DE1607575C3 - Verfahren zum Regeln einer Sichter mahlanlage - Google Patents
Verfahren zum Regeln einer Sichter mahlanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln einer Sichtermahlanlage, bei dem die Frischgutaufgabemenge
in Abhängigkeit von einer vom Füllungsgrad der Mühle abgeleiteten ersten Regelgröße geregelt wird
und der Sollwert der Regelung in Abhängigkeit von einer zweiten Regelgröße beeinflußt wird.
Es ist bekannt, Fremdkraftmühlen als reine Luftstrommühlen
zu betreiben. Hierbei wird das ganze Mahlgut pneumatisch im Luftstrom aus der Mühle
ausgetragen. Die Regelung der Beschickungsmenge erfolgt bei derartigen Mühlen zufriedenstellend nach
dem Differenzdruck der Mühle oder einer anderen die Füllhöhe der Mühle kennzeichnenden Meßgröße.
Ein Nachteil derartiger Fremdkraftmühlen liegt jedoch in dem verhältnismäßig hohen spezifischen
Arbeitsaufwand für den ausschließlich pneumatischen Austrag des Mahlgutes. Man hat daher zur Verringerung
des Energiebedarfs neuerdings Fremdkraftmühlen entwickelt, bei denen nur ein Teil des Umlaufgutes im
Luftstrom aus der Mühle ausgetragen wird, während ein aus der Mühle ausfallender weiterer Teil des Umlaufgutes
über mechanische Fördereinrichtungen erneut der Mühle aufgegeben wird. Bisher werden auch solche
Fremdkraftmühlen nach einer die Füllhöhe der Mühle kennzeichnenden Meßgröße, insbesondere nach dem
Differenzdruck des durch die Mühle gesaugten Luftstromes, geregelt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich mit
einer solchen Regelung im allgemeinen keine optimale Leistung erzielen läßt
Aus der DT-AS 19 42 31 ist ferner ein Verfahren zum Regeln einer Sichtermahlanlage bekannt, wie es
eingangs beschrieben ist Dieses bekannte Verfahren dient jedoch zum Regeln einer üblichen Kugelmühle, die
über ein mechanisches Becherwerk mit dem Sichter verbunden ist Das vom Füllungsgrad der Mühle
abgeleitete erste Regelsignal wird durch ein elektrisches Ohr gewonnen, während die zweite Regelgröße von der
Grießmenge des Sichters abgeleitet wird.
Ein Regelverfahren dieser Art arbeitet befriedigend, solange keine zu schnellen und/oder zu großen
Änderungen der Mahlbarkeit und der Körnung auftreten.- Im Falle solcher rascher bzw. großer
Änderungen von Mahlbarkeit oder Körnung erweist sich jedoch die Regelung als zu träge. Der Sollwert der
Regelung wird nämlich erst verstellt, wenn sich die schlechtere Mahlbarkeit bzw. gröbere Körnung in einer
erhöhten Grießmenge des Sichters bemerkbar macht. Zu diesem Zeitpunkt kann jedoch die Mühle — vor
allem wenn sie mit maximaler Leistung gefahren wird — bereits überlastet sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil bei Anwendung des Verfahrens auf eine andere
Sichtermahlanlage zu vermeiden.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei Anwendung dieses Regelverfahrens auf eine Sichtermahlanlage
mit Fremdkraftmühle, deren Mahlgut im wesentlichen pneumatisch zum Sichter gefördert wird,
während der aus der Mühle ausfallende gröbste Teil des Mahlgutes durch mechanische Fördereinrichtungen
erneut der Mühle aufgegeben wird, die erste Regelgröße vom Differenzdruck der Mühle und die zweite
Regelgröße von der mechanisch geförderten Gutmenge abgeleitet wird. Somit wird das erfindungsgemäße
Regelverfahren also bei einer Sichtermahlanlage mit einer Fremdkraftmühle angewendet, d. h. bei einer
Mühle, in der die Zerkleinerung des Mahlgutes nicht allein durch die Eigenbewegung des Mahlgutes sowie
etwa vorhandener Mahlkörper erfolgt, sondern unter wesentlicher Mitwirkung von durch Fremdkraft angetriebenen
Mahlelementen (beispielsweise einer Mahlschüssel mit darauf lastenden Mahlrollen). Bei einer
solchen Sichtermahlanlage ist der Sichter über der Mahlbahn angeordnet und das Mahlgut wird im
wesentlichen pneumatisch zu diesem Sichter gefördert, während der gröbere übrige Mahlgutanteil aus der
Mühle ausfällt, mechanisch überhoben und erneut der Mühle aufgegeben wird.
Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß sich eine solche Sichtermahlanlage in vorteilhafter Weise
derart regeln läßt, daß die erste Regelgröße (die als Istwert die Frischgutaufgabemenge beeinflußt) vom
Differenzdruck der Mühle abgeleitet wird, während die zweite Regelgröße (die im Bedarfsfalle den Sollwert der
Regelung verstellt) von der mechanisch geförderten Gutmenge abgeleitet wird.
Somit handelt es sich hierbei um eine prinzipiell andersartige Regelung als bei dem bekannten Verfahren
gemäß der DT-AS 11 94 231.
Bei der Sichtermahlanlage mit Fremdkraftmühle wird das Mahlgut von der Mahlbahn pneumatisch zu dem
darüber angeordneten Sichter getragen. Während das Feingut mit dem Luftstrom den Sichter verläßt, fallen
die Grieße aus dem Sichter unmittelbar auf die Mahlbahn zurück. Eine Änderung dieses Grießanteiles
beeinflußt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren — ganz im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren gemäß
DT-AS 11 94 231 - die zweite Regelgröße überhaupt nicht.
Tritt dagegen plötzlich eine größere Änderung der Mahlbarkeit auf, so hat dies zur Folge, daß der gröbste
Teil des Mahlgutes, der durch den Luftstrom nicht mit zum Sichter gehoben wird (über einen Stutzen) aus der
Mühle ausfällt. Ein solcher Auslaß wirkt somit gewissermaßen als Ventil bei einer raschen bzw.
übermäßig großen Änderung der Mahlbarkeit und Körnung. Von diesem mechanisch geförderten Teil des
Umlaufgutes, der somit nur einen kleinen Teil der gesamten Grießmenge ausmacht, wird bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die zweite Regelgröße abgeleitet Dies hat den wesentlichen Vorteil, daß die
zweite Regelgröße spezifisch auf rasche und große Änderungen von Mahlbarkeit und Körnung anspricht,
ferner den entscheidenden Vorzug einer sofortigen Änderung des Sollwertes.
Damit unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur in seinem Anwendungsgebiet von
dem Verfahren gemäß DT-AS 11 94 231, sondern auch in den regeltechnischen Einzelheiten.
Zur Gewinnung des von der mechanisch geförderten Umlaufmenge abgeleiteten zweiten Regelgröße können
benutzt werden:
— Die Leistungsaufnahme des Becherwerkes oder eines anderen mechanischen Förderers für das
erwähnte Umlaufgut,
— das durch eine Waage bestimmte Gewicht des Umlaufgutes,
— die Leistungsaufnahme eines evtl. noch zwischen dem Umlaufbecherwerk und dem Mühleneintritt
vorgesehenen Fremdkraftsichters. is
Ein Ausführungsbeispiel einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geregelten Anlage sei im folgenden
anhand der Zeichnung beschrieben.
Das zu vermählende Material wird aus dem Bunker 1 von einer Waage 2 abgezogen und über ein Luftabschlußorgan
3 einer Fremdkraftmühle 4 aufgegeben. Das Fertiggut und ein Teil des Umlaufgutes wird durch
einen Luftstrom zu einem (über der Mahlbahn angeordneten) Sichter 5 gefördert. Das Fertiggut
gelangt mit dem Luftstrom zu einem Zyklon 6, wo es abgeschieden wird (Pfeil 8). Die Abluft wird von einem
Ventilator 7 einem Filter zur Nachreinigung zugeführt. Die Grieße fallen vom Sichter 5 — wie allgemein
bekannt — unmittelbar erneut auf die Mahlbahn der Mühle 4 zurück. Ein (gröberer) Teil des Umlaufgutes
wird über einen Stutzen 10 aus der Mühle ausgetragen und durch ein Becherwerk 9 über das Abschlußorgan 3
wieder der Mühle 4 aufgegeben.
Zur Steuerung der Beschickungsmenge ist ein Regler 11 vorgesehen, der eine vom Differenzdruck der Mühle
4 (und somit von der Füllhöhe dieser Mühle) gewonnene Regelgröße (Regelsignal 12) erhält, die den Istwert der
Regelung beeinflußt. Der Sollwert der Regelung wird von einer zweiten Regelgröße (Regelsignal 13) beeinflußt,
die von der mechanisch geförderten Gutmenge abgeleitet ist und vorzugsweise von der Leistungsaufnahme
des Becherwerkes 9 gewonnen wird.
Als zusätzliche Sicherheit wird der Sollwert für den Füllungsgrad der Mühle mit einem unteren und oberen
Grenzwert ausgerüstet, der sich beispielsweise nach dem Arbeitsbereich des Ventilators 7 richtet. Ebenso
kann auch der Arbeitsbereich des Umlaufbecherwerkes 9 durch einen Minimalwert und einen Maximalwert für
die Leistungsaufnahme begrenzt werden.
Die Wirkungsweise des Regelverfahrens dürfte nach den obigen Erläuterungen ohne weiteres verständlich
sein: Erhöht sich durch eine Änderung der Mahlbarkeit des Gutes die aus der Mühle 4 ausfallende und durch das
Becherwerk 9 der Mühle 4 erneut zugeführte Umlaufgutmenge, so verkleinert das dem Regler 11 zugeführte
Regelsignal 13 den Sollwert der Beschickungsmenge. Bei gleichbleibendem Istwert-Regelsignal 12 wird
infolgedessen die Frischgutbeschickungsmenge verringert
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Regeln einer Sichtermahlanlage, bei dem die Frischgutaufgabemenge in Abhängigkeit von einer vom Füllungsgrad der Mühle abgeleiteten ersten Regelgröße geregelt wird und der Sollwert der Regelung in Abhängigkeit von einer zweiten Regelgröße beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung dieses Regelverfahrens auf eine Sichtermahlanlage mit Fremdkraftmühle, deren Mahlgut im wesentlichen pneumatisch zum Sichter gefördert wird, während der aus der Mühle ausfallende gröbste Teil des Mahlgutes durch mechanische Fördereinrichtungen erneut der Mühle aufgegeben wird, die erste Regelgröße vom Differenzdruck der Mühle und die zweite Regelgröße von der mechanisch geförderten Gutmenge abgeleitet wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1968P0044130 DE1607575B2 (de) | 1968-02-28 | 1968-02-28 | Verfahren zum regeln einer sichtermahlanlage |
GB1231896D GB1231896A (de) | 1968-02-28 | 1968-12-03 | |
FR1600608D FR1600608A (de) | 1968-02-28 | 1968-12-30 | |
DK18369A DK127627B (da) | 1968-02-28 | 1969-01-13 | Fremgangsmåde til regulering af tilføringsmængden til en mølle. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP0044130 | 1968-02-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1607575C3 true DE1607575C3 (de) | 1977-05-12 |
Family
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