DE1607047A1 - Zur Viehzucht dienendes Verfahren und Anordnung fuer dessen Durchfuehrung - Google Patents
Zur Viehzucht dienendes Verfahren und Anordnung fuer dessen DurchfuehrungInfo
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Description
-- - Patentanwälte" \ ■
Dr.-Ing. HANS RUSCHKE
Dipl.-Ing. HEINZ AGULAR | f|7 0? 047.6-23
8 München 80, P.enzenauerst, 2 feigen, deni .lebruar 1970
Alfa-Laval AB - S 14700 Tumba/Schweden / Postf aek
Anlage zur Hutztierhaltung
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Nutztierhaltung
mit entlang einer !Führungsbahn an Pflege- und Ruheatationen
bewegbaren Boxen für die Tiere.
Bei dem BemühBn, die mit der Viehzucht in Zusammenhang
stehenden Produktionskosten zu verringern, treten vor
allem zwei Probleme auf, deren lösung erreicht werden
soll, nämlich wie der Anteil der menschlichen Arbeit' verringert und wie die Fütterung der Tiere sorgfältig'
eingestellt werden soll, so daß sie der'erzielbaren oder
angestrebten Produktion entspricht,
In^ "Viehställen, die in der herkömmlichen Weise ausgerüstet
sind, sind die Kühe in einer langen Reihe angebunden...
Das Füttern kann zwar durch mechanische Mittel geschehen,
jedoch würde es große Schwierigkeitenbereiten, jedes
Tier anteilmäßig seiner Milchlieferung zu füttern. Beim
Melken bringt das Personal die Melkbechervon der einen
Kuh zur nächsten und verbindet sie mit den Rohrleitungen,
die sich durch den Viehstall erstrecken;.,, dessen Melkanlagen
mit großen Rohrleitungen verseilen tat. Dies bedingt
eine menschliche Arbeitsleistung. In den Viehställen der
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erwähnten Art ist es ferner schwierig, die Mistbeseitigung
in rationeller Weise durchzuführen. Es werden zwar in zunehmendem Maße mechanische Vorrichtungen verwendet,
jedoch werden, wenn große Flächen saubergehalten werden sollen, und der Mist über beträchtliche Entfernungen ge- "
fördert werden muß, solche Vorrichtungen häufig kompliziert und sperrig und erfordern zusätzlichen menschlichen
Arbeitsaufwand.
Um die Arbeit zu erleichtern, wurde das Vieh in sogenannten
Freilaufstallen gehalten. Die Kühe bewegen sich
dann frei im Viehstall herum, der mit einem G-itterboden
versehen ist. Der Mist wird von den Kühen selbst in einen Raum hindurchgetreten, der unterhalb des Bodens angeordnet
ist und der entweder durch mechanische Mittel oder durch eine sogenannte fließende Mistbeseitigung entleert wird.
Heu und ähnliches Grobfutter wird durch mechanische MIttel
besonderen Futtertischen zugeführt. Ferner haben die Kühe Stände zu ihrer Verfügung, in denen sie sich hinlegen
können, wenn sie Ruhe und Schlaf brauchen. Zur Melkzeit sammeln sich die Kühe in einer fest eingebauten Melkanlage,
welche sie gruppenweise in besonders ausgerüsteten Ständen stehend passieren. Während des Aufenthalts
in seinem Stand erhält jede Kuh eine Menge Kraftfutter in einem dem Stand zugehörigen Futtertrog. Die Zuteilung
geschieht mechanisch, wobei die Kuh das Kraftfutter während
des Melkens fressen soll.
Obwohl der Freiläufstall große Vorteile mit sich bringt,
hat er nichtsdestoweniger noch gewisse Schwächen. Es ist auch in diesem Fall schwierig, eine Einzelfütterung
der !Piere durchzuführen. Es kann sogar vorkommen, daß
die Kühe zu wenig Zeit haben» die zugeteilte Menge Kraft- futter während des Melkens zu fressen, so daß sie es
zurücklassen müssen. Ferner maoht der Critterboden, der
ständig mit Mist verunreinigt ist, einen unschönen BIn-
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druck. Eine wirksame Reinigung des Viehstalls,die Von.
Zeit zu Zeit vorgenommen werden muß, erfordert einen
großen Arbeitsaufwand.
•Zur Vereinfachung der Haltung und Aufzucht von Pflanzen
oder Tieren ist es bekannt (DGrBM 1 910 769L und brit.
Patentschrift 514 506), einzelne Behälter oder Boxen an einem Kreistransporteur anzubringen, welche die Pflanzen
oder Tiere aufnehmen und entlang von Pflege- und Ruhestationen führen. Diese bekannten Anlagen machen es
zur wirtschaftlichen Verwertung erforderIieh, daß Jede
der Boxen besetzt ist, d.h. bei der Nutzt!erhaltung, daß
die Anlage für eine genau vorbestimmte Anzahl von Tieren
verwendet werden muß. Da der Tierbestand ständig wechselt,
kann entweder ein Teil der Tiere in dieser Anlage gehalten werden oder aber es gelangen leere Boxen an die
Pflegestationen und werden mit Futter, Wasser od. dgl*
beschickt. Ferner muß bei diesen bekannten Anlagen beim
Aussondern einzelner Tiere, z.B. bei Krankheit oder im
jalle von Rindern, beim Kalben das Tier aus der Box geführt und dann gesondert gehalten werden. Insoweit muß
eine gründliche Reinigung bzw* Desinfektion der Boxen,
die zur Gesundhalt«ngder Tiere erforderlich '.,ist,,. im Kreislauf
selbst erfolgen, was eine besondere,nur seltenbenutzte:
Desinfektionsstation im Kreislauf notwendig
macht r an der ständig alle Boxen vorbeigeführt werden
müssen. . . -."-..".-■. -:■
Außerdem müssen bei den bekannten Anordnungen die Boxen
ständig entsprechend dem schnellsten Takt an den Pflegestationen
j z.B. der Futteraufgabe, vorbeibewegt werden, was zu eine r B&unruhigung der Tiere während den Ruhezeiten-führt. . - -; ^1 . -;V;: -
ist die der Erfindung zügrunde liegende Aufgabe', eine
derariige Anlage zur Mutztierhaltung zu schaffen, bei
welcher jedes der Tiere unabhängig von den anderen Tieren individuell gepflegt werden kann und die Bewegung
in jeder der Pflege*- und Ruhestationen entspreöhend dem
erforderlichen Zeitaufwand gesteuert werden kann,, Gemäß
der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die jeweils einzelnen Tiere oder Gruppen von Tieren aufnehmenden
Boxen unabhängig von anderen Boxen einzeln an die Pflege- und Ruhestationen verfahrbar sind.
Die Erfindung wird in der folgenden Beschreibung an einer Ausführungsform in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnung erläutert. .
Die Zeichnung zeigt schematisch eine Anlage eines Viehstalls.
Bei der dargestellten·Ausführungsform der Erfindung ateht
jede Kuh ständig in einer beweglichen, auf Schienen verfahrbaren Boxe, die mittels einer programmgesteuerten
Antriebsanordnung auf den Schienen hintereinander an eine Anzahl von Pflege- und Ruhestationen bewegt wird. An jeder
dieser Pflegestationen wird die Kuh einer der Pflegearbeiten
unterzogen, die im Viehstall vorkommen.
Die ^oxe ist geräumig, etwa 3 x 1,2 m und entspricht
einem gewöhnlichen Stand. Die erste Pflegestaion 1, zu
welcher die Kuh .in ihrer Boxe morgens überführt wird,
ist eine Waschstation. In dieser Station werden die Zitzen und das Euter der Kuh mittels einer Braueevorrichtung
gewaschen und anschließend mit Heißluft getrocknet. Bei
der nächsten Pflegestation 2 wird die Kuh gemolken, wobei die Zitzenbecher der Melkanlage von Hand angesetzt
werden. Während'dee Melkens wird die Boxe weitergefördert . Die Melkbecher werden auf dem Weg zur nächsten
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Station, wenn das Melken beendet ist, selbsttätig oder
bei kleineren Betrieben gegebenenfalls von Hand abgenommen.
An der dritten Station 5 wird ein Behälter in der Soxe
selbsttätig mit !Trinkwasser gefüllt. Bei der vierten
Station 4 erhält die Kuh eine bestimmte Eraftfuttermenge,
die der Milchleistung der Kuh entspricht« Die Milchleistung wird an der Melkstation ermittelt, von welcher eine
entsprechende Information an das Zumeßgerät der Putterstation
gegeben wird. Das Kraftfutter wird in einen in der Boxe angeordneten Futtertrog aufgegeben, so daß die
Kuh während ihrem weiteren Transport zur fünften Station
5 frist, an welcher dann eine bestimmte Menge Rauhfutter
ebenfalls in einem Futtertrog in der Boxe aufgegeben
wird, die ebenfalls entspreehend ausgewogen ist.
Die Boxe ist mit einem Behälter zum Sammeln des Dunges
versehen. Dieser Behälter wird an der sechsten Station
6 selbsttätig geleert und gereinigt, so daß die Boxe
ebenso wie der Viehstall als Ganzes ständig sauber gehalten wird β Die Kuh kann zum Wiederkäuer während der
überführung zur nächsten Station ruhen.
Der beschriebene Zyklus wiederholt sieh teilweise oder
vollständig eine gewünschte Anzahl von Malen während 24
Stunden· Z.B. ist das dreimalige Melken während 24 Stunden, für die Milchausbeute vorteilhaft, jedoch ist
dies bei den bisher bekanntett^Tierhalteverfahren schwierig. ._ ■ . / '...■■ - ' .■-.:. .■",''■'■■■"
An geeigneten Stellen sind Dunfcelrätime 7 als Sohlafstatioaeii
eingerichtet* Sie Boxen^ werden zum gründlichen
Reinigen, und Sterilisieren.mit Kampf in einem Tunnel
periodieoh; aus dem Umlauf herausgenommen. Ferner werden.
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die Boxen aus dem programmgesteuerten Umlauf herausgenommen,
wenn TJnregelmässigkeiten auftreten, z.B. wenn eine Kuh krank ist, beim Kalben usw. und werden dann zu
einem besonderen Abteil 8 des Viehstalls umgeleitet.
Die Erfindung gibt Möglichkeiten zur völligen Revolutionierung
des Viehstallbetriebs durch die individuelle Überführung jeder Kuh in ihrer beweglichen Boxe zu feststehenden
PflegeStationen, wobei die Pflegearbeiten an diesen Stationen praktisch vollständig mechanisiert und
automatisiert vor sich gehen können. Ba jeder Pflegevorgang
auf eine einzige feststehende Station begrenzt ist, ist es möglich, diese Station mit hochmodernen, vielleicht
an sich teueren Einrichtungen zu versehen, deren Verwendung für4 den bisherigen Pflegebetrieb nicht möglich
war, da man eine ganze Reihe von solchen Anordnungen .für jeden Vorgang benötigen würde, was außerdem eine persönliche
Wartung erfordern würde.
Diese hochentwickelten Anordnungen machen es jedoch möglich, die Tiere in rationeller Weise durch Einzelbehandlung zu pflegen. Jede einzelne Kuh kann die genaue Menge
Futter, die Art des Melkens und die weitere Behandlung erhalten, die sie für ihr Alter, ihr Gewicht, ihre Säugeperiode
usw. nötig hat.
Abgesehen von der Einsparung infolge der verringerten
menschlichen Arbeitsleitung, besteht der eigentliche
große Nutzen des Systems in der Möglichkeit einer bestmöglichen Futterausnutzung, welche der Hauptfaktor für
die Rentabilität der Milchproduktion ist·
In einigen Fällen, beispielsweise in Verbindung mit der .
Schweineauf zucht, oder Kleintierhaltung ist es zweckmäßig»
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die Tiere in Gruppen in größeren beweglichen Einheiten
zu halten, wobei die Tiere gemäß ihrem Alter, mit Bezug
auf die gewünschte Art des Endproduktes usw., gruppiert
sind. \
Claims (4)
- Patentansprüche1 . Anlage zur Futztierhaltung mit entlang einer Führungsbahn an Pflege- und RuheStationen bewegbaren Boxen für die Tiere, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils einzelnen Tiere oder Gruppen von Tieren aufnehmenden Boxen unabhängig von anderen Boxen einzeln an die Pflege- und Ruhestationen verfahrbar sind.
- 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Boxen in an sich bekannter Weise Anordnungen zur Aufnahme des Putters aufweisen.
- 3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die- Boxen Einrichtungen zum Sammeln und Abführen des Dunges aufweisen.
- 4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine programmgesteuerte Antriebsvorrichtung für die Boxen zwischen den Pflege- und Ruhestationen.009 8 23/0041ORIGINAL SMSPECTED
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