DE1634201B2 - Auslaufbauwerk zur wasserstandsregulierung, insbesondere fuer hochwasser-rueckhaltebecken - Google Patents
Auslaufbauwerk zur wasserstandsregulierung, insbesondere fuer hochwasser-rueckhaltebeckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Auslaufbauwerk zur Wasserstandsregulierung, insbesondere für Hochwasser-Rückhaltebecken,
in Form wenigstens eines Hebers oder mehrerer, gegebenenfalls unterschiedlich hoch angeordneter Heber mit im wesentlichen rechteckförmigem
Durchströmquerschnitt, bei dem die Heberkappe mit ihrer Unterkante oberwasserseitig
bis unter den Wasserspiegel bei Normalwasserstand ragt und unterwasserseitig einen sich an die Uberfallkrone
des Hebers anschließenden, lotrecht verlaufenden Saugschlauch begrenzt, an den sich ausströmseitig
eine trichterartige Erweiterung anschließt.
Es sind neben Auslaufbauwerken mit einstellbaren Wehren zum freien Überfall des Wassers auch
solche bekanntgeworden, die mechanisch veränderbare bzw. schließbare AuslauföffnungerTgegebenenfalls
zusätzlich zu den veränderbaren Wehren aufweisen.
Mit diesen bekannten Ausführungen können die in das Unterwasser abzuführenden Wassermengen
geregelt werden. Derartige Auslaufbauwerke, bedürfen jedoch für die Betätigung der mechanischen Einrichtungen
einer ständigen Wartung und sind hierdurch relativ teuer in der Unterhaltung. Außerdem
haben sie den Nachteil, daß die Funktionsfähigkeit der mechanischen Teile im Winter durch Treibeis
bzw. durch Eiseinwirkung oder aber durch vom Wasser mitgeführte Gegenstände, wie entwurzelte Bäume
od. dgl., blockiert werden. '
Zur Vermeidung dieser Nachteile sind Auslaufbauwerke der einleitend genannten Art bekanntgeworden,
die mit mechanischen Hebern arbeiten und somit keinerlei Wartung und Bedienung bedürfen.
Dabei sind Auslaufbauwerke mit Heberwehren so ausgestaltet, daß bei normalem Wasserzulauf zu dem
Rückhaltebecken der Heber nur als freier Überfall wirkt, während bei Überschreitung des normalen
Wasserstandes in dem Rückhaltebecken der Heber anspringt und sehr große Wassermengen in den Unterlauf
überführt. Die bekannten Heber sind so gestaltet, daß sie einen möglichst günstigen hydraulischen
Widerstand haben, um zu erzielen, daß nach dem Anspringen eine große Schluckfähigkeit erreicht
wird. Dabei steigt die abgeführte Wassermenge auch mit steigendem Oberwasserspiegel, so daß also bei
sehr hohem Oberwasserstand große Wassermengen in den Unterlauf überführt werden. In Abhängigkeit
von der größten abzuführenden Wassermenge pro Zeiteinheit muß die Auslegung des Unterlaufes erfolgen,
um Überschwemmungen zu vermeiden. Auf der anderen Seite erfolgt die Belastung des Unterlaufes
nur kurzfristig und in sehr großen Zeitabständen mit
der verhältnismäßig großen Wassermenge, während er im Normalfalle nur eine relativ geringe Wassermenge
zu führen hat. Die Kosten für den Ausbau des Unterlaufes zur Aufnahme der durch die Heberleistung
bedingten maximalen Wassermenge sind sehr hoch, so daß die bisher bekannten Auslaufbauwerke
mit selbsttätigen Heberwehren sehr hohe Gestehungskosten verursachen.
Es ist Aufgabe der - vorliegenden Erfindung, ein Auslaufbauwerk der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß bei ansteigendem Oberwasserspiegel nach dem Anspringen des Hebers bzw. der Heber
eine gleichmäßige Abführung der Wassermenge zum-.. Unterwasser erreicht wird, die weitgehend unabhängig
von dem Stand des Oberwasserspiegels ist.
Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich das eingangs genannte Auslaufbauwerk erfindungsgemäß
dadurch, daß zur Steigerung der Strömungsverluste bei zunehmender Höhe des Oberwasserstandes
oberhalb des Normalwasserspiegels die Uberfallkrone des Hebers in Strömungsrichtung im
wesentlichen geradlinig oder allenfalls schwach erhaben gekrümmt bis zu einer scharf ausgebildeten,
schneidenartigen Oberfallkante ansteigt, an die sich unmittelbar eine lotrechte Überfallwand des Saug-Schlauches
anschließt.
Durch die vorgenannte Ausgestaltung des ■ Hebers
wird zunächst erreicht, daß beim Ansteigen des Wasserspiegels der Oberwasserseite ■ bis über die
Überfallkante der Heber relativ leicht anspringt, weil sich von der scharf ausgebildeten schneidenartigen
Überfallkante ein Wasserstrahl ablöst, welcher den Saugschlauch füllt und damit für eine rasche Entlüftung
des Innenraumes in der Heberkappe sorgt. Die scharf ausgebildete^; schneidenartige Uberfallkante
kann dabei durch die aneinanderstoßenden Flächen der ansteigenden Überfallkrone und der sich !anschließenden
lotrechten Überfallwand, oder aber durch eine Verlängerung der Überfallkrone über die
lotrechte Überfallwandhinaus gebildet sein,: .,.; '4°
Außer einer günstigen': Beeinflussung des Anspringpunktes
des Hebers wird durch die in Strömungsrichtung ansteigende Überfallkrone in Verbindung
mit der schneidenartigen· Überfallkante das abzuführende Wasser gegen die der Überfallkante gegenüberliegende
Begrenzungswand der Heberkappe geführt und hierdurch eine Erhöhung der Strömungsverluste verursacht, die mit dazu beiträgt, daß die
Leistung des Hebers auch bei großem Uberstau, also sehr großem Anstieg des Wasserspiegels auf der
Oberwasserseite, eine nahezu konstante Leistung zeigt. Infolge der weitgehend gleichmäßigen Abführung
der Wassermenge bei zunehmender Höhe des Oberwasserstandes ergibt sich naturgemäß auch eine
relativ gleichmäßige Wasserführung im Unterwasser, so daß die Auslegung des Unterlaufes im Vergleich
zu den bisherigen Ausführungen wesentlich kleiner gehalten werden kann.
Die neue Ausgestaltung des Auslaufbauwerkes vereinigt somit die bekannten Vorteile von Heberwehren
und der Auslaufbauwerke mit regelbarem Durchström- bzw. Überströmquerschnitt, ohne dabei
jedoch einen Nachteil dieser bisher bekannten Ausführungsformen in Kauf nehmen zu müssen.
Es wurde gefunden, daß es für das Betriebsverhalten des Auslaufbauwerkes der Erfindung von besonderem
Vorteil ist, wenn die Überfallkrone in Strömungsrichtung im Verhältnis 1 :3 ansteigt und die
Heberkappe eine dem Anstieg der Krone angepaßt gegenüberliegende Schrägfläche aufweist.
Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung des neuen Auslaufbauwerkes ist vorgesehen, daß die sich an die
Überfallkante anschließende Überfallwand am unteren Ende des Saugschlauches zur Bildung des Auslauftrichters
in eine in Strömungsrichtung abfallend geneigte pultartige Abströmwand übergeht, während
die, von der Heberkappe gebildete Begrenzungswand des Auslauftrichters als horizontal verlaufende Wandung
ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung wird neben einer teilweisen Energieaufzehrung des ausströmenden
Wassers eine Erhöhung des Strömungswiderstandes erreicht, der mit dazu beiträgt, daß die
Leistung des Hebers bei eintretendem Überstau auf der Oberwasserseite nahezu konstant bleibt.
Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist die horizontal verlaufende Wandung der Heberkappe
zur Beeinflussung des Anspringpunktes des Hebers höheneinstellbar. Dabei empfiehlt es sich, diese Einstellung
nur einmal, etwa bei der Montage oder allenfalls jahreszeitlich bei Änderungen der Wasserverhältnisse
vorzunehmen.
Um das Abreißen oder Aussetzen des Hebers beim Normalwasserstand zu ermöglichen, kann die
neue Ausführung des. Auslaufbauwerkes so getroffen sein, daß oberwasserseitig in Höhe des Normalwasserspiegels
in der Heberkappe an sich bekannte, wahlweise verschließbare Entlüftungsöffnungen vorgesehen
sind. Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der die Überfallkrone tragende Heberfuß
eine unterwasserseitig verlängerte Sohle mit hochragenden Höckern auf, die dazu dienen, eine erhöhte
Energieumwandlung des abströmenden Wassers zu erreichen. . "·:■■'■- .. .·■:·..--:.·■- :■■-■■
Die Oberseite der Heberkappe wird zweckmäßig ^aIs Hochwasserüberfallkrone mit entsprechendem
■ Strömungsprofil ausgebildet oder mit Durchströmkanälen für Hochwasser ausgerüstet, so daß im Gefahrensfalle.bei:zu
hoch ansteigendem:,Oberwasser;^ein
;Abfließen des Hochwassers ermöglicht wird.·' ■ ·" ■ .·
Werden mehrere Heber bei der Ausgestaltung eines Auslaufbauwerkes nach vorliegender Erfindung
verwendet, so empfiehlt es sich, zwei oder mehr einander mit den Auslauf öffnungen gegenüberstehende
Heber in ein Tosbecken ausmünden zu lassen, an welches sich ein quer zu den Auslauf öffnungen verlaufendes
Rohr zur Aufnahme des Unterwassers anschließt. In dem Tosbecken wird die Energie des aus
den Hebern ausströmenden Wassers auf relativ engem Raum durch Gegeneinanderströmen wirkungsvoll
aufgezehrt, so daß eine besonders schonende Zuführung des Wassers zu dem Unterlauf erzielbar
ist. .
Wenn im Vorstehenden ausschließlich von Auslaufbauwerken zur Regulierung des Wasserstandes
gesprochen wurde, so ist die Anwendung der beschriebenen Ausführungen in der Praxis jedoch nicht
ausschließlich auf diesen speziellen Zweck beschränkt, denn die besonderen mit der neuen Ausführung
erzielten Eigenschaften lassen sich auch mit Vorteil nutzen, wenn es beispielsweise gilt, den Zulauf
von Wasser zu irgendeinem Wasserlauf oder -becken unabhängig von Überhöhungen des Wasserstandes
auf der Zulaufseite zu gestalten und zugleich ein Rücklaufen von Wasser zu vermeiden, wenn auf
der Zulaufseite der Wasserspiegel unzulässig tief absinkt. Solche Situationen sind beispielsweise unter
dem Einfluß der Gezeiten in der Praxis vorhanden. Bauwerke, die derartige Aufgaben erfüllen, stellen
streng genommen keine Auslaufbauwerke, sondern Einlaufbauwerke dar, für die jedoch die Erfindung in
gleichem Maße gültig ist.
Ausführungsbeispiele des neuen Auslaufbauwerkes sind in den Zeichnungen wiedergegeben. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Auslaufbauwerk aus Stahlbeton,
Fig. 2 Kennlinienbilder des Betriebs Verhaltens
des in Fig. 1 wiedergegebenen Auslaufbauwerkes,
F i g. 3 eine weitere Ausgestaltung des neuen Auslaufbauwerkes im Einbau in ein Hochwasser-Rückhaltebecken,
Fig.4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3,
F i g. 5 einen Schnitt durch das Auslaufbauwerk längs der Linie V-V in F i g. 4,
F i g. 6 einen Schnitt durch das Auslaufbauwerk längs einer Linie VI-VI in Fi g. 4,
Fig.7 einen Schnitt durch eine weitere Ausgestaltung
des Auslaufbauwerkes in Verbindung mit dem Hochwasser-Rückhaltebecken,
F i g. 8 das Auslaufbauwerk gemäß F i g. 7 in Draufsicht,
F i g. 9 eine weitere Ausgestaltung eines Auslaufbauwerkes im Schnitt,
Fi g. 10 eine Draufsicht des in Fig. 9 wiedergegebenen
Auslaufbauwerkes,
Fig. 11 einen Schnitt längs der' Linie XI-XI in
Fig! 10.
In Fig. 1 ist ein hydraulischer Heber 1 in Stahlbetonbauweise
in einer Schnittansicht gezeigt, wobei die Schnittebene in Richtung der Strömung des Wassers
verläuft. Der in Fig.l gezeigte Heber 1 weist einen Heberfuß 2 und eine Heberkappe 3 auf. Der
Heberfuß 2 verlängert sich in Strömungsrichtung in eine einstückig angeformte Sohle 4. Der Heberfuß 2
trägt eine Erhebung 5, welche in eine Überfallkrone 6 übergeht, die einen Hohlraum 7 im Inneren der Heberkappe
nach unten begrenzt. Die Überfallkrone 6 weist eine in Durchströmrichtung des Wassers schräg
ansteigende Oberfläche 8 auf. Das Anstiegsverhältnis dieser Oberfläche in Strömungsrichtung beträgt bei
bevorzugter Ausgestaltung 1:3. Die Oberfläche 8 der Überfallkrone 6 endet in einer scharfkantigen schneidenartigen
Überfallkante 9. An diese schließt sich in Strömungsrichtung ein Saugschlauch 10 an. Dieser
wird außer von den beiden Seitenwandungen des Hebers noch von einer lotrecht verlaufenden Überfallwand
11 der Überfallkrone 6 und einer gegenüberliegenden, ebenfalls lotrecht verlaufenden Begrenzungswand 12 der Heberkappe 3 begrenzt. Der Durchströmquerschnitt
des Saugschlauches ist rechteckförmig. An die lotrecht verlaufende Uberfallwand 11
schließt sich eine pultförmig, in Strömungsrichtung abfallende Abströmwand 13 am Heberfuß 2 an. Gemeinsam
mit einer unteren Wandung 14 der Heberkappe 3 begrenzt sie einen im Querschnitt trichterartig
erweiterten Heberauslauf 15.
An der Oberwasserseite des Hebers 1 ist zwischen der unteren Wandung 16 der Heberkappe 3 und der
Wandung 17 des Heberfußes 2 eine im Querschnitt rechteckförmige Eintrittsöffnung 18 für das Oberwasser
ausgebildet.
Oberwasserseitig ist der Heberfuß 2 mittels einer Spundwand 19 vor dem Hochwasserdruck innerhalb
des Bodens 20 des Hochwasser-Rückhaltebeckens 21 geschützt. Die Begrenzungswand 12 der Heberkappe
3 verläuft im wesentlichen an den Verlauf der Überfallkrone 6 angepaßt und weist eine der Oberfläche
8 der Überfallkrone 6 angepaßte gegenüberliegende Schrägfläche 22 auf, so daß ein im wesentlichen
durchgehend rechteckförmiger Durchströmquerschnitt des Hebers entsteht. Um den Hohlraum 7
in der Heberkappe luftdicht abzuschließen, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Blechmantel 23, der
ίο gegebenenfalls als verlorene Schalung ausgebildet
sein kann, eingesetzt.
Wie die F i g. 1 zeigt, schließt die Unterkante der Eintrittsöffnung 18 des Hebers mit dem Boden 20
des Hochwasser-Rückhaltebeckens 21 ab. Das in das Hochwasser-Rückhaltebecken zulaufende Wasser
steigt in dem Becken 21 an, bis es in Höhe eines Normalwasserspiegels (s. Pfeil iV in Fig. 1) steht. Bei
einem Wasserspiegel N steht auch innerhalb des Hebers das Wasser bis in Höhe der Überfallkante 9. Die
Wandung 16 auf der Oberwasserseite der Heberkappe 3 ragt nunmehr ein beträchtliches Stück
unter den Normalwasserspiegel N. Dies hat den Vorteil, daß Treibgut, Eis od. dgl., welches bekanntlich
aufschwimmt, von der Eintrittsöffnung 18 des Hebers 1 ferngehalten wird und so nicht zu Blockierungen
oder Verstopfungen des Hebers führen kann. Wenn der Normalwasserspiegel /V im Hochwasser-Rückhaltebecken
21 durch den Zulauf weiteren Wassers überschritten wird, dann strömt innerhalb des
Hohlraumes 7 der Heberkappe 3 Wasser über die Uberfallkante 9 und löst sich in Form eines flächenartigen
Strahles an der Uberfallkante 9 ab. Dabei füllt das Wasser den Saugschlauch 10 und führt zu
einer raschen Entlüftung des inneren Hohlraumes?
innerhalb der Heberkappe 3. Infolge der Entlüfung springt der Heber 1 an. Die trichterartige Querschnittsvergrößerung
des Heberauslaufes 15 begünstigt das Anspringen des Hebers, insbesondere, wenn der Unterlauf 24 einen Wasserstand aufweist, der
sich bis in die Höhe des Heberauslaufs 15 erstreckt. Steigt der Wasserstand im Hochwasser-Rückhaltebecken
21 an, so führt der wirksame hydraulische Druck des hohen Wasserstandes jedoch zu keiner
nennenswerten Steigerung des Wasserdurchlaufes durch den Heber 1, weil durch die Gestaltung des
Durchströmweges mit der durchgehend ansteigenden Uberfallkrone 6 und der scharfkantigen Uberfallkante
9 Strömungswiderstände wirksam werden. Die Durchlaufmenge durch den hydraulischen Heber
wird nach dessen Anspringen unwesentlich gesteigert, wenn der Wasserstand im Hochwasser-Rückhaltebecken
21 bis zu einem oberen Stauwasserstand 0 oder darüber hinaus bis zu einem Hochwasserstand H
ansteigt.
Dieses Verhalten des Hebers 1 ist von sehr großem Vorteil, weil er bei ansteigendem Oberwasser
sehr frühzeitig anspringt und der Unterlauf sogleich in seiner vollen Kapazität ausgenutzt wird. Steigt der
Wasserstand im Hochwasser-Rückhaltebecken 21 schnell und auf hohe Werte, dann ändert sich an der
Belastung des Unterlaufs 24 nur wenig. Bei normalen Betriebssituationen wird daher eine Überlastung des
Unterlaufs 24 mit Sicherheit ausgeschlossen.
Wird bei besonders starkem Zulauf des Wassers zum Rückhaltebecken 21 der Wasserstand 0 in Richtung
zum Hochwasserstand// überschritten, so werden die in der Heberkappe 3 vorgesehenen Durchströmöffnungen
25 wirksam. Durch entsprechende
Ausbildung des Durchströmprofiles der öffnungen in der Heberkappe 3 kann auch dafür gesorgt werden,
daß die Strömungsenergie und die Belastung des Unterlaufs möglichst gering bleiben. Im in Fig. 1 gezeigten
Beispiel ist die Oberseite der Heberkappe 3 als begehbare Lauffläche 26 ausgebildet, so daß von
Zeit zu Zeit eine bequeme Inspektion möglich ist. .
Bei fallendem Wasserstand bzw. vermindertem Zulauf von Wasser zum Hochwasser-Rückhaltebekken
21 bleibt der Heber 1 wirksam bis etwa zu einem unteren Wasserstand U, der etwa in Höhe der unteren
Wandung 16 der Heberkappe 3 auf der Oberwasserseite liegt und zu einer Belüftung des Hebers
führt. In der Praxis wird durch Wellengang usw. ein derart tiefer Wasserstand nicht zu erreichen sein, jedoch
wird ein stark unter dem Normalwasserstand N liegender Wasserstand durchaus erzielbar. Ein solcher
Wasserstand kann bei zu erwartenden mehreren aufeinanderfolgenden Hochwasserwellen infolge der
vergrößerten Aufnahmefähigkeit des Hochwasser-Rückhaltebeckens 21 vorteilhaft sein, solange nicht
Treibgut oder Eisbildung bei einem derart tiefen Wasserstand die Betriebssicherheit des Hebers 1 gefährden.
Normalerweise wird jedoch zweckmäßigerweise der Normalwasserstand N nicht unterschritten.
Um dem Heber 1 bei· Erreichen des Normalwasserstandes
N zum Aussetzen zu bringen, sind in der Heberkappe 3 Belüftungsöffnungen 27 vorgesehen, die
sich mittels vorsetzbarer Kappen 28 verschließen lassen aber normalerweise offen sind. Sie liegen dicht
unterhalb bzw. in einem Sicherheitsabstand unterhalb des Normalwasserstandes N, damit sie das Anspringen
des Hebers bei stärkerem Wellengang nicht beeinträchtigen. Bei entsprechender, d.h. geeigneter
Bemessung des Abstandes zwischen der Unterkante 16 der Heberkappe 3 auf der Oberwasserseite von
der Überfallkante 9 kann gegebenenfalls auf die Entlüftungsöffnungen
27 verzichtet werden, weil dann die Höhendifferenz zwischen dem Normalwasserstand
N unddem Unterwasserstand vernachlässigbar klein ist. In F i g. 2 ist das Verhalten des in F i g. 1
wiedergegebenen Hebers 1 ohne Hochwasserdurchströmöffnungen 25 grafisch als Ergebnis einer Versuchsreihe
dargestellt. Man erkennt, daß die Abflußkurve für das Unterwasser nach Anspringen des Hebers
relativ rasch bis zur Ausbaugröße des Hebers ansteigt. Während des Beckenbetriebes pendelt die
Höhe des Wasserstandes im Unterlauf relativ wenig. Es ist aber weiterhin erkennbar, daß die drei anderen
in F i g. 2 gezeigten Kurvenzüge nach zunächst nahezu geradlinigem Verlauf rasch sehr steil ansteigen
und zwar dann·, wenn die Heberausbaugröße erreicht bzw. überschritten wird. Es ist bei Betrachtung der
Fig.2 deutlich erkennbar, daß die Ausbaugröße des Unterlaufes bis Erreichen des maximalen Stauzieles
im Hochwasser-Rückhaltebecken nicht überschritten wird. Auch nach Überschreiten dieses Hochwasserstandes
im Hochwasser-Rückhaltebecken steigt die Durchflußmenge des Hebers als Folge der Strömungsverluste
innerhalb des Hebers nur unwesentlieh. Die drei Kurvenzüge in F i g. 2, welche die Auslauf-
und damit Durchlaufmenge durch den Heber grafisch darstellen, weichen nur geringfügig voneinander
ab und zeigen, daß ein konstant angenommener Unterwasserstand, ein fehlender Unterwasserstand
oder ein sich verändernder Unterwasserstand nur geringfügigen Einfluß auf das Betriebsverhalten
des Hebers haben. Die Spreizung der Kurven im unteren Bereich ergibt sich daraus, daß der Heber stets
bei einem höheren Wasserstand anspringt als dem Dauerstauziel entspricht und erst nach Unterschreitung
dieses Wertes abreißt.
Durch die Versuche wurde ermittelt, daß sich das günstigste Verhalten des Hebers erreichen läßt, wenn
sein rechteckförmiger Durchströmquerschnitt so gewählt wird, daß sich eine möglichst breite Überfallkrone
bzw. Überfallkante 9, ebenfalls eine möglichst
breite Eintrittsöffnung 18 wie ein möglichst breiter Auslauf 5 und breiter Saugschlauch 10 ergeben, wobei
jedoch hinsichtlich der Höhen der rechteckförmigen Querschnitte bei einer angenommenen Heberbreite bzw. Durchströmbreite von etwa 1 m als günstigste
Form ein Saugschlauch mit einer Höhe von 0,25 m ermittelt wurde. Vorteilhaft war es dabei,
wenn die Unterwandung 14 der Heberkappe 3 auf der Unterwasserseite etwa 0,15 m tiefer als die Wandung
16 der Kappe 3 auf der Oberwasserseite angeordnet wurde.
Es empfiehlt sich, ein Auslaufbauwerk nicht mit nur einem einzigen Heber 1 auszurüsten. In dem in
den F i g. 3 bis 6 gezeigten Ausführungsbeispiel sind fünf Heber 1 zu einem eüistückigen Bauwerk 29 zusammengeschlossen.
Die Sohle 4 des Bauwerkes ist unterwasserseitig mit Höckern 30 versehen, die in zwei aneinander überdeckenden Reihen angeordnet
sind und zur Energieumwandlung dienen. Zwischen den Höckern 30 und den Auslauföffnungen 15 der
einzelnen Heber 1 entsteht ein Tosbecken 31, das dafür sorgt, daß der Unterlauf 24 vom auslaufenden
Wasser relativ energiearm angeströmt wird. Das Auslaufbauwerk 29 ist in einen das Hochwasser-Rückhaltebecken
21 begrenzenden Damm 32 eingebettet. Die Heberkappe 3 ist auf der Oberseite nicht begehbar
ausgebildet, sondern mit einer Hochwasser-Überströmkante 33 versehen.
Die einzelnen Heber 1 im Auslaufbauwerk 29 sind zweckmäßigerweise so gestaffelt angeordnet,
daß sich ihre Anspringpunkte bezogen auf die Höhe des WasserstandesN, in Fig.3 geringfügig voneinander
unterscheidet. So wird verhindert, daß alle fünf im Beispiel zum Auslaufbauwerk 29 zusammengefaßten
hydraulischen Heber 1 gleichzeitig anspringen und den Unterlauf 24 schwallartig mit Wasser
füllen. Durch die Staffelung vollzieht sich ein abgestufter allmählicher Füllungsvorgang bzw. Zulaufvorgang
zum Unterlauf 24.
Bei dem Ausführungsbeispiel des Auslaufbauwerkes 34 nach den F i g. 9 bis 11 sind vier Heber 1 vorgesehen,
die paarweise mit den Ausläufen 15 gegenüberstehend angeordnet sind. Auf diese Weise wird
erreicht, daß das aus den Hebern ausströmende Wasser in einem zwischen den Ausläufen 15 vorgesehenen
Tosbecken 31 durch Gegeneinanderströmen und Verwirbeln mit verminderter Energie weiterströmt.
Die einzelnen Heber 1 sind mit ihren Durchströmrichtungen parallel zur Dammkrone 32 angeordnet.
Das Tosbecken 31 ist über ein Rohr 35, welches den Damm 32 durchsetzt, mit dem Unterlauf 24 verbunden,
wobei austrittsseitig hinter dem Rohr 35 die bereits erwähnten Höckergruppen 30 vorgesehen sind.
Die Oberseiten der Heberkappen 3 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel mit der begehbaren Lauffläche
26 und einem Geländer 36 ausgerüstet, Überströmkanäle oder Hochwasserdurchlässe fehlen. Auf der
dem Rückhaltebecken 21 zugekehrten Begrenzungswand des Auslaufbauwerkes 34, d.h. auf jener
209 550/32
Wand, die das Tosbecken 31 oberwasserseitig begrenzt,
ist eine verschließbare öffnung 37 vorgesehen, die als bevorzugt verschließbarer Grundablaß
für das Rückhaltebecken 21 dient.
Die Ausführung nach den F i g. 7 und 8 weist vier
Die Ausführung nach den F i g. 7 und 8 weist vier
10
Heber gemäß F i g. 1 und ein mittleres Feld in der
Fünferteilung des Bauwerkes 38 auf. Eine mechanisch verschließbare öffnung 37 im Mittelfeld bildet
einen verschließbaren Grundablaß für das Rückhaltebecken 21.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Auslauf bauwerk zur Wasserstandsregulierung, insbesondere für Hochwasser-Rückhaltebecken,
in Form wenigstens eines Hebers oder mehrerer, gegebenenfalls unterschiedlich hoch
angeordneter Heber, mit im wesentlichen rechteckförmigem Durchströmquerschnitt, bei dem
die Heberkappe mit ihrer Unterkante oberwasserseitig bis unter den Wasserspiegel bei Normalwasserstand
ragt und unterwasserseitig einen sich an die Uberfallkrone des Hebers anschließenden,
lotrecht verlaufenden Saugschlauch begrenzt, an den sich aus Stroms eitig eine trichterartige
Erweiterung"anschließt, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Steigerung der Strömungsverluste bei zunehmender Höhe des Oberwasserstandes
oberhalb des Normalwasserspiegels (N) die Überfallkrone (6) des Hebers (1) in
Strömungsrichtung im wesentlichen geradlinig oder allenfalls schwach erhaben gekrümmt bis zu
einer scharf ausgebildeten, schneidenartigen Überfallkante (9) ansteigt, an die sich unmittelbar
eine lotrechte Uberfallwand (11) des Saugschlauches (10) anschließt.
2. Auslaufbauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Uberfallkrone (6) in
Strömungsrichtung im Verhältnis 1 : 3 ansteigt, und daß die Heberkappe (3) eine dem Anstieg
der Krone angepaßt gegenüberliegende Schrägfläche (22) aufweist.
3. Auslaufbauwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sich an die
Uberfallkante (9) anschließende Überfallwand am unteren Ende des Saugschlauches zur Bildung
des Auslauftrichters in eine in Strömungsrichtung abfallend geneigte pultartige Abströmwand (13)
übergeht, während die von der Heberkappe (3) gebildete Begrenzungswand (14) des Auslauftrichters
als horizontalverlaufende Wandung ausgebildet ist.
4. Auslaufbauwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die horizontalverlaufende Wandung (14) der Heberkappe (3) zur Beeinflussung des Anspringpunktes
des Hebers (1) höheneinstellbar ist.
5. Auslauf bauwerk nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß oberwasserseitig in
Höhe des Normalwasserspiegels (N) in der Heberkappe (3) an sich bekannte, wahlweise verschließbare
Entlüftungsöffnungen (27) vorgesehen sind. ·
6. Auslaufbauwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der. die Überfallkrone (6) tragende Heberfuß (2) eine unterwasserseitig verlängerte
Sohle mit hochragenden Höckern aufweist.
7. Auslauf bauwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberseite der Heberkappe (3) als Hochwasser-Überfallkrone (33) mit entsprechendem
Strömungsprofil ausgebildet ist.
8. Auslaufbauwerk nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Heberkappe
(3) Durchströmkanäle (25) für Hochwasser aufweist.
9. Auslauf bauwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei oder mehr einander mit den Auslauföffnungen (15) gegenüberstehende Heber
(1) in ein Tosbecken (31) ausmünden, an welches sich ein quer zu den Auslauföffnungen (15) verlaufendes
Rohr (35) zur Aufnahme des Unterwassers anschließt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEZ0012810 | 1967-04-18 | ||
DEZ0012810 | 1967-04-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1634201A1 DE1634201A1 (de) | 1970-08-20 |
DE1634201B2 true DE1634201B2 (de) | 1972-12-07 |
DE1634201C DE1634201C (de) | 1973-06-28 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1634201A1 (de) | 1970-08-20 |
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