DE1596588B2 - Floatglasverfahren und floatglasanlage zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Floatglasverfahren und floatglasanlage zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
An den dem Ausguß 3 abgewandten Enden 18 der schwimmenden Ziegel 15 sind schwimmende Ziegel
19 ebenfalls aus feuerfestem Werkstoff angelenkt, deren freie Enden 20 jedoch aus Kohlenstoff bestehen.
Die Ziegel 19 stellen Verlängerungen der Ziegel 15 dar. Wie die Fig. 2 und 4 zeigen, sind in den oberen
Flächen der Ziegel 19 Löcher 24 vorgesehen, in die nach unten gebogene Enden 24 b von wassergekühlten
Rohren 24 α ragen. Die Rohre 24 α sind durch abgedichtete Durchbräche TA era den Seitenwänden des
Badbehälters nach außen geführt und können in diesen verschoben werden, um die Ziegel 19 in einen gewünschten
Winkel einzustellen.
Der Ausguß 3 überragt den Badbehälter, so daß seine Lippe 4 oberhalb des geschmolzenen Zinns liegt
und das geschmolzene Glas aus dem Glasschmelzofen über den Ausguß 3 im freien Fall von mehreren
Zentimetern auf die Badoberfläche 10 fallt. Hierdurch erhält das Glas eine im wesentlichen vorwärtsgerichtete
Bewegung längs des Bades, wobei sich die mit der Bodenfläche des Ausgusses in Berührung gewesene
Glasmasse nach rückwärts ausdehnt und unterhalb des Ausgusses 3 eine Wulst bildet.
Das aus dem Ausguß 3 zugespeiste geschmolzene Glas versucht sich sofort auf der Oberfläche des Bades
6 auszubreiten, wobei jedoch das Ausbreiten in der Querrichtung durch die Ziegel 15 begrenzt ist.
Das geschmolzene Glas wird hierdurch auf einer höheren Temperatur gehalten, als wenn es sofort ungehindert
sich nach der Seite ausbreiten könnte. Hierdurch wird eine gleichmäßigere Temperatur des geschmolzenen
Glases in dem Bereich zwischen den Ziegeln 15 erzielt.
Infolge der höheren Temperatur des Glases zwischen den Ziegeln 15 setzt sich das geschmolzene
Glas leichter auf der Badoberfläche, so daß sich ebene Oberflächen an beiden Seiten des Glases bilden.
Es wird also zwischen den Ziegeln 15 ein gleichmäßiger Körper aus geschmolzenem Glas gebildet,
der in Richtung auf die Enden 18 fließt. Die Vorwärtsbewegung wird durch den Flüssigkeitsdruck des
geschmolzenen Glases bewirkt, den das aus dem Ausguß 3 auf das Bad zugespeiste Glas ausübt.
Die Neigung des geschmolzenen Glases, nach Überschreiten der Enden 18 der Ziegel 15 sich ungehindert
unter dem Einfluß der Schwerkraft und der Oberflächenspannungen in Querrichtung auszudehnen,
wird durch die schwimmenden Ziegel 19 begrenzt, die je nach der Einstellung der Rohre 24 a in
einem bestimmten Winkel zu den Ziegeln 15 geneigt sind. Der ungehinderte Querfluß des Glases kann daher
erst nach Vorbeitreten an den freien Enden 20 der Ziegel 19 eintreten. Die Einstellung der Ziegel 19
erfolgt in Übereinstimmung mit einer gewünschten Dicke des Glases, das aus dem Bad durch Austragswalzen
23 ausgetragen wird.
Das Temperaturgefälle längs des Bades wird durch Temperaturregeleinrichtungen 21 in dem Raum oberhalb
des Bades und Temperaturregeleinrichtungen, beispielsweise Heizeinrichtungen 22, innerhalb des
Bades geregelt.
Wenn sich die Glasschicht bis zur Grenze des freien Querflusses unter dem Einfluß der Schwerkraft
und der Oberflächenspannungen ausbreitet, wird ein schwimmender Körper 30 aus geschmolzenem Glas
gebildet, der in Bandform kontinuierlich längs des Bades fortbewegt und abgekühlt wird, so daß er am
Auslaßende des Bades, wo die Temperatur etwa 600° C beträgt, als Glasband unbeschädigt von den
angetriebenen Austragswalzen 23, die am Auslaß des Badbehälters angeordnet sind, ausgetragen werden
kann. Die Austragswalzen 23 liegen etwas oberhalb der unteren Begrenzungsfläche des Auslasses des
Badbehälters und üben auf das Glas eine Zugkraft aus.
Das durch den Ausguß 3 dem Bad 6 zugespeiste geschmolzene Glas hat eine Temperatur in der Größenordnung
von 1040 bis 1030° C, so daß das geschmolzene Glas auf dem Bad unterhalb des Ausgusses
3 eine Temperatur von etwa 1030° C hat. Durch die Ziegel 15 wird die Temperatur des geschmolzenen
Glases wie bereits erwähnt aufrechterhalten, so daß sich die Temperatur des gleichmäßigen Körpers
aus geschmolzenem Glas, der zwischen den Ziegeln 15 vorwärtsfließt, an den Enden 18 der Ziegel 15
etwa 1000° C beträgt. Die Enden 20 aus Kohlenstoff der Ziegel 19 gewährleisten ein einwandfreies Ablösen
des geschmolzenen Glases bei dessen Fortbewegung.
Die Temperatur des zwischen den Ziegeln 19 fortschreitenden Glases sinkt ab, so daß der ungehinderte
Querfluß des Glases bei einer Temperatur von ungefähr 950° C erfolgt.
Da das geschmolzene Glas zwischen den Ziegeln 19 mit diesen in Berührung steht und deren Flächen
benetzt, unterliegt ein weiter Randstreifen der Glasschicht der Reaktionskraft der Zugkraft, die auf das
Glasband von den Austragswalzen 23 ausgeübt wird, wodurch die dickeren Kanten des Glases auf diesen
breiten Randstreifen verteilt werden.
Diese Wirkung ist besonders wichtig, wenn durch die Austragswalzen 23 eine beträchtliche Drehkraft
auf das geschmolzene Glas ausgeübt wird, um dessen Dicke auf Werte in der Größenordnung von 3 mm zu
verringern, da hierbei das Glas die Neigung hat, an den Rändern des Glasbandes dicker als im mittleren
Teil zu sein. Die die Dicke vergleichmäßigende Einwirkung der Zugkraft der Austragswalzen 23 bewirkt
ein Verdünnen der Ränder des Glasbandes, so daß ein gleichmäßiger Querschnitt über die ganze Breite
erreicht wird. Die beschriebene Floatglasanlage kann für die Herstellung von Glasbändern unterschiedlicher
Abmessungen verwendet werden, indem die Ziegel 15 durch andere ersetzt werden, welche verschiedene
Dicke haben, so daß der Abstand der Ziegel 15 voneinander eingestellt werden kann. Ebenso kann
die Zuspeisegeschwindigkeit des geschmolzenen Glases durch Einstellung des Regelschiebers 2 geändert
werden. Ferner kann durch Verwendung eines Regelschiebers mit profilierter Unterkante der Zustrom des
geschmolzenen Glases beeinflußt werden.
Die schwimmenden Ziegel 15 müssen nicht notwendigerweise parallel zueinander liegende Begrenzungswände
aufwiesen, sie können, wenn auch nur um einen geringen Winkel, geneigt angeordnet sein,
ohne ihren den Querfluß des Glases begrenzenden und die Temperatur des Glases konstant haltenden
Einfluß zu verlieren. Besonders ist zu erwähnen, daß bei Verwendung der beschriebenen Floatglasanlage
ein Glasband erzielt werden konnte, das völlig frei von in Längsrichtung liegenden Wulsten ist.
Die schwimmenden Ziegel 15 gestatten ferner eine Einstellung der Trennwand 17 über dem Spiegel des
geschmolzenen Glases auf ein gewünschtes kleinstmögliches Maß.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Floatglasverfahren, bei dem die Schicht aus zeichnet sich erfindungsgemäß durch an den.-.diesen
geschmolzenem Glas zu Beginn ihrer Bewegung 5 Bereich begrenzenden Wänden an deren stromablängs
des Bades in Querrichtung begrenzt ist, da- wärts liegendem Ende schwenkbar befestigte, vom
durch gekennzeichnet, daß im Anschluß Glas benetzbare Ziegel und diesen zugeordnete Einan
diese Bewegung das geschmolzene Glas in sei- richtungen zur Einstellung des Winkels zwischen den
nem Querfluß durch von ihm benetzbare divergie- begrenzenden Wänden und den Ziegeln.
rende Führungen weiterhin begrenzt ist, wobei io In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer
der Winkel der divergierenden Wände zur Bewe- Floatglasanlage nach der Erfindung dargestellt. In
gungsrichtung zur Einstellung des Randstreifens ■ der Zeichnung ist .- .
des Glases auf eine Breite gewählt wird, bei der Fig. 1 eine geschnittene Teilseitenansicht einer
sich die in diesem Bereich eingestellte übermäßige Floatglasanlage nach der Erfindung mit einem Behäl-
Dicke der Glasschicht ausgleicht. . 15 ter für ein Bad aus geschmolzenem Metall, einer den
2. Floatglasanlage zur Durchführung des Ver- Behälter überdeckenden Haube und Einrichtungen
fahrens nach Anspruch 1, bei der das zugespeiste zur Zuspeisung von geschmolzenem Glas auf das Bad
geschmolzene Glas anfänglich in Querrichtung mit geregelter Geschwindigkeit,
begrenzt fortbewegt wird, gekennzeichnet durch Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil der Fig. 1
an den diesen Bereich begrenzenden Wänden (15) 20 unter Fortfall der Haube,
an deren stromabwärts liegendem Ende schwenk- Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie ΙΠ-ΙΠ der -^-
bar befestigte, vom Glas benetzbare Ziegel (19) Fig. 2und ( X
und diesen zugeordnete Einrichtungen (24 ä) zur F i g. 4 ein Schnitt nach - der Linie IV-IV der I
Einstellung des Winkels zwischen den begrenzen- Fig. 2.
den Wänden und den Ziegeln. 25 Die Floatglasanlage hat einen Vorherd 1 eines
kontinuierlich betriebenen Glasschmelzofens, aus dem durch einen Regelschieber 2 geschmolzenes Glas
* \ ■ ' einem Ausguß 3 zufließt. Der Ausguß 3 hat eine
. . Lippe 4 und Seitenwände 5, die einen im wesentli-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Floatglasverfah- 30 chen rechteckigen Querschnitt bilden. Der Ausguß 3
ren, bei dem die Schicht aus geschmolzenem Glas zu ist in bekannter Weise durch einen Deckel abgedeckt.
Beginn ihrer Bewegung längs des Bades in Querrich- Der Ausguß 3 liegt über dem einen Ende eines Betung
begrenzt ist ,, hälters für ein Bad 6 aus geschmolzenem Metall, bei-
" Bei einem bekannten Verfahren (belgische Patent- spielsweise aus geschmolzenem Zinn oder einer ge- j
schrift 645 298) bleibt die seitliche Begrenzung des 35" schmolzenen Zinnlegierung mit größerem spezifi-
Glases bis zum Erreichen der gewünschten Dimensio- schem Gewicht als Glas. Der einteilige Behälter be-
nen des Glases erhalten. Ein ungehinderter Querfluß steht aus einem Boden 7, Seitenwänden 8 und Stirn-
des Glases stromabwärts der seitlichen Begrenzung wänden 9. Der Spiegel des Bades 6 aus geschmolze- :
erfolgt hierbei nicht. nem Metall ist mit 10 bezeichnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die 40 Der Badbehälter trägt eine Haube, die das Bad
Gleichmäßigkeit der Dicke über die Breite des Glas- überdeckt und aus einem Dach 11 einer Stirnwand
'bandes zu verbessern, wenn die Dicke des Glases- 12 am Auslaßende des Bades und Seitenwänden 13 i
durch Strecken verringert wird. besteht. Hierdurch wird ein Raum über dem Bad be- /' Ί
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- grenzt, dem eine Schutzgasatmosphäre zugespeist ^1J
löst, daß im Anschluß an die seitlich begrenzte Bewe- 45 wird. |
gung das geschmolzene Glas in seinem Querfluß An den vorderen Ecken des Badbehälters sind bis
durch von ihm benetzbare divergierende Führungen zum Boden 7 des Behälters reichende Pfeiler 14 vor- !
weiterhin begrenzt ist, wobei der Winkel der divergie- gesehen, die einen Teil mit dem Behälter bilden kön- ί
renden Wände zur Bewegungsrichtung zur Einstel- nen. Mit den Pfeilern 14 sind auf dem Badmetall j
lung des Randstreifens des Glases auf eine Breite ge- '5° schwimmende Begrenzungswände in Form von Zie- !
wählt wird, bei der sich die in diesem Bereich einge- geln 15 auf feuerfestem Werkstoff befestigt, die einen ,
stellte übermäßige Dicke der Glasschicht ausgleicht. Kanal 16 unterhalb des Ausgusses 3 am Einlaßende
Die divergierenden Führungen werden vom Glas des Bades begrenzen. Die Ziegel 15 sind mit den fe-
benetzt und haben die Wirkung eines Ankers, der das sten Pfeilern 14 durch Bügel 15a (Fig. 2 und 3) ver-
Glas gegen den auf dieses ausgeübten Zug festzuHal- 55 bunden.
ten trachtet. Durch die Einstellung der Führungen Auf den Pfeilern 14 und den Ziegeln 15 ruht eine
wird die durch Abkühlung sich ergebende größere starre Trennwand 17 auf, die den Raum über dem
Dicke im Randbereich auf einen breiteren Bereich Bad gegen die Außenluft abdeckt. Sie erstreckt sich
verteilt, so daß sie am Ende der Führungen eine deshalb bis zum Dach 11 der Haube. Die Abdichtung
Schicht gleichmäßigerer Dicke bildet und sich beim 60 an der Zwischenwand 17 wird beispielsweise durch
anschließenden freien Querfluß beim Abziehen des Bildung eines laminaren Stroms eines Schutzgases be-
Glasbandes die endgültige Dicke schnell einstellt. Die wirkt. Das Schutzgas wird dem Raum oberhalb des
erzielte feinfühlige Steuerung unterstützt das Setzen Bades 6 durch Stutzen 11 α zugeleitet, die über Ver-
des Glases, das durch die seitliche Begrenzung seiner teilerrohre 11 b mit einer Hauptleitung 11 c verbun-
Ausdehnung erzielt wird. Es können daher sehr enge 65 den sind. Die Schutzgasatmosphäre wird in dem
Toleranzen der Dicke eingehalten werden, die vom Raum oberhalb des Bades mit Überdruck aufrechter-
Verbraucher gefordert werden. halten, wodurch zusätzlich Zutritt von Außenluft er-
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Float- schwert wird.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB819165 | 1965-02-25 | ||
GB8191/65A GB1112071A (en) | 1965-02-25 | 1965-02-25 | Improvements in or relating to the manufacture of flat glass |
DEP0038776 | 1966-02-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1596588A1 DE1596588A1 (de) | 1971-04-29 |
DE1596588B2 true DE1596588B2 (de) | 1972-06-22 |
DE1596588C DE1596588C (de) | 1973-01-18 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL6602412A (de) | 1966-08-26 |
GB1112071A (en) | 1968-05-01 |
CS161074B2 (de) | 1975-05-04 |
NL130412C (de) | |
BE677055A (de) | 1966-08-25 |
DE1596588A1 (de) | 1971-04-29 |
US3433612A (en) | 1969-03-18 |
CH439608A (de) | 1967-07-15 |
ES334448A1 (es) | 1968-02-01 |
ES323203A1 (es) | 1967-03-01 |
AT284359B (de) | 1970-09-10 |
LU50515A1 (de) | 1966-04-25 |
FI44150B (de) | 1971-06-01 |
SE315986B (de) | 1969-10-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |