DE1632242C3 - Zigarette - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zigarette, bei welcher die Hülle aus Tabak besteht.
Mit einer Tabakhülle versehene Zigaretten sind bereits bekannt (DT-PS 5 84 675). Bei dem bekannten
Verfahren zum Herstellen von Zigaretten mit Tabakhülle besteht die Tabakhülle jedoch aus gesponnenen
Fäden, welche um die Zigaretteneinlage herumgewikkelt sind. Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig,
so daß es sich für die Massenherstellung von Zigaretten in wirtschaftlichem Rahmen nicht eignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zigarette der eingangs genannten Gattung zu schaffen, deren
Hülle nicht völlig geschlossen ist, sondern eine derartige Porosität aufweist, daß in begrenztem Umfange
beim Rauchen der Zigarette Luft durch die Hülle hindurchtreten kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus einem Tabak-Abfallblatt bestehende
Hülle mit bei Hüllen aus Papier bekannten reliefartigen Prägungen versehen ist, wobei die Fasern des Tabakblattes
zur Erhöhung der Porosität gebrochen, das Tabakblatt jedoch nicht durchlöchert ist und die reliefartigen
Prägungen buckelartige Ausbauchungen bilden. Obwohl reliefartige Prägungen bei Zigarettenhüllen
aus Papier bekannt sind (z. B. US-PS 29 81 261), ermöglicht es die Ausbildung der Prägungen als buckelartige
Ausbauchungen und die besondere Vorbehandlung des Tabak-Abfallblattes gemäß der Erfindung erstmals,
auch die relativ dicken aus Tabakabfall bestehenden Blätter in wirtschaftlicher Weise als Zigarettenhülle
verwendet werden können. Eine dünnere Ausführung von Tabak-Abfallblättern ist deswegen nicht möglich,
weil sie sonst in der Zigarettenherstellungsmaschine
zerbrechen würden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Ausbauchungen dicht beieinander und mit etwa gleichen Abständen
angeordnet sind. Zweckmäßig wächst die Tiefe der Ausbauchungen vom Mundstückende aus zum entgegengesetzten
Ende der Zigarette fortschreitend an. Die Abstände zwischen den einzelnen Ausbauchungen nehmen
nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform vom Mundstückende aus zum entgegengesetzten
ίο Ende der Zigarette fortschreitend ab.
Schließlich sieht eine zweckmäßige Ausführungsform vor, daß die Größe der Ausbauchungen vom Mundstükkende
aus zum entgegengesetzten Ende der Zigarette hin fortschreitend zunimmt und die Abstände dazwisehen
fortschreitend geringer werden.
Ein bevorzugtes, jedoch nicht zum Gegenstand der Erfindung gehörendes Verfahren zur Herstellung einer
Zigarette gemäß der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung beschrieben, welche eine perspektivische
Ansicht zweier Prägewalzen und eines Teiles der geprägten Hülle in vergrößertem Maßstab zeigt.
Das blattförmige, faserige Material, aus welchem die Zigarettenhülle gefertigt wird, ist nach einem Verfahren
hergestellt, bei dem der Hauptstengel des Tabaks zunächst zerquetscht und der überschüssige Staub
durch Sichtung entfernt wird. Das Material wird dann in einen Autoklav gegeben, und zwar zusammen mit
der vierfachen Gewichtsmenge an Natronätzlauge, deren Konzentration so gewählt ist, daß das Gemisch
22 Gewichtsprozent NaOH1 bezogen auf ofengetrocknete Stiele, enthält. Nach der einen Stunde dauernden
Aufheizperiode wird die Mischung 6 Stunden lang bei einem Druck von etwa 3,5 at gehalten.
Das aufgeschlossene Material wird dann einer Laboratoriumsprüfung
unterzogen, bei der die Aufnahme von NaOH geprüft wird. Anschließend wird der Brei
gewaschen, bis er negative Ergebnisse für NaOH zeigt. Das Material wird dann einem Trennvorgang in einem
Hydrapulper eine genügend lange Zeit unterworfen, um die Faserklumpen aufzulösen. An dieser Stelle wird
der Faserertrag festgelegt. Das Gemisch wird dann in einen Holländer gegeben, um die langen Bruchstücke
zu zerkleinern. Das Material wird dann einem Siebvorgang unterworfen. Dieses kann auf zwei Arten vorgenommen
werden. Die Bearbeitung in dem Holländer wird lange genug fortgesetzt, um alle Bruchstücke zu
beseitigen, jedoch nicht so lange, daß eine Faserung stattfindet. Die Enden werden dann entfernt, indem die
auf dem Holländer befindliche Waschtrommel verwendet wird, oder indem das Gut durch eine gesonderte
Waschtrommel geleitet wird, bei der die Siebteilung eine lichte Maschenweite von 177 μ aufweist. Alternativ
kann die Behandlung in dem Holländer in einer viel kürzeren Zeit durchgeführt werden, und das Gut wird
durch ein grobes Sieb geleitet, welches die übrigbleibenden Bruchstücke entfernt. Die gesiebte Masse wird
dann auf einer Fourdrinier-Papiermaschine zu Blattmaterial verarbeitet.
Ein wäßriger Tabakextrakt wird entsprechend dem vorliegenden Beispiel in folgender Weise hergestellt.
Eine Dispersion aus 1500 g Mittelrippen-Stengeln wird in 5 Liter Wasser bei 3,5 at und 1400C 1 Stunde lange
gekocht. Die entstehende Flüssigkeit wird abgefiltert und durch Verdampfung bis auf eine Viskosität, die sich
zur Beschichtung eignet, konzentriert. Der konzentrierte Extrakt wird nach Fertigstellung des Blattmaterials
mit Hilfe eines Dixon-Beschichters aufgebracht. Mit Hilfe einer Gravourwalze kann der Oberfläche des
Blattes ein aderähnliches Aussehen verliehen werden.
Während der Herstellung kann ein Faserertrag von 43,1% erzielt werden und nach dem Siebevorgang von
30,2%.
Mit diesem Verfahren ist ein Blatt herstellbar, das aus 100% Tabakblattabfall und Tabakstengeln besteht,
jedoch kann das Blatt auch mit Hilfe anderer bekannter Verfahren hergestellt werden, bei denen die Tabakprodukte
zu feinem Staub zermahlen werden, der Staub mit einer geeigneten Flüssigkeit vermischt wird, worauf
das Blatt auf einer den Papiermaschinen ähnlichen Maschine hergestellt wird. Nach der Zeichnung läuft das
Blatt 1 zwischen einem Paar Prägewalzen 2,3 hindurch, während es mit Hilfe einer Spannrolle 4 straff gehalten
wird. Bevor das Blatt durch die Walzen 2 und 3 läuft, ist es im wesentlichen eben, danach weist es ein Prägemuster
auf. Wie in dem in vergrößertem Maßstab dargestellten Ausschnitt des Blattes dargestellt ist, sind die
Fasern 5 am Boden der durch die Prägewalzen 2, 3 hergestellten Ausbauchungen 6 gebrochen. Diese gebrochenen
Fasern erhöhen die Porosität des Blattes, jedoch ist das Blatt selbst nicht gebrochen, so daß es
bei den nachfolgenden Arbeitsgängen in der Zigarettenmaschine leicht gehandhabt werden kann und die
daraus hergestellten Zigaretten ein angenehmes Aussehen erhalten.
Das Blatt läuft dann in den Formteil der Maschine und wird in bekannter Weise zu Zigarettenhüllen verarbeitet.
Wenn es gewünscht wird, kann die Zigarette eine Filterspitze erhalten, welche auf Grund der Tatsache,
daß die Zigarette mit leichterem Zug geraucht werden kann, dichter gepackt sein kann als herkömmliche
Filter.
In der oben beschriebenen Anordnung weisen die Prägewalzen 2 und 3 ein Standardprägemuster auf, so
daß das Muster kontinuierlich über die Breite und Länge des Papiers aufgebracht wird. Es kann auch zweckmäßig
sein, eine Zigarette herzustellen, bei der die Porosität des Deckblattes über ihre Länge veränderlich
ist. Um dieses zu erreichen, braucht nur das Muster auf den Prägewalzen geändert werden, so daß die Tiefe,
die Größe und der Abstand der Ausbauchungen den gewünschten Wert haben. Das Muster ist mit dem
Schneidevorgang der Maschine abgestimmt, und zwar in gleicher Weise wie der Druckvorgang, so daß eine
Zigarette hergestellt wird, deren Porosität vom Mundstück aus zu dem Ende, welches angezündet wird, verschieden
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Zigarette, bei welcher die Hülle aus Tabak besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die
aus einem Tabak-Abfallblatt bestehende Hülle (1) mit bei Hüllen aus Papier bekannten reliefartigen
Prägungen versehen ist, wobei die Fasern des Tabakblattes zur Erhöhung der Porosität gebrochen,
das Tabakblatt jedoch nicht durchlöchert ist und die reliefartigen Prägungen buckelartige Ausbauchungen
(6) bilden.
2. Zigarette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbauchungen (6) dicht beieinander
und mit etwa gleichen Abständen angeordnet sind.
3. Zigarette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Ausbauchungen (6)
vom Mundstückende aus zum entgegengesetzten Ende der Zigarette fortschreitend anwächst.
4. Zigarette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände zwischen den einzelnen
Ausbauchungen (6) vom Mundstückende aus zum entgegengesetzten Ende der Zigarette fortschreitend
abnehmen.
5. Zigarette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Ausbauchungen (6)
vom Mundstückende aus zum entgegengesetzten Ende der Zigarette hin fortschreitend zunimmt und
die Abstände dazwischen fortschreitend geringer werden.
Applications Claiming Priority (3)
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Publications (3)
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DE1632242B2 DE1632242B2 (de) | 1975-07-24 |
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