DE1634002C - Einrichtung zur Herstellung eines aus Kunststoff bestehenden Sicker oder Dranagerohres - Google Patents
Einrichtung zur Herstellung eines aus Kunststoff bestehenden Sicker oder DranagerohresInfo
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Description
Aus thermoplastischem, bei Zimmertemperatur hartem Kunststoff, wie z. B. Hart-PVC oder Hart-PE
(Hart-Polyäthylen) bestehende, im Längsschnitt gewellte
und mit Einlaßöffnungen versehene Sickeroder Dränagerohre mit periodisch sich änderndem
Querschnitt wurden schon bekannt. Solche Rohre sind bis jetzt jedoch teuer, weil ihre Herstellung in
speziellen, einem Extruder nachgeschalteten Arbeitsmaschinen mit Raupengreifern, die halbzylindrische
Greiferbacken tragen, also in der Herstellung wie auch im Unterhalt und im Betrieb teurer Maschinen
erfolgt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Einrichtung zur Herstellung eines solchen, eine
gewindeartig geformte Innen- und Außenwandung aufweisenden Sicker- oder Dränagerohres, die eine
zur Rohrherstellung dienende Strangpresse und eine damit kombinierte Abziehvorrichtung sowie eine an
die Strangpresse anschließende Kalibriervorrichtung aufweist und dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Kalibriervorrichtung- eine um ihre Achse drehbare, motorisch angetriebene, mit einem Innengewinde versehene
Kalibrierbüchse aufweist und daß entweder die Strangpresse mit einer das Rohr mit Druckluft
zu füllen bestimmten Druckluftleitung oder daß die Kalibrierbüchse mit einer Einrichtung zur Vakuum-Kalibrierung
ausgerüstet ist.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 048 405 ist bereits eine Vorrichtung zum Formen der Oberfläche
von stranggepreßten thermoplastischen Kunststoffen bekannt. Nach dieser ist unter anderem bekannt, der
inneren oder der äußeren Oberfläche eines hohlzylindrischen Kunststoffstranges durch die Verwendung
einer beheizten Scheibe mit profiliertem Rand bzw. einer beheizten Lochscheibe ein längsverlaufendes
Profil zu geben, das, falls die Scheibe gedreht wird,, auch als Gewindeprofil ausgebildet werden
kann.
Da bei Verwendung dieser Vorrichtung mit den geheizten Werkzeugen das abgekühlte'Rohr bearbeitet
wird, kann die Profiltiefe nur einen Bruchteil -der Rohrwandstärke betragen. Demgegenüber läßt sich
mit der erfindungsgemäßen Einrichtung eine Profilierung erreichen, die, wie im gezeichneten Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, ein Mehrfaches der Wandstärke beträgt. Ein weiterer Vorteil der neuen
Einrichtung besteht darin, daß keine erwärmten Werkzeuge benützt werden müssen, wodurch sich
nicht nur Energiekosten sparen lassen, sondern auch eine Verlängerung der Standzeit der Werkzeuge erreicht
wird.
In der Zeichnung ist ein. Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und nachfolgend beschrieben.
Es zeigt
Fig.l eine Übersicht über die ganze Einrichtung,
F i g. 2 einen Ausschnitt der Einrichtung im Längs schnitt, wobei das Rohr nur zum Teil im Schnitt
dargestellt ist.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Herstellung des Rohres enthält einen an sich bekannten Extruder
1, der auch Strangpresse genannt wird, bei dem es sich um irgendein handelsübliches Fabrikat zur
Herstellung gewöhnlicher Rohre aus thermoplastischem, bei Zimmertemperatur hartem Kunststoff handeln
kann. Mit diesem Extruder, dessen Mundstück mit 1 α bezeichnet ist, arbeitet eine Abziehvorrichtung
2 zusammen, von welcher das fertige Rohr zu einer Ablängsäge 3 geführt wird, wo vom kontinuierlichen
Rohr Abschnitte abgeschnitten werden. Diese Einrichtungen sind bei der Rohrfertigung aus thermoplastischem
Kunststoff bekannt. Es ist auch bekannt, zwischen den Extruder 1 und die Abziehvorrichtung
2 eine Kalibriereinrichtung, bestehend aus einer Kalibrierbüchse, einzuschalten, sowie ein Wasserbad
oder eine andere Kühlvorrichtung. Die hier als Ganzes mit 4 bezeichnete Kalibriervorrichtung enthält,
wie man besonders gut aus der F i g. 2 ersehen
ίο kann, eine mit einem Innengewinde 5 α versehene
Kalibrierbüchse 5, die in einem ortsfest gelagerten Lagerrohr 6 drehbar gelagert ist. Zwei am Lagerrohr 6
befestigte Flansche 7 und 8, von denen der erste mit Distanznocken 7 α versehen ist, verhindern eine
axiale Verschiebung der Kalibrierbüchse 5 relativ zum Rohr 6. Die Kalibrierbüchse 5 reicht mit ihrem dem
Extruder 1 abgewandten Ende in einem mit Kühlwasser 9 gefüllten Flüssigkeitsbehälter 10, dessen für
die Kalibrierbüchse 5 bestimmte öffnung 10 b am Rand mit einer Dichtung 10 α versehen ist. Auf der
Kalibrierbüchse S sitzt ein Zahnkranz 11, der mit einem Ritzel 12 kämmt, das von einem Elektromotor
13 angetrieben wird, wobei zwischen dem Motor 13 und dem Ritzel 12 ein stufenlos regulierbares Unter-Setzungsgetriebe
angeordnet sein kann, falls es sich nicht um einen Motor mit variabler Drehzahl handelt.
Als Motor 13 kann jedoch auch ein Hydraulikmotor Verwendung finden, der mit der Abziehvorrichtung
2 so gekuppelt ist, daß man zwar das Verhältnis von Drehzahl zur Abziehgeschwindigkeit beliebig einstellen
kann, daß sich dieses Verhältnis aber nicht unbeabsichtigterweise ändert. Das Lagerrohr 6 weist
in seiner Innenfläche eine schraubenartig ausgebildete Rille 14 auf, die durch die Kalibrierbüchse 5 abgcschlossen.wird,
so daß ein Kühlmitteldurchlauf entsteht, dessen Einlauf mit 15 und dessen Austritt mit
16 bezeichnet ist. Dichtungen 17 und 18 verhindern den axialen Austritt des Kühlwassers am Ende des
Lagerrohres 6.
Bei der Herstellung eines Rohres wird durch eine öffnung 19 im Mundstück 1α des Extruders 1 Druckluft
in das aus dem Mundstück 1 α austretende, noch warme und daher verformbare Rohr 20, das "vorne
auf eine an sich bekannte Art und Weise hinreichend abgedeckt ist, geblasen, so daß dieses an die Innenwandung
der Kalibrierbüchse 5 gepreßt wird und so eine Schraubenform erhält. Es muß nun nur die
Drehgeschwindigkeit der Kalibrierbüchse 5 richtig auf die Austrittsgeschwindigkeit des Rohres 20 aus
dem Mundstück la und die Abzugsgeschwindigkeit der Abziehvorrichtung 2 eingestellt werden, um ein
mit einer gewindeartig geformten Innen- und Außenfläche versehenes Rohr zu erhalten. Da dieses Rohr
im Gebrauch als Dränagerohr noch mit Eintrittsöffnungen
für das abzuleitende Wasser versehen sein muß, ist eine als Ganzes mit 21 bezeichnete Schlitzvorrichtung
vorgesehen, die mindestens zwei pendelnd gelagerte, mit Verschwenkorganen 22 versehene
Fräser 23 aufweist. Diese Verschwenkorgane 22 müsr sen die Fräser nun derart synchron mit der Vorschubgeschwindigkeit
des Rohres 20 hin- und herschwenken, daß in jede durch die schmale, also die zur Rohrachse 24 steile Gewindefläche 20 α oder auch
durch jede zweite oder jede dritte dieser Flächen eine öffnung gefräst wird.
Wie man sieht, handelt es sich bei der vorstehend beschriebenen Vorrichtung um eine außerordentlich
einfach gestaltete Einrichtung, die im wesentlichen
aus an sich bekannten und für die verschiedensten Zwecke verwendbaren Teilen, nämlich aus einer. Extruderpresse
1, dem Wasserbad 9,10, der Abziehvorrichtung 2 und der Ablängvorrichtung 3 besteht und
für die eigentlich nur die in der Anfertigung oder Anschaffung nicht teuren, in der Figur im Detail dargestellten
Teile zusätzlich angeschafft werden müssen. Es ist daher ohne weiteres möglich, mit verschiedenen
Kalibrierbüchsen 5 verschiedene Entwässerungsrohre, also Rohre mit unterschiedlichem Durchmesser und α ο
anders geformten Rillen, herzustellen.
Obwohl in der vorstehenden Beschreibung das verformbare Rohr mit Druckluft an die Kalibrierbüchse 5
gepreßt wird, ist es ohne weiteres auch möglich, die Kalibrierbüchse mit Absaugöffnungen zu versehen
und diese mit einer Vakuumanlage zu verbinden, so daß das noch verformbare Rohr an die Wandung
der .Kalibrierbüchse angesaugt wird.
Claims (4)
1. Einrichtung zur Herstellung eines aus thermoplastischem, bei Zimmertemperatur hartem
Kunststoff bestehenden, im Längsschnitt gewell- . ten, mit Einlaßöffnungen versehenen, eine gewindeartig
geformte Innen- und Außenfläche aufweisenden Sicker- oder Dränage-Rohrs, die eine
zur Rohrherstellung dienende Strangpresse und eine damit kombinierte Abzpgsvorrichtüng sowie
eine .sich an die Strangpresse anschließende Kali-, briervorrichtung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalibriervorrichtung (4) eine
um, ihre Achse drehbare, motorisch angetriebene,. mit einem Innengewinde versehene Kalibrierbüchse
(5) aufweist und daß entweder die Strangpresse (1) mit einer das Rohr mit Druckluft zu
füllen bestimmten Druckluftleitung (19) oder daß die Kalibrierbüchse (5) mit einer Einrichtung zur
Vakuumkalibrierung ausgerüstet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalibrierbüchse (5) teilweise
in einem Lagerrohr (6) gelagert ist, dessen Innenfläche (14) zusammen mit. der Außenfläche
der Kalibrierbüchse (5) einen Hohlraum für den Durchfluß eines Kühlmittels begrenzt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Kalibriervorrichtung
(4) eine Vorrichtung (21) zum Anbringen der Einlaßöffnungen angeordnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zum Anbringen der Einlaßöffnungen durch mindestens zwei
pendelnd gelagerte, mit Verschwenkorganen versehene Fräser (23) gebildet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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