DE1620784A1 - Verfahren zur Verbesserung der Haftung bzw. Rutschsicherheit von Fahrzeugreifen und Transmissionsbaendern - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Haftung bzw. Rutschsicherheit von Fahrzeugreifen und Transmissionsbaendern

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DE1620784A1
DE1620784A1 DE19661620784 DE1620784A DE1620784A1 DE 1620784 A1 DE1620784 A1 DE 1620784A1 DE 19661620784 DE19661620784 DE 19661620784 DE 1620784 A DE1620784 A DE 1620784A DE 1620784 A1 DE1620784 A1 DE 1620784A1
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Kloetzer Dipl-Chem Dr Erhard
Johannes Pochert
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Evonik Operations GmbH
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    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60CVEHICLE TYRES; TYRE INFLATION; TYRE CHANGING; CONNECTING VALVES TO INFLATABLE ELASTIC BODIES IN GENERAL; DEVICES OR ARRANGEMENTS RELATED TO TYRES
    • B60C11/00Tyre tread bands; Tread patterns; Anti-skid inserts
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29DPRODUCING PARTICULAR ARTICLES FROM PLASTICS OR FROM SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE
    • B29D29/00Producing belts or bands
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J3/00Processes of treating or compounding macromolecular substances
    • C08J3/20Compounding polymers with additives, e.g. colouring
    • C08J3/203Solid polymers with solid and/or liquid additives
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
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Description

  • Verfahren zur Verbesserung der haftung bzw.
  • Rutschsicherheit von Fahrzeugreifen und Transmissionsbändern.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern der Haftung bzw. Rutschsicherheit von mit heilen und/oder Russ gefüllten, aus Mischungen von natürlichem oder synthetischem Kautschuk, insbesondere deren ölgestreckten Mischungen mit mehr als 10 Teilen Öl auf 100 Teile Elastomer, hergestellten Fahrzeugreifen und Transmissionsbändern, mit welchem dem Material neben verbesserter Rutschsicherheit und haftung eine Leistungserhöhung bei Dauergebrauch verliehen wird.
  • Es ist bekannt, durch Zusatz von verstärkend wirkenden Filllstoffen, wie Russ oder Kieselsäure, zum natürlichen oder synthetischen Kautschuk vor der Vulkanisation einige mechanische Eigenschaften im Vulkanisat zu verbessern. Elastomere, die zur Herstellung von Fahrzeugreifen dienen, wurden seither in der Praxis im wesentlichen mit aktivem Russ allein verstärkt, da Füllungen mit aktiver Kieselsäure nicht die Leistung der mit Russ gefiillten Reifen beim Fahren erreichen. Auch Mischungen von aktivem Russ mit aktiver Kieselsäure in bestimmten Verhältnissen liessen beim Strassenversuch die Unterlegenheit gegenüber der reinen Russqualität noch erkennen (s."Bericht huber einige Reifen-Versuche auf dem Nürburgring" von Dr. Fromandi und Dr. Oettner in der Zeitschrift "Kautschuk und Gummi", Okt. 1g54 S. 212 WT).
  • Bei er HersteLlung der zu vulkanisierenden Mischung ist die gute Verteilung der Mischungsbestandteile, welche infolge ihrer verschiedenen Konsistenz und Menge die Mischung durch fortschreitende Mastifikation erreichen, die wichtigste Forderung. Zweckmässigerweise werden daher zunächst dis Stoffe eingearbeitet, welche sich in dem anfänglich harten Kautschuk besser verteilen, Die Vulkanisationsmittel werden möglichst getrennt eingemischt.
  • Die Beschleuniger, welche im allgemeinen nur in geringen Mengen angewandt werden und absolut einwandfrei im Kautschuk verteilt sein mitssen, werden zu Beginn in der ersten Phase, der Schwefel, welcher sich leicht einarbeiten lässt, zum Schluss in deV 2. Phase des Mischvorganges zugefügt.
  • Bei den neuerdings bevorzugt fiir die Reifenherstellung verwendeten Polybutadien in CIS-Form, sowohl im Verschnitt mit Naturkautschuk als auch mit synthetischem flutadien-Styrol-Kautschuk oder dessen mit Öl gestreckter Modifikation zeigt aktiver fluss, in Mengen von 20 - 70 Tlen pro Ioo Tle des Elastomeren eingesetzt, zwar genügende Erhöhung der Festigkeitseigenschaften, wie z.B. des Abriebs. Die Strassenhaftung bzw. Rutschsicherheit der Reifen bleibt Jedoch, insbesondere auf nasser Fahrbahn, sehr unbefriedigend. Diese nachteilige Eigenschaft des Polybutadiens stellt seine Verwendbarkeit in Reifen,die sich durch günstige mechanische und gummitechnische Werte empfiehlt, stark infrage.
  • Nach einem bekannten Verfahren lässt sich nun die Strassenhaftung bzw. Rutschsicherheit von Reifen bei Verwendung von Polybutadien in einfacher Weise durch Zusatz von 5 - 3o Tlen feinteiliger, aktiver Kieselsäure, vorzugsweise in Mengen von 10 - 20 Tlen pro loo Tle des Elastomeren, zur Russ-Kautschuk-Mischung wesentlich verbessern. Diese Wirkung tritt auch beim Polybutadien in Mischung mit Naturkautschuk und mit Synthesekautschuk bzw. dessen ölgestreckter Modifikation mit mehr aLs 10 Tlen Öl auf 100 Tle Elastomer ein. Desgleichen ergibt sich die günstige Wirkung eines Zusatzes von aktiver Kieselsäure auf die Strassenhaftung auch bei einem Mischpolymerisat oder dessen mit dl gestreckter Modifikation oder auch beim Verschnitt von Polybutadien mit anderen Elastomeren.
  • Bei diesem bekannten Verfahren stellte es sich jedoch heraus, dass bei Mitverwendung von Kieselsäure die Kilometerleistung der Reifen nicht immer den heute gestellten hohen Anforderungen genügt.
  • Der Erfindung lag daher die Aufgabenstellung zugrunde, ein Verfahren zum Verbessern der Haftung bzw. Rutschsicherheit von mit hellen. und/oder fluss gefüllten, aus Mischungen von natürlichem oder synthetischem Kautschuk, insbesondere deren ölgestreckten Mischungen mit mehr als lo Teilen Öl auf loo Teile Elastomer, hergestellten Fahrzeugreifen und Transmissionsbändern anzugeben, welches den Materialien eine verbesserte Leistung bei Dauergebrauch verleiht.
  • Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu selten, dass beim Mischvorgang der zu vulkanisierenden Mischung der Schwefelanteil zusammen mit den Valkanisationsbeschleunigern, z.B. organischen, basischen Zweitbeschleuniger, bereits bei der ersten btischphase dem Kautschuk zugesetzt und um 10 bis 50 % gegenüber der in der Praxis verwendeten Menge erhöht wird.
  • Diese zwei Massnahmen, einmal eine höhere Schwefeldosierung, indem 2,5 Teile gegenüber den sonst üblichen 1,75 Teilen, was einer Erhöhung um 43 % entspricht, in der Vulkanisationsmischung verwendet werden und zum anderen, dass bei der Mischungeherstellung der Schwefel und der bas. Beschleuniger (-Diphenylguanidin) in der ersten Mischungsphase dem Kautschuk zugesetzt werden, bedingen die wesentlich verbesserten Eigenschaften der Fahrzeugreifenmischungen bzw. Transmissionslaufbänder. Durch diese Massnahmen wird einmaL aufgrund der höheren Schwefeldosierung eine grössere Vernetzungsdichte des Vulkanisates erreicht und ausserdem findet eine gewisse Vorvernetzung schon im Kneter während des Mischprozesses statt, was sich auch bei der späteren Weiterverarbeitung, wie beim "Spritzen von Lauistreifen giinstig bemerkbar macht.
  • Eine weitere Verbesserung der gummitechnischen Eigenschaften kann dadurch erreicht werden, dass anstelle des organischen, basischen Zweitbeschleunigers bei reduziertem Schwefelgehalt ein Schwermetalloxyd, insbesondere Bleioxyd, verwendet wird, wobei ebenfalls Schwefel und Schwermetalloxyd in der ersten Phase des Mischprozesses dem Kautschuk zugegeben werden.
  • Wird der Schwefelanteil von 1,75 auf 1,2 Teile pro 100 Teile Kautschuk, also um ca. 30 % reduziert, dafür aber ein anderes Vernetzungssystem angewendet, nämlich an Stelle der sonst üblichen organischen, basischen Zweitbeschleuniger, Schwermetalloxyde, wie z.B. Bleioxyd, in Mengen von 2-30 %, berechnet auf den SiO2-Gehalt der Mischung, dann erhält man gegen reine, ohne Kieselsäurezusatz nur mit Russ in üblichen Mengen gefüllte Reifenmischungen eine um ca. lo % verbesserte Kilometerleistung und gleichzeitig auch eine bessere Strassenhaftung.
  • Das Verfahren gemäse der Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele erläutert: Beispiele 1.) Auf Basis ölgestreckter Styrol-Butadien-Kautschuk wird eine Reifenlaufflächenmischung folgender Zusammensetzung in Gewichtsteilen hergestellt: Duna Hüls 302 60,0 Hüls CB 10 40,0 Corax 6 65,0 VN 3 15,o Stearinsäure 1,5 Naftolen ZD 30,0 Cumaronharz 850 3,o PBN 1,0 PAN 1, o Alterungsschutz 4010 0,8 Vulkacit D 0,6 Zinkoxid Rotsiegel 2,0 Schwefel 2.5 Vulkacit CZ 1,0 UU9818/0976 223,4 Die Prüfung des Abriebs der Mischung ergab jetzt gegenüber einer nur mit Ituss gefüLlten Laufflächenmischung nach 14 ooo km - wobei 50 auf die Landstrasse und 5o % auf die Autobahn entfielen -die gleiche Reifenleistung, während jedoch die Strassenhaftung, ausgedrückt durch die Bremsverzögerung und den Bodenhaftungswert, wesentlich günstiger ausfiel, und zwar entsprechend den nachstehend aufgeführten Prüfungsergebnissen:
    Mischung:/techn. Werte: Bremsverzögerung Bodenhaftungswert
    m/sec² µB
    40km 60 km 80km 40km 60km 80km
    Mischung russgefüllt 6,05 5,79 5,53 0,61 0,59 0,56
    Mischung Beispiel 1 6,49 6,23 5,93 0,66 0,64 0,60
    Die Verbesserung der Strassenhaftung wird ermittelt mit Hilfe eines Schlepprades durch die Zeit-Weg-M@ssung bei blockierter Bremse. Diese Bremsverzögerung ist ein Mass für den Reibungs-oder Bodenhaftungskooffizientan, der aus der Bremsverzögerung in m/sec2 und der Erdbeschleunigung = 9,81 m/sec2 nach der Formel B = Bremsverzögerung Erdbeschleunigung errechnet werden kann.
  • Der Ausdruck/uB ist eine Funktion der Geschwindigkeit und nimmt mit abnehmender Geschwindigkeit stark zu. Bei der Geschwindigkeit 0 nähert er sich einem Höchstwert (Ruhereibung).
  • 2.) In diesem Beispiel werden Reifenlaufflächenmischungen.auf Basis ölges treckter Styrol-Butadien-Emulsion-Polybutadien Kautschuk folgender Zusammensetzung in Gewichtsteilen hergestellt; Buna Hüls 302 30,0 Buna Hüls CB 10 40,0 Buna Hüls BP 1559 30,0 Corax 6 65,0 VN 3 15,0 Zinkoxid 1,0 PbO 1,o Stearinsäure 1,0 4010 NA 2,o Naftolen ZD 30,0 Vulkacit MOZ 1,o Vulkalent A 0,5 Schwefel 1,2 217,7 Im Gegensatz zum Mischungsverfahren wird nun gemäss Beispiel 1.) der Schwefelgehalt auf 1,2 Teile reduziert, dafür aber ein anderes Vernetzungssystem angwandt, indem anstelle des aktivierenden basischen Beschleuniger ein Schwermetalloxid, im vorliegenden Fall z.R, Bleioxyd, verwendet wurde, wobei ebenfalls Schwefel und Schwermetalloxyd in der ersten Phase des Mischprozesses dem Kautschuk zugegeben werden.
  • Bei der Reifenprüfung dieser Mischung hat sich im Vergleich zu einer reinen ruesgefüllten Mischung gezeigt, dass die erstgenannte Mischung eine um ca. 10 % verbesserte Kilometer-Leistung ergab und gleichzeitig auch eine bessere Strassenhaftung, wie aus nachstehendem Vergleich der prüfungsergebnisse hervorgeht.
    Mischung /techn. Werte Bremsverzögerung Bodenhaftungswert
    m/sec² µB
    40km 60km 80km 40km 60km 80km
    Mischung russgefüllt 6,05 5,79 5,53 0,61 0,59 0,56
    Mischung Beispiel 2 6,38 6,00 5,97 o, 65 0,61 0,61
    Bei den in den Beispielen aufgeführten Mischungskomponenten für die Vulkanisation handelt es sich um folgende Stoffe: Buna Hüls 302 = ölgestreckter Styrol-Butadien Kautschuk mit 37,5 % % hocharomatischem Öl Buna Hüls CB lo = 1,4-Cis-Polybutadien Buna Hills BP 1559 = ölgestrecktes Emulsions-Polybutadien mit 37,5 % hocharomatischem Ö1 Corax 6 = ISAF-Russ VN 3 = hochaktive, gefällte Kieselsäure Naftolen ZD e hocharomatischer Weichmacher PBN = Phenyl-ß-naphtylamin PAN = " -α-naphtylamin Alterungsschutz 4010 = Para-Phenylendiaminderivat " 4010 NA = " " " Vulcazit D = Diphenylguanidin als basischer Zweitbeschleuniger Vulcazit CZ = Sutfenamidbeschleuniger Vutcazit MOZ = Vulkalent A S Dlphenylnitrosoamin als Verzögerer PbO = Bleioxid

Claims (4)

  1. P a t e n t a n J p r ii c h e 1.) Verfahren zur Verbesserung der Haftung bzw. Rutschaicherheit von mit hellen und/oder Russ gefüllten aus Mischungen von natürlichem oder synthetischem Kautschuk, insbesondere deren ölgestreckten Mischungen mit mehr als lo Teilen Öl auf 100 Teile Elastomer, hergestellten Fahrzeugreifen und Transmissionsbändern, dadurch gekennzeichnet, dass beim Mischvorgang der zu vulkanisierenden Mischung der Schwefelanteil zusammen mit den Vulkanisationsbeschleunigern bei der Mischungsherstellung bereits bei der ersten Mischphase dem Kautschuk zugesetzt wird.
  2. 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Mischvorgang der zu vulkanisierenden Mischung der Schwefelanteil bei Verwendung eines organischen, basischen Zweitbeschleunigers um 1o bis 5o % gegenüber der in der Praxis verwendeten Menge erhöht wird.
  3. 3.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der in kieselsäurehaltigen Mischungen ilblichen organischen, basischen Zweitbeschleuniger Schwermetalloxyde, insbesondere Bleioxyd, verwendet und zusammen mit dem Schwefelanteil in der ersten Mischphase dem Kautschuk zugesetzt wird.
  4. 4.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwermetalloxyde in Mengen von 2 - 30 %, bezogen auf den SiO2-Gehalt der Mischung, sowie Schwefel in Mengen von o, 8 bis 3 Teilen, vorzugsweise 1 - 1,5 Teile, bezogen auf loo Teile Kautschuk, verwendet werden.
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