DE1616366C3 - Anordnung zum Messen stark oberwellenbehafteter Schwingungen mittels eines zählenden Frequenzmessers - Google Patents
Anordnung zum Messen stark oberwellenbehafteter Schwingungen mittels eines zählenden FrequenzmessersInfo
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Description
Zählende Frequenzmesser, bei denen die Frequenz einer Schwingung durch Feststellen der Anzahl der
Schwingungen der zu messenden Wechselspannung innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne mittels eines
üblichen Zählers gemessen wird, sind bekannt. Bei diesen bekannten zählenden Frequenzmessern werden dabei
im allgemeinen die positiven oder negativen Durchgänge der zu messenden Schwingung bei einem konstanten
oder einstellbaren Bezugsspannungspegel gezählt. Diese Meßmethode arbeitet so lange einwandfrei,
wie die zu messende Schwingung eine reine Sinusschwingung ist oder zumindest die in ihr enthaltenen
Oberwellen keine allzu großen Amplitudenwerte besitzen. Wenn die zu messende Schwingung durch Oberwellen
im Sinne der in F i g. 1 gezeigten Schwingung verzerrt ist und damit der Bezugsspannungspegel Ut
während jeder Grundschwingung mehrmals durchlaufen wird, ist diese bekannte Meßmethode nicht mehr
brauchbar. Für solche Fälle wird noch ein zweiter Bezugsspannungspegel
Ui eingeführt, der erst durchlaufen werden muß, bevor ein neuer Durchlauf des ersten
Bezugsspannungspegels U\ gezählt wird. Diese für geringfügig verzerrte Schwingungen geeignete Meßanordnung
wird meist mit Schmitt-Trigger-Schaltungen realisiert. Bei stark verzerrten Schwingungen, wie sie
beispielsweise in F i g. 2 gezeigt sind, d. h. bei Schwingungen, bei denen die Oberwellen oder Störspitzen die
Amplitude der Grundschwingung erreichen oder sogar überschreiten und dadurch doppeltes oder mehrfaches
Durchlaufen beider Bezugsspannungspegel während einer Grundschwingungsperiode eintritt, ist aber auch
diese Zwei-Pegel-Meßmethode nicht mehr brauchbar.
Es ist an sich bekannt, Oberwellen und Störspitzen einer Wechselspannung durch einen dem Digitalzähler
vorgeschalteten Tiefpaß zu verringern oder ganz zu unterdrücken. Dies setzt jedoch wenigstens die ungefähre
Kenntnis der Grundfrequenz dieser Wechselspannung voraus, damit der Tiefpaß so eingestellt werden
kann, daß er einerseits die Grundfrequenz nicht zu stark schwächt, andererseits aber höhere Frequenzen,
also die Oberwellen, genügend stark unterdrückt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen bekannten zählenden Frequenzmesser so weiterzubilden und zu verbessern,
daß mit ihm ohne großen schaltungstechnischen Aufwand auch stark oberwellenbehaftete
Schwingungen genau und sicher gemessen werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem zählenden Frequenzmesser ein in an sich
bekannter Weise in seiner Grenzfrequenz einstellbarer Tiefpaß vorgeschaltet wird, dessen Grenzfrequenz derart
geregelt ist, daß seine Ausgangsspannung stets ein konstanter Bruchteil seiner Eingangsspannung ist. Dies
kann beispielsweise derart erfolgen, daß die Ein- und Ausgangsspannung des Tiefpasses einer Spannungsvergleichseinrichtung
zugeführt werden und in Abhängigkeit von diesen beiden Spannungen die Grenzfrequenz
des Tiefpasses auf einen ein vorbestimmtes konstantes Eingangs-Ausgangs-Spannungsverhältnis ergebenden
Wert geregelt wird. Eine andere einfacher realisierbare Möglichkeit besteht darin, daß dem Tiefpaß zusätzlich
noch eine seine Eingangsspannung auf einen konstanten Wert regelnde Spannungsregelschaltung vorgeschaltet
wird und die Grenzfrequenz des Tiefpasses auf einen eine konstante Ausgangsspannung ergebenden
Wert geregelt wird.
Als in der Grenzfrequenz veränderbarer Tiefpaß kann jede beliebige bekannte Tiefpaßanordnung angewendet
werden. So können beispielsweise bekannte RC-, LR- oder LC-Tiefpaßglieder einzeln oder mehrfach
in Kette geschaltet angewendet werden, bei denen entweder auf mechanischem Wege oder mittels elektronisch
steuerbarer Schaltelemente, beispielsweise Kapazitätsdioden, Blindröhren od. dgl., in Abhängigkeit
von einer Steuerspannung oder einem Steuerstrom die örenzfrequenz entsprechend verändert werden kann.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung hat sich zur Anwendung bei einer erfindungsgemäßen Meßanordnung
ein in seiner Grenzfrequenz in Abhängigkeit von einem Steuerstrom veränderbarer RC- oder L7?-Tiefpaß
als besonders vorteilhaft erwiesen, bei dem die Widerstandskomponente erfindungsgemäß durch eine
oder mehrere in Abhängigkeit vom Steuerstrom gesteuerte Dioden gebildet ist. Diese Tiefpaßschaltung,
für die kein Elementenschutz begehrt wird, ist nicht nur für erfindungsgemäße zählende Frequenzmesser geeignet,
sondern überall dort anwendbar, wo nicht allzu große Anforderungen an die Verzerrungsfreiheit bei
größeren Amplituden gestellt werden.
Durch den erfindungsgemäß dem eigentlichen Zähler vorgeschalteten und in seiner Grenzfrequenz geregelten
Tiefpaß wird für jede beliebige angelegte Frequenz automatisch die Grenzfrequenz des Tiefpasses so geregelt,
daß auch sehr stark durch Oberwellen verzerrte Schwingungen in solche Schwingungen umgewandelt
werden, wie sie im Sinne der F i g. 1 gemäß dem Ein- oder Zwei-Pegelmeßverfahren mit bekannten zählenden
Frequenzmessern noch sicher und unverfälscht ausgewertet werden können.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
F i g. 3 und 4 zeigen zwei mögliche Ausführungsbeispiele für eine erfindungsgemäße Meßanordnung;
F i g. 5 zeigt die Durchlaßkurve eines in seiner Grenzfrequenz einstellbaren Tiefpasses, wie er bei
einer erfindungsgemäßen Anordnung Anwendung finden kann;
F i g. 6 bis 9 zeigen mögliche Ausführungsbeispiele eines für die erfindungsgemäße Schaltung besonders
geeigneten LR- bzw. /ZC-Tiefpasses.
Fig.3 zeigt eine erfindungsgemäße Meßanordnung
mit einem üblichen entweder nach dem Ein- oder Zwei-Pegel-Meßverfahren arbeitenden zählenden Frequenzmesser
Z, dem ein in der Grenzfrequenz einstellbarer Tiefpaß T vorgeschaltet ist. Die Grenzfrequenz dieses
Tiefpasses 7*wird in bekannter Weise über eine Steuerleitung in Abhängigkeit von einer Spannungsvergleichseinrichtung
S angesteuert, der über Gleichrichter G die am Eingang E und am Ausgang A des Tiefpasses
herrschenden Spannungen zugeführt werden. In dieser Spannungsvergleichseinrichtung S wird der
Quotient aus diesen beiden Spannungen gebildet, und in Abhängigkeit von diesem Quotientenwert wird der
Tiefpaß Γ so lange verstellt, bis dieser Spannungsquotient einen vorbestimmten konstanten Wert k erreicht
hat. Wie aus F i g. 5 ersichtlich ist, bedeutet jeweils dieser'konstante
Faktor k des Verhältnisses zwischen der Ein- und Ausgangsspannung des Tiefpasses eine vorbestimmte
Grenzfrequenz fg des Tiefpasses.
Eine Schaltung ohne Spannungsvergleichseinrichtung zeigt F i g. 4. Hier ist dem Zähler Z wieder ein in
der Grenzfrequenz fg einstellbarer Tiefpaß T zusammen mit einem eventuell zwischengeschalteten Verstärker
V2 vorgeschaltet. Vor diesem Tiefpaß T ist zusätzlich noch eine Spannungsregelschaltung in Form
eines auf konstante Ausgangsspannung geregelten Verstärkers Vi geschaltet. Die Eingangsspannung am Eingang
£des Tiefpasses ist damit stets konstant. Die Regelschaltung W zur Einstellung der Grenzfrequenz des
Tiefpasses T kann in diesem Falle einfacher aufgebaut werden, da infolge der konstanten Eingangsspannung E
die Ausgangsspannung des Tiefpasses T ebenfalls nur auf einen vorbestimmten konstanten Wert geregelt
werden muß. Hierdurch wird wiederum über den Faktor k die Grenzfrequenz fg des Tiefpasses im Sinne der
F i g. 5 entsprechend der Grundfrequenz der jeweils anliegenden Schwingung eingestellt.
In dieser Schaltung werden Verzerrungen durch Nichtlinearitäten weitgehendst ausgeschaltet
Der Tiefpaß T kann aus einem oder mehreren in
Kette geschalteten Tiefpaßgliedern in LR-, RC- oder LC-Schaltung aufgebaut sein. Tiefpaßschaltungen, aufgebaut
aus ÄC-Gliedern, sind besonders geeignet, da
mit ihnen infolge der linearen Abhängigkeit der Grenzfrequenz von den Werten der Schaltelemente eine größere
Variation erreicht wird als bei LC-Gliedern.
In den F i g. 6 bis 9 sind verschiedene Ausführungsbeispiele für Tiefpaßschaltungen mit einer Widerstandskomponente,
also LR- bzw. /iC-Schaltungen, gezeigt,
bei denen in Abhängigkeit von einem Steuerstrom / die Grenzfrequenz fg veränderbar ist Bei dem
Ausführungsbeispiel nach F i g. 6 ist die Induktivität L mit zwei Dioden D zusammengeschaltet. Um Verzerrungen
durch geradzahlige Oberwellen zu vermeiden, sind die beiden Dioden in Gegentakt betrieben und
vom gleichen Steuerstrom / durchflossen. In dieser Schaltung bildet der dynamische Diodenwiderstand
den Widerstandsanteil des L/?-Tiefpaßgliedes, und dieser
ist in Abhängigkeit vom Steuerstrom /veränderbar. Die beiden Dioden sind noch durch einen Blockkondensator
Cb überbrückt. Bei dieser Schaltung sind Eingang Fund Ausgang A gleichstromfrei zu halten.
F i g. 7 zeigt einen aus zwei eingliedrigen LR-Tieipaßschaltungen
nach F i g. 6 zusammengesetzten zweigliedrigen Z./?-Tiefpaß. Die beiden Glieder sind durch
einen Koppelkondensator Q miteinander gekoppelt. Auch hier sind Eingang und Ausgang gleichstromfrei zu
halten.
F i g. 8 zeigt einen eingliedrigen RC-Tiefpaß, bei dem
die Widerstandskomponente wiederum durch die beiden in Gegentakt betriebenen Dioden D gebildet ist.
Der Steuerstrom /wird über Hilfswiderstände Rhzugeführt,
welche durch einen Hilfskondensator Ch verbunden sind. Ein zweigliedriger ÄC-Tiefpaß ist in F i g. 9
gezeigt. Der Ausgang ist in beiden Schaltungen gleichstromfrei zu halten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Anordnung zum Messen stark oberwellenbehafteter Schwingungen mittels eines zählenden Frequenzmessers,
dem ein Tiefpaß vorgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Frequenzmesser vorgeschaltete Tiefpaß (T) in seiner
Grenzfrequenz (Fg) einstellbar und seine Grenzfrequenz derart geregelt ist, daß seine Ausgangsspannung
(A) stets ein konstanter Bruchteil (k) seiner Eingangsspannung ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- und Ausgangsspannung (E, A)
des Tiefpasses (T) einer Spannungsvergleichseinrichtung (S) zugeführt wird und in Abhängigkeit
von diesen Spannungen die Grenzfrequenz des Tiefpasses auf einen ein vorbestimmtes konstantes
Spannungsverhältnis (k) ergebenden Wert geregelt wird (F i g. 3).
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Tiefpaß (T) eine seine Eingangsspannung (E) auf einen konstanten Wert regelnde
Spannungsregelschaltung (Vi) vorgeschaltet ist und die.Grenzfrequenz des Tiefpasses auf einen eine
konstante Ausgangsspannung (A) ergebenden Wert geregelt wird (F i g. 4).
' ?.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines RC-
oder L/?-Tiefpasses, dessen Widerstandskomponente (R) durch eine oder mehrere in Abhängigkeit von
einem Steuerstrom (J) gesteuerte Dioden (D) gebildet ist (F i g. 6 bis 9).
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER0047754 | 1968-01-10 | ||
DER0047754 | 1968-01-10 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1616366A1 DE1616366A1 (de) | 1971-04-08 |
DE1616366B2 DE1616366B2 (de) | 1975-10-09 |
DE1616366C3 true DE1616366C3 (de) | 1976-05-20 |
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