DE1596476B1 - Vorrichtung zum kontinuierlichen oder intermittierenden Speisen von Verarbeitungseinrichtungen mit Glas - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen oder intermittierenden Speisen von Verarbeitungseinrichtungen mit GlasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, mit der Verarbeitungsmaschinen kontinuierlich oder
intermittierend mit Glas aus einem Behälter gespeist werden, der beispielsweise am Ende einer Speiserleitung
angeordnet ist.
Es sind eine große Zahl von Glasspeisevorrichtungen bekannt, die alle dem gleichen Zweck dienen,
aus einer Glasvorratsmenge eine bestimmte, möglichst gleichmäßige Glasmenge an z.B. eine glasverarbeitende
Maschine abzugeben.
Ein solcher Speiser besitzt eine auch als Treiber oder Treiberkolben bezeichnete Tropfenspeisernadel,
die über dem Auslaß eines Vorherdspeisers angeordnet ist und zumindest auf- und abbewegt wird, um
Glastropfen oder Formfüllungen durch die Auslaß-Öffnung zu drücken, wobei die mit der Nadel (Treiberkolben,
plunger) zusammenwirkende Schere den Tropfen von der Nachschubmasse abschneidet. Obwohl
die Nadel in ihrer untersten Stellung die Auslaßöffnung nicht ganz verschließt, so läßt sich doch
durch die Größe der Auslaßöffnung und vor allem die entsprechende Einstellung der Viskosität des
Glases und der darauf abgestimmten Häufigkeit der Kolbenbewegung ein gleichmäßiger Glastropfen herstellen.
Der wesentliche Nachteil dieser bekannten Speiser ist aber, daß sie nur in einem bestimmten Viskositätsbereich
der Glasschmelze funktionsfähig eingesetzt werden können. Es gibt aber eine ganze Reihe
von Spezialgläsern, die in dem von üblichen Speisern geforderten Viskositätsbereich zur Kristallisation
neigen. Gläser dieser Art können z. B. für optische Zwecke von besonderer Bedeutung sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum kontinuierlichen oder intermittierenden
Speisen von Verarbeitungseinrichtungen mit Glas zu schaffen, welche auch ein dosiertes Speisen
mit Glasschmelzen geringer Viskositäten, beispielsweise kleiner als 30 Poise ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein in den Boden des Behälters mündendes abwärtsgerichtetes
Rohr und ein die obere Mündung kontinuierlich oder intermittierend verschließendes Ventil.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat sich für Glasschmelzen niedrigster Viskosität bewährt und
erlaubt, daß der Glasstrang wunschgemäß abreißt. Die Erfindung macht sich hier die Erkenntnis zunutze,
daß die Viskosität von Glasschmelzen mit der Temperatur logarithmisch, dagegen die Oberflächenspannung
nur linear abnimmt.
Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist darin zu erblicken, daß die sonst notwendige
Schereneinrichtung zum Abschneiden des Glasstranges überflüssig ist. Hierdurch werden auch
alle Nachteile, die durch den Scherenschnitt auftreten, wie Schnittblasen und Marken oder Verunreinigungen
des Glases durch die Scherenblätter, vermieden.
Die Vorrichtung läßt sich außerdem besonders vorteilhaft auch beim Entleeren von diskontinuierlieh
arbeitenden Schmelzeinheiten anwenden, da die bei fallendem statischen Druck sich verringernde
Gasabflußmenge verhältnismäßig einfach durch längere Öffnungszeiten des Ventils ausgeglichen werden
kann. Besondere Bedeutung kommt der Vorrichtung bei bestimmten optischen und auch anderen Sondergläsern
zu, die wegen ihrer extrem starken Kristallisationsneigung ohnehin nicht auf Viskositäten über
z. B. 30 Poise abgekühlt werden können. Diese Vorrichtung hat es erstmalig zugelassen, auch kleinste
dosierte Mengen von solchen hochempfindlichen optischen Gläsern umittelbar an einem Speiser als
Tropfen oder Preßling herzustellen.
Darüber hinaus kann die Vorrichtung gemäß der Erfindung in dem üblichen Viskositätsbereich vorteilhaft
eingesetzt werden, nämlich dann, wenn es darum geht, kleine Produktionsmengen mit niedriger
Tropfenzahl zu verarbeiten. Mit den üblichen Speisereinrichtungen ist es nicht möglich, eine beliebige
niedrige Zahl von Tropfen, z. B. pro Minute, herzustellen. Eine solche Notwendigkeit kann aber dann
bestehen, wenn an kleineren Schmelzeinheiten bei hohen Tropfengewichten der Ofen überlastet würde
oder wenn bei kleineren Produktionsserien mit weniger Formen und geringerer Stückzahl pro Minute
produziert werden soll. Mit Hilfe des verschließbaren Ventils läßt sich auch hier die Anzahl
der produzierten Tropfen pro Zeiteinheit fast beliebig verringern.
Das Ventil, welches die1 obere Mündung des Pipettenrohres
kontinuierlich oder intermittierend verschließt, besteht zweckmäßig aus einem im Boden
des Behälters angebrachten-konischen Sitz und einem mit bekannten Mitteln auf- und abbewegbaren am
unteren Ende einer Nadel angebrachten Gegenkonus, der gegebenenfalls auch kugelförmig ausgebildet sein
kann. Der Innenkonus des Sitzes und die Nadel können für hochwertige Gläser aus Platin oder Platinlegierungen
gefertigt sein.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung schematisch
dargestellt. Die Figur zeigt den am Ende einer Speiserleitung 1 angebrachten Behälter 2, der für die
Aufnahme der Glasschmelze bestimmt ist. AmBoden des Behälters 2 ist eine Öffnung 3 vorgesehen, in
welche das Rohr 4 mündet. Zum Verschließen der Öffnung 3 dient ein Ventil, welches aus dem Innenkonus
5 der Öffnung 3 und dem kugelförmigen ausgebildeten Ende 6 der Nadel 7 besteht. Die Nadel 7
ist mittels der mechanisch angetriebenen Wippe 8 auf- und abbewegbar. Die Nadel 7 ist hierzu durch
eine obere Öffnung 9 des Behälters 2 geführt.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen oder intermittierenden Speisen von Verarbeitungseinrichtungen
mit Glas sehr geringer Viskosität, beispielsweise < 30 Poise, aus einem, beispielsweise
am Ende einer Speiserleitung angeordneten Behälter, gekennzeichnet durch ein in den
Boden des Behälters mündendes, abwärtsgerichtetes Rohr (4) und ein die obere Mündung kontinuierlich
oder intermittierend verschüeßendes Ventil (5, 6).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil aus einem im Boden
des Behälters angebrachten konischen Sitz (5) und einem mit bekannten Mitteln auf- und abbewegbarem,
am unteren Ende einer Nadel angebrachten Gegenkonus (6) besteht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEJ0030733 | 1966-05-03 |
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Also Published As
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