DE1611082C - Verfahren zum automatischen Reinigen eines Flüssigkeitsfilters - Google Patents
Verfahren zum automatischen Reinigen eines FlüssigkeitsfiltersInfo
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Description
eines ausreichenden Zeitraumes zum Absetzen des Schmutzes eintrittsseitig abgesperrt wird. Die bei dem
kurzzeitigen Offnen des Schaltventils der Schlammablaßleitung zusammen mit dem abgesetzten Schmutz
aus dem Schwenkrohr abströmende Flüssigkeitsmenge ist verhältnismäßig klein und bewegt sich
allenfalls in der Größenordnung des Filterkammer-Hohlraumes. Das Schwenkrohr kann sich mit dem
Schmutz mehrerer Filterkammern füllen, bevor das Schaltventil geöffnet wird.
Vorteilhaft wird das Schaltventil der Schlammab- '
laßleitung zusätzlich in regelmäßigen Zeitabständen der Größenordnung von einem halben Tag bis zu
mehreren Tagen kurzzeitig geöffnet Hierdurch ist erreicht, daß bei geringem Schmutzanfall der Schmutz
nicht über viele Tage in dem Schwenkarm zusammenbackt und sich dann nicht mehr ohne weiteres hinausspülen
läßt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt ao
F i g. 1 einen Achsschnitt durch einen für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Filter,
F i g. 2 eine Stirnansicht dieses Filters.
Das Filtergehäuse 1 hat oberhalb einer oberen Trennwand 2 eine Austrittskammer 5 und unterhalb
einer unteren Trennwand 3 eine Eintrittskammer 4. In die Eintrittskammer 4 mündet ein Stutzen 6 mit
Anschlußflansch 7 ein und aus der Austrittskammer 5 mündet ein Stutzen 8 mit Anschlußflansch 9 aus.·
Zwischen den beiden Trennwänden 2 und 3 sind mehrere auf den Umfang gleichmäßig verteilte Filterkammera
10 angeordnet. In diese Filterkammern gelangt die zu filtrierende Flüssigkeit aus der Eintrittskammer 4 durch öffnungen 3 α der unteren Trennwand
3. Das Filtrat fließt durch Öffnungen 2 α der
oberen Trennwand 2 in die Austrittskammer 5 ab. In jeder Filterkammer 10 ist ein Filtereinsatz 11 angeordnet.
Beim Ausführungsbeispiel sind die Filtereinsätze in bekannter Weise als Drahtspulen ausgebildet,
bei denen ein dünner Draht Schraubenlinienförmig auf einen Tragkörper aufgewickelt ist und zwischen
seinen Windungen Filterspalte freiläßt.
In der Eintrittskammer 4 ist ein abgekröpftes Schwenkrohr 12 um die Filterachse drehbar gelagert.
Das Schwenkrohr ist durch einen Motor 13 über Stirnräder 14,15 und eine in der Filterachse liegende
Spindel 16, die bei 17 mit dem Schwenkrohr fest verbunden ist, absatzweise drehend abtreibbar. Es
schließt in seiner Ruhelage jeweils die Eintrittsöffnung 3 a einer Filterkammer 10 von der Eintrittskammer
4 ab und verbindet sie mit einem Schaltventil 18, das in eine Schlammablaßleitung 19
mündet.
Die Filtereinsätze 11 sind mit einer an sich bekannten Reinigungsvorrichtung versehen, bei der ein
den Rohflüssigkeitsraum von dem Reinflüssigkeitsraum trennender Kolben mittels einer Treibspindel
20 in einem Zylinder gegen die Kraft einer Feder abwechselnd verschoben und zum Zurückfedern in
die Ausgangsstellung freigegeben wird. Dabei drückt der Kolben in gleichen Zeitabständen schlagartig Filtrat
durch das Filtermittel entgegen der normalen Strömungsrichtung von innen nach außen, wodurch
der Schmutz aus den Filterspalten entfernt und von der Filterfläche abgehoben wird, ohne den Filtrationsbetrieb
zu unterbrechen. Der Antrieb der Spindeln 20 erfolgt durch einen Motor 21 über Stirnräder
22 und 23. Das Stirnrad 23 läuft lose auf der Spindel
16. Die Stirnräder 14,15,22 und 23 sind in einem
Räderkasten 40 angeordnet, der oben auf den Filter aufgesetzt ist.
An Stelle in oben beschriebener Weise kann der Schmutz auch mittels Bürsten oder Kratzern oder
durch unmittelbar in Filterspalte eingreifende Reinigungsklingen von der Filterfläche abgehoben bzw.
aus den Filterspalten entfernt werden. Der Filtrationsbetrieb bleibt auch dann bei allen Filtereinsätzen
erhalten, die sich in den" nicht an das Schwenkrohr angeschlossenen Kammern befinden.
Über Leitungen 24 und 25 ist an den Eintrittsstutzen 6 und an den Austrittsstutzen 8 ein Differenzdruckschalter
26 angeschlossen. Dieser hat einen Schaltkontakt 27 für einen unteren Grenzwert und
einen Schaltkontakt 28 für einen oberen Grenzwert des Differenzdruckes. Wenn der Zeiger 29 den Kontakt
27 für den unteren Grenzwert erreicht hat, so wird der Motor 21 in Gang gesetzt und von nun ab
jeder der vorhandenen Filtereinsätze 11 fortlaufend einem Reinigungsvorgang durch schlagartiges Rück- "
drücken einer geringen Filtratmenge entgegen, der normalen Strömungsrichtung unterworfen. Der
Schmutz in der durch das Schwenkrohr 12 zuflußseitig abgesperrten Filterkammer hat Gelegenheit,
sich nach unten in dem Schwenkrohr abzusetzen, weil in dieser Filterkammer Strömungsruhe herrscht. In
den anderen Filterkammern wird der kurzzeitig von der Filterfläche abgehobene Schmutz durch die Rohflüssigkeit
wieder an die Filterfläche angeschwemmt, weil er keine Gelegenheit hat, sich aus dem Strömungsbereich
zu entfernen. Trotzdem ist der Differenzdruck etwas gesunken, weil der wieder angeschwemmte
Schmutz grobporiger als vorher an der Filterfläche anliegt
Wenn schließlich so viel Schmutz an die Filtereinsätze gelangt ist, daß durch den vom Motor 21
in Gang gesetzten Reinigungsvorgang eine ausreichende Auflockerung der Filterkuchen nicht mehr
erzielt wird, so schwenkt der Zeiger 29 nicht mehr unter den unteren Grenzwert 27 zurück, und der Differenzdruck
steigt Beim Erreichen des Kontaktes 28 für den oberen Differenzdruck-Grenzwert wird der
Fortschaitantrieb 13,14,15,16 für das Schwenkrohr
12 in Gang gesetzt und das Schwenkrohr bis zur benachbarten Filterkammer weitergeschwenkt. Durch
den nunmehr wieder in den Durchfluß eingeschalteten sauberen Filtereinsatz der vorher an das Schwenkrohr
angeschlossenen Filterkammer ist normalerweise wieder so viel zusätzlicher Filterquerschnitt frei, daß
der Zeiger 29 des Differenzdruckschalters 26 mindestens unter den oberen Grenzwert 28 absinkt. Sofern
der untere Grenzwert 27 des Differenzdruckschalters überschritten bleibt, läuft der von dem Motor 21 abgeleitete
Reinigungsvorgang für alle Filtereinsätze weiter, und der nunmehr in einer abgesperrten Filterkammer
befindliche Filtereinsatz wird weitgehend gesäubert. Der Schmutz dieser Filterkammer kann sich,
weil Strömungsruhe herrscht, in dem Schwenkrohr 12 nach unten absetzen.
Das absatzweise Fortschalten des Schwenkrohres 12 erfolgt über eine mit ihm fest verbundene
Nockenscheibe 30, die eine der Zahl der Filterkammern entsprechende Zahl von Nocken 31 hat. Die
Nockenscheibe 30 steuert einen ■ Schalter 32. Über nicht dargestellte Verzögerungsrelais ist der Antrieb
des Motors 13 so geschaltet, daß das Schwenkroh 1 12 zwischen zwei Fortschaltungen eine vorbestimnif
Mindestzeit in Ruhestellung verharrt. Wenn also der Differenzdruck nicht unter den oberen Grenzwert 28
absinken sollte, obwohl das Schwenkrohr auf die nächste Filterkammer geschwenkt ist, so dreht sich
der Schwenkarm nicht sofort weiter, sondern bleibt zunächst' in der die Filterkammer absperrenden
Stellung. ·■ .
Hierdurch hat der in dieser Filterkammer von der Filterfläche abgelöste Schmutz Gelegenheit, sich nach
unten abzusetzen.
Wenn der obere Differenzdruck-Grenzwert in einer vorbestimmten Zeit nach seinem Auftreten nicht
unterschritten wird und der Schwenkarm 12 an eine Filterkammer 10 angeschlossen ist, so wird über ein
Zeitrelais kurzzeitig das Schaltventil 18 der Schlammablaßleitung 19 geöffnet. Die Öffnungszeit, die beispielsweise
1 Sekunde beträgt, ist so bemessen, daß die Flüssigkeitsmenge in dem Schwenkrohr und einem
Teil der Filterkammer in die Schlammablaßleitung 19 abgeführt wird. Das Schaltventil 18 öffnet also
insbesondere dann, wenn der Schmutzanfall groß ist und die Zeit, innerhalb der das Schwenkrohr 12 die
Filterkammer 10 abschließt, zum Absetzen des Schmutzes nicht ausreicht und 'der Differenzdruck
nicht unter den oberen Grenzwert 28 absinkt. .
Zusätzlich wird das Schaltventil 18 unabhängig vom Differenzdruck, beispielsweise durch eine Schaltuhr,
in regelmäßigen Zeitabständen der Größenordnung von einem halben Tag bis zu mehreren Tagen
•kurzzeitig geöffnet. Dieser Zeitabstand wird in Abhängigkeit
von der Menge und der Art des anfallenden Schmutzes eingestellt. Dieses öffnen des-Schaltventils
bezweckt, zu verhindern, daß — insbesondere bei geringem Schmutzanfall — sich der Schmutz über
mehrere Tage oder gar Wochen in dem Schwenkarm sammeln und dort Verstopfungen hervorrufen kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum automatischen Reinigen der Differenzdruck den vorbestimmten Wert wieder
eines Flüssigkeitsfilters in Abhängigkeit vom Dif- 5 unterschritten hat. Nachteilig ist bei dem bekannten
ferenzdruck zwischen Filtereintritt und Filteraus- Filtrierverfahren, daß der Schmutz an der Filterobertritt
mit mehreren parallel durchströmten, Filter- fläche zu einem schlecht ablösbaren festen Kuchen
einsätze aufnehmenden, ortsfesten Filterkammern, zusammenbacken kann, wenn der Schmutzanfall gedie
durch ein absatzweise fortschaltbares ring ist und sich dadurch große Zeitabstände zwi-Schwenkrohr
zuflußseitig nacheinander mit einer io sehen den Reinigungsperioden ergeben. Verwendet
durch ein Schaltventil verschließbaren Schlamm- man zum Rückspülen Filtrar, so geht eine erhebliche
ablaßleitung verbindbar sind, wobei oberhalb Menge der zu filternden Flüssigkeit verloren. Der ereines
vorbestimmten Wertes des Differenzdruckes forderliche apparative Aufwand ist groß. Das Reinider
Fortschaltantrieb für das Schwenkrohr ein- gen der Filtereinsätze nur hintereinander bedingt häugeschaltet
und das Schwenkrohr nach jedem Fort- 15 fige Schaltungen des Schwenkantriebs und aller übrischaltschritt
für eine vorbestimmte Mindestruhe- gen in diesem Zusammenhang zu betätigenden Orzeit
im Stillstand gehalten wird, dadurch ge- gane, die damit einem erhöhten Verschleiß unterkennzeichnet,
daß für den Differenzdruck liegen.
ein unterer Grenzwert und ein oberer Grenzwert Ferner ist es aus der deutschen Patentschrift
vorbestimmt werden, wonach oberhalb des unte- ao 699 348 bekannt, einen Schlauchfilter für die Reiniren
Grenzwertes des Differenzdruckes alle Filter- gung gasförmiger Medien durch Trennwände in
einsätze gleichzeitig in an sich bekannter Weise Filterschläuche enthaltende Kammern zu unterteilen
durch Abheben des Schmutzes von der Filter- und die Filterschläuche kammerweise nacheinander
fläche oder Entfernen aus Filterspalten mittels in regelmäßigen Zeitabständen unter abflußseitigem
eines den Filtrationsbetrieb aufrechterhaltenden as Verschließen durch Rückspülen mittels Luft zu reini-Verfahrens
gereinigt werden, wobei das Schalt- gen. Dabei wird der Spülluftstrom durch ein eigens
ventil der Schlammablaßleitung während der hierfür vorgesehenes Gebläse erzeugt und durch rasch
Mindestruhezeit geschlossen bleibt, jedoch wäh- umlaufende Klappen zeitweise unterbrochen. Eine
rend des Anschlusses des Schwenkrohres an eine Steuerung des Rückspülvorganges in Abhängigkeit
Filterkammer kurzzeitig geöffnet wird, wenn der 30 vom Verschmutzungsgrad der Filterschläuche fehlt,
* obere Grenzwert des Differenzdruckes nach einer so daß ein rationeller Betrieb dieses auch ansonsten
vorbestimmten Zeit nicht unterschritten wird. für die Reinigung von Flüssigkeiten ungeeigneten
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Filters nicht gewährleistet ist.
kennzeichnet, daß das Schaltventil der Schlamm- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das be-
ablaßleitung zusätzlich in regelmäßigen Zeitab- 35 kannte Verfahren zur automatischen Reinigung eines
ständen der Größenordnung von einem halben Flüssigkeitsfilters so zu verbessern, daß bei guter Rei-Tag
bis zu mehreren Tagen kurzzeitig geöffnet nigung der Filtereinsätze der apparative Aufwand und
wird.. der Verlust an zu filternder Flüssigkeit möglichst
klein gehalten werden.
40 Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
- gelöst, daß für den Differenzdruck ein unterer Grenzwert und ein oberer Grenzwert vorbestimmt werden,
wonach oberhalb des unteren Grenzwertes des Differenzdruckes alle Filtereinsätze gleichzeitig in an
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum 45 sich bekannter Weise durch Abheben des Schmutzes
automatischen Reinigen eines. Flüssigkeitsfilters in von der Filterfläche oder Entfernen aus Filterspalten
Abhängigkeit vom Differenzdruck zwischen Filter- mittels eines den Filtrationsbetrieb aufrechterhalteneintritt
und Filteraustritt mit mehreren parallel den Verfahrens gereinigt werden, wobei das Schaltdurchströmten,
Filtereinsätze aufnehmenden, orts- ventil der Schlammablaßleitung während der Mindestfesten Filterkammern, die durch ein absatzweise fort' 50 ruhezeit geschlossen bleibt, jedoch während des Anschaltbares
Schwenkrohr zuflußseitig nacheinander Schlusses des Schwenkrohres an eine Filterkammer
mit einer durch ein Schaltventil verschließbaren kurzzeitig geöffnet wird, wenn der obere Grenzwert
Schlammablaßleitung verbindbar sind, wobei ober- des Differenzdruckes nach einer vorbestimmten Zeit
halb eines vorbestimmten Wertes des Differenz- nicht unterschritten wird.
druckes der Fortschaltantrieb für das Schwenkrohr 55 Mit dem gleichzeitigen Reinigen aller Filtereineingeschaltet
und das Schwenkrohr nach jedem Fort- sätze in regelmäßigen Zeitabständen bei Aufrechterschaltschritt
für eine vorbestimmte Mindestruhezeit haltung des Filtrationsbetriebes ist zunächst erreicht,
in Stillstand gehalten wird. daß der Schmutz auf den Filterflächen nicht als fester
Beim Betrieb eines derartigen Flüssigkeitsfilters ist Kuchen zusammenbackt. Auch wenn der · Schmutz
anzustreben, daß der Schmutz zuverlässig von der 60 wieder an die Filterfläche angespült wird, bildet er
Filterfläche entfernt und aus dem Filter transportiert an dieser einen aufgelockerten Belag. Der in der einwird
und dabei möglichst wenig von der zu filtern- trittsseitig an das Schwenkrohr angeschlossenen
den Flüssigkeit verlorengeht. Filterkammer abgelöste Schmutz kann sich in dem
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 138 021 ist es Schwenkrohr absetzen. Durch das Ingangsetzen der
bekannt, bei einem solchen Flüssigkeitsfilter jeweils 65 Antriebsvorrichtung des Schwenkrohrs erst bei erden
über das Schwenkrohr an die Schlammablaßlei-. höhtem Differenzdruck wird der Mechanismus weittung
angeschlossenen Filtereinsatz entgegen der nor- gehend geschont. Außerdem ist erreicht, daß jede
malen Durchströmrichtung mittels Filtrat oder eines Filterkammer unter normalen Umständen während
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