß man den Ester in Gegenwart von 40 bis 600 ppm Schwefeldioxyd 15 Minuten bis 2 Stunden auf eine Temperatur von 60 bis 150° C erhitzt.
In den vergangenen Jahren wurden auf chirurgischem Gebiet ausgedehnte Untersuchungen durchgeführt, um einen geeigneten synthetischen Klebstoff zu finden, der als Ersatz für Nähte oder zusätzlich zu diesen bei chirurgischen Operationen oder als Hilfsmittel bei der Verbindung von Körpergewebeteilen Verwendung finden kann. Bei der Verwendung synthetischer Klebstoffe treten jedoch beträchtliche Probleme auf. So muß beispielsweise ein für chirurgische Zwecke geeigneter Klebstoff mit dem Körpergewebe gut verträglich sein, d. h., der Klebstoff darf nicht zu ernsthaften Gewebereaktionen, wie z. B. Blutergüssen, Entzündungen u. dgl., führen.
Weiterhin ist wichtig, daß der Klebstoff nicht toxisch ist, daß er leicht zu handhaben ist und daß er das Gewebe in kürzester Zeit verbindet. Schließlich soll er von den Körperflüssigkeiten absorbiert werden können und unter Operationsbedingungen vollständig steril sein.
In den vergangenen Jahren durchgeführte Untersuchungen haben gezeigt, daß monomere Ester der Λ-Cyanoacrylsäure, wie sie in der USA.-Patentschrift 2 794 783 beschrieben sind und die die allgemeine Formel
CH2 = C - C — OR
I : CN O
haben, in welcher R ein gegebenenfalls substituierter Alkylrest mit 1 bis 16 Kohlenstoffatomen, wie z. B. ein Alkoxyalkyl- oder ein Acyloxyalkylrest, ein Cyclohexylrest, ein Phenylrest oder auch, britische Patentschrift 1 023 802, ein Alkenylrest mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen sein kann, als Klebstoffe allen Forderungen genügen werden, die an einen für chirurgische Zwecke brauchbaren Klebstoff gestellt werden, wenn es möglich wäre, die monomeren Ester, ohne daß sie polymerisieren und dadurch ihre Klebeeigenschaften verlieren, zu sterilisieren.
Bekanntlich werden chirurgische Hilfsmittel durch Dampf unter Druck oder durch trockene Hitze bei einer zur Zerstörung von Bakterien, Sporen und anderen Mikroorganismen ausreichenden Temperatur, beispielsweise bei 150°C, sterilisiert. Derartigen Sterilisationsbedingungen muß dementsprechend auch ein Klebstoff unterworfen werden. Erfahrungsgemäß übersteht jedoch ein a-Cyanoacrylatmonomer eine solche Sterilisation nicht, ohne zu polymerisieren.
Die Möglichkeit, a-Cyanoacrylatester gegen eine Autopolymerisation durch Schwefeldioxyd zu stabilisieren, ist an sich aus der USA.-Patentschrift 2 794 788 bekannt. Da jedoch der in dieser Patentschrift beschriebene Klebstoff nur für industrielle Zwecke entwickelt wurde, tauchte seinerzeit das Problem der für medizinische Zwecke erforderlichen Sterilisierung überhaupt nicht auf. Diese Stabilisierung des monomeren a-Cyanoacrylatesters gegenüber einer Polymerisation während der Aufbewahrung durch Zugabe von Schwe-
feldioxyd erfolgte auf Grund des Befunds, daß die Autopolymerisation eine durch eine Base katalysierte Reaktion ist, die bei Anwesenheit einer Substanz mit freien Hydroxyl- oder anderen basischen Gruppen auftritt. Durch Zugabe von Schwefeldioxyd und anderen sauren Verbindungen, z. B. Bortrifluorid und Fluorwasserstoff, sollten daher die basischen Gruppen neutralisiert werden.
In dieser Patentschrift findet sich kein Hinweis darauf, daß sich mit Schwefeldioxyd stabilisierte monomere Ester der Λ-Cyanacrylsäure bis zu zwei Stunden lang auf hohe Temperaturen, d. h. auf Temperaturen von 60 bis 150cC, erhitzen lassen, ohne daß sie dabei polymerisieren. Nach den Angaben dieser Patentschrift mußte vielmehr angenommen werden, daß eine Sterilisierung der Monomeren nach der Stabilisierung mit Schwefeldioxyd unmöglich und die stabilisierende Wirkung des Schwefeldioxydes bei Einwirkung von Wärme aufgehoben sein würde, so daß sich die monomeren Ester polymerisieren. In dieser Patentschrift wird nämlich ausgeführt, daß die Gegenwart von größeren Mengen an Schwefeldioxyd nicht wünschenswert ist, weil hierdurch die zur Erzielung einer festen Bindung benötigte Zeit verlängert wird. Die Zufuhr von Wärme verkürzt die Bindungszeit, so daß anzunehmen ist, daß bei Zufuhr von Wärme die Polymerisation der monomeren Ester begünstigt wird, und zwar unter Ausschaltung des stabilisierenden Effektes des Schwefeldioxydes.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Sterilisieren eins für chirurgische Zwecke geeigneten Klebstoffs auf der Basis monomerer Ester der a-Cyanoacrylsäure aufzufinden.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß die angegebene Aufgabe in besonders vorteilhafter Weise dadurch lösbar ist, daß ein monomerer Ester der a-Cyanoacrylsäure unter genau definierten Bedingungen erhitzt wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Sterilisieren eines für chirurgische Zwecke geeigneten Klebstoffs, bestehend aus einem monomeren Ester der Λ-Cyanoacrylsäure der allgemeinen Formel
CH2= C — C-OR
1 ::
CN O
worin R ein gegebenenfalls substituierter Alkylrest mit 1 bis 16 Kohlenstoffatomen, ein Cyclohexytrest, ein Phenylrest oder ein Alkenylrest mit 2 bis 16 Kohlenstoffatomen ist, das dadurch gekennezeichnet ist, daß man den Ester in Gegenwart von 40 bis 600 ppm Schwefeldioxyd 15 Minuten bis 2 Stunden auf eine Temperatur von 60 bis 15O0C erhitzt.
Hat in der angegebenen Formel R die Bedeutung Außer der., bereits erwähnten Methyl-i%-cyano-
eines substituierten Alkylrestes, so kann dieser bei- acrylat zur Durchführung des Verfahrens der Er-
spielsweise ein Alkoxyalkyl-, Acyloxyalkyl- oder nndung geeignete α-Cyanoacrylate sind beispielsweise
Halogenalkylrest sein. Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl-, Isobutyl-,
Es ist bekannt, daß beispielsweise das «-Äthyl- 5 n-Amyl-, Isoamyl-, n-Hexyl-, n-Decyl-, Cyclopentyl-,
cyanoacrylat hautverträglicher ist als das entsprechende Cyclohexyl-, Allyl-, 2-Butenyl-, 3-Acetoxypropyl-,
«-Methyl-cyanoacrylat. Ganz allgemein ist bekannt, 2-Methoxyäthyl-, 3-Methoxypropyl-, 3-Chloropropyl-,
daß die Hautverträglichkeit der Alkyl-2-cyanoacrylate Benzyl- und Phenyl-cx-cyanoacrylat.
mit steigender Kohlenstoffzahl der Alkylgruppe an- Wie bereits dargelegt wurde, kann das sterile, aus
steigt. Die große Bedeutung dieser Verbindungen für 10 Monomeren bestehende Endprodukt für jeden speziel-
die Chirurgie steht außer Frage. len Zweck hinsichtlich der Klebefähigkeit und der
Durch die Erfindung wird erreicht, daß ein für Stabilität »maßgeschneidert« werden,
chirurgische Zwecke verwendbarer Klebstoff zur Ver- Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, fügung steht, der detrilisierbar ist und bei Sterili- daß man die Möglichkeit hat, die Monomeren vor der sationstemperatur nicht polymerisiert und seine Kiebe- 15 Sterilisation in Behälter zu füllen, wodurch das Profähigkeit ikicht verliert. blem der aseptischen Verpackung ausgeschaltet wird.
Der Ausdruck »Klebefähigkeit« bedeutet hier und Andererseits können die Monomeren jedoch auch im folgenden die Fähigkeit des Klebstoffs, verschie- mit Schwefeldioxyd behandelt, dann hitzesterilisiert dene Substrate vom Typ des lebenden Gewebes und anschließend unter aseptischen Bedingungen verschnell zu verkleben. 20 packt werden.
Der aus monomeren a-Cyanoacrylatestern be- a-Cyanoacrylatmonom.ere, die sich zur Herstellung
stehende Klebstoff kann geringe Mengen Verdickungs- eines sterilen, für chirurgische Zwecke geeigneten
mittel, Inhibitoren und Weichmacher enthalten. Klebstoffes als besonders brauchbar erwiesen haben,
Die a-Cyanoacrylatmonomeren werden vom Kör- sind beispielsweise Methyl-, Äthyl-, Isobutyl-, n-Butyl-,
pergewebe ohne ernste Gewebereaktionen toleriert. 25 n-Hexyl-, AHyI- und n-Decyl-x-cyanoacrylat.
Sie sind von geringer Toxizität, bei operativen Ein- Das im einzelnen für einen besonderen chirurgi-
griffen leicht zu handhaben, verbinden das Körper- sehen Zweck geeignete Monomere kann auf Grund
gewebe in kurzer Zeit, werden von Körperflüssigkeiten der für das jeweilige Operationsproblem benötigten
absorbiert und sind vollständig steril. Klebefähigkeit ausgewählt werden. Sämtliche der ge-
Da die beim Verfahren der Erfindung verwendeten 30 nannten Monomeren können gemäß der Erfindung
Konzentrationen an Schwefeldioxyd relativ hoch sind, praktisch in derselben Weise durch Schwefeldioxyd
war zu erwarten, daß die a-Cyanoacrylatmonomeren stabilisiert werden.
so stabil und inaktiv wurden, daß sie sich als Kleb- Die bei der Sterilisation der Monomeren verwende-
stoff für chirurgische Zwecke nicht mehr eignen wür- ten Temperaturen werden von dem jeweils verwende-
den. Es war daher überraschend festzustellen, daß 35 ten Λ-Cyanomonomeren und von der Sterilisations-
den "K-Cyanoacrylatmonomeren Schwefeldioxyd in dauer bestimmt. Vorzugsweise erfolgt die Sterilisation
derart hohen Konzentrationen zugesetzt werden kann, bei Temperaturen von 125 bis 135°C und einer
ohne daß sie nach der Sterilisierung ihre ausgezeich- Sterilisationsdauer von 1 Stunde,
neten Klebeeigenschaften verlieren. Allgemein gilt, daß mit steigender Temperatur die
Die im Einzelfall angewandte Menge Schwefeldi- 40 zu einer vollständigen Sterilisation benötigte Zeit
oxyd, die den Monomeren zugesetzt wird, kann sehr kürzer wird. Untersuchungen ergaben, daß bei stei-
verschieden sein. Sie hängt hauptsächlich davon ab, gender Temperatur und verlängerter Sterilisations-
ob das Schwefeldioxyd später (wieder) entfernt wird, dauer die Tendenz des Materials zu polymerisieren
z. B. durch Entgasen, von der Sterilisierungstempera- unter gleichzeitigem Verlust der Klebefähigkeit zu-
tur, von der Sterilisierungsdauer, von der Klebefähig 45 nimmt. Obwohl ein monomeres, mit Schwefeldioxyd
keit des Endproduktes sowie von der Lagerfähigkeit stabilisiertes Material z. B. nach 2stündigem Er-
des Endproduktes und der Lagerdauer des Produktes. hitzen auf eine Temperatur von etwa 150°C noch
Auch kann die Menge des zugesetzten Schwefeldi- einen Klebstoff genügender Klebefähigkeit und aus-
oxydes von dem speziell verwendeten «-Cyanoacrylat- reichender Lagerfähigkeit ergibt, zeigte es sich doch,
monomeren abhängen sowie auch vom Wirkungsgrad 50 daß es vorteilhafter ist, das Material auf niedrigere
oder der Abbindezeit, die eingehalten werden sollen, Temperaturen zu erhitzen, da hierbei die Tendenz der
da sich gezeigt hat, daß für chirurgische Zwecke man- Monomeren zur Polymerisation geringer ist.
ches Mal ein Material geringerer Wirksamkeit oder Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der
mit größerer Abbindezeit wünschenswerter ist als ein Erfindung näher veranschaulichen,
schnell abbindendes Material. 55 .
Bei Untersuchungen über die Wechselwirkung der Beispiel!
Aktivität des Klebstoffs und des Schwefeldioxydgehalts Drei Proben eines Methyl-s-cyanoacrylatmono-
wurde gefunden, daß Konzentrationen von bis z. B. meren, die nach dem in der deutschen Patentschrift etwa 600 ppm Schwefeldioxyd ohne weiteres toleriert 1 258 405 beschriebenen Verfahren hergestellt wurden,
werden können. Wird beispielsweise monomeres 60 wurden zur Sterilisation in dünne Röhrchen mit einem
Methyl-«-cyanoacrylat mit höheren Konzentrationen Volumen von 10 ecm gefüllt. Das offene Ende wurde an Schwefeldioxyd zwei Stunden lang auf 60 bis 1500C abgedichtet. Es wurden drei Proben mit 20, 40 und erhitzt, so erfolgt keine oder eine nur unwesentliche 426 ppm Schwefeldioxyd als Stabilisierungsmittel her-Polymerisation. Das Methyl-«-cyanoacrylat behält gestellt. 2 ecm von jeder dieser Proben wurden in drei
dabei eine ausreichende Klebefähigkeit bei und kann 65 Röhren eingebracht, worauf diese sorgfältig ver-
andererseits eine lange Zeit aufbewahrt werden und schlossen wurden. Die Verschlüsse wurden während als Klebstoff für chirurgische Zwecke verwendet der Sterilisation mit einer Klammer festgehalten. Die
werden. Röhrchen wurden in einen Druckluftofen gestellt und
2 Stunden lang auf eine Temperatur von 1500C erhitzt. Nach dieser Sterilisation wurden die Röhrchen geöffnet lund die Klebstoffe in kleine Teströhrchen umgefült. Die sterilisierten Proben wurden visuell untersucht. Es wurden keine Veränderung oder nur geringe Veränderungen in der Klarheit festgestellt. Hieraus ergab sich, daß keine nennenswerte Polymerisation der Monomeren stattgefunden hat. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Tabelle I
sucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Tabelle ΙΠ Klebefähigkeit eines Monomeren nach der Sterilisierung
Sterilisierungs Trübung Stabilitäts
bewertung
Probe mittel (SO.)
Konzentration
ppm merklich instabil, es bildete
1 20 sich ein Poly
merisat
gering stabil
2 40 keine stabil
3 426
Tabelle II Trübung
Probe Stabilisierungsmittel SO2
Konzentration
in ppm Milchig, (es wurde ein
Polymerisat beob
achtet)
Sehr schwach milchig
1
2
20
82
Klar
3 164 Klar
4 214 Klar
5 284 Klar
6 426
IO 1 Stabilisierungs Trübung Schweinehaut-
mittel (SO.) Schweinehaut
Probe Konzentration Sche.-kraft**kg/cmi
Nr. 3 in ppm klar, aber nach einer
gelisiert* Aushärtezeit
20 milchig von 3 Minuten
4 sehr gering
20 5 40 fügig
6 80 milchig 0,63
klar 1,54
klar
120 klar
160 1,33
420 1,33
0,49
Die sterilisierten Proben besaßen ausgezeichnete Klebeeigenschaften. So wurden beispielsweise beim Zusammenkleben von menschlicher Haut und Styrolbutadiengummi ausgezeichnete Ergebnisse erhalten.
Beispiel 2
Proben von Methyl-«-cyanoacrylatmonomeren mit verschiedenen Konzentrationen an SO2 wurden durch Vermischen von Proben mit 10 ppm SO2 mit geeigneten Mengen von Proben mit einem hohen SO2-Gehalt (426 ppm) hergestellt. Anschließend wurden 2 ecm jeder der stabilisierten monomeren Proben in 10 ecm fassende dünne Röhrchen eingebracht. Die Röhrchen wurden dann abgedichtet und anschließend 2 Stunden lang auf 125° C erhitzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt: * »gelisiert« bedeutet eine nennenswerte Polymerisation •»Gemessen nach der Methode D-1002-53 T der American Society for Testing Materials
Die Klebversuche mit Schweinehaut wurden wie folgt durchgeführt:
Bestimmung der Bindekraft Schweinehaut an Schweinehaut Herstellung der Schweinehäute
Die Proben wurden auch auf ihre Klebeeigenschaften untersucht. Es ergab sich, daß menschliche Haut in kurzer Zeit zusammengeklebt werden konnte.
Beispiel 3
Proben von Methyl-a-cyanoacrylatmonomeren mit SO2-Konzentrationen von 20 bis 420 ppm wurden in der beschriebenen Weise hergestellt. Sämtliche Proben wurden in dünne Röhrchen eingebracht. Diese wurden verschlossen und anschließend in einem Druckluftofen 2 Stunden lang auf 150°C erhitzt. Nach der Sterilisation wurde die Stabilität der Proben visuell bewertet. Auch wurden die Klebeeigenschaften unter-Es wurde eine bestimmte Menge handelsüblicher Schweinehäute in einer Tiekühltruhe eingefroren.
Anschließend wurden die Häute aus der Kühltruhe herausgenommen und noch gefroren oder sehr kalt in Streifen von 2,54 cm Breite und 6,35 cm Länge zerschnitten. Das Fett wurde von der Rückseite der Haut entfernt, bis die Haarfollikel sichtbar wurden.
Die Herstellung präparierter Schweinehäute kann in sehr verschiedener Weise durchgeführt werden. Es ist lediglich wichtig, daß immer gleichmäßige Bedingungen
für die Messungen geschaffen werden.
Vor der Verklebung wurden die präparierten Häute auf Raumtemperatur erwärmt.
Verklebung der Schweinehäute
Die Schweinehäute wurden derart aufeinandergelegt, daß Flächen von 2,54 · 2,54 cm verklebt werden konnten. Auf eine der zu verklebenden Flächen wurden etwa 0,25 g (2 bis 4 Tropfen) sterilisierten Methyl-a-cyanoacrylatmonomeres gemäß der Erfindung unter Verwendung eines Polyäthylensprühapparates gleichmäßig aufgesprüht. Die Schweinehautstreifen verklebten sofort. Daraufhin wurden Aluminiumstreifen an be'den Seiten der verklebten Streifen angebracht. Anschließend wurden die verklebten Streifen 3 Minuten lang durch 11,34 kg schwere federnde Klammern zusammengepreßt.
Messung der Scherkraft der Verbindung
Die verklebten Streifen wurden nach dem Verpressen nach einer 3 Minuten dauernden Aushärtung in eine Scherkraftmeßvorrichtung eingebracht. In dieser Vorrichtung wurden sie einer Querschub-Belastung von 5,08 cm pro Minute ausgesetzt. Unter solchen Belastungen rissen die Hautschichten eher als die Klebeverbindungen.
Die visuelle Prüfung der sterilisierten Proben der Tabelle III ergab verschiedene Stabilitätsgrade in Abhängigkeit von der Konzentration des Schwefeldioxydgehaltes. Die Untersuchungen der Klebekraft bei Schweinehaut zeigten, daß bei Schwefeldioxydgehalten von 80, 120 und 160 ppm die stärksten Bindungen erhalten wurden. Sämtliche sterilisierten Proben verklebten die Schweinehaut schnell. Bei den Untersuchungen mit Schweinehäuten ergab sich, daß mit zunehmenden Belastungswerten die Haut eher riß als die Klebeverbindung.
Beispiel 4
Es wurden Proben mit verschiedenem Schwefeldioxydgehalt hergestellt, in dünne Röhrchen eingebracht und 2 Stunden auf 1500C erhitzt. Nach der Sterilisation wurden die Proben auf ihre Klebefähigkeit untersucht. Diese war in jedem Fall mit der Klebefähigkeit der sterilisierten Proben der Beispiele 1 bis 3 vergleichbar. Anschließend wurde die Lagerbeständigkeit der in dünne Röhrchen verpackten und anschließend sterilisierten Proben getestet. Die Lagertemperaturen betrugen 22,22 bzw. 45° C. Die Lagerung bei der höheren Temperatur erfolgte zu dem Zweck der Nachahmung besonders ungünstiger Lagertemperaturen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle IV angegeben:
Tabelle IV
Lagerungsstabilität
eines Methyl-ix-cyanoacrylat-Monomeren
nach der Sterilisierung
Stabilisierungs Stabilität Stabilität
Probe mittel (SO.) nach 250tägiger nach 250tägiger
Nr. Konzentration Lagerung Lagerung
in ppm bei 22,220C bei 450C
1 20 Stabil Unstabil
(polymerisiert)
2 80 Stabil Stabil
3 120 Stabil Stabil
4 160 Stabil Stabil
5 300 Stabil Stabil
Beispiel 5
Eine Probe von Isobutyl-a-cyanoacrylatmonomeren mit 40 ppm SO2 wurde, nachdem sie in ein dünnes Röhrchen gefüllt und dieses verschlossen worden war, 1 Stunde auf 1250C erhitzt. Die Probe besaß danach nGch eine gute Klebefähigkeit. Auch menschliche Haut ließ sich gut verkleben.
Beispiel 6
Eine Probe von Äthyl-a-cyanoacrylatmonomeren mit 60 ppm Schwefeldioxyd als Stabilisierungsmittel wurde in ein dünnes Röhrchen gefüllt, worauf dieses verschlossen und anschließend durch lstündiges Erhitzen auf eine Temperatur von 125°C sterilisiert wurde. Nach der Sterilisation wurde die Probe untersucht Sie war völlig klar und daher stabil. Sie eignete sich ausgezeichnet zur Verklebung menschlicher Haut
Beispiel 7
Eine Probe von einem Gramm Äthyl-a-cyanoacrylatmonomeren mit 300 ppm Schwefeldioxyd wurde in ein dünnes Röhrchen gefüllt und eine Stunde lang auf 125° C erhitzt. Das sterilisierte Monomere blieb klar und flüssig. Ein Stabilitätsverlust war nicht feststellbar. Die Probe eignete sich ausgezeichnet zum Verkleben menschlichen Gewebes.
Beispiel 8
Eine Probe von einem Gramm Allyl-a-cyanoacrylatmonomeren mit 300 ppm Schwefeldioxyd wurde in ein dünnes Röhrchen gefüllt und 1 Stunde lang auf 125° C x5 erhitzt. Das sterilisierte Monomere behielt seine Stabilität und eignete sich ausgezeichnet zum Verkleben von menschlichem Gewebe.
Beispiel 9
so Eine Probe von Mcthyl-a-cyanoacrylatmonomeren wurde zur Erleichterung der Handhabung durch Zugabe von 5% Poly-(methylmethacrylat) in eine viskose Masse überführt. Die Viskosität der Masse betrug ungefähr 60 Centipoises. Die Konzentration
as an Schwefeldioxyd betrug 92 ppm. 1 g der verdickten stabilisierten Probe wurde in ein dünnes Röhrchen gefüllt und 1 Stunde lang auf 125° C erhitzt. Die Prüfung der sterilisierten viskosen Masse zeigte, daß sie eine gute Stabilität besaß und eine gute Klebkraft aufwies.
Beispiel 10
Zu einer Probe von Methyl-x-cyanoacrylatmonomeren wurden 20 °/0 Poly-Cmethyl-a-cyanoacrylt) gegeben. Es wurde eine viskose Masse von etwa 90 Centipoises erhalten. Der Schwefeldioxydgehalt wurde auf 158 ppm eingestellt. Die verdickte stabilisierte Masse wurde in dünne Röhrchen eingebracht und 1 Stunde lang auf 1250C erhitzt. Bei der Sterilisation veränderten sich Viskosität und Klarheit nicht. Das sterile Produkt besaß, wie Untersuchungen mit Stahlproben gemäß ASTM-D-1002-53 T und Schweinhaut zeigten, eine gute Klebekraft.
Die Bestimmung des wirksamen Schwefeldioxydgehaltes einer »-Cyanoacrylatklebemasse kann nach bekannten analytischen Verfahren erfolgen. Ein besonders geeignetes Verfahren beruht darauf, daß die Konzentration des Schwefeldioxyds in der Gasphase über der Probe eines Cyanoacrylatesters proportional der Konzentration des Schwefeldioxyds in der flüchtigen Phase ist. Sie kann durch Ultraviolettspektroskopie bestimmt werden. Bei Anwendung dieser Methode können Konzentrationen des Schwefeldioxyds in der flüssigen Phase von 2 bis 225 ppm bestimmt werden, indem man die Absorption der Dampfphase bei 207 nm mißt. Konzentrationen von 225 bis 2700 ppm können bestimmt werden, indem man die Absorption der Dampfphase bei 310 nm mißt. Die für diese^estimmungen benötigten Eichkurven erhält man unter Verwendung von Proben des Esters mit bekannten Schwefeldioxydioxydkonzentrationen. Das beschriebene Verfahren kann zur Bestimmung des Schwefeldioxyds in jedem der Monomeren oder auch in den diese Monomeren enthaltenden viskosen Massen angewendet werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Sterilisieren eines für chirurgische Zwecke geeigneten Klebstoffs, bestehend aus einem monomeren Ester der α-Cyan oacry I-säure der allgemeinen Formel
    CH2 = C — C — OR

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