DE1596977B1 - Lithiumferritkristalle relativ gleichmaessiger Groesse enthaltendes Glas und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Lithiumferritkristalle relativ gleichmaessiger Groesse enthaltendes Glas und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft Lithiumferritkristalle relativ das Glas zur Erzeugung von Lithiumferritkristallen
gleichmäßiger Größe enthaltendes Glas und ein Ver- an der Luft auf Temperaturen zwischen 500 und 900° C
fahren zur Herstellung dieses Glases durch gesteuerte erhitzt wird.
Wärmebehandlung. Erfindungsgemäß erfolgt die Erzeugung des Li-
Ferrite sind magnetische Materialien, die für ver- 5 thiumferrits und das Wachstum seiner Kristalle in
schiedene elektrische und elektronische Vorrichtungen einem relativ einfachen Silikatglas. Die Erzielung eines
geeignet sind, insbesondere solche, die im Mikro- zufriedenstellenden Kristallwachstums hängt von der
wellen-Frequenzbereich betrieben werden können. Art der Glaszusammensetzung und den verwendeten
Lithiumferritkristalle zeigen selbst bei sehr hohen Kristallisationsbedingungen ab. So können beispiels-Frequenzen
eine überlegene, rechteckige Hysterese- io weise geringe Abweichungen in der Zusammensetzung
schleife und eignen sich insbesondere für Speicher- des Glases die Größe und Ausbeute der erhaltenen
kerne in Hochgeschwindigkeits-Computern. Lithiumferritkristalle beeinträchtigen.
Auf gäbe der Erfindung ist die Herstellung neuartiger, Die verschiedenen glas- und ferritbildenden Aus-
mit kleinen, relativ gleichmäßigen Lithiumferrit- gangsstoffe werden vor dem Erhitzen zu feinem Pulver
kristallen durchsetzten Gläsern. 15 gemahlen und innig miteinander vermischt. Wie bei
Es wurde nun gefunden, daß man durch eine be- der Glasherstellung allgemein üblich, werden die
stimmte Temperaturbehandlung bestimmter, Lithium- Alkalioxide, hier Lithiumoxid und Natriumoxid, in
oxid und Eisen(III)-oxid enthaltender Gläser in Form ihrer Carbonate oder Nitrate verwendet. Zum
diesen kleine Lithiumferritkristalle relativ gleich- Mahlen und Mischen der Ausgangsstoffe eignet sich
mäßiger Größe erzeugen kann. 20 insbesondere eine Kugelmühle. Nach gründlichem
Aus einer Veröffentlichung in »Beiträge zur an- Durchmischen wird die Reaktionsmischung auf ihre
gewandten Glasforschung«, Stuttgart 1959, Seiten 121 Schmelztemperatur von etwa 1420°C erhitzt und
bis 132 ist bekannt, welche Vorgänge beim Entglasen mehrere Stunden auf dieser Temperatur gehalten, bis
durch gesteuerte Wärmebehandlung auftreten und die Glasbildung und die ferriterzeugende Reaktion
in welcher Weise die Kristallisation von Gläsern 25 im wesentlichen vollständig abgeschlossen sind,
bewirkt werden kann. Aus der deutschen Auslegeschrift Das Erhitzen und Schmelzen wird in einer oxy-
1130 349 ist außerdem ein unter Entglasung er- dierenden Atmosphäre bewirkt, um den Eisengehalt
haltener ferromagnetischer Körper bekannt, der aus des verwendeten Eisen(III)-oxids in dreiwertigem
einer eukryptithaltigen Phase und einer Lithiumferrit- Zustand zu halten und dadurch die Ferritbildung zu
phase besteht. Die Herstellung dieses ferromagnetischen 30 fördern. An Stelle des Eisen(III)-oxids können auch
Körpers kann unter anderem durch Schmelzen eines andere Eisenoxide, beispielsweise Eisen(II)-oxid oder
Glasversatzes erfolgen, dessen Zusammensetzung so Magnetit verwendet werden, da das ausgedehnte
gewählt ist, daß sich während des Schmelzens Lithium- Erhitzen in Luft oder einer sauerstoffhaltigen Umferritkeime
und bei der anschließenden Entglasung gebung zu einer Oxydation des etwa vorhandenen
eine Ferritphase und eine Eukryptitphase bilden. Es 35 zweiwertigen Eisens zum dreiwertigen Zustand führt,
wird also bei diesen bekannten Verfahren eine Ent- Die Reaktionsmischung wird dann mit oder ohne
glasung bei 1000 bis 1200° C durchgeführt, die zur Tempern unter ihre Kristallisationstemperatur von
Ausbildung von Eukriptitkristallen führt. etwa 48O0C abgekühlt. Das Abkühlen muß hin-
Erfmdungsgemäß werden dagegen Gläser her- reichend rasch erfolgen, um eine Entglasung zu vergestellt,
die in gleichmäßiger Verteilung im Glas 40 meiden. Die Schmelze wird gewöhnlich durch Auffeine Lithiumferritkristalle aufweisen. Während bei gießen auf oder zwischen wärmeleitende Metallden
bekannten Verfahren ein keramikartiges Material flächen auf Raumtemperatur abgeschreckt. Für diesen
hergestellt wird, bei dem das Glas durch Entglasen Zweck sind Messingplatten besonders geeignet. Statt
auskristallisiert ist, soll erfindungsgemäß eine Ent- dessen kann auch eine rasche Abkühlung der Schmelze
glasung bei der Ausbildung der Ferritkristalle ver- 45 auf ihre Tempertemperatur von etwa 4360C mit anmieden
werden. Das erfindungsgemäße Glas unter- schließender langsamer Abkühlung auf Raumtempescheidet
sich von dem bekannten, eukryptithaltigen ratur erfolgen.
ferromagnetischen Material sowohl durch die Zu- Bei der Wiedererwärmung der abgekühlten Glassammensetzung
des Glases als auch dadurch, daß mischung auf Temperaturen oberhalb von etwa 4800C
erfindungsgemäß das Glas in amorpher Form vor- 50 beginnt Lithiumferrit zu entglasen oder aus der Glasliegt,
mischung auszukristallisieren. In den der Wärme-Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Silikat- behandlung unterworfenen Glasteilchen bilden sich
glas mit einem Molverhältnis Siliziumdioxid zu Na- außer Lithiumferrit nahe den Kanten auch Kristalle
triumoxid zu Aluminiumoxid von (11 bis 13) : (3 bis 4) von Acmit und möglicherweise auch Albit. Bei einer
: 1, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es Mikro- 55 Erhöhung der Temperatur wachsen die Ferrit- und
kristalle von Lithiumferrit relativ gleichmäßiger Acmit/Albit-Kristallphasen weiter, jedoch ist das
Größe im Glas verteilt enthält. Kristallwachstum der Acmit/Albitkristalle rascher als
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung zuerst. Die Lithiumferritkristalle werden sichtbar,
von Lithiumferrit-Kristalle relativ gleichmäßiger Größe und die bedeutend größeren Acmit/Albitkristalle
enthaltendem Glas durch gesteuerte Wärmebehand- 60 beginnen sich bei etwa 850°C im Glas aufzulösen,
lung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung Bei etwa 920° C lösen sich die Acmit/Albitkristalle
aus Siliziumdioxid, Natriumoxid und Aluminiumoxid wieder im Glas auf, so daß darin nur Ferritkristalle
im Molverhältnis (11 bis 13): (3 bis 4): 1 sowie je übrigbleiben.
1 bis 10 Mol Eisen(III)-oxid und Lithiumoxid pro Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Mol Aluminiumoxid in einer oxydierenden Atmosphäre 65 Erfindung wird ein Silikatglas mit einer Zusammenbis
zur vollständigen Glasbildung erhitzt wird, die Setzung aus 11 bis 13 Mol Siliziumdioxid, 3 bis 4 Mol
geschmolzene Glasmischung auf eine Temperatur Natriumoxid und 1,0 Mol Aluminiumoxid verwendet
unterhalb ihres Kristallisationspunktes abgekühlt und und darin pro Mol Aluminiumoxid je 1 bis 10 Mol
der lithiumferritbildenden Ausgangsstoffe Eisenoxid
und Lithiumoxid eingebracht.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Glasmischung etwa folgende
Zusammensetzung aufweisen:
Bestandteil | Molprozent | Gewichtsprozent |
SiO2 | 65,0 | 56,10 |
Na2O | 20,0 | 17,79 |
Fe3O4 | 5,0 | 16,65 |
Al2O3 | 5,0 | 7,31 |
Li2O | 5,0 | 2,15 |
Ansätze mit dieser Zusammensetzung wurden, ausgehend von Natrium- und Lithiumcarbonat oder -nitrat,
vor dem Erhitzen 5 Stunden durchmischt. Die Reaktionsmischung wurde dann in Aluminiumtiegeln
in einem elektrischen Ofen bei 14200C zum Schmelzen
erhitzt. Zur Erzeugung einer oxydierenden Atmosphäre wurde die Ofentür offengelassen, so daß sauerstoffhaltiges
Gas durch den Ofen strömen konnte. Nach 6 bis 8 Stunden bei 14200C wurde das geschmolzene
Glas aus dem Ofen entnommen und durch Eingießen zwischen Bronzeplatten abgeschreckt. Dabei
wurden irregulär geformte Glasschuppen und -teilchen mit einer Stärke von 4 mm und einem Durchmesser
von etwa 20 mm erhalten.
Die Glasteilchen wurden zur Wärmebehandlung in einen auf die gewünschte Temperatur vorgeheizten
Ofen eingebracht und 48 bis 50 Stunden an einer Luftatmosphäre bei dieser Temperatur belassen, dann
entnommen und an der Luft auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Eigenschaften der wärmebehandelten
Proben wurden während und nach der Wärmebehandlung durch verschiedene experimentelle Verfahren
bestimmt.
Die Differentialthermoanalyse ergab eine endotherme Reaktionsspitze während der Wärmebehandlung
bei 4800C, die von einer größeren Spitze bei 5800C fast verdeckt wurde. Als Ergebnis der weiter
unten beschriebenen Untersuchungen wurde die kleinere Spitze der Kristallisation des Lithiumferrits
und die größere Spitze der Abtrennung einer zweiten kristallinen Phase aus dem Glas zugeschrieben. Es
wurde ferner eine endotherme Reaktionsspitze bei 92O0C beobachtet, die oberhalb dieser Temperatur
viel weniger rasch abfiel als bei der Annäherung an diese Temperatur. Die Umsetzungen in der Mischung
waren nicht von Gewichtsveränderungen begleitet.
Die Kristallbildung wurde durch Röntgenanalyse und mittels eines optischen Mikroskops beobachtet.
An gepulverten Proben wurden mittels eines Siemens-Röntgendiffraktometers unter Verwendung vonKupfer-Κα-Strahlung
und eines Nickelfilters für den gebeugten Strahl Röntgenbeugungsdiagramme hergestellt. Die
mikroskopische Untersuchung erfolgte mittels eines Zeiß-Mikroskops im reflektierten Licht an Proben, die
durch Einbetten kleiner Probestücke in zylindrische Polymethylmethacrylatblöcke und sorgfältiges Polieren
der Probenoberfläche vor der Untersuchung erhalten wurden.
Die mikroskopischen Untersuchungen und die Röntgenbeugungsbilder der bei Temperaturen im
Bereich von 48O0C und insbesondere 500 bis 9000C
wärmebehandelten Proben ergaben im Glas wachsende Lithiumferritkristalle. Beobachtungen an bis zu 800 und
850° C wärmebehandelten Proben ergaben außer Lithiumferrit (LiFe5O8) große Mengen an Acmit
(Na2O · Fe2O3 ■ 4SiO2) und möglicherweise Albit
(V2Na2O-V2Al2O3-SSiO2). Die Kristallform des
Acmits ist monoklin, und die des Albits ist triklin und erklärt die verschiedene Form einiger der beobachteten
Kristalle. Weitere Untersuchungen zeigten, daß sich im Glas Keime von Acmit/Albit-Kristallen
bilden und bei 5800C zu wachsen beginnen. Die Kristalle lösen sich bei 9200C im umgebenden schmelzenden
Glas auf. Die ungewöhnliche Form der bei der Differentialthermoanalyse bei dieser Temperatur
beobachteten endothermen Reaktion kann auf die bei der Auflösung dieser Kristalle im Glas ablaufenden,
komplexen Reaktionen zurückgeführt werden.
Die Beobachtung der bei 8500C wärmebehandelten
Glasteilchen mit dem optischen Mikroskop zeigte eine Lithiumferritbildung an den mit Luft in Berührung
stehenden Flächen, jedoch nicht an den an den Tiegel grenzenden Flächen. Ferner war ein erhebliches
Wachstum an Acmit/Albit-Kristallen von der Oberfläche in das Innere der Glasteilchen festzustellen.
Es zeigte sich eine scharfe Grenzlinie, an welcher das Wachstum der Acmit/Albit-Kristalle
plötzlich aufhörte und im glasartigen Inneren der Probe nur Lithiumferritkristalle vorlagen. Die Gesamtstärke
der Acmit/Albit-Schicht der untersuchten Proben lag bei einer Größenordnung von 1 mm.
Man kann daher erfindungsgemäß durch Abschleifen oder anderweitiges Entfernen der Acmit/Albit-Kristalle
enthaltenden äußeren Bereich der wärmebehandelten Glasteilchen die nur Lithiumferrit enthaltenden Glasanteile
gewinnen.
Das Wachstum der Acmit/Albit-Kristalle wird ferner in denjenigen Bereichen gefördert, in denen die Oberfläche
der erhitzten Glasteilchen nicht der Luft ausgesetzt ist. Die Bildung derartiger Kristalle, welche
die Menge des zur Ferritbildung verfügbaren Eisens verringert, wird am besten durch Ausführung der
Wärmebehandlung in Anwesenheit von Luft vermieden. Dabei ist zweckmäßig darauf zu achten, daß
alle Oberflächen der behandelten Glasteilchen der Luft ausgesetzt sind.
Wenn die Glasteilchen einer Wärmebehandlung oberhalb von 9200C unterzogen wurden, lösten sich
die Acmit/Albit-Kristalle wieder im Glas auf, so daß nur gleichmäßig im Glas verteilte Mikrokristalle aus
Lithiumferrit zurückblieben. Die Röntgenbeugungsbilder und die mikroskopischen Untersuchungen an
einer bei 11000C wärmebehandelten Probe zeigten elativ gleichmäßig Lithiumferritkristalle mit einer
Durchschnittsgröße von etwa 8 μ, die als einzige vorhandene kristalline Phase ziemlich gleichmäßig
im Glas verteilt vorlagen. Diese Kristalle lösten sich im Glas bei Annäherung an dessen Schmelztemperatur
auf. Erfindungsgemäß werden daher durch Erhitzen der Glasteilchen auf Temperaturen oberhalb von
92O0C, jedoch unterhalb des Schmelzpunktes des
Glases, ebenfalls Lithiumferrit enthaltende Gläser erhalten.
An der in Sauerstoff geschmolzenen Mischung und an bei 11000C wärmebehandelten Glasteilchen wurden
Mössbauer-Absorptionsbilder unter Verwendung von in Kupfer eingebettetem Kobalt 57 als Quelle hergestellt.
Die Proben wurden unter Verwendung von
angereichertem Eisen, d. h. Eisen mit gegenüber dem Normalgehalt erhöhtem prozentualem Gehalt an
Fe57, hergestellt. Messungen am geschmolzenen Glas
vor der Wärmebehandlung zeigten, daß das Eisen im Glas hauptsächlich im dreiwertigen Zustand vorlag.
Das an den wärmebehandelten Proben beobachtete sechslinige Hyperfein-Spektrum zeigte Spitzen, die
mit denjenigen eines Lithiumferrit-Standards identisch waren.
Bei an wärmebehandelten Proben durchgeführten magnetischen Messungen wurde mittels eines äußerst
empfindlichen Magnetometers das magnetische Moment pro Gramm des Schüttgutes gemessen. Unter
Verwendung eines Elektromagneten mit einem Feld von 9000 Oersted wurden die magnetischen Hystereseeigenschaften
durch Messung des beim Einbringen der pulverisierten Probe in das Magnetfeld induzierten
Stromes bestimmt.
An bei 850 und 1010° C wärmebehandelten Proben wurden nach dem Standard-Hysteresemeßverfahren
die Sättigungsmagnetisierung gemessen. Die erhaltenen Werte waren B8 = 174,0 und 138,0 Gauß.
Für ein in einer Argonatmosphäre geschmolzenes Glas und eine auf 75O0C erhitzte Probe betrug das
Moment pro Gramm 0,293. Derart extrem niedrige Momente sind kennzeichnend für superparamagnetische
Materialien, d. h. ferrimagnetische Kristalle mit geringerer Größe, als der einzelner Weissscher
Bezirke. Eine bei 850° C wärmebehandelte Probe wurde unter dem Elektronenmikroskop untersucht. Die
Messungen ergaben eine Durchschnittsgröße der Lithiumferritkristalle von 400 bis 500 Ä, dem bereits
durch die magnetischen Messungen angezeigten Größenbereich,
Lithiumferrit enthaltende Gläser der nachstehenden Zusammensetzung ergaben ähnliche Eigenschaften.
40
45
Beispiel | 2 | Gewichtsprozent | |
Bestandteil | Molprozent | 44,01 | |
5 SiO2 | 55 | 30,84 | |
Fe3O4 | 10 | 6,79 | |
Al2O3 | 5 | 12,39 | |
Na2O | 15 | 5,97 | |
0 Li2O | 15 | ||
Beispiel | 1 | Gewichtsprozent | |
Bestandteil | Molprozent | 43,09 | |
SiO2 | 55 | 30,20 | |
Fe3O4 | 10 | 6,65 | |
Al2O3 | 5 | 16,17 | |
Na2O | 20 | 3,90 | |
Li2O | 10 | ||
Claims (5)
1. Silikatglas mit einem Molverhältnis Siliziumdioxid zu Natriumoxid zu Aluminiumoxid von
(11 bis 13): (3 bis 4): 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es Mikrokristalle von Lithiumferrit relativ gleichmäßiger Größe im Glas verteilt
enthält.
2. Verfahren zur Herstellung von Lithiumferritkristalle relativ gleichmäßiger Größe enthaltendem
Glas nach Anspruch 1 durch gesteuerte Wärmebehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Mischung aus Siliziumdioxid, Natriumoxid und Aluminiumoxid im Molverhältnis (11 bis 13): (3
bis 4): 1 sowie je 1 bis 10 Mol Eisen(III)-oxid und Lithiumoxid pro Mol Aluminiumoxid in
einer oxydierenden Atmosphäre bis zur vollständigen Glasbildung erhitzt wird, die geschmolzene
Glasmischung auf eine Temperatur unterhalb ihres Kristallisationspunktes abgekühlt und das
Glas zur Erzeugung von Lithiumferritkristallen an der Luft auf Temperaturen zwischen 500 und
900° C erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene Glas durch Abschleifen
der Oberflächenschichten von während der Wärmebehandlung gebildeten Acmit-Kristallen
befreit wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene Glas nach der
Wärmebehandlung zum Entfernen von während der Wärmebehandlung gebildeten Acmit-Kristallen
weiter auf Temperaturen zwischen 920° C und dem Schmelzpunkt des Glases erhitzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung aus 65 Molprozent
Siliziumdioxid, 20 Molprozent Natriumoxid und je 5 Molprozent Aluminiumoxid, Lithiumoxid
und Eisen(III)-oxid verwendet wird.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US55971366A | 1966-06-23 | 1966-06-23 | |
US55971366 | 1966-06-23 | ||
DER0046155 | 1967-06-02 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1596977B1 true DE1596977B1 (de) | 1970-11-26 |
DE1596977C DE1596977C (de) | 1973-01-25 |
Family
ID=
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1130349B (de) * | 1960-08-24 | 1962-05-24 | Siemens Ag | Ferromagnetischer Koerper hoher Temperaturwechselbestaendigkeit und Verfahren zu seiner Herstellung |
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1130349B (de) * | 1960-08-24 | 1962-05-24 | Siemens Ag | Ferromagnetischer Koerper hoher Temperaturwechselbestaendigkeit und Verfahren zu seiner Herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1155128A (en) | 1969-06-18 |
US3492237A (en) | 1970-01-27 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C2 | Grant after previous publication (2nd publication) |