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Mehrschichtiges Papier, sein Herstel lungsverfahren und daraus gefertigte
Erzeugnisse Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Papier, das Ver
fahren zur Herstellung dieses mehrschichtigen Papiers und die aus diesem Papier
erzeugten Produkte.. Insbesondere betrifft die Erfindung ein mehrschichtiges Papier,
das durch ein aus gezogenem Polyolefin-oder
Cellophanband hergestelltes
Geflecht verstärkt ist, sowie auf ein Herstellungsverfahren von geschichtetem Papier,
bei dem eine Papierfläche mit dem genannten Geflecht mittels Polyolefinkuistharz
verbunden wird.
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Bis jetzt hatAman gewöhnlich Papierbehälter fur hohe Ansprüche und
Strapazierfähigkeit unter Verwendung eines hochfesten Papiers, beispielsweise Packpapier,
in drei bis sechs Lagen, in manchen Fällen sogar neun Lagen hergestellt. Zur Erzeugung
solcher Papierbehälter ist jedoch ein vergleichsweise kompliziertes Verfahren, sowie
ein relativ hoher Papierbedarf erforderlich, wobei außerdem die Widerstandsfähigkeit
des Behälters durchaus noch in Frage gestellt ist. Es kommt nämlich häufig vor;
daß der gefüllte Behälter b#i normalem Gebrauch und besonders wenn er fallen-gelassen
wird, beschädigt wird.
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Als weiteren Versuch zur Lösung dieses Problems hat man kürzlich einen
einseitig mit Kunstharz beschichteten Papierbehälter entwickelt, jedoch haben auf
diese Weise hergestellte Behälter ebenfalls viele nachfolgend beschriebene Nachteile.
So treten nämlich bei der Herstellung dieser Papierbehälter Schwierigkeiten auf,
eine genügend gute Bindung des Kunststoffilmes zu erzielen Weiterhin werden sie
immer noch
leicht durch vorstehende Gegenstände beschädigt; rutschen
leicht, wenn' sie gestapelt werden und laden sich gern elektrisch auf.
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Die Absicht der Erfindung und der erreichte technische Fortschritt
liegt darin, daß diese eben erwähnten Nachteile vermieden werden. Ein Vorteil des
erfin äs geschichteten Papiers, nämlich die verbesserte mechanische Widerstandsfähigkeit,
resultiert aus der geeigneten Anordnung der einzelnen Schichten. Diese Anordnungen
sind folgende: 1. Mehrschichtlges Papier, bei dem ein Blatt Papier als Grundlage
fest mit einem Geflecht aus gezogenem Polyolefin- oder Cellophanband unter Verwendung
eines gescbmolzenen Polyolefin-Klebemittels verbunden ist.
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2. Mehrschichtiges er, bei dem ein Blatt Papier auf eine Gewebegrundlage
aus gezogenem Polyolefin- oder Cellophanband unter Verwendung eines geschmolzenen
Polyolefin-Klebemittels aufgelkebt wird.
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3. Mehrschichtiges Papler, bei dem eine Gewebegrundlage aus gezogenem
Polyolefin-oder Cellophanband mittels eines geschmolzenen Polyolefin-Klebemittels
auf beiden Seiten mit Papier belegt ist.
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Die Lösung dieser erfindungsgemäßen Aufgabenstellung, nämlich die
Herstellung dieser Papiersorten erfolgt durch das nachfolgend beschriebene erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Papiers, bei dem eine von einer
Extrudiermaschine gespritzte Schicht geschmolzenen Polyolefins auf ein Blatt Papier
aufgebracht wird und auf diese noch in geschmolzenem Zustand befindliche Schicht
ein Geflecht aus gezogenem Polyolefin- oder Collephanband auf gewalzt und das auf
diese Weise hergestellte Produkt anschließend gekühlt wird.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, aus dem genannten geschichteten
Papier Papierbehälter für hohe Strapazierfähigkeit herzustellen, wobei deren besondere
Kennzeichen in einer sehr stark erhöhten mechanischen Widerstandsfähigkeit, insbesondere
gegen Stoßbeanspruchung, zu sehen sind.
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Weitere Gegenstände und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus
der nachfolgenden Beschreibung und den Ansprüchen zu ersehen: Das erfindungsgemäße
mehrschichtige Papier erhält man durch Anwendung einer Methode, bei der ein, aus
einer Extrudiermaschine herausgepreßter Film geschmolzenen Polyolef ins auf die
Oberfläche eines Blatt Papiers gebracht wird und auf diesen Polyolefinfilm ein aus
filmbildendem Material hergestelltes Geflecht zu einer Zeit aufgewalkt wird, wo
er sich noch in
einemklebrigen und fließfähigen Zustand befindet
und Bindefählgkeit besitzt.
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Für die vorliegende Erfindung ist es empfehlenswert, Papier von hoher
Festigkeit zu verwenden. Besonders geeignet ist ungebleichtes Packpapier.
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Jedoch können auch alle anderenSorten gebleichten Ünd ungebleichten
Papiers, das aus chemischen Breien hergestellt ist, vorteilhafterweise verwendet
werden. Dazu zählen beispielsweise Papiere aus sulfitischen und alkalischen Breien,
halbehemischen Breien, Bastfasern, wie z. B. Mitsumata, Leinen, Jute, Hanf und Sisal,
anorganischen Fasern wie Glas, Stein-eder Metallfasern, synthetischen Fasern, beispielsweise
aus Polyamid, Polyester, Polyacrylonitril und Polyvinylalkohol sowie sonstigen Fasern,
beispielsweise Kunstseide. Weiterhin kommt sogen. reckbares Papier, wie Krepp-Papier,
reliefgeprägtes Papier und das unter dem Handelsnamen "Clupak Papier" auf dem Markt
befindliche Papier erfolgreich zur Anwendung.
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Selbstverständlich kann auch das auf verscMedenartigste Weise hergestellte
Papier, beispielsweise überzogenes, geprägtes und anders geschichtetes Papier genauso
verwendet werden.
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Das zu dieser Erfindung verwendete Papier kann au#erdem in einem nassen
Herstellungsverfahren unter Verwendung einer konvehtionellen papiermaschine,
z.
B. einer "Fourdrinioer" - oder einer Zylindermaschine hergestellt sein oder aus
einem trockenen Herstellungsverfahren unter Verwendung einer "Random webber andCard"-Maschine
hervorgegangen sein.
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Das filmbildende Material, das in dieser Erfindung verwendet wird,
schließt Polyolefin und Cellophan ein. Polyäthylene, besonders Polyäthylene mittlerer
und hoher Dichte sowie molekular gleichförnig strukturierte Polypropylene, sind
dazu am besten geeignet. Überdies hinaus kann jedoch jedes sonstige Polyolefinmaterial
mit Erfolg verwendet werden. Der aus einem solchen Polyolefin hergestellte Film
wird vorteilhafterweise auf 200 bis 500 % seiner ursprünglichen Länge ausgezogen,
um eine günstige Orientierung sicherzustellen. Es ist empfehlenswert, wenn die genannten
Polyäthylene eine Dichte von 0,92 - 0,97 g/cm3 und einem Schmelzindex von 0,2 bis
20, die verwendeten Polypropylene dagegen eine Dichte von 0,9 - 0,92 g/cm3 und einen
Schmelzindex von 0,2 bis 50 aufweisen.
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Das oben erwähnte Polyolefin- oder Cellophanband soll eine Breite
von 2 bis 5 mm, vorzugsweise von 3 bis 4 mm im Ausgangszustand und eine Feinheit
von 500 bis 1500 Denier, vorzugsweise 1000 Denier, aufweisen.
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Der in der weiteren Beschreibung und den Ansprüchen dieser Erfindung
erscheinende Ausdruck "Geflecht" gilt in einem weiter gefa#ten Sinne ebenso für
gewebte wie tür gewirkte und vermischte Erzeugnisse. den meisten
Fällen
wird gewebter Stoff vorgezogen, da dieser in seiner Stabilität in mehreren Richtungen
den gewirkten und vermaschten Erzeugnissen Uberlegen ist.
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Mit dem Ausdruck "Band" wird ein Material bezeichnet, was wesentlich
breiter als dick ist, wobei jedoch die Breite weniger als 10 mm beträgt und die
Dicke etwa bei 0,2 mm liegt.
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Um eine starke Verbindung aufgrund einer größeren und glatteren Kontaktfläche
zu erhalten, wird das genannte Geflecht unter Verwendung eines verdrehten Bandes
hergestellt. Selbstverständlich ist es möglich, ein Geflecht zu verwenden, das aus
gedrehtem Band fabriziert ist. In diesem Fall erhält die Oberfläche des Endproduktes
ein Aussehen von besonderer Eigenart.
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Das mit Papier zu beschichtende Grundgeflecht zeigt gewöhnlicherweise
eine Webdichte von 5 bis 15 Bandstreifen auf 25, 4 mm. Die jeweilige Anzahl von
Kette- und Schußfäden ist jedoch innerhalb der eben erwähnten Grenze frei wählbar;
sie hängt lediglich von dem gewünschten Festigkeitsgrad des Geflechts in einer vorgeschriebenen
Richtung abd Ebenso kann dieses Geflecht von feiner oder grober Textur sein.
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Das bei dieser Erfindung zur Anwendung kommende Polyolefin-Klebemittel
ist ein Polyäthylen niedriger oder mittlerer Dichte oder eine der verschiedenen
Arten von Polypropylenen. Besonders gut ist ein Polyäthylen mit einer Dichte von
0, - 0,95 g/cm3 zu gebrauchen.- Im allgemeinen wird man diese Klebemittel auf das
Papier in einer Schichtdicke von 10 -60µ, vorzugsweise von 15 - 90 µ aufbringen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsart dieser Erfindung wird geschichtetes
Papier durch eine S'chrittfolge hergestellt, bei der ein Polyolefin durch eine T-förmige
Matrize einer konventionellen Extrudiermaschine bei einer Formtemperatur von etwa
280 bis 3400C, vorzugsweise bei 300 bis 3100C, auf ein Papierblatt gepreßt wird,
ein Geflecht auf das noch in zähflüssigem und klebrigem Zustand befindliche Polyolefin
gebracht wird, diese beiden durch Anwendung beispielsweise von Walzen zusammengepreßt
werden und dann das auf diese Weise hergestellte Material durch die Anwendung von
Kühlmitteln, wie Kühlwalzen und einem Luftgebläse gekühlt wird. Bei der Herstellung
eines Erzeugnisses, das aus zwei Blatt Papier und einer mittleren Lage von Geflecht
besteht, ist es von Vorteil, die obengenannte Prozedur unter Verwendung des gleichen
oder eines zweiten Apparates zu wiederholen, d. h. das Geflecht und das Papierblatt
mit der erwähnten Prozedur zu. verbinden und darauf die andere Geflechtseite mit
einem zweiten Papierblatt zu belegen.
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Da eine konventionelle Extrudiermaschine zur Anwendung kommt~und auch
aum Extrudieren des Polyolefinfilms keine besondere Technik. vonnöten ist, erübrigt
sich zum Verständnis des vorliegenden Prozesses eine weiter ins Einzelne gehende
Beschreibung.
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Aus Obigem ist leicht zu ersehen, daß-man wegen der Anwendung von
Extrudiermaschinen eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit entfalten kann und daß wegen
des Wegfalls voln speziellen Einrichtungen, sei es zur Beschichtung des Papiers
und des Geflechts, sei es zum Trocknen des Polyolefin-Klebemittels das mehrschichtige
Papier zu einem niedrigeren Preis hergestellt werden kann.
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Bei der Verbindung eines Papierblattes mit einem Geflecht unter Verwendung
eines Polyolefins als Klebemittel wird wegen der dem Polyolefin eigenen Tendenz,
einen Film zu bilden, das Klebemittel niemals in das Papier eindringen. Aus diesem
Grund ist das vorliegende Verfahren den Methoden weit überlegen, die ein emulsionsartiges
oder gelöstes Klebemittel verwenden, weil diese mangels der Fähigkeit, einen Film
zu bilden, eine wesentlich größere Menge an Klebemittel erforderlich machen Dagegen
trachtet das bei dieser Erfindung angewendete Polyolefin in die Öffnungen des Textilgeflechts
einzudringen, was umsomehr eine gesunde Verbindung zwischen der Papiertafel und
dem Geflecht'sicherstell,tr
Aus dem Obigen leitet sich eine Menge
von hervorragenden Eigenschaften des mehrschichtigen Papiers her, die nachfolgend
beschrieben werden.
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Vor allem ist das erfind'ungsgem äß hergestellte mehrschichtige Papier
hervorragend wasserabweisend, so daß keine Gefahr besteht, daß der Inhalt eines
daraus hergestellten Papierbehälters feucht oder klamm wird.
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Weiterhin braucht wegen der festen Verbindung zwischen dem Papier
und dem Geflecht des mehrschichtigen Papiers gemäß dieser Erfindung keine Sorge
zu bestehen, daß es aufblättert. Schon ein einfach beschichteter Papierbehälter
ist genügend fest und dauerhaft, um als Behälter für Materialien, wie Düngemittel,
Zement, Weizen, Futtermittel und Chemikalien zu dienen. Außerdem ist das vorliegende
mehrschichtige Papier als Packmaterial für schwere Erzeugnisse, wie beispielsweise
Drähte und eleldrische Leitungen sowie als Grundmaterial für ein druckempfindliches
Klebepapier anwendbar.
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Für den Fall, daß sich das Geflecht an der Außenseite befindet, kann
das Erzeugnis wegen seines guten Aussehens vorteilhaft als Tapete, Bucheinband,
Buchrücken, hochwertiges Druckpapier oder Einschlagpapier verwendet werden.
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Die Eigenschaften des vorliegenden mehrschichtigen Papiers kommen
erst durch die nachfolgend aufgeführten Testergebnisse voll zur Geltun:.
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Für diesen Test wurde zuerst ein erfindungsgemässes Mehrschichtenpapie
lergestellt, auf folgende Weise:
Auf eine Seite des Markenpapiers
"Clupak-Packpapier" mit einer Qualität von 70 g/m2 wurde durch Erhitzung geschmolzenes
Polyäthylen mit einer Dichte von 0,92 g/cm3 und mit einem Schmelzindex von 5,0 in
einer Schichtdicke von 30µ aufgespritzt. Daraufhin wurde ein aus Polyäthylenband
von r mm Breite und einer Qualität von 1.000 Denier mit einer Flechtdichte von 8
Streifen pro 25,4 mm in jeder Richtung hergestelltes Geflecht daraufgewalzt. Das
Gewicht des auf diese Weise hergestellten Erzeugnisses betrug 177 g/m2.
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Die mechanische Widerstandsfähigkeit dieses Erzeugnisses wurde mit
derjenigen eines ungebleichten Packpapiers aus Weichholz mit einer Qualität von
80 g/m2 verglichen und die Ergebnisse in Tabelle 1 dargestellt.
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Wenn nicht anders darauf hingewiesen wird, beruhen alle Angaben, die
die mechanische Festigkeit zeigen, auf den Standardtestmethoden nach "TAPPI".
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Tabelle 1
Versuchs- Gewicht Berstdruck Festigkeit |
material g/m2 kg/cm2 |
Zugbelastung Dehnung Zerrei#- |
kg % widerstand-g |
MR2) QR3) M.R. Q.R. M.R. Q.R. |
Packpapier1) 177 7,9 17,6 10,3 3,2 7,5 286 310 |
Erfindungs- |
gemä#es, 177 11,9 14,4 10,8 12,4 13,2 unbestimmt@ |
mehrschich- |
tiges Papier |
(1) Alle Angaben wurden errechnet aus Testergebnissen mit dem
Packpapier von 80 g/m2.
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(2) ??M. R. "bedeutet" in Maschinenrichtung".
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(3) "Q.R." bedeutet "quer zur Maschinenrichtung".
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(4) Wegen des überragend hohen Wertes konnte der Zerreißwiderstand
nicht bestimmt werden.
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Aus den eben erwähnten Materialien wurden Papierbehälter für hohe
Strapazierfähigkeit hergestellt und jeder mit 50 kg Portlandzement gefüllt. Als
weiterer Versuch wurden diese zementgefüllten Papierbehälter in horizontaler Lage
aus einer Höhe von 1,5 m bis zu ihrem Zubruchgehen fallengelassen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 enthalten, wobei die Spalte 1Anzahl" die durchschnittliche Zahl
von Aufprallen bezeichnet, die nötig waren, um die Papierbehälter zum Platzen zu
bringen.
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Tabelle 2
Behälter Anzahl |
Ungebleichtes Packpapier 6 |
3 Lagen, 80 g/m2 |
Vorliegendes mehrschichtiges 46 |
Papler, 1 Lage |
Ganz ähnliche Tests wie die eben durchgeführten wurden unter Verwendung
eines ungebleichten Packpapiers aus Weichholz mit einer Qualität von 80 g/m 2-,
eines Hanfgewebes mit 10 Ketten und 1Q Schu#fäden von 2800 Denier Feinheit pro 25,4
mm und einer Qualität von 345 g/m2 so wie des erfindungsgemäßen mehrschichtigen
Papiers wiederholt. Das verwendete mehrschichtige Papier bestand dabei aus einem
aus Polyäthylenband von 6 mm Breite und 1000 Denier Feinheit gewebten Geflecht mit
einer Dichte von 10 Streifen auf 25,4 mm in jeder Richtung, dessen beide Seiten
mit "Clupak Packpapier" von 70 g/m2 beschichtet waren. Die mechanische Festigkeit
dieser Materialien ist aus Tabelle 3 zu erkennen.
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Tabelle 3
Versuch Gewicht Festigkeit |
g/cm2 |
Zugbelastung2) Dehnung Zerrei#widerstand |
kg % g |
V3) H4) V H V H |
Packpapier1) 302 30,0 17,6 3,2 7,5 488 529 |
Hanfgewebe1) 302 17,6 14,9 8,0 8,0 unbestimmt5) |
Erfindungsge- |
Mä#es, mehrschkh- |
tiges Papier 302 31,3 30,0 15,4 19,6 unbestimmt5) |
1) Errechnet mit 302 g/m2 2) Mit Material von 1,5 cm Breite bestimmt 3) V = vertikal
4) H = horizontal 5) Zu hoch im Rahmen der verwendeten Untersuchungsmethode.
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Aus den erwähnten Materialien wurden wieder Papierbehälter für hohe
Strapazierfähigkeit hergestellt und mit 50 kg Eisenpulver gefüllt. Der Berstversuch
wurde in der Weise durchgeführt,- daß zuerst jeder Behälter in horizontaler Lage
aus einer Höhe von 1,2 m und danach in vertikaler Lage aus einer Höhe von 0,6 m
fallengelassen wurde. Die Testergebnisse sind in Tabelle 4 auf geführt.
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Tabelle 4
Behältermaterial Anzahl |
Horizontale Lage Vertikale Lage |
Packpapier, 3 Lagen 6 2 |
Hanfgewebe 32 3 |
Erfindungsgemäßes, Uber 40 Uber 40 |
mehrschichtiges Papier |
Der Wert der Erfindung wird noch näher beleuchtet, durch die folgenden vorzugsweisen
Ausführungsarten, wenngleich es selbstverständlich ist, daß diese nur zur näheren
Erläuterung dienen und mit ihnen nicht beabsichtigt ist, wenn nicht anders erwähnt,
den Rahmen der Erfindung einzugrenzen.
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Beispiel 1 Auf die eine Oberfläche eines ungebleichten Packpapiers
aus Weichholz
von 80 g/m2 wurde geschmolzenes Polyäthylen mit einer
Dichte von 0,92 g/cmo und einem Schmelzindex von 5,9 durch eine T-förmige Matrize
einer Extrudiermaschine.bei einer Formtemperatur von 310°C aufgespritzt und mit
ihr verbunden. Der Spritzspalt und die Austrittsgeschwindigkeit des Polyäthylens
waren so bemessen, daß eine Schicht geschmolzenen Polyäthylens von 45µ dicke entstand.
Unmittelbar nach dem Belegen des genanten Papiers mit der geschmolzenen Polyäthylens
chicht, zu einer Zeit, wo sich das gespritzte Pölyäthyien auf dem Papier noch in
einem zähflüssigen klebrigen Zustand befand, wurde mittels einer Walze ein Geflecht
auf die geschmolzene Äthylenschicht aufgepre#t. Dieses Geflecht bestand aus nicht
gedrehtem Polyäthylenband von 7 mm Breite und 10Q0 Denier Feinheit und einer Flechtdichte
von 12 Ketten- und 12 Schu#fäden auf 25,4 mm Gewebelänge. Anschließend wurde das
Produkt durch ein Walzenpaar geschickt, von dem eine Walze mittels eines Wasserstroms
gekühlt wurde, um auf diese Weise genügende Abkillilung und eine vollkommene Verbindung
zu bewirken.
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Aus dem so gewonnenen Papier wurde nach geeignetem Zuschneiden ein
Papierbehälter für hohe Strapazierfähigkeit genäht, wobei die Papterseite nach außen
zu liegen kam. Diese äußere Fläche des Papierbehälters wurde dann unter Verwendung
einer konventionellen Druckmaschine bedruckt.
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Dieser so hergestellte Behälter wurde mit 30 kg staubförmiger Chemikalien
gefüllt
und einem Bersttest unterworfen, bei dem er wiederholt in horizontaler Lage aus
einer Höhe vön 2 m fallengelassen wurde.
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Selbst nach 100 Aufprallen konnte kein Schaden an ihm festgestellt
werden.
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Beispiel 2 Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 wurde ein mehrschichtiges
Papier hergestellt mit dem Unterschied, daß ein gebleichtes Packpapier aus Hartholz
von 64 gXm2 und eine geflochtene Matte verwendet wurden, die aus Polypropylenband
von 5,5 mm Breite und 800 Denier Feinheit in einer Anordnung von 16 Streifen pro
25, 4 mm In jeder Richtung bestand.
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Das auf diese Weise erhaltene mehrschichtige Papier hatte eine ausgezeichnete
mechanische Festigkeit und zeigte ein wunderbares Gewebeaussehen.
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Dieses Erzeugnis ist speziell als Tapetenpapier und zur Herstellung
kleiner Papierbehälter, wie Tinten, verwendbar, da das Gewebe nach einer Behandlung
zur elektrischen Entladung leicht bedruckbar iat.
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Beispiel 3 In diesem Beispiel wurde Rollenpapier hergestellt aus
50 % eines gebleichten
Weichholzsulfitbreies, 30 %, Fasern der
Mitsumata (Edgeworthia chrysantha) und 20 % Viskosezellstoffaser von ß', mm Länge
und 3 Denier Feinheit mit einer aus Cellophanband von 7 mm, breite und einer Feinheit
von 600 Denier hergestellten Matte, die eine Dichte von 1Q Streifen x 5 Streifen
auf 25>4 mm Gewebelänge aufwies, zusammengewalzt, wobei die 15 starke Klebeschicht
eines Polypropylenklebemittels verwendet wurde.
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Das geschmolzene Polypropylen mit einer Dichte von 0,905 g/cm3 wurde
dabei aus einer T-förmigen Matrize einer Extrudiermaschine aufgebracht.
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Das so erhaltene Produkt bietet sich besonders zur Verwendung für
Bucheinbände, für Buchrücken, für Tapeten und zur Herstellung lkeiner TUten sowie
für Geschenkeinpackpapier und Kunstdruckpapier an.
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Beispiel 4 Geschmolzenes Polyäthylen wurde in einer Schichtdicke von
30µ durch eine T-förmige Matrize einer ersten Extrudiermaschine auf die e,ine Oberfläche
eines "Clupak-Packpapiers" von 70 g/m2 Gewicht aufgelegt. Auf die geschmolzene Polyäthylenschicht
wurde eine Matte aus Polyäthylenband von 7 mm Brelte und 1000 denier Feinheit mit
einer Dichte von' 10 x 10 Streifen auf 25,4 mm gewebelängt aufgewalzt und das erzeugte
Produkt mit
einem Walzenpaar gepreßt und gleichzeitig gekühlt.
Daraufhin wurde auf die gleiche Weise unterVerwendung eines Polyäthylenk'lebemittels
aus einer zweiten Extrudiermaschine mit einer Schichtdicke von 30µ die Gewebeoberfl
äche des ao erhaltenen Produkts mit der zweiten Papierschicht aus Clupak-Packpapier
von ,70 g/m2 Gewicht belegt. Die physikalischen Eigenschaften des Endproduktes sind
in Tabelle 3 und 4 dargestellt. Das auf diese Weise erfindungsgemä# hergestellte
Erzeugnis ist ebenfalls außerordentlich nützlich zur Herstellung von Papierbehältern
für hohe Ansprüche und Strapazierfähigkeit.